Der Antisemitismus des Iran
Größte deutsche Hetz-Seite gegen Flüchtlinge ist offline
Gefahr von rechts außen
Ein Verbot des Schächtens wäre antisemitisch
Mit Kopftuch gegen Antisemitismus
Kritische Stimme unerwünscht
Bundesweiter Verein "Gesicht Zeigen!" mit dem Paul-Spiegel-Preis 2016 ausgezeichnet
(COPYRIGHT: Andreas Rehnolt,
Die Laudatorin und Witwe des verstorbenen ehemaligen Bundespräsidenten Johannes Rau, Christina Rau plädierte bei der Festveranstaltung für die weitere Unterstützung des Vereins gerade in einer Zeit, "in der Hass und Hetze gegen Fremde und Flüchtlinge eine neue Dimension und eine neue Qualität" erreichten.
Paul Spiegel (1937-2006) hatte zusammen mit dem damaligen Regierungssprecher Uwe-Karsten Heye sowie dem ehemaligen Zentralratsvizepräsidenten Michel Friedman den Verein "Gesicht zeigen!" gegründet. Anlass waren damals "fremdenfeindliche, rassistisch motivierte Attacken und Übergriffe auf Menschen anderer Hautfarbe, anderer Herkunft und anderen Glaubens," erinnerte Christina Rau. Der Verein engagiert sich seit seiner Gründung bundesweit gegen Fremdenfeindlichkeit, Rassismus, Antisemitismus und rechtsextreme Gewalt. Besondere Anerkennung erhielt "Gesicht Zeigen!" für seine Arbeit auf dem Gebiet der Rechtsextremismus-Prävention und Demokratieerziehung an Schulen, so der Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland, Josef Schuster zur Begründung der Preisvergabe.
Mit zahlreichen Aktionen unterstütze "Gesicht Zeigen!" kleine Initiativen und ermutige Menschen, sich gegen Antisemitismus und Rechtsextremismus zu engagieren und Zivilcourage zu zeigen, so Schuster weiter. . Ganz im Sinne von Spiegel arbeite der Verein vor allem mit jungen Leuten. Der Paul-Spiegel-Preis für Zivilcourage wird seit 2009 vergeben. Christina Rau wies in ihrer Laudatio darauf hin, dass der Verein mit seinen bundesweit rund 300 Mitgliedern dafür sorgen will, "dass Hetze und Hass, Aggression und Gewalt beim Namen genannt werden, nicht unwidersprochen bleiben und gesellschaftlich geächtet werden." Es gehe dem Preisträger um die Bekämpfung von Menschenfeindlichkeit und das Eintreten "für die Menschenwürde jedes einzelnen Menschen."
Der Vorsitzende des Vereins, Uwe-Karsten Heye dankte im Namen aller Helferinnen und Helfer von "Gesicht Zeigen!" für den Preis. Sie alle arbeiteten mit daran, "Deutschlands Weltoffenheit zu bewahren", so Heye. Der Mitbegründer des Vereins würdigte den langjährigen Einsatz von Paul Spiegel und Michel Friedmann im Vorstand des Vereins. Friedmann sei "bis heute zur Stelle, wenn wir ihn oder seinen Rat brauchen", so Heye weiter. Nach wie vor geht es nach seinen Worten darum, "Flüchtlinge vor der aggressiven Gewaltbereitschaft des rechten Randes der Gesellschaft zu schützen."
Mehr als tausend Attacken gegen Flüchtlinge, auch auf Helfer und dutzende Brandanschläge auf Flüchtlingsunterkünfte seien "das Ergebnis einer Hetzkampagne, die im Netz und zunehmend auch bei der islamfeindlichen Pegida verbreitet werde," beklagte Heye. Er wies zudem darauf hin, dass mehr als 370 mit Haftbefehl gesuchte Neo-Nazis in Deutschland hätten abtauchen können. 180 Tote wurden nach seinen Worten seit der Vereinigung Opfer rechtsextremer Gewallt und ungezählte schwer verletzte Opfer kämen dazu. Längst gebe es in Deutschland "den Terror von Innen, der rechtsextrem und neonazistisch agiert" so Heye.
Christina Rau betonte in der Laudatio, die Deutschen hätten besonderen Grund, wachsam zu sein gegenüber allen Formen des Antisemitismus. "Weil wir wissen, wohin er geführt hat. Diese geschichtliche Erfahrung sollte uns auch für alle anderen Formen von Diskriminierung, von Ausgrenzung und erst recht von Gewalt gegen bestimmte Gruppen von Menschen sensibilisieren", erklärte die Witwe von Johannes Rau, der erster Schirmherr des am Mittwoch ausgezeichneten Vereins "Gesicht Zeigen!" war. Der Verein war im Jahr 2000 nach dem Anschlag auf die Synagoge in der NRW-Landeshauptstadt Düsseldorf gegründet worden.
Der Verein arbeitet aktiv in der politischen Bildung. Er konzipiert und ralisiert Projekte für die Einwanderungsgesellschaft. Regelmäßig veranstaltet er zudem Schulbesuche, Diskussionen, Lesungen, Konzerte und Podiumsgespräche. Der Verein finanziert sich über Spenden und Fördergelder.
Internet:
www.zentralratdjuden.de/paul-spiegel-preis
Microtext-Journalistenbüro)
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