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ISSN 1612-7331
24.05.2016 - Nr. 1644
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Der Antisemitismus des Iran



Größte deutsche Hetz-Seite gegen Flüchtlinge ist offline



Von Maren Osterloh | "Anonymous.Kollektiv" pöbelte und hetzte gegen Flüchtlinge und Ausländer. Nun ist die Facebook-Seite offline. Doch nur kurze Zeit später taucht eine ähnliche Seite auf – mit einer Ankündigung...

Gefahr von rechts außen



Von Albrecht Meier und Reinhard Frauscher | Der Rechtspopulismus in Europa hat in den vergangenen Jahren stark zugenommen. Kandidaten in Österreich, Polen, Frankreich und Großbritannien erzielten bei Wahlen weitaus bessere Ergebnisse als erwartet. Welche Gründe hat das, und wo führt das hin?...




Kalkulierte Provokation



Von Christoph Hein | In Iran findet zum zweiten Mal ein Karikaturenwettbewerb zum Holocaust statt. Ausgerechnet jetzt, da Präsident Rohani sein Land öffnen will – Zufall ist das nicht...

Karikaturen mit Beigeschmack



Von Reinhard Baumgarten | Rund 150 meist anti-israelische Karikaturen zeigt eine Ausstellung in Teheran mit dem Titel "Holocaust". Die israelische und die deutsche Regierung verurteilen die Ausstellung als Verhöhnung der Opfer des Holocausts. Dagegen verwehrt sich der private Veranstalter Massoud Shojaii...

Der Antisemitismus des Iran



Von Majid Rafizadeh | Letzte Woche richtete der Iran seinen zweiten jährlichen Holocaust-Karikaturen-Wettbewerb aus. Gleichzeitig behaupten einige Politiker und internationale Führungspersönlichkeiten immer noch der Iran befände sich auf dem Weg eine stabilisierende Kraft zu werden...

Ein Verbot des Schächtens wäre antisemitisch



Von Erik Lindner | Die AfD spricht sich in ihrem Programm gegen das Schächten aus. Aber der Brauch der Muslime und Juden gehört zum Recht auf Religionsfreiheit. Was will die Rechtspartei wirklich? Eine Geschichtsstunde...

Mit Kopftuch gegen Antisemitismus



Von Livia Gerster | Wenn Menschenrechte in Gefahr sind, sei die Bildungsstätte Anne Frank zur Stelle, lobte Jurymitglied Hejo Manderscheid. Nicht nur dafür gab es jetzt den Walter-Dirks-Preis...

Kritische Stimme unerwünscht



Von Simon Volpers und Rune Wiedener | Die Universität Göttingen will die Professorenstelle des Sozialwissen­schaftlers und Antisemitismusexperten Samuel Salzborn neu besetzen. Der Fachschaftsrat vermutet politische Gründe...




Bundesweiter Verein "Gesicht Zeigen!" mit dem Paul-Spiegel-Preis 2016 ausgezeichnet

Düsseldorf - Der in Berlin ansässige und bundeweit agierende Verein "Gesicht Zeigen! - Für ein weltoffenes Deutschland" ist am Mittwochabend mit dem diesjährigen Paul-Spiegel-Preis für Zivilcourage des Zentralrats der Juden in Deutschland ausgezeichnet worden. Die Preisvergabe fand anlässlich des 10. Todestags des ehemaligen Zentralratspräsidenten Paul Spiegel in der Synagoge in Düsseldorf statt.

Die Laudatorin und Witwe des verstorbenen ehemaligen Bundespräsidenten Johannes Rau, Christina Rau plädierte bei der Festveranstaltung für die weitere Unterstützung des Vereins gerade in einer Zeit, "in der Hass und Hetze gegen Fremde und Flüchtlinge eine neue Dimension und eine neue Qualität" erreichten.
 
Paul Spiegel (1937-2006) hatte zusammen mit dem damaligen Regierungssprecher Uwe-Karsten Heye sowie dem ehemaligen Zentralratsvizepräsidenten Michel Friedman den Verein "Gesicht zeigen!" gegründet. Anlass waren damals "fremdenfeindliche, rassistisch motivierte Attacken und Übergriffe auf Menschen anderer Hautfarbe, anderer Herkunft und anderen Glaubens," erinnerte Christina Rau. Der Verein engagiert sich seit seiner Gründung bundesweit gegen Fremdenfeindlichkeit, Rassismus, Antisemitismus und rechtsextreme Gewalt. Besondere Anerkennung erhielt "Gesicht Zeigen!" für seine Arbeit auf dem Gebiet der Rechtsextremismus-Prävention und Demokratieerziehung an Schulen, so der Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland, Josef Schuster zur Begründung der Preisvergabe.
 
Mit zahlreichen Aktionen unterstütze "Gesicht Zeigen!" kleine Initiativen und ermutige Menschen, sich gegen Antisemitismus und Rechtsextremismus zu engagieren und Zivilcourage zu zeigen, so Schuster weiter. . Ganz im Sinne von Spiegel arbeite der Verein vor allem mit jungen Leuten. Der Paul-Spiegel-Preis für Zivilcourage wird seit 2009 vergeben. Christina Rau wies in ihrer Laudatio darauf hin, dass der Verein mit seinen bundesweit rund 300 Mitgliedern dafür sorgen will, "dass Hetze und Hass, Aggression und Gewalt beim Namen genannt werden, nicht unwidersprochen bleiben und gesellschaftlich geächtet werden." Es gehe dem Preisträger um die Bekämpfung von Menschenfeindlichkeit und das Eintreten "für die Menschenwürde jedes einzelnen Menschen."
 
Der Vorsitzende des Vereins, Uwe-Karsten Heye dankte im Namen aller Helferinnen und Helfer von "Gesicht Zeigen!" für den Preis. Sie alle arbeiteten mit daran, "Deutschlands Weltoffenheit zu bewahren", so Heye. Der Mitbegründer des Vereins würdigte den langjährigen Einsatz von Paul Spiegel und Michel Friedmann im Vorstand des Vereins. Friedmann sei "bis heute zur Stelle, wenn wir ihn oder seinen Rat brauchen", so Heye weiter. Nach wie vor geht es nach seinen Worten darum, "Flüchtlinge vor der aggressiven Gewaltbereitschaft des rechten Randes der Gesellschaft zu schützen."
 
Mehr als tausend Attacken gegen Flüchtlinge, auch auf Helfer und dutzende Brandanschläge auf Flüchtlingsunterkünfte seien "das Ergebnis einer Hetzkampagne, die im Netz und zunehmend auch bei der islamfeindlichen Pegida verbreitet werde," beklagte Heye. Er wies zudem darauf hin, dass mehr als 370 mit Haftbefehl gesuchte Neo-Nazis in Deutschland hätten abtauchen können. 180 Tote wurden nach seinen Worten seit der Vereinigung Opfer rechtsextremer Gewallt und ungezählte schwer verletzte Opfer kämen dazu. Längst gebe es in Deutschland "den Terror von Innen, der rechtsextrem und neonazistisch agiert" so Heye.
 
Christina Rau betonte in der Laudatio, die Deutschen hätten besonderen Grund, wachsam zu sein gegenüber allen Formen des Antisemitismus. "Weil wir wissen, wohin er geführt hat. Diese geschichtliche Erfahrung sollte uns auch für alle anderen Formen von Diskriminierung, von Ausgrenzung und erst recht von Gewalt gegen bestimmte Gruppen von Menschen sensibilisieren", erklärte die Witwe von Johannes Rau, der erster Schirmherr des am Mittwoch ausgezeichneten Vereins "Gesicht Zeigen!" war. Der Verein war im Jahr 2000 nach dem Anschlag auf die Synagoge in der NRW-Landeshauptstadt Düsseldorf gegründet worden.
 
Der Verein arbeitet aktiv in der politischen Bildung. Er konzipiert und ralisiert Projekte für die Einwanderungsgesellschaft. Regelmäßig veranstaltet er zudem Schulbesuche, Diskussionen, Lesungen, Konzerte und Podiumsgespräche. Der Verein finanziert sich über Spenden und Fördergelder.

Internet:
www.zentralratdjuden.de/paul-spiegel-preis

(COPYRIGHT: Andreas Rehnolt,
Microtext-Journalistenbüro)




Zahl der politisch motivierten Straftaten "explodiert"

[DIE WELT]
Die Zahl der politisch motivierten Straftaten ist letztes Jahr um fast 20 Prozent angestiegen. Besonders in der rechten Szene wurde mehr Kriminalität festgestellt, sagte Innenminister de Maizière...

Zahl rechtsextremer Straftaten auf Rekordniveau



BKD: Zahl der Flüchtlinge und Asylsuchenden spiegelt sich nicht in der Kriminalitätsentwicklung wider / Polizeigewerkschaft kritisiert Kriminalitätsstatistik...




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