Theaterstück "Der goldene Schnitt" als Uraufführung in Dortmund

Dortmund - "Der goldene Schnitt" lautet der Titel eines Theaterstücks, das am 16. April im Schauspielhaus Dortmund seine Uraufführung erleben wird. Nach Angaben des Theaters vom Wochenende hat der türkischstämmig Regisseur und Facharzt für Anästhesie, Tugsal Mogul das Stück als "Fest rund um die Vorhaut" erarbeitet. Thema ist die Beschneidung bei Jungen.

Das Zwei-Personen-Stück führt mitten hinein in die Grundrechte-Debatte, die 2012 mit einem Urteil des Kölner Landgerichts aufflammte. In ihr standen zwei menschliche Grundrechte einander gegenüber – verbrieft im Grundgesetz der Bundesrepublik. Das Grundrecht auf körperliche Unversehrtheit einerseits und das auf freie Religionsausübung andererseits. In dem Zweipersonen-Stück geht es dabei konkret um die Frage, ob juristische Gesetze, religiöse Regeln und alltagspraktische Normen im Diskurs von Mehrheitsgesellschaft und Minderheiten miteinander versöhnlich leben können.

Mogul verlegt den Ort der Handlung in ein Vereinsheim, das geschmückt wird. Die übrig gebliebene Dekoration des Schützenvereins verschwindet hinter den typischen Insignien türkischen Festtagschmucks. Bald wirkt im Festsaal alles grell und bunt, die Musik läuft laut und ein türkisch-deutsches Paar bereitet die große Feier zur Beschneidung ihres achtjährigen Sohnes vor. "Der Junge muss ein Mann werden – und deshalb unters Messer. Doch je näher mit dem großen Fest die Zirkumzision rückt, desto größer werden die Bedenken...", heißt es in der Ankündigung.

Internet:
www.theater.do.de

(COPYRIGHT: Andreas Rehnolt,
Microtext-Journalistenbüro)