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Schana tova!
(Quelle: Deutsche Bischofskonferenz)
Schana tova!
Sehr geehrter Herr Dr. Schuster, verehrte Rabbinerinnen und Rabbiner, sehr geehrte jüdische Schwestern und Brüder!
Zum jüdischen Neujahrsfest Rosch haSchana übermittle ich Ihnen im Namen der Deutschen Bischofskonferenz und auch persönlich meine herzlichen Glück- und Segenswünsche. Möge Gott Ihnen und ganz Israel im neuen Jahr Frieden schenken!
In diesen Monaten richtet sich unser Blick auf die schrecklichsten Jahre deutscher und europäischer Geschichte. Am 1. September 2019 jährte sich zum 80. Mal der Überfall der deutschen Wehrmacht auf Polen und damit der Beginn des Zweiten Weltkriegs. Am 27. Januar 2020 werden wir der Befreiung von Auschwitz durch die Rote Armee vor 75 Jahren gedenken. Die Ermordung der europäischen Juden ist untrennbar mit der Geschichte des Zweiten Weltkriegs verbunden. Doch die Shoah war nicht Folge von Kriegshandlungen oder der Besatzungspolitik. Es war der Hass auf das jüdische Volk und das Judentum, der die Mordaktionen leitete, ein Hass ohne gleichen.
Es gab Christen, die unter Einsatz ihres Lebens Widerstand geleistet und Juden gerettet haben. Ich denke etwa an einen meiner Vorgänger im Vorsitz der Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Josef Höffner, den die Gedenkstätte Yad Vashem zusammen mit seiner Schwester Helene Hesseler-Höffner als „Gerechte unter den Völkern“ ehrt. Doch die meisten Christen haben sich gleichgültig gegenüber dem Leid der Juden verhalten; nicht wenige haben sich an den Verbrechen beteiligt. Die Erinnerung daran erfüllt mich und viele andere heute mit
Scham.
Auch an das Verhalten der Bischöfe und des Papstes in jenen Jahren richten sich kritische Fragen. Ich bin deshalb Papst Franziskus dankbar für seine Ankündigung, im März 2020 den vatikanischen Archivbestand aus der Zeit des Pontifikates von Papst Pius XII. für die Öffentlichkeit und für die historische Forschung zugänglich zu machen. Ich hoffe sehr, dass eine solide wissenschaftliche Erforschung der Quellen uns in der Aufarbeitung der Vergangenheit weiter helfen wird.
Doch die zweifellos notwendige Erinnerung an die Vergangenheit darf uns nicht von den Herausforderungen der Gegenwart ablenken. Antisemitische Angriffe haben in den letzten Jahren auf erschreckende Weise zugenommen und antisemitische Einstellungen werden in der Öffentlichkeit deutlicher als früher geäußert. Das ist auch eine Herausforderung an unser Bildungswesen, das von der Kirche mitgestaltet wird. Ich möchte die Religionslehrerinnen und Religionslehrer und nicht zuletzt auch die Verantwortlichen für das katholische Schulwesen bitten, diese Herausforderung anzunehmen und der Auseinandersetzung mit antisemitischen Vorurteilen größere Aufmerksamkeit im Unterricht und im Schulleben zu widmen.
Ich wünsche Ihnen auch im Namen meiner Mitbrüder im bischöflichen Dienst, dass die Hohen Feiertage Ihr Vertrauen auf Gott und seine Gerechtigkeit stärken, und grüße Sie herzlich:
Schana tova!
Ihr
Reinhard Kardinal Marx
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