Festakt: 70 Jahre Deutscher Koordinierungsrat der Gesellschaften für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit in Deutschland
Friedenspreis geht an Vereinigung gegen Rassismus
Ehrung für Lebenswerk an Michael Krupp
Ehrung für Lebenswerk an Michael Krupp
(Quelle: Informationsdienst Wissenschaft)
Der Mount Zion Award wird vom Institut für Jüdisch-Christliche Forschung (IJCF) der Universität Luzern im Namen der Mount Zion Foundation und in Zusammenarbeit mit der Dormitio-Abtei der Benediktiner in Jerusalem verliehen. Die Auszeichnung geht an Personen oder Organisationen, die sich für die Verständigung zwischen Juden, Christen und Muslimen in Israel/Palästina erfolgreich einsetzen – das letzte Mal 2017 an den inzwischen verstorbenen Schriftsteller Amos Oz. Die Verleihung des Preises findet alle zwei Jahre am Nostra-Aetate-Tag, diesmal am 3. November, auf dem Jerusalemer Zionsberg statt. Sitz der Stiftung, die von Pfarrer Dr. Wilhelm Salberg (1925–1996) gegründet wurde, ist das IJCF.
Die Dachorganisation Tag Meir vereint 48 unterschiedliche Gruppen in der israelischen Gesellschaft im Kampf gegen Rassismus und Gewalt. Die interreligiöse Vereinigung engagiert sich politisch und juristisch und organisiert öffentliche Veranstaltungen, um die Stimme derjenigen zu erheben, die sich für demokratische Werte einsetzen. Im Rahmen vom "Urgent Response", dem bekanntesten Programm, machen die Mitglieder innerhalb von 24 bis 48 Stunden Opfern von jüdischen und arabischen Hassverbrechen in Israel und im Westjordanland Kondolenzbesuche, überstreichen rassistische Graffiti und helfen beim Wiederaufbau beschädigter religiöser Stätten. Tag-Meir-Präsident Dr. Gadi Gvaryahu nimmt die Auszeichnung stellvertretend für das Bündnis entgegen.
Dr. Michael Krupp (geb. 1938) wird für sein Lebenswerk ausgezeichnet. Krupp studierte evangelische Theologie, Judaistik und Islamwissenschaften. Lange Zeit betreute er in Jerusalem deutsche Theologiestudierende an der Hebräischen Universität und leitete das Büro der "Aktion Sühnezeichen". Er war Vorsitzender der Israel-Interfaith-Association und Mitbegründer des 1978 gegründeten Studienprogramms "Studium in Israel". Geehrt werden Krupps Verdienste als akademischer Gelehrter, Talmudforscher und Experte für jüdische Geschichte sowie als Pazifist und Pionier des interreligiösen Glaubens in Israel und Palästina.
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Festakt: 70 Jahre Deutscher Koordinierungsrat der Gesellschaften für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit in Deutschland
Nach der Begrüßung von Peter Feldmann, Oberbürgermeister der Stadt Frankfurt am Main und gastgebender Hausherr des Römers, folgten Grußworte und Glückwünsche von Dr. Josef Schuster, Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland, Bischof Dr. Ulrich Neymeyr, dem Vorsitzenden der Unterkommission der Deutschen Bischofskonferenz für die religiösen Beziehungen zum Judentum und Dr. h.c. Annette Kurschus, Präses der Evangelischen Kirche von Westfalen.
Die Grußworte waren geprägt von dem noch immer spürbaren Schock angesichts des antisemitischen Anschlags auf die Synagoge in Halle. Auch Bundestagspräsident Schäuble, der sich in seiner Festrede mit der Rolle der Religion in einer demokratisch verfassten Gesellschaft, dem Kampf gegen Antisemitismus und der Rolle des christlich-jüdischen Dialogs befasste, ging in seiner Festrede auf den Anschlag ein, der uns vor Augen geführt habe, "wie dünn das Eis ist, auf dem wir uns bewegen". U.a. mahnte er, eine Gesellschaft, "in der viele Menschen Überfluss kennen und unter Überdruss leiden, in der Radikalität und Wut zunehmen" tue gut daran, "sich auf ihre 'Verantwortung vor Gott und den Menschen' zu berufen – das eigene Wohlergehen im Zusammenhang zu sehen zum globalen Gemeinwohl. Und sie muss immer wieder an den Wert der Verständigung erinnert werden. Das macht die Arbeit Ihrer Einrichtungen so wertvoll für unsere Gesellschaft".
Bereits tags zuvor wurde im Spenerhaus in Frankfurt durch den jüdischen Präsidenten des DKR, Rabbiner Prof. Dr. Andreas Nachama und Landesbischof Ralf Meister die Ausstellung "Das Recht des Anderen" eröffnet, in der die wichtigsten Stationen innerhalb des 70jährigen Bestehens des DKR von seiner Gründung 1949 bis heute (2019) eindrucksvoll dargestellt werden.
Ebenso wurde am Samstag-Abend der Generalsekretär des Deutschen Koordinierungsrates Rudolf W. Sirsch nach 19-jähriger Tätigkeit für den DKR und die "Gesellschaften" in einer Feierstunde verabschiedet. Rabbiner Andreas Nachama würdigte die prägende Arbeit des Generalsekretärs, der den Vorständen und "Gesellschaften" stets ein "verlässlicher Lotse" gewesen sei. Landesbischof Ralf Meister, der ehemalige Ratsvorsitzende der EKD Dr. h.c. Nikolaus Schneider, Prof. Dr. Bernd Schröder (Universität Göttingen), der Antidiskriminierungsbeauftragte der Berliner Senatsverwaltung Dervis Hizarci und Dr. Christoph Münz, ehemaliges Vorstandsmitglied des DKR und langjähriger Begleiter des Generalsekretärs erinnerten auf vielfältige und nicht selten humorvolle Weise an die Verdienste von Rudolf Sirsch, der zum 1. Dezember 2019 in den Ruhestand geht. Ihm folgt Frau Ilona Klemens, Pfarrerin der Evangelischen Kirchen in Hessen und Nassau (EKHN), im Amt der Generalsekretärin des DKR.
Die Festrede von Bundestagspräsident Dr. Wolfgang Schäuble kann hier nachgelesen werden:
Festrede
Lob für christlich-jüdische Zusammenarbeit
Eindringliche Appelle für gemeinsames Eintreten gegen Antisemitismus
"Reiche Früchte"
Deutsche Bischofskonferenz würdigt christlich-jüdische Zusammenarbeit
»Sie waren Visionäre«
[JÜDISCHE ALLGEMEINE WOCHENZEITUNG]Gemeinsam gegen Judenhass
»Das Gespräch ist notwendig«
[JÜDISCHE ALLGEMEINE WOCHENZEITUNG]»Ich bin sehr dankbar«
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