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Warum das Jahr 2022 für Juden in Europa entscheidend sein wird
Antisemitismus bekämpfen, jüdisches Leben schützen - Erklärung zum 80. Jahrestag der Wannseekonferenz
(Quelle: Evangelische Akademie Berlin)
Als Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Konferenz “The Contemporary Church and Antisemitism Today: What Must We Do?“, die zum 80. Jahrestag der Wannseekonferenz in Berlin stattfand, bekräftigen wir unseren Willen, Antisemitismus zu bekämpfen und jüdisches Leben in Europa, in Israel und in jedem Land der Erde zu schützen. Derzeit erleben wir eine Zunahme von Antisemitismus in Form von Delegitimierungsversuchen der jüdischen Religion sowie des Staates Israel.
Der Holocaust begann nicht mit der Wannseekonferenz, sondern mit einer langen Reihe von Gesetzen und Erlassen, die dazu dienten, die jüdische Kultur und Religion auszuschließen, zu diskriminieren und zu delegitimieren. Diese Maßnahmen gipfelten im Massenmord der sogenannten „Endlösung“. Angesichts dieser Gräueltaten fordern wir Christinnen, Christen und die christlichen Kirchen auf, „ihres Bruders Hüter“ zu sein, sich heute solidarisch mit ihren jüdischen Nachbarinnen und Nachbarn zu zeigen und Bedingungen zu schaffen, unter denen jüdisches Leben gedeihen kann.
Das bedeutet konkret, sich der Kriminalisierung der Beschneidung und des koscheren Schlachtens unter dem Deckmantel der Kinderrechte und der Tierschutzgesetze zu widersetzen. Diese Praktiken sind zentrale Rituale der jüdische Religionsausübung und werden durch die Religions- und Glaubensfreiheit geschützt, wie sie in Artikel 18 der Allgemeinen Menschenrechtserklärung festgeschrieben sind.
Unterzeichnerinnen und Unterzeichner:
Dr. Sarah Cardaun, Wissenschaftliche Mitarbeiterin, Helmut-Schmidt-Universität
Alexander Graf Castell zu Castell
Gady Gronich, CEO, Conference of European Rabbis Foundation
Dr. Arto Hämäläinen, Chairman of the Pentecostal Commission on Religious Liberty (PCRL)
Sir Charles Hoare
Simon Rufus Isaacs, 4th Marquess of Reading
Dr. Katharina von Kellenbach, Evangelische Akademie zu Berlin
Dr. Gregory Lafitte, Founding Director, Forum for Cultural Diplomacy
Martin Limbach, Prag
Shorena Mikava, Legal Advisor, Conference of European Rabbis Foundation
Tomas Sandell, Founding Director, European Coalition for Israel
Dr. Thomas Schirrmacher, Secretary-General, World Evangelical Alliance
Dr. Christian Staffa, Evangelische Akademie zu Berlin und AG Juden und Christen beim Deutschen Evangelischen Kirchentag
Cary Summers, Founder and CEO, The Nehemiah Group
Johnnie Moore, Founder and CEO, The Kairos Company
Pastor Peter Wenz, Gospel Forum, Stuttgart
Thema der Konferenz am 19. Januar 2022 in der Evangelischen Akademie zu Berlin war die Frage, welche theologischen und politischen Lehren die Kirchen aus ihrem Versagen angesichts der Judenverfolgung während des Nationalsozialismus ziehen müssen und können. Am 20. Januar 1942 hatten sich 15 hochrangige Behördenleiter der NS-Regierung in einer Villa am Großen Wannsee in Berlin getroffen, um die staatlichen Maßnahmen der Massenermordung europäischer Juden zu koordinieren und im Detail zu organisieren.
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