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Auszeichnung für Initiative „17. Tehillim-Psalmen-Projekt“
(Quelle: katholisch.de)
Im Rahmen des diesjährigen Fachtags des interreligiösen Projektes „Weißt du, wer ich bin?“, der unter dem Titel „Ist doch kinderleicht? Chancen und Herausforderungen der interreligiösen Elementarpädagogik“ in Köln stattfand, wurde erstmals der Best-Practice-Preis an eine geförderte Initiative vergeben. Preisträger des Jahres 2024 ist das „17. Tehillim-Psalmen-Projekt“ des interreligiösen Chors Frankfurt, der das Gremium durch sein vielschichtiges und beständiges Wirken überzeugte. Neben dem ausgezeichneten Projekt waren noch drei weitere Projekte für den Preis nominiert.
„Das Besondere am 17. Tehillim-Psalmen-Projekt des interreligiösen Chors Frankfurt ist, dass es interreligiöse Begegnung und Austausch auf mehreren Ebenen ermöglicht. Zum einen arbeiten muslimische, jüdische und christliche Künstler*innen in dieser Initiative beständig, trotz Krisenzeiten, konstruktiv zusammen, andererseits kreieren sie im Zusammenwirken von Texten und Kunstformen eine Begegnung von jüdischer, muslimischer und christlicher Tradition auf musikalische und theologische Weise und machen diese für die Besucher*innen hörbar, erlebbar und verständlich“, lobt die Koordinatorin von „Weißt du, wer ich bin?“, Anna Rose, in ihrer Laudatio. Der Chor wurde initiiert von der evangelischen Cyriakus-Gemeinde Frankfurt, dem Egalitären Minjan der Jüdischen Gemeinde Frankfurt und Gayanshala e.V., einer Sufi-Gemeinde.
Der Preis für das Best-Practice-Projekt wird jährlich vergeben. Damit zeichnet das Projekt „Weißt du, wer ich bin?“ geförderte Initiativen aus, die sich im besonderen Maße im interreligiösen Dialog verdient machen. Besondere Berücksichtigung bei der Vergabe des Preises finden Erfolg, Innovation, Reichweite und Nachhaltigkeit des geförderten Projektes. Auch die Einbindung des thematischen Schwerpunkts der gegenwärtigen Förderphase von „Weißt du, wer ich bin?“ spielt bei der Vergabe des Preises eine Rolle. Neben dem Frankfurter „17. Tehillim-Psalmen-Projekt“ wurden drei weitere Initiativen für die Auszeichnung nominiert, darunter die „Begegnungsreise nach Polen zur Gedenkstätte Auschwitz-Birkenau“ des Vereins begegnen e.V., der „Interreligiöse Walk und Talk für angehende Lehrkräfte“ getragen von den Fachleitungen des Zentrums für schulpraktische Lehrerausbildung Dortmund, und „Spiritual Escapism“ des Projektes AusARTen des Münchner Forums für Islam in Kooperation mit der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern und dem jüdischen Museum München.
Das bundesweite interreligiöse Erfolgsprojekt „Weißt du, wer ich bin?“ startete Anfang des letzten Jahres mit der Förderung der ersten lokalen Initiativen in seine fünfte Projektphase. Das Projekt wird vom Bundesministerium des Innern und für Heimat aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages gefördert. Der Förderung liegen die Ziele der Deutschen Islam Konferenz zu Grunde. Getragen wird das Projekt von der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Deutschland e.V., dem Zentralrat der Juden und dem Koordinationsrat der Muslime. Anliegen des Vorhabens ist es, den interreligiösen Dialog in Deutschland nachhaltig zu festigen und weiter auszubauen. Rund 54 Einzelprojekte haben sich seit Beginn der aktuellen Förderperiode erfolgreich beworben.
Für das Projektjahr 2025 können weiterhin Anträge zur Förderung interreligiöser Dialogarbeit gestellt werden. Initiativen, die Projekte planen, die den aktuellen thematischen Förderschwerpunkt der Projektphase 2023-2025 umsetzen, werden besonders ermutigt, einen Antrag zu stellen. In dieser Phase wird insbesondere die Prävention von Antisemitismus, antimuslimischem Rassismus sowie Religionsfeindlichkeit in den Blick genommen.
Der nächste Einsendeschluss endet am 01. Februar 2025.
Anträge für Projekte müssen mindestens vier Wochen vor dem geplanten Beginn eingereicht werden. Das Antragsformular, alle Informationen zum Bewerbungsprozess und weitere Fakten rund um das Projekt ,,Weißt du, wer ich bin?‘‘ sind auf der Projekthomepage www.weisstduwerichbin.de zu finden.
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"Ein leidenschaftlicher Brückenbauer im jüdisch-christlichen Dialog"
(Quelle: Zentralkomitee der Deutschen Kaholiken)
„Für wegweisende Impulse, Ausdauer und Brückenbau im jüdisch-christlichen Dialog“ dankt die Präsidentin des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK), Dr. Irme Stetter-Karp, dem Gründer des Gesprächskreises „Juden und Christen“ beim ZdK, Prof. Hanspeter Heinz. „Am heutigen Tag feiern Sie Ihren 85. Geburtstag“, so Stetter-Karp. „Ich gratuliere Ihnen dazu sehr herzlich. Das ZdK blickt voller Dankbarkeit und Hochachtung auf Ihr Lebenswerk.“
Hanspeter Heinz, Theologe und Priester, war 1971 Motor der Gründung des Gesprächskreises „Juden und Christen“. Als Geistlicher Rektor des ZdK von 1974 bis 1980 wurde er Vorsitzender des Gesprächskreises, den er bis 2016 leitete; bis zum heutigen Tag ist er dessen Mitglied. Er setze Wegmarken, die das Verhältnis zwischen den Religionen veränderten. In zentraler Weise gilt dies für das Jahr 2009. Seiner Anregung zu und Mitarbeit an der Erklärung des Gesprächskreises „Nein zur Judenmission – Ja zum Dialog zwischen Juden und Christen“ ist es mit zu verdanken, dass deutliche Kritik an der 2008 erfolgten Umformulierung der sogenannten „Karfreitagsbitte“ durch Papst Benedikt XVI. laut wurde. Eine „Erleuchtung der Juden, damit sie Jesus Christus als den Retter aller Menschen erkennen“ – so die Formulierung Benedikts – empfand Hanspeter Heinz als Skandal. Dafür wiederum war er – wie auch der Gesprächskreis insgesamt – von traditionalistischer Seite scharfer Kritik ausgesetzt. „Ihre Standfestigkeit beeindruckt mich“, schreibt Stetter-Karp an den Jubilar, der bis zu seiner Emeritierung einen Lehrstuhl für Pastoraltheologie an der Katholisch-Theologischen Fakultät der Universität Augsburg innehatte.
Rabbiner Prof. Andreas Nachama und Dagmar Mensink, in der Nachfolge von Heinz heute Vorsitzende des Gesprächskreises, würdigen dessen „unermüdliches Engagement für den jüdisch-christlichen Dialog in Deutschland“. Hanspeter Heinz habe die Konzilserklärung „Nostra Aetate“ über das Verhältnis der Kirche zu den nichtchristlichen Religionen mit Leben gefüllt. Völlig zurecht habe der christliche Theologe im März 2015 die Buber-Rosenzweig-Medaille erhalten, weil er sich über Jahrzehnte um die Verständigung zwischen Christen und Juden verdient gemacht habe. „Im November 2023 in Frankfurt am Main – bei der Gedenkveranstaltung für die am 7. Oktober ermordeten Jüdinnen und Juden in Israel – war Hanspeter Heinz voller Trauer und Verzweiflung über das Geschehene. Zugleich gab er uns Hoffnung wider alle Hoffnung. Denn er sprach über ‚einen Weg miteinander für die Versöhnung in unserer Welt‘“, erinnern sich die Gesprächskreisvorsitzenden.
„Hanspeter Heinz hat selbst wohl die schönsten Sätze über seine tiefen Beweggründe zum Dialog gesagt“, so die ZdK-Präsidentin. Vor Jahren habe er formuliert: „Etwas viel Größeres als ein Dialog auf Augenhöhe ist eine Begegnung, in der einer zum anderen aufschaut, ihn höher achtet als sich selbst. Genau diese Erfahrung habe ich oft mit jüdischen Freunden und Freundinnen gemacht. Durch sie hat Gott mich Neues hören lassen.“
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