ACHTUNG:
Die nächste tagesaktuelle Ausgabe erfolgt am Mittwoch, 22. Februar 2012.
Guten Tag!
Es gibt viele Argumente, die gegen einen Angriff der Israelis gegen den Iran sprechen. Das weiß auch der britische Historiker Niall Ferguson, der u.a. an der Harvard University und der London School of Economics and Political Science lehrt. Gleichwohl ist Ferguson fest davon überzeugt, dass sie alle schlecht sind. Um das aufzuzeigen hat er die fünf geläufigsten Gründe gegen einen Krieg aufgeführt und versucht sie zu widerlegen. Nachzulesen in der WELT: "Am Vorabend".
Der Link zum Beitrag in der Rubrik ISRAEL UND NAHOST HINTERGRUND.
Junge Palästinenser sammeln sich im Internet oder benutzen Hip-Hop, um sich sowohl gegen die israelische Blockade als auch die starke Dominanz der Hamas zu wehren. In einer lesenswerten Reportage für die Wochenzeitung DER FREITAG beschreibt Cedric Rehman, wie palästinensische Jugendaktivisten sich gegen die Hamas stellen. Insbesondere haben sie Cliquenherrschaft der Hamas satt: „Sie schnüren uns mit ihren Verboten die Luft ab, während uns die Bomben treffen als Vergeltung für die idiotischen Raketen, die sie auf Israel abfeuern. Dank Hamas denkt die ganze Welt, wir hätten alle irgendwo unseren Sprenggürtel versteckt“, entrüstet Ebaa Rezeq, eine der maßgeblichsten Aktivisten: "Und draußen platzen die Luftballons".
Der Link zur Reportage in der Rubrik ISRAEL UND NAHOST HINTERGRUND.
Jede Bushaltestelle hat einen Bunker, jeder Kinderspielplatz. Jede Wohnung sowieso. Die Schulen haben alle schußsichere Verglasung. Die Rede ist von Sderot, jener zum Gazastreifen grenznah gelegenen Stadt in Israel. Sderot, so berichtet Jörg Lau in seiner Momentaufnahmge für die ZEIT, ist das einfachste Ziel für Raketen- und Granatenangriffe. Nachts ist die Stadt, in der etwa 20.000 Menschen leben, leicht mit bloßem Auge zu sehen - die Hamas braucht einfach nur in Richtung des Lichts zu zielen: "Sderot, eine Stadt im Raketenhagel".
Der Link zur Reportage in der Rubrik ISRAEL INTERN.
Claude Lanzmann, der französische Regisseur des Films "Shoa", hat kürzlich am Flughafen von Tel Aviv für einen Eklat gesorgt: Lansmann soll am Flughafen eine Sicherheitsbeamtin gegen ihren Willen geküsst haben. Er streitet sexuelle Absichten allerdings ab, wie Susanne Knaul für die österreichische PRESSE berichet.
Der Link zum Bericht in der Rubrik ISRAEL, DEUTSCHLAND, EUROPA UND DIE WELT.
Vor einem Jahr stellte Die Linke im Bundestag eine Große Anfrage zum „Umgang mit der NS-Vergangenheit“. Gründlich, wie der Deutsche ist, listeten Gregor Gysi und Fraktion 64 Fragen auf. Nun liegt die Antwort der Bundesregierung vor – 85 Seiten lang, im Internet als „Drucksache 17/8134“ zu finden. Zum Beispiel wollten die Frager wissen: Wie viele Minister und Kanzler der Alt-Bundesrepublik hatten ehedem der NSDAP, SA, SS oder Gestapo angehört? Götz Aly informiert in der FRANKFURTER RUNDSCHAU über die wichtigsten Ergebnisse und kommentiert sie: "Ein Blick auf das Minister-Nazometer".
Der Link dazu in der Rubrik VERGANGENHEIT...
Mit 17 Jahren wurde der Franzose Guy Moquet von den Nazis erschossen, den Bericht über die Exekution verfasste der Schriftsteller und Offizier Ernst Jünger. Jetzt wurde die Geschichte verfilmt. Anlass für DEUTSCHLANDRADIO mit Regisseur Volker Schlöndorff und Schauspieler Ulrich Matthes ein Gespräch über den Film "Das Meer am Morgen" zu führen: "Frankreichs Pendant zu Sophie Scholl".
Der Link zum Gespräch in der Rubrik VERGANGENHEIT...
Und noch ein Film: Die polnische Regisseurin Agnieszka Holland hat nach dem Tatsachenbericht "In The Sewers of Lvov" von Robert Marshall ein Stück Schoa-Geschichte verfilmt, das den jüdischen Überlebenskampf ohne Überdramatisierung oder Druck auf die Tränendrüse und dennoch intensiv erzählt, wie Tobias Prüwer in der JÜDISCHEN ALLGEMEINEN WOCHENZEITUNG schreibt, wo er den Film näher vorstellt: "In den Tunneln von Lvov".
Der Link dazu in der Rubrik VERGANGENHEIT...
Antisemitismus und Fußball ist nicht nur ein immer wiederkehrendes Problem etwa in Deutschland oder den Niederlanden. Auch Argentinen kennt das Phänomen, denn bei den argentinischen Klubs Boca Juniors und Atlanta zeigt sich bei starker jüdischer Präsenz immer wieder auch die antisemitische Seite des Fußballs, wie Andreas Knobloch in der JÜDISCHEN ALLGEMEINEN WOCHENZEITUNG berichtet: "Juden können keine Schiedsrichter sein".
Der Link zur Reportage in der Rubrik ANTISEMITISMUS.
Vor 75 erschien ein Buch, das die anti-jüdische Propaganda der Nationalsozialisten demaskierte. Auf eine wissenschaftliche Grundlage gestellt und in einer textvergleichend vorbildlichen Weise analysierte das damals der sozialdemokratische Journalist und Publizist Alexander Stein in seiner 1936 im Karlsbader Graphia Verlag erschienen Arbeit „Adolf Hitler, Schüler der Weisen von Zion“. Dirk Farke stellt den Autor und sein nun wieder aufgelegtes Werk im VORWÄRTS genauer vor. U.a. schreibt er:
"Anhand von 106 Zitaten aus den „Protokollen“ und Hitlers „Mein Kampf“, sowie Alfred Rosenbergs „Mythus des 20. Jahrhunderts“ arbeitete er heraus, wie sich die „jüdische Weltverschwörung“ in den Weltherrschaftsphantasien der Nationalsozialisten gleichsam widerspiegeln. In beeindruckender Art und Weise gelingt dem Autor der Nachweis, dass es nicht die Juden sind, die die Welteroberung vorbereiten, sondern die Antisemiten. Die sogenannten Protokolle dienen den Ariern lediglich als Lehrbuch und Handlungsanweisung, um die Vernichtung der „jüdischen Gegenrasse“ in die Tat umzusetzen."
Der Link zum Beitrag in der Rubrik ANTISEMITISMUS.
Die Bundeszentrale für politische Bildung hat in der Kategorie „Wissen“ die Ergebnisse von Eurobarometer-Umfragen von 2005 und 2010 aufgearbeitet, in der Menschen in allen Staaten der EU u.a. zu ihrem religiösen Glauben, ihren persönlichen und europäischen Werten befragt worden waren. Die Ergebnisse sind mehr als bemerkenswert, meint der HUMANISTISCHE PRESSEDIENST und stellt die interessantesten Ergebnisse näher vor: "Glaube und Religion in Europa".
Der Link dazu in der Rubrik INTERRELIGIÖSE WELT.
Am 24. Februar 2012 soll in Baden-Baden der umstrittene palästinensische Theologe Mitri Raheb mit dem "Deutschen Medienpreis" ausgezeichnet werden (siehe Compass 01.02.2012). Als Laudator für Raheb ist der ehemalige Bundespräsident Herzog vorgesehen Mittlerweile haben eine Reihe von Personen und Institutionen, vor allem einzelne Deutsch-Israelische Gesellschaften und Gesellschaften für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit, mit Protestbriefen an Herzog darauf reagiert. Nun hat sich auch der Dachverband der über 80 Gesellschaften für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit, der Deutsche Koordinierungsrat, der immer lauter werdenden Kritik an der Preisverleihung und Herzogs Mitwirkung an ihr angeschlossen, wie aus einer heute veröffentlichten Pressemeldung hervorgeht. Noch nicht so sehr im Blickpunkt der Öffentlichkeit, aber kaum weniger brisant: Mitri Raheb wird am 19. Februar 2012 im Berliner Dom die Festpredigt für das 160. Jahresfest des ebenfalls im Dom gegründeten "Jerusalemvereins" halten, dessen Zweck die Förderung der „deutschen evangelischen Einrichtungen im Heiligen Land“ ist. Der Theologe und Pfarrer Ricklef Münnich, seines Zeichens auch evangelischer Präsident des Deutschen Koordinierungsrates, hat vor diesem Hintergrund für die Berliner evangelische Wochenzeitung "Die Kirche" einen Kommentar verfasst, für dessen Abdruck ihm zunächst eine Zusage erteilt, in letzter Minute kurz vor Drucklegung aber wieder entzogen wurde.
COMPASS veröffentlicht die Pressemeldung des DKR in Sachen "Medienpreis" und ebenfalls Münnichs abgelehnten Kommentar im Wortlaut. Zu lesen in der Rubrik INTERRELIGIÖSE WELT.
Zwischen der Jüdischen Gemeinde Potsdam und dem Landesverband der Jüdischen Gemeinden ist ein Bestattungskostenstreit entbrannt, der an Schärfe zunimmt. Familien alterer Mitglieder, die oft Grundsicherungsempfänger sind, sehen sich im Todesfall vor dem Problem exorbitanter Begräbniskosten auf dem Jüdischen Friedhof am Pfingstberg. Der Zentralrat der Juden appellierte in dem Streit nun an den Landesverband und drohte mit dem Rabbinatsgericht. Ildiko Röd erläutert in der MÄRKISCHEN ALLGEMEINEN die Einzelheiten und Hintergründe der Auseinandersetzung.
Der Link dazu in der Rubrik JÜDISCHE WELT.
Das Abraham Geiger Kolleg in Potsdam wurde 1999 gegründet und bietet eine Kantoren- und Rabbinerausbildung für liberale Juden an. Es ist keine jüdisch-theologische Fakultät, sondern ein der Universität Potsdam angeschlossenes Institut. Das soll sich ändern, aber über das Für und Wider ist ein handfester Streit entbrannt, der sich zwischen dem Leiter des Abraham Geiger Kollegs in Potsdam, Rabbiner Walter Homolka, und dem Rektor der Heidelberger Hochschule für jüdische Studien, Johannes Heil, abspielt, wie Carsten Dippel in seinem Beitrag für DEUTSCHLANDRADIO berichtet: "Abraham Geiger Kolleg will zur theologischen Fakultät werden".
Der Link zum Beitrag in der Rubrik JÜDISCHE WELT.
Jüdische Umweltaktivisten und Rabbiner in den USA wollen Tora-Studium und Ökologie miteinander verbinden. Sie fordern Familien in den USA auf, einen Öko-Schabbat zu feiern und mal den Fernseher ausgeschaltet zu lassen. Sie erinnern an den Bund mit der Erde und bringen eine Inbrunst auf, dass es manchem die Schuhe auszieht, meint Gerald Beyrodt in seiner Glosse für DEUTSCHLANDRADIO über die amerikanische Bewegung der Öko-Rabbis und ihrer Forderungen: "Lasst uns Bäume umarmen".
Der Link dazu in der Rubrik JÜDISCHE WELT.
Die Biografie des amerikanischen Journalisten Eric Metaxas über Dietrich Bonhoeffer sorgt für Diskussionen: «Ich will diese großartige Geschichte in Amerika bekanntmachen», sagt Eric Metaxas, der deutsche Vorfahren hat. Und das ist ihm wohl gelungen: Schon bald nach der Veröffentlichung im Jahr 2010 stand sein 700-Seiten-Schmöker an der Spitze der Bestsellerliste der «New York Times». Auch in Deutschland sind jetzt, vier Monate nach dem Erscheinen, schon mehr als 15.000 Exemplare verkauft. Doch einige Experten kritisieren den Bestseller. Ein amerikanischer Theologe wirft Metaxas sogar vor, Bonhoeffer «entführt» und aus ihm einen evangelikalen Christen gemacht zu haben, wie Judith Kubitscheck in ihrem Beitrag für SONNTAGSBLAT berichtet: "Wie fromm war Bonhoeffer?".
Der Link dazu in der Rubrik CHRISTLICHE WELT.
Sylvia Rafael gehörte zu jenen Mossad-Agenten, die den Überfall auf jüdische Sportler in München 1972 rächen sollten. In Norwegen war sie dann allerdings an einem Mord beteiligt, der einen Unschuldigen traf. Ihre Lebensgeschichte wurde nun von Moti Kfir, einem ehemaligen hochrangigen Mossad-Agenten, gemeinsam mit dem Thriller-Autor Ram Oren als literarisches Epitaph gestaltet. Wilfried von Bredow hat das Buch für die FAZ gelesen und erläutert seine Eindrücke: "Auf der Jagd nach Terroristen".
Der Link zur Buchvorstellung in der Rubrik ONLINE-REZENSIONEN.
Einen angenehmen Tag wünscht
Dr. Christoph Münz
redaktion@compass-infodienst.de
(Editorial zusammengestellt unter Verwendung des Teasermaterials der erwähnten Artikel)
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