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ISSN 1612-7331
15.05.2013 - Nr. 1422
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ACHTUNG

Am Freitag, 17. Mai 2013, erscheint ONLINE-EXTRA Nr. 184 mit Vorstellung und vollständiger Dokumentation einer Fachtagung des Gesprächskreises "Juden und Christen" beim Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK). Der Titel von Tagung und Dokumentation lautet: "Aktuelle Probleme am Anfang des Lebens. Juden und Christen im Dialog mit Ethik, Recht und Medizin".

Die nächste tagesaktuelle Ausgabe erfolgt nach den Pfingstfeiertagen am Dienstag, 21. Mai 2013


Guten Tag!

Nr. 1422 - 15. Mai 2013


"Bevor ich Sprecher der Knesset wurde, war ich Präsident der Zionistischen Weltorganisation, eine Position, die Herzl begründet hatte. Und ich habe mich immer Folgendes gefragt: Was wäre geschehen, wenn Dr. Herzl in Wien über die Straße gegangen wäre und an die Tür eines anderen jüdischen Doktors geklopft hätte, an die Dr. Freuds, und gesagt hätte: »Doktor, ich habe einen Traum.« Freud hätte geantwortet: »Bitte legen Sie sich dorthin, da ist die Couch.« ..."
Mit dieser eigenwillig humoristischen Phantasie begann Avraham Burg seine Rede am 20. April zur Eröffnung der Ausstellung »Familienaufstellung. Israelische Porträts von Reli und Avner Avrahami« im Jüdischen Museum Hohenems. Avraham Burg wurde 1955 in Jerusalem als Sohn des israelischen Innenministers Josef Burg geboren. Nach dem Militärdienst als Fallschirmjäger und dem Studium der Sozialwissenschaft engagierte er sich in der Arbeitspartei und wurde 1992 in die Knesset gewählt. 1995 übernahm er den Vorsitz der Jewish Agency. Von 1999 bis 2003 war Burg Präsident des israelischen Parlaments. Seit seinem Ausscheiden aus der Knesset 2004 ist er in der außerparlamentarischen Friedensbewegung aktiv. Im Mittelpunkt seiner weiteren Ausführungen in besagter Rede stand eine Art Zustandsbeschreibung der Situation in Israel und Nahost, in der Burg die Brüche und Spannungen skizziert, die das Land und den Konflikt prägen. Seine lesenswerte Rede steht nun in leicht gekürzter Fassung auf den Seiten der JÜDISCHEN ALLGEMEINEN WOCHENZEITUNG online: "Jenseits der Teilung. Plädoyer für eine neue Mentalität in Israel und Nahost".
Der Link dazu in der Rubrik ISRAEL UND NAHOST HINTERGRUND.

Israels Regierung, so berichtet Oliver Eberhardt für NEUES DEUTSCHLAND, hat einen inoffiziellen Baustopp für Siedlungen im Westjordanland verhängt. Medienberichten zufolge sollen keine neuen Baugenehmigungen mehr erteilt werden; teilweise ruhen auch bereits gestattete Projekte: "Baustopp im Westjordanland?".
Der Link zum Bericht in der Rubrik ISRAEL INTERN.

Vor 65 Jahren verkündete David Ben-Gurion die Staatsgründung Israels. Und obwohl das Land bis heute nicht zur Ruhe gekommen ist, bewahren sich die meisten seiner Bewohner einen selbstkritischen Geist. Das wahrzunehmen, stünde auch den deutschen Israel-Kritikern gewiss gut an, meint der Publizist Marko Martin in einem Beitrag für DEUTSCHLANDRADIO, in dem er die Fähigkeit Israels skizziert, sich trotz aller Probleme einen "vitalen Meinungsstreit" zu leisten: "Schule der Selbstreflexion".
Der Link zum Essay in der Rubrik ISRAEL INTERN.

Was die Deutschen zwischen 1933 und 1945 gelesen haben, welches Buch zum Bestseller wurde und welcher Buchmarkt hinter den größten Erfolgen stand, ist noch erstaunlich wenig erforscht. Im Nürnberger Dokumentationszentrum Reichsparteitagsgelände will nun eine kleine, frappierende Sonderschau unter dem Titel "WortGewalt" mit der Erforschung dieser Literatur einen Anfang machen. Die WELT berichet über die Ausstellung, die einige Überraschungen parat hält: "Das waren die Bestseller der Nazi-Zeit".
Der Link zum Bericht in der Rubrik VERGANGENHEIT...

Die Geschichte von Chaim Miller gleicht eigentlich so vielen anderen Geschichten verfolgter Juden während des Zweiten Weltkriegs - und doch ist seine Geschichte eine ganz Besondere, die heute Abend in einer sehenswerten Dokumentation erzählt wird. Chaim Miller, der einst Alfred Müller hieß, verließ als Wiener Jude 1922 Österreich und ging ins damalige Palästina. Dort wurde er Teil einer jüdischen Brigade, die nach Kriegsende NS-Verbrecher jagte und exekutierte. Die Dokumentation "Killing Nazis" erzählt die wenig bekannte Geschichte Millers und jener jüdischen Brigade. Die WELT, OSNABRÜCKER ZEITUNG und TAGESSPIEGEL stellen die Doku näher vor: "Der wahre 'Inglourious Basterd' heißt Chaim Miller".
Die Links zu den Beiträgen und weitere Infos zur Dokumentation in den RubrikenVERGANGENHEIT... und FERNSEH-TIPPS.

Johan Cruyff hat Israel besucht. Der frühere Weltklassefußballer und -trainer aus den Niederlanden schaute bei Sohn Jordi vorbei, der seit vergangenem Sommer als Sportdirektor bei Maccabi Tel Aviv arbeitet. Der Club ist neuer israelischer Fußballmeister. Grund genug, seinem Sohn persönlich zu gratulieren. Doch Johan Cruyff nutzte seine Visite im Heiligen Land auch, um Yad Vashem zu besuchen, denn dort wollte er - was nur wenige wußten - drei jüdische Verwandte ehren, die von den Nazis umgebracht wurden. Martin Krauss erzählt die Hintergründe in der JÜDISCHEN ALLGEMEINEN WOCHENZEITUNG: "Johan Cruyffs jüdische Verwandtschaft".
Der Link dazu in der Rubrik VERGANGENHEIT...

Der deutsche Antisemitismusforscher und ehemalige Leiter des Zentrums für Antisemitismusforschung, Wolfgang Benz, sprach zum zehnjährigen Bestehen des Wiener "Ustinov-Instituts" über die alte Juden- und die neue Islamfeindschaft. Der österreichische STANDARD hat die Gelegenheit genutzt und ihn dazu interviewt. Benz nahm dabei auch die Gelegenheit wahr, dem Vorwurf entgegenzutreten, Antisemitismus und Islamophobie gleichzusetzen: "Ich vergleiche nicht Juden und Muslime, ich mache nur auf Gemeinsamkeiten in der Abwehr, in der Argumentation gegen die eine oder andere Minderheit aufmerksam."
Der Link zum Interview in der Rubrik ANTISEMITISMUS.

Ronnie Bernheim, Präsident der geachteten Schweizer Stiftung gegen Rassismus und Antisemitismus (GRA), warf vor Kurzem die Frage nach dem Nutzen und der Kohärenz einer statistischen Erfassung antisemitischer oder rassistischer Vorfälle auf. Dabei berief er sich u.a. auch auf die in dieser wichtigen Frage sehr erfahrene "Coordination intercommunautaire contre l’antisémitisme et la diffamation" (CICAD), deren Präsident Alain Bruno Lévy nun in einem Beitrag für die Schweizer jüdische Wochenzeitung TACHLES dafür plädiert, die statistische Erfassung antisemitischer Taten beizubehalten: "Phänomene besser verstehen".
Der Link zu seinem Beitrag in der Rubrik ANTISEMITISMUS.

Das Moses-Mendelssohn-Zentrum (MMZ) in Potsdam hat eine Studie erarbeitet unter dem Titel »Feinbild Polizei - wie reden Rechtsextreme über die Polizei«. Am Dienstag wurde das 56 Seiten umfassende Papier im Potsdamer Innenministerium vorgestellt, das als Herausgeber der Studie verantwortlich zeichnet. Die wissenschaftliche Untersuchung wurde mit 50.000 Euro vom Landespräventionsrat unterstützt. Ein wesentliches Ergebnis der Studie zeigt: Rechtsextremisten sehen die Polizei als Feind an - ihre Gewaltbereitschaft gegenüber den Beamten wächst. NEUES DEUTSCHLAND und BERLINER ZEITUNG berichten über die Vorstellung der Studie: "Freund und Feind der Neonazis".
Die Links zu den Berichten in der Rubrik RECHSRADIKALISMUS.

Das Debatten-Magazin THE EURPEAN wartet mit zwei schwergewichtigen Beiträgen zu der gewachsenen Spannung zwischen Religion und Säkularismus, zwischen Gläubigen und Atheisten auf. So betont der ehemalige Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland, Wolfgang Huber, zu Beginn seines Beitrages:
"Heute tritt der Atheismus nicht nur mit dem Anspruch auf, eine Spielart der Gottessuche von vielen zu sein. Vielmehr fordert er eine absolute Geltung ein, wie sie zuvor nur von bestimmten Formen der Religion vertreten wurde. Die neuen Atheisten nennen sich die „Brights“, die Erleuchteten. Mit den Mitteln der Wissenschaft wollen sie den Gottesglauben als bloßen Wahn entlarven. Der Traum, die Religion zum Verschwinden zu bringen, ist noch nicht ausgeträumt. Heute begegnet er uns in der Gestalt eines kämpferischen Atheismus, der ein Monopol in Glaubensfragen reklamiert. Dieser Atheismus nimmt selbst die Gestalt einer Glaubenslehre an. Die Berufung auf wissenschaftliche Objektivität kann darüber nicht hinwegtäuschen."
In einem weiteren Beitrag vertritt Detlef Pollack, Professor für Religionssoziologie an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster, wiederum den Standpunkt, dass es sich bei Atheismus und Religion zum Zwei wie Pech und Schwefel handele:
"Atheismus und Religion stehen in einer wechselseitigen Beziehung. Je stärker der eine, desto stärker die andere. Erlösung brauchen wir von keinem der beiden."
Die Links zu den Debatten-Beiträgen in der Rubrik INTERRELIGIÖSE WELT.

Im Jüdischen Museum in Frankfurt ist derzeit eine Ausstellung über Konvertitinnen und Konvertiten zu sehen, in der neben den monotheistischen Religionen auch seltene Religionen thematisiert werden. DEUTSCHLANDRADIO unterhielt sich nun mit dem Kurator der Ausstellung Hannes Sulzbacher: "Der Übertritt in eine andere Religion".
Der Link zum Interview in der Rubrik INTERRELIGIÖSE WELT.

Und noch einmal Jüdisches Museum in Frankfurt: Vor 25 Jahren wurde es als das erste jüdische Museum Deutschlands eröffnet. Nun soll bis 2017 hinter dem Rothschild-Palais ein dreigeschossiger Erweiterungsbau entstehen. Das Museum wächst damit auf die doppelte Fläche. Die Stadt stellt 50 Millionen Euro bereit. Gestern wurde der Siegerentwurf des Architektenwettbewerbs vorgestellt. Gewinner ist das Berliner Büro Staab. Die WELT und FRANKFURTER RUNDSCHAU stellen den Entwurf näher vor: "Es geht um eine Neupositionierung des Jüdischen Museums".
Der Link zu den Berichten in der Rubrik JÜDISCHE WELT.

Der jüdische Arbeitskreis in der SPD hat mehr als 100 Mitglieder und versteht sich in der Partei und darüber hinaus als Ansprechpartner für jüdische Themen in der bundesdeutschen Gesellschaft. In seiner religiösen und kulturellen Ausrichtung ist er einmalig in der Parteienlandschaft, meint Thomas Klatt, der den Arbeitskreis für DEUTSCHLANDRADIO porträtiert hat: "Politische Heimat für Juden".
Der Link dazu in der Rubrik JÜDISCHE WELT.

Bekannt geworden ist der jüdische Witz durch zahlreiche Sammlungen. Welche Rolle aber spielt er in der deutschsprachigen Kulturgeschichte? Mit dieser Frage beschäftigte sich kürzlich eine Tagung, die der Erlanger Literaturwissenschaftler Gunnar Och mitorganisiert hat. Mit him sprach DEUTSCHLANDRADIO über das Symposium und seine Erkenntnisse in Sachen jüdischer Humor: "Die Waffe der Entrechteten".
Der Link zum Interview in der Rubrik JÜDISCHE WELT.

Andachten, Gottesdienste, Bibelspots, das „Wort zum Sonntag“, Talkshows mit Geistlichen – die deutschen Radio- und Fernsehsender strahlen eine Menge kirchliche Sendungen aus. Dazu sind sie im Rahmen ihres öffentlich-rechtlichen Auftrags sogar gesetzlich verpflichtet. Allerdings gehen sie weit darüber hinaus, denn sie produzieren und finanzieren einen Großteil der Kirchensendungen auch selbst. Das müssen sie nicht, sagt jedenfalls der Leipziger Rundfunkrechtler Christoph Degenhart, wie Ulli Schauen für die TAZ berichtet: "Göttliches Sendungsbewußtsein".
Der Link zum Beitrag in der Rubrik CHRISTLICHE WELT.

Frauenhass, Anmaßung, Angst: Was die Religionen seit Urzeiten prägt, verhindert heute, dass sie Frieden machen und echten Sinn stiften. Davon ist zumindest der Lieblingsenkel Thomas Manns überzeugt. Frido Mann hat gerade ein Buch zum Thema geschrieben ("Das Versagen der Religionen"). Trotzdem meint er: Religion hat Zukunft. Aber warum? PUBLIK FORUM hat dem Theologen und Psychologen sieben Fragen zum Thema gestellt: "Die Religion versagt".
Der Link zum Interview in der Rubrik CHRISTLICHE WELT.

Einem ähnlichen Thema widmete sich auch der Münsteraner Historiker Thomas Großbölting: Er untersuchte den Glauben in Deutschland seit 1945. Seine Bilanz: Die goldene Zeit des Christentums in der Bundesrepublik ist vorbei. Hält der Trend an, wird 2025 die Mehrheit der Bevölkerung keiner christlichen Konfession mehr angehören. Die Ergebnisse seiner Forschungen und Überlegungen legt er nun in dem Buch vor »Der verlorene Himmel. Glaube in Deutschland seit 1945«. Martin Gernot Meier stellt es ausführlich im SONNTAGSBLATT näher vor.
Der Link zur Buchvorstellung in der Rubrik ONLINE-REZENSIONEN.

Dies alles und noch viel mehr wie üblich direkt verlinkt, ergänzt von aktuellen FERNSEH-TIPPS sowie einschlägigen ONLINE-REZENSIONEN im heutigen COMPASS.


Einen angenehmen Tag wünscht


Dr. Christoph Münz

COMPASS

redaktion@compass-infodienst.de

(Editorial zusammengestellt unter Verwendung des Teasermaterials der erwähnten Artikel)



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EDITORIAL HIGHLIGHTS

15. Mai 2013

 * Plädoyer für eine neue Mentalität in Israel und Nahost ... mehr
 
 * Baustopp im Westjordanland? ... mehr
 
 * Israel: Schule der Selbstreflexion ... mehr
 
 * Die Bestseller der Nazi-Zeit ... mehr
 
 * Doku: "Killing Nazis" ... mehr
  
 * Johan Cruyff in Yad Vashem ... mehr
 
 * Wolfgang Benz: Antisemitismus und Islamophobie ... mehr
 
 * Zur statistischen Erfassung antisemitischer Taten ... mehr
 
 * Studie: Die Polizei - Freund und Feind der Neonazis ... mehr
 
 * Debatte: Atheismus und Religion ... mehr
 
 * Der Übertritt in andere Religionen ... mehr

 * Jüdisches Museum Frankfurt wird erweitert ... mehr
 
 * Der jüdische Arbeitskreis in der SPD ... mehr
 
 * Symposium zum jüdischen Humor ... mehr
 
 * Die Kirchen und das öffentlich-rechtliche Fernsehen ... mehr
 
 * Frido Mann: "Die Religion versagt" ... mehr
 
 * Buch-Tipp: Thomas Großbölting - Der verlorene Himmel ... mehr

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