ACHTUNG

Guten Tag!
"Gerüchte über „angesehene Zeitungen“ zu verbreiten, ist ein altbewährtes Mittel, Druck auf andere Länder auszuüben, wenn es keine direkten diplomatischen Kanäle gibt wie zwischen Israel und Syrien. Doch namenlose Aussagen als offizielle Politik eines Landes mit reißerischen Titeln wie „Israel will an Assad festhalten“ zu verbreiten, während alle Welt nach Wegen sucht, den grausamen Diktator und Schlächter von fast 100.000 Syrern abzusetzen, birgt auch Gefahren. Denn oft genug werden Gerüchte oder auch reine Spekulationen als Wahrheit aufgefasst oder propagandistisch genutzt, um ein Wettrüsten zu starten, das Nachbarland anzugreifen und einen Krieg zu starten."
Mit diesen Worten beginnt Ulrich W. Sahm seinen Beitrag für ISRAELNETZ, in dem er die in diversen Medien nicht selten anzureffende Berufung auf "hohe Beamte" oder anonyme "Geheimdienstoffiziere" kritisch hinterfragt und damit eine Praxis ins Visier nimmt, wie sie etwa die britische „Times“, die „New York Times“ und andere Zeitungen pflegen: "Nahöstliche Redeschlacht „hoher Beamter“"
Der Link zum Beitrag in der Rubrik ISRAEL UND NAHOST HINTERGRUND.
Autos, Hammelherden, Medizin und Waffen: Durch das Tunnel-System im Grenzgebiet zu Ägypten werden lebensnotwendige Güter, aber auch teurer Luxus für die Reichen in den Gaza-Streifen geliefert. Ein Geschäftsmann ist nun auf die Idee gekommen, ganze Menüs der Fast-Food-Kette "Kentucky Fried Chicken" in das abgeriegelte Gebiet zu bringen. Doch wirklich schnell ist das Fastfood nicht, berichtet die SÜDDEUTSCHE ZEIUTNG: "Heiße Hühnchen für Gaza".
Der Link zur Reportage in der Rubrik ISRAEL UND NAHOST HINTERGRUND.
Demnächst werden 150 Rabbiner und Vertreter der Öffentlichkeit über die Zukunft des israelischen Rabbinates zu befinden haben und sich damit für das Festhalten am gegenwärtigen Status quo oder für eine orthodoxe Persönlichkeit mit mehr Sensibilität für die Öffentlichkeit entscheiden. Damit wird eine Organisation - das Rabbinat - in den Blickpunkt geraten, die sich wie keine andere einem zumindest fragwürdigen Deal zwischen den religiösen jüdischen und den säkularen Bürgern Israels verdankt und der für das Verhältnis zwischen Staat und Religion in der israelischen Gesellschaft von entscheidender Bedeutung ist. Vor diesem Hintergrund analysiert und kommentiert Donniel Hartman in einem längeren Essay für die schweizer-jüdische Wochenzeitung TACHLES dieses mehr denn je schwierig gewordene Verhältnis zwischen Religiösen und Säkularen in Israel. Donniel Hartman ist der Sohn von Rabbiner David Hartman, dem weit über Israel hinaus bekannten, vor wenigen Monaten verstorbenen israelisch-amerikanischen Philosophen und Religionswissenschaftler David Hartman. Sein Sohn, Rabbi Donniel Hartman, leitet heute das von seinem Vater gegründete Shalom-Hartman-Institut in Jerusalem.
Der Link zum Essay in der Rubrik ISRAEL INTERN.
Wie seit kurzem Susanna Filbinger-Riggert, Tochter des ehemaligen baden-würtembergischen Ministerpräsidenten Hans Filbinger, setzen sich immer mehr Kinder und Enkel der Kriegsgeneration mit der NS-Generation auseinander. Jede Familie erweist sich dabei gewissermaßen als Archiv, in dem nicht zuletzt auch die Traumata der Täter verborgen sind. Caroline Fetscher setzt sich mit dem Phänomen und seinen Hintergründen in einem Beitrag für den TAGESSPIEGEL näher auseinander: "Die eigene Familie als NS-Archiv".
Der Link zu ihrem Essay in der Rubrik VERGANGENHEIT...
Die sogeannten Judenälteste waren Vorsitzende jener Judenräte, die in den Ghettos die Anweisungen der deutschen Besatzer umzusetzen und den Alltag zu organisieren hatten. Und da die Judenräte dergestalt an der Schnittstelle zwischen Tätern und Opfern operierten (gleichwohl sie zu den Opfern gehörten), war und ist ihre Rolle hoch umstritten. Die Philosophin Hannah Arendt beispielsweise warf ihnen sogar vor, dass nicht sechs Millionen Juden hätten sterben müssen, wenn die Judenräte nicht mit den Deutschen „kooperiert“ hätten. Die Vertreter der Judenräte hielten dem entgegen, dass sie versuchten, so viele Ghettojuden wie möglich vor der Deportation in die Todeslager zu bewahren. Benjamin Murmelstein war von Dezember 1944 bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs der letzte Judenälteste von Theresienstadt – und der einzige, der überlebt hat. Mit ihm hat niemand Geringerer als der Shoah-Regisseur Claude Lanzman ein langes Interview geführt, das nun im Rahmen der Filmfestspiele von Cannes erstmals gezeigt wurde: "Le Dernier des Injustes" ("Der Letzte der Ungerechten"). Die WELT, TAGESSPIEGEL, TAZ und andere Medien zeigen sich durchgehend tief berührt und begeistert von Lanzmans neuer Dokumentation: "Rabbi Murmelstein erzählt vom Ghetto".
Der Link zu den Filmkritiken in der Rubrik VERGANGENHEIT...
Morgen ist es soweit: Am 22. Mai 2013 feiert die Musikwelt den 200. Geburtstag von Richard Wagner. Überschattet bleibt die Geburtstagsfeier jedoch vom kruden Antisemitismus des Gefeierten. In der WELT kritisiert der Politikwissenschaftler Matthias Küntzel den allerorts zu spürenden Wagner-Rausch und kritisiert die Stilisierung eines der einflussreichsten deutschen Antisemiten zu einem Kämpfer für Freiheit und Menschenrechte. In seinem mit "Arien für Arier" überschriebenen Essay heißt es u.a.:
"Am 22. Mai, dem 200. Geburtstag des Komponisten, möchte man einen der wirkungsmächtigsten Antisemiten des 19. Jahrhunderts mit Sonderbriefmarken, Zehn-Euro-Münzen, Denkmalenthüllungen und Festveranstaltungen ehren. Die meisten Wagner-Verehrer ignorieren seinen Judenhass, weil sie ihr Bild vom Genie nicht beschmutzen und ihr heiliges Wagner Unser nicht infrage stellen wollen."
Der TAGESSPIEGEL wartet gleich mit zwei Geburtstagsschreibern auf: Während Peter von Becker in seinem Beitrag betont, es gehöre zu den Errungenschaften der Demokratie, zwischen Schöpfer und Werk zu unterscheiden, betont Kerstin Decker die nicht ausblendbare Spur des Judenhasses, die Wagner hinterlassen habe. Sie schreibt u.a.:
"Dass Hitler ihn mochte, dafür kann Richard Wagner nichts. Aber für den Primärschmutz auf seinem Namen ist er selbst verantwortlich. Auf der Spur seines Judenhasses. Auch die Erfinder des Massenautomobils und der Glühbirne waren Antisemiten. Doch das ist etwas anderes. Wer mag sich von einem Antisemiten dort berühren lassen, wo er am schutzlosesten ist: am Herzen? Selbst Menschen, die Wagners Musik lieben, neigen dazu, sich noch im selben Atemzug vom Menschen Wagner zu distanzieren. Sein Charakter steht bis heute unter Miserabilitätsverdacht, Stufe 1."
Und ein längerer Beitrag im HANDELSBLATT setzt sich mit dem Boykott von Wagner-Musik in Israel auseinander, der noch älter als der Staat selbst ist:
"Bronislaw Huberman, Gründer des Israelischen Philharmonieorchesters, sprach ihn (den Wagner-Boykott) 1938 unter dem Eindruck der Reichspogromnacht aus - also schon zehn Jahre vor der Staatsgründung. Inzwischen ist er mehrmals gebrochen worden. Aber alle Versuche, Werke des deutschen Komponisten Richard Wagner (1813-1883) im größeren Rahmen in Israel aufzuführen, sind bisher gescheitert. Eine kleine Gruppe von Musikliebhabern und Dirigenten kämpft aber weiter hartnäckig dafür, dass Wagners Werke öffentlich gespielt werden dürfen."
Die Links zu den Beiträgen in der Rubrik ANTISEMITISMUS.
Warum und wozu Religion? Diese Frage stellte der SPIEGEL einer Reihe von Persönlichkeiten, die häufig im Licht der Öffentlichkeit stehen und in kurzen Beiträgen nun von ihrem persönlichen Glauben erzählten. Zu den Befragten gehörten u.a. die Katholikin und Generalsekretärin der SPD, Andrea Nahles, der jüdische Schauspieler, Moderator und Regisseur Ilja Richter, sowie die als Kommmisarin Lucas im ZDF populär gewordene Schauspielerin Ulrike Kriener oder die deutsche Fußball-Nationalspielerin und Muslimin Fatmire Bajramaj und einige andere mehr.
Der Link zu den prominenten Antworten in der Rubrik INTERRELIGIÖSE WELT.
Jesus war Palästinenser und die heutigen Palästinenser sind seine Nachkommen. Gemäß biblischer Überlieferung war Jesus zwar weder verheiratet noch hatte er Kinder, aber das stört offenbar die offizielle palästinensische Regierungszeitung „Al-Hajat al-Dschadida“ keineswegst, Jesus auch noch zum, „ersten muslimischen Schahid (Märtyrer)“ zu erklären, berichtet Ulrich W. Sahm für ISRAELNETZ und fragt nach den Hintergründen dieser abstrus erscheinenden Auffassung: "Die Palästinenser und Jesus".
Der Link zu seiner Analyse in der Rubrik INTERRELIGIÖSE WELT.
Die Jüdische Gemeinde Berlin - mit rund 10.000 Mitglieder die größte jüdische Gemeinde in Deutschland - kann wie befürchtet und absehbar im Mai die Gehälter für ihre Mitarbeiter und andere Rechnungen wohl nur verspätet zahlen. Der Vorsitzende Gideon Joffe schimpft auf den Berliner Senat, der wegen finanzieller Unregelmäßigkeiten in der Gemeinde die staatlichen Gelder verweigert - und andere schimpfen wiederum über Joffe. Der schon geraume Zeit währende Konflikt (siehe Compass 13.05.2013) eskaliert offenbar immer weiter, wie der TAGESSPIEGEL berichtet: "Jüdische Gemeinde zahlt Löhne verspätet".
Der Link zum Beitrag in der Rubrik JÜDISCHE WELT.
In jedem Touristenführer für Rom wird der Besuch des großen jüdischen Gettos empfohlen. Dass es allerdings auch ein zweites und kleineres jüdisches Getto gegeben hat, war zwar bekannt, aber erst jetzt wurden alte Dokumente gefunden, mit denen nun die Geschichte dieses "Ghettarello" erforscht wird. Thomas Migge erzählt für DEUTSCHLANDRADIO die Geschichte des kleinen Ghettos und berichtet über die neuesten Erkenntnisse: "Spurensuche am Tiberufer".
Der Link dazu in der Rubrik JÜDISCHE WELT.
Hannes Stein, in New York lebender Autor der WELT, ist Vater geworden. Da er mit einer Jüdin verheiratet ist, die in strikt orthodoxem Millieu aufgewachsen ist, wussten er und seine Frau, dass sein Kind auch hätte schwer krank werden können. Warum? Aufgrund von defekten Genen, wie sie vorwiegend in der jüdischen Population vorkommen. Deshalb ließ er im Vorfeld spezielle Untersuchungen machen, über die er nun berichet. Entstanden ist ein Essay, der sich höchst lesenswert und informativ mit der "Jüdischkeit der Juden" beschäftigt und in dem er u.a. auch auf die These von Shlomo Sand zu sprechen kommt, der von der "Erfindung des jüdischen Volkes" spricht. Stein sprach im Zuge seiner Genetik-Recherchen nämlich auch mit Gil Atzmon, der am "Albert Einstein College of Medicine" forscht, das zur "Yeshiva University of New York" gehört und dessen Forschungen Sands Thesen widerlegen. Atzmon beschäftigte sich in diesem Zusammenhang auch mit der Frage, ob es denn überhaupt ein "jüdisches Gen" gibt. Stein berichtet:
"Gil Atzmons Studie belegt natürlich keineswegs, dass es so etwas wie ein jüdisches Gen gibt. Man kann durch einen Bluttest nicht herausfinden, ob jemand dem jüdischen Volk angehört. Sie bedeutet auch nicht, dass die Nazis recht hatten, wenn sie von einer "jüdischen Rasse" sprachen. Atzmon gestand mir: "Letzten Endes wissen wir immer noch nicht, wie wir die Juden klassifizieren sollen. Die Juden sind das einzige Beispiel in der Geschichte, dass die Religion ein Genom am Leben erhalten hat. Verstehen Sie, was ich sagen will? Dadurch, dass die Juden sich an die Gesetze der Thora gehalten und nur untereinander geheiratet haben, haben sie ihre 'Jüdischkeit' bewahrt. Die Kultur hat die Genetik bewahrt."
Der Link zu Steins Essay in der Rubrik JÜDISCHE WELT.
Dan Browns neuer Roman "Inferno" wird wohl international und auch in Deutschland erneut ein Bestseller werden. Der "Sakrileg"-Autor hat diesmal einige Anleihen u.a. bei Dantes Wanderung durch die Hölle vorgenommen und als Quelle seines Romans benutzt. Mit 700.000 Exemplaren ist das Buch in dieser Woche auf den Markt gekommen allein in Deutschland, und da es da um einen so zentralen Begriff des christlichen Glaubens geht, eben die Hölle, hat DEUTSCHLANDRADIO einen katholischen Theologen als Dan-Brown-Leser verpflichtet: Professor Rainer Kampling von der Freien Universität Berlin. Im Interview berichtet er nun über seine Leseerfahrungen. Zum katholischen Verständnis von Hölle sagt Kampling u.a.:
"Die Hölle ist die Bezeichnung nicht eines Raumes, sondern eines Zustandes, nämlich des Zustandes des völlig von Gott getrennt seienden Menschen, der also nach dem irdischen Leben in einem Zustand der absoluten Gottesferne existiert. Dass dieser Zustand gleichsam räumlich auch gedacht wird, ist traditionell bedingt und entspricht einem Weltbild, das wir heute vielleicht in dieser Form nicht mehr teilen, aber es ist eben ein Zustand primär, eine Existenzweise, die von Gott getrennt ist, so könnte man es am besten definieren."
Der Link zum Interview in der Rubrik CHRISTLICHE WELT.
Der Holocaust ist und bleibt für die Geschichtswissenschaft - und nicht nur für sie - immer noch eine Herausforderung. Wie war es möglich, dass mitten in Europa Millionen von Juden ermordet werden konnten? Dass diese Frage noch immer keine abschließende Antwort gefunden hat, beweisen nicht nur die vielen Regalmehter an Literatur, die alljährlich sogar neu hinzukommen. Nun hat sich der Autor und Filmemacher Alexander Kluge in seinem neuen Buch "Wer ein Wort des Trostes spricht, ist ein Verräter" auf seine ganz eigene Weise ebenfalls mit dieser Frage beschäftigt. Seine kurzen Texte werfen Schlaglichter auf verschiedene Facetten des Holocaust, schreibt der (namentlich nicht genannte) Kritiker von MITTELHESSEN.DE über das "unbedingt lesenswerte" Buch: "Alexander Kluges Mosaiksteine zum Holocaust".
Der Link zur Buchvorstellung in der Rubrik ONLINE-REZENSIONEN
Einen angenehmen Tag wünscht
Dr. Christoph Münz
redaktion@compass-infodienst.de
(Editorial zusammengestellt unter Verwendung des Teasermaterials der erwähnten Artikel)

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