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ISSN 1612-7331
18.11.2013 - Nr. 1464
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Die nächste Tagesausgabe erfolgt am Donnerstag, 21. November 2013.


Guten Tag!

Nr. 1464 - 18. November 2013


Dass Überwachung und Abhöraktionen von Staatslenkern und hohen Politikern keine Neuigkeiten sind, schildert Michael Borgstede an dem Beispiel der Nahost-Verhandlungen Ende der 70-er Jahre im Vorfeld des Friedensabkommens zwischen Israel und Ägypten. Denn nun freigegebene Dokumente zeigen, wie der US-Geheimdienst mit Abhörprotokollen, Psychogrammen und Denkschriften die Verhandlungen zwischen Begin, Arafat und Sadat begleitete: "Maulwurf der CIA lauschte ganz nah bei Arafat".
Der Link zum Beitrag in der Rubrik ISRAEL UND NAHOST HINTERGRUND.

Die israelischen Siedler hätten in Tel Aviv das Image, "brutal zu sein, bösartig zu sein und anderen das Land wegzunehmen", sagt der linke Schriftsteller Assaf Gavron. Er hat die Stereotypen überprüft und erzählt in seinem Roman "Auf fremdem Land" menschliche Alltagsgeschichten, die Israels Siedlungspolitik als absurde Komödie darstellen. DEUTSCHLANDRADIO sprach mit dem Autor über seinen Roman und das Siedlerproblem in Israel: "Blindheit und Gottesglaube".
Der Link zum Interview in der Rubrik ISRAEL UND NAHOST HINTERGRUND.

Was man in der israelischen Stadt Bet Shemesh beobachten kann, mag manchen verwunderv und überraschen: Frauen, die Burkas tragen. Jüdische Frauen, wohlgemerkt. In Israel gibt es zahlreiche verschiedene Richtungen des ultraorthodoxen Judentums - und eine davon sticht heraus: Die Sekte Lev Tahor (deutsch: reines Herz) folgt wohl der strengsten Interpretation des Judentums und predigt u.a. die gänzliche Verhüllung des weiblichen Körpers. Ihre «Taliban-Frauen» werden sogar von ultraorthodoxen jüdischen Kreisen kritisiert, schildert Joëlle Weil in ihrer Reportage für die BERLINER ZEITUNG: "Die Jüdin in der Burka".
Der Link zur Reportage in der Rubrik ISRAEL INTERN.

In der WELT erzählt Felix Stephan die bemerkenswerte Geschichte der beiden Belgier Simon Gronowski und Koenraad Tibel, die im Zweiten Weltkrieg noch Kinder waren. der eine Jude, dessen Familie umgebracht wurde, der andere der Sohn eines überzeugten Nazis. Jahrzehnte später entdecken sie, wie nah sich ihre Lebenswege kamen, und richten eine emphatische Botschaft an Europa: "Feinde wie wir".
Der Link zum Beitrag in der Rubrik VERGANGENHEIT...

Klaus Hödl, Historiker am Centrum für Jüdische Studien an der Karl-Franzens-Universität Graz, setzt sich in einem Beitrag für DEUTSCHLANDRADIO mit den jüngsten Umfragen auseinander, die ein Ansteigen des Antisemitismus erkennen lassen. Allerdings hält er es für sehr wahrscheinlich, dass hier kein echter Zuwachs an Judenfeinschaft zu konstatieren sei, sondern dass dies vielmehr "einer größeren Sensibilität geschuldet" sei: "Vorkommnisse, die heute als antisemitisch ausgewiesen werden, blieben vor zehn und mehr Jahren vielfach unbeachtet. Die Grenzen dessen, was noch gesagt werden darf, ohne dass es als problematisch und judenfeindlich bezeichnet wird, werden demnach immer enger." Hödl begrüßt diese "neue Sensibilität", weil sie kulturell tradierte Denkmuster offenlege, die wenig bewußt und doch antisemitisches Potential beinhalten: "Heutzutage geht es kaum mehr darum, traditionellen Judenhass oder groben Antisemitismus verurteilen zu müssen. Diese sind in einer Weise diskreditiert, dass sie nur mehr von radikalen Gruppen artikuliert und in weiterer Folge sehr wohl auch sanktioniert werden. Stattdessen gilt es, die kulturellen Wurzeln eines subtil vorgetragenen Antisemitismus bloßzulegen."
Der Link zum Beitrag in der Rubrik ANTISEMITISMUS.

Gregor Gysi hat kürzlich auf Facebook zum 9. November zum Kampf gegen den Antisemitismus aufgerufen – und hat daraufhin massiv antisemitische Reaktionen geerntet. Vor diesem Hintergrund sprach nun die WELT mit dem Linksfraktionschef über Antisemitismus in der Partei, Israel und seine jüdische Großmutter: "Ich blocke so etwas innerlich ab"
Der Link zum Interview in der Rubrik ANTISEMITISMUS.

Wer in diesen grauen Novembertagen über die Friedhöfe spaziert, findet viele Gräber mit kleinen Lichtern übersäht. Allerheiligen, Allerseelen, Totensonntag und Volkstrauertag: Der November bietet viele Anlässe, zu denen Menschen ihrer Verstorbenen gedenken. Da auch immer mehr Muslime sich lieber in Deutschland als in ihrem Heimatland bestatten lassen wollen, stellt sich hier den Friedhöfen eine große Herausforderung, denn deutsches Recht und muslimische Tradition stehen of in Konfklikt miteinander, wie K. Antonia Schäfer in einem Beitrag für die WELT deutlich macht: "Wie Muslime in Deutschland die letzte Ruhe finden".
Der Link zur Reportage in der Rubrik INTERRELIGIÖSE WELT.

Durch den Einfluss der Islamisten sei die arabische Welt in einem "rasenden Rückschritt" begriffen und auch der europäsiche Islam entwickele sich zurück, beklagt der algerische Schriftsteller Boualem Sansal, Friedenspreisträger des Deutschen Buchhandels. In Anbetracht dessen fordert er im Inteview mit DEUTSCHLANDRADIO: Auch Moslems sollten sich gegen den politischen Islam wehren und dessen "entsetzlicher Karikatur einer Religion".
Der Link zum Interview in der Rubrik INTERRELIGIÖSE WELT.

Vor gut einer Woche fand in Berlin ein großer Festakt anlässlich des zehnjährigen Bestehens der Orthodoxen Rabbinerkonferenz Deutschland (ORD) statt, an dem auch die rund 200 Rabbiner aus allen Teilen Europas teilnahmen, die wegen der 28. Mitgliederversammlung der Europäischen Rabbinerkonferenz (CER) nach Berlin gekommen waren. Anwesend waren auch zahlreiche weitere Gäste u.a. die beiden Oberrabbiner des Staates Israel, David Lau und Yitzhak Yosef, der Präsident der Europäischen Rabbinerkonferenz, Pinchas Goldschmidt, und der Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland, Dieter Graumann. Mit dabei war auch Ingo Way, der für die JÜDISCHE ALLGEMEINE WOCHENZEITUNG von dem Festakt berichtet: "Orthodoxe Dekade".
Der Link dazu in der Rubrik JÜDISCHE WELT.

In Berlin ist am Sonntagabend das Zacharias Frankel College gegründet worden – das erste »konservative« Rabbinerseminar Europas. »Wir stehen am Beginn einer historischen Woche für das jüdische Leben in Deutschland«, sagte bei dieser Gelegenheit Rabbiner Henry G. Brandt, Vorsitzender der Allgemeinen Rabbinerkonferenz (ARK). Vor vielen Jahren sei er der einzige nichtorthodoxe Rabbiner in Deutschland gewesen. Nun komme er sich vor wie der biblische Jakob, der klein anfing und am Ende zu »zwei Lagern« geworden sei. »Geiger und Frankel werden in diesem Land zu einer bedeutenden Kraft jüdischen Lebens werden«, prophezeite Brandt, wie Ayala Goldmann für die JÜDISCHE ALLGEMEINE WOCHENZEITUNG berichtet. Nur wenige Tage vorher wurde ein weiteres historisches Datum markiert, das für manche Juden ebenfalls Zeichen einer Zeitenwende darstellt: Erstmals wird Jüdische Theologie als Studienfach an einer deutschen Universität gelehrt. Die Potsdamer «School of Jewish Theology» steht dabei auch nichtjüdischen Studenten offen. Für Professor Walter Homolka, Rektor des Rabbinerseminars am Berliner Abraham Geiger Kolleg, geht eine Forderung Geigers aus dem Jahr 1838 nach 175 Jahren in Erfüllung: «Erst wenn die Jüdische Theologie gleichberechtigt mit den christlichen Religionen an den Universitäten vertreten ist, ist die Emanzipation der Juden in Deutschland vollendet.» Homolka ist einer von sechs Professoren jüdischen Glaubens, die nun in Potsdam unterrichten. Die BERLINER MORGENPOST, DEUTSCHLANDRADIO und POTSDAMER NEUESTE NACHRICHTEN waren bei den Eröffnungsfeierlichkeiten dabei: "Ein historischer Schritt".
Die Links zum Thema in der Rubrik JÜDISCHE WELT.

Am Sonntag vor acht Tagen wurde Rachel Salamander mit dem Marbacher Schillerpreis ausgezeichnet worden. Rachel Salamander wurde am 30. Januar 1949 in einem Lager für „Displaced Persons“ in Deggendorf geboren – einem Camp für heimatlose Überlebende des Holocausts. In München studierte sie Germanistik, Romanistik und Philosophie. Als erste jüdische Frau nach dem Zweiten Weltkrieg promovierte sie an einer deutschen Universität im Fach Germanistik. 1982 gründete sie die „Literaturhandlung“ in München, eine auf das Judentum spezialisierte Fachbuchhandlung. Salamander war von 2001 bis 2013 Herausgeberin der Literaturbeilage der Zeitung „Die Welt“. Seit Oktober 2013 leitet sie das „FAZ-Literaturforum“. In der FAZ sind nun sowohl die Laudatio von Frank Schirrmacher als auch die Dankesrede der Geehrten nachzulesen: "Von schöpferischer Freiheit".
Die Links dazu in der Rubruk JÜDISCHE WELT.

Papst Franziskus setze auf "Kollegialität" statt auf "päpstlichen Absolutismus", sagt der Tübinger Theologe und Kirchenkritiker Hans Küng. Ein sichtbares Zeichen dafür sei der Fragebogen zu den Themen Familie, Ehe und Sexualität, den der Vatikan an alle Bistümer geschickt hat. Im Interview mit dem DEUTSCHLANDRADIO äußert Küng auch die Hoffnung, dass Franziskus das Zölibatsgesetz aus dem 11. Jahrhundert offen diskutieren lässt:  "Zum ersten Mal nimmt man Basisdemokratie in der Kirche ernst"
Der Link zum Interview in der Rubrik CHRISTLICHE WELT.

Eine eigenwillige Jüdin kehrt nach Warschau zurück um ihr Geburtshaus zurückzubekommen. Was sich daraus entwickelt erzählt Rutu Modan - freilich nicht allein in Worten, sondern vor allem in Bildern, denn sein Buch ist ein Comic, eine "Graphic Novel", die auf fast spielerische Weise eine Holocaustgeschichte erzählt. Kaja Lüthge hat sich das für die TAZ genauer angesehen: "Rückkehr in die Friedhofsstadt".
Der Link zur Rezension in der Rubrik ONLINE-REZENSIONEN.

Richard Wagner war bekanntermaßen Antisemit und dennoch waren einige seiner eifrigsten Unterstützer Juden. Ein Dokumentarfilm von Hilan Warshaw zum 200. Geburtstag von Richard Wagner, der heute Abend im Fernsehen zu sehen ist, konzentriert sich auf die komplexen persönlichen Beziehungen Wagners zu den Juden und erzählt u.a. die beeindruckenden Geschichten von Hermann Levi und Carl Tausig, die zu seinen engsten Mitarbeitern gehörten. Gedreht wurde an Originalschauplätzen in Deutschland, in der Schweiz und in Italien und neben Opernausschnitten und Interviews mit Persönlichkeiten geht der Film der kontrovers diskutierten Frage nach, ob Wagners Werke heute in Israel aufgeführt werden können.
Mehr dazu in den FERNSEH-TIPPS.

Dies alles und noch viel mehr wie üblich direkt verlinkt, ergänzt von aktuellen FERNSEH-TIPPS sowie einschlägigen ONLINE-REZENSIONEN im heutigen COMPASS.


Einen angenehmen Tag und eine gute Woche wünscht


Dr. Christoph Münz

COMPASS

redaktion@compass-infodienst.de

(Editorial zusammengestellt unter Verwendung des Teasermaterials der erwähnten Artikel)



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EDITORIAL HIGHLIGHTS

18. November 2013

 * Maulwurf der CIA lauschte ganz nah bei Arafat ... mehr
 
 * Schriftsteller Assaf Gavron über die israelische Siedlungspolitik ... mehr
 
 * Die Jüdin in der Burka ... mehr
 
 * Plädoyer zur Versöhnung: Feinde wie wir ... mehr
 
 * Antisemitismus und "neue Sensiblität" ... mehr
 
 * Gregor Gysi über Antisemitismus, Israel und seine jüdische Großmutter  ... mehr
 
 * Wie Muslime in Deutschland die letzte Ruhe finden ... mehr
  
 * Boualem Sansal: "Eine entsetzliche Karikatur einer Religion" ... mehr
 
 * Festakt: Orthodoxe Dekade ... mehr
 
 * Berlin: Erstes konservatives Rabbinerseminar Europas ... mehr
 
 * Historischer Schritt: Jüdische Theologie in Potsdam ... mehr
 
 * Schillerpreis für Rachel Salamander ... mehr
 
 * Hans Küng: Basisdemokratie und Kirche ... mehr
 
 * Buch-Kritik: Rutu Modan - Das Erbe ... mehr
 
 * TV-Tipp: Richard Wagner und die Juden ... mehr


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EDITORIAL

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Die nächste Tagesausgabe erfolgt am Donnerstag, 21. November 2013.