ACHTUNG
Guten Tag!
Während zwischen Israel und der Hamas weiter die Waffen sprechen, wird in den Medien vielfach darüber nachgedacht, welche Motive und Ziele die beteiligten Gegener in ihrem Tun bewegen. Michael Borgstede weist in der WELT darauf hin, dass es keineswegs das Ziel Netanjahus sei, die Hamas endgültig zu vernichten:
"Mit seiner Forderung danach, die "Hamas fertigzumachen", vertritt Außenminister Avigdor Lieberman eher eine Ausnahmeposition. Denn es ist ja nicht einmal klar, ob ein Sturz der Hamas in Gaza überhaupt erstrebenswert wäre. Wer würde in einem solchen Fall das Machtvakuum füllen? Die in Gaza kaum mehr vertretene Fatah-Organisation von Palästinenserpräsident Mahmud Abbas oder vielleicht doch die Salafisten und anderen islamistischen Gruppierungen, denen die Hamas eigentlich immer schon viel zu pragmatisch war? Kann Israel sich Gaza als unregierbares Rückzugsgebiet islamistischer Terrororganisation wie Isis aus dem Sinai und den umliegenden Ländern wünschen? Angesichts der Entwicklungen in der Region könnte die Hamas da noch das geringere von zwei Übeln sein."
Susanne Knaul betont in ihrem Kommentar in der TAZ, dass es die Hamas selbst war, die "Israels Harlinern den roten Teppich" ausrollten:
"Mit den Dutzenden Raketen, die die Hamas aus dem Gazastreifen in den vergangenen 48 Stunden bis nach Tel Aviv und Jerusalem abschoss, rollte sie für die mehreren zehntausend israelischen Soldaten, die vor den Toren Gazas auf das Kommando zum Angriff warten, einen roten Teppich aus. Die palästinensischen Islamisten hatten die Chance, eine Eskalation abzuwehren, wären sie nur auf das Angebot Israels eingegangen, Ruhe mit Ruhe zu beantworten. Sie wollten es nicht."
Remko Leemhuis, Sprecher des Mideast Forums, hebt als Motiv für die aktuelle Gewaltbereitschaft der Hamass im Interview mit der WELT vor allem hervor:
"Die Popularität der Hamas im Gazastreifen ist gesunken. Seit Monaten können sie die Gehälter ihrer 42.000 Beamten nicht mehr bezahlen. Über die militärische Auseinandersetzung mit Israel versuchen sie, ihr Profil zu schärfen und Zustimmung zu gewinnen. Sie beschießen Israel bewusst, um Luftschläge zu provozieren und die Bevölkerung so zu radikalisieren. Denn seit dem arabischen Frühling hat die Hamas ihre wichtigsten Unterstützer eingebüßt, wie zum Beispiel Syrien, wo ihr Hauptquartier war."
So auch Christian Böhme im TAGESSPIEGEL:
"Die Hamas schürt den Konflikt mit Israel. Denn es geht ihr allein darum, an der Macht zu bleiben und ihr angeschlagenes Image im Volk aufzupolieren. Der Raketenhagel soll dabei helfen - eine perfide, menschenverachtende Taktik."
In der JÜDISCHEN ALLGEMEINEN WOCHENZEITUNG fordert derweil der Vorsitzende des Zentralrats der Juden in Deutschland, Dieter Graumann, mehr Empathie und Verständnis für den jüdischen Staat: "Israel muss sich wehren".
Beinahe depremiert zieht FAZ Korrespondent Hans-Christian Rössler sein Fazit:
"In Israel spricht man nur von einer Militäroperation. In Wirklichkeit herrscht Krieg. Selten war die Lage im Nahen Osten so bedrohlich und so hoffnungslos wie in diesen Tagen."
Exakt diese "Hoffnungslosigkeit", die "Verzweiflung" macht der israelische Schriftsteller David Grossman in einem bewegenden Friedensappell, der in der FAZ zu lesen ist, als einer der Hauptgründe für die verfahrene Situation aus - und zwar auf beiden Seiten. Dem hält er freilich unbeirrt entgegen:
"Welche Hoffnung kann bei einem derart schwierigen Stand der Dinge aufkommen? Eine Hoffnung des Trotzdem. Eine Hoffnung, die die zahlreichen Gefahren und Hindernisse nicht ausblendet, sich aber auch nicht gänzlich von ihnen vereinnahmen lässt. Eine Hoffnung, die darauf gründet, dass nach Erlöschen der Flammen, die den Konflikt anfachen, sich allmählich wieder die gesunden und vernünftigen Züge zweier Völker abzeichnen können. Dann kann die heilende Kraft des Alltäglichen, der Weisheit des Lebens und der Weisheit des Kompromisses wirken. Des Gefühls der existentiellen Sicherheit. Der Möglichkeit, Kinder aufzuziehen, die nicht Todesängsten ausgesetzt sind, von einer Besatzungsmacht erniedrigt oder vom Terrorismus bedroht sind. Der grundlegenden Sehnsüchte eines menschlichen Lebens nach Familie, Arbeit und Lernen. Des Lebensgefüges."
Die etwas bizzare Parallellität der neuerlichen Gewalt in Nahost mit der aktuell dem Höhepunkt zustrebenden Fußballweltmeisterschaft in Brasilien wird in zwei Beiträgen thematisiert. Im TAGESSPIEGEL fragt Mohamed Amjahid, ob wir uns im Angesicht des Krieges in Israel und Gaza "leiser über Fußball freuen" sollten. Er schildert, wie wie in Zeiten von Toten und Schwerverletzten die Frage anch der Moral vor allem in den sozialen Netzwerken diskutiert wird. Er zitiert u.a. die Piratin Marina Weisband, die noch in der Halbzeitpause des Spiels zwischen Brasilien und Deutschland twitterte: "Ich verstehe diese Welt nicht. Ich verstehe das psychologisch schon irgendwie. Aber ich verstehe es nicht. #Israel #Palästina #WM #BraGer" Und in einem Beitrag für ISRAELNETZ berichtet Mirjam Holmer ihre Eindrücke in Jerusalem während des WM-Halbfinales und wie sich die Klänge von Raketenalarm und -einschlägen mit der Übertragung des Fußballspiels mischten: "Von Fußball und Raketen – Eindrücke aus einem ver-rückten Land".
Die Links zu den genannten Beiträgen sowie weiteren Berichten, Kommentaren und Interviews in den Rubriken ISRAEL UND NAHOST AKTUELL, ISRAEL UND NAHOST HINTERGRUND, ISRAEL INTERN und ISRAEL, DEUTSCHLAND, EUROPA UND DIE WELT.
Das Drama "Kaddisch für einen Freund", das heute Abend im Fernsehen zu sehen ist, setzt auf das bewährte Muster zweier unterschiedlicher Menschen, die sich zusammenraufen müssen, um miteinander auszukommen. Dabei entdecken sie, dass sie sich doch ähnlicher sind, als sie zuvor dachten, und schließlich am Ende gezwungen werden, Courage zu zeigen - oder eben nicht. Was sonst meistens in Buddy-Komödien oder Wohlfühlfilmen wie "Ziemlich beste Freunde" abgehandelt wird, hat in "Kaddisch für einen Freund" einen weitaus ernsteren Hintergrund. Darin verwüstet der 14-jährige Palästinenser Ali gemeinsam mit seiner Gang die Berliner Wohnung des 84-jährigen Russen Alexander - seines Zeichens Jude. Ali wird erwischt. Nun muss er dafür sorgen, dass er nicht verurteilt wird. Er muss die drohende Abschiebung seiner Familie verhindern, indem er Alexander überzeugt, seine Aussage bei der Polizei zurückzunehmen. Kriegsveteran Alexander droht das Altersheim - wenn seine Wohnung nicht rechtzeitig renoviert wird. Also packt Ali mit an - und freundet sich langsam mit dem alten Mann an. Claudia Schwartz stellt in der NEUEN ZÜRCHER ZEITUNG den Film vorab vor: "Fremder, mir graut vor dir".
Der Link dazu in der Rubrik ISRAEL, DEUTSCHLAND, EUROPA UND DIE WELT sowie FERNSEH-TIPPS.
Deutschlands Justizminister sind sich einig: Adolf Hitlers Hetzschrift "Mein Kampf" soll auch nach Auslaufen des urheberrechtlichen Schutzes Ende 2015 verboten bleiben. Andererseits hat der Freistaat Bayern mit immerhin einer halben Million Euro bislang das Editionsvorhaben des Münchner Instituts für Zeitgeschichte (IfZ) gefördert, das zum 1. Januar 2016 "Mein Kampf" in wissenschaftlich kommentierter Form edieren will. Seit 2011 leitet der Historiker Andreas Wirsching das Institut. Im Interview mit der WELT erläutert er, warum das Buch erscheinen soll: "Hitlers 'Mein Kampf' ist weder wirr noch unlesbar"
Der Link zum Interview in der Rubrik VERGANGENHEIT...
39 Menschen haben sich bereit erklärt, an einem Selbstversuch teilzunehmen, ohne genau zu wissen, was auf sie zukommt. In dem Antirassismus-Training, das die Teilnehmer erwartet, werden sie anhand ihrer Augenfarbe in zwei Gruppen eingeteilt. Die Blauäugigen werden von Beginn an gedemütigt, während die Braunäugigen erfahren, wie stark das Gefühl der Macht sein kann und wie sehr es verunsichert. Der Verlauf des Experiments wurde filmisch dokumentiert und wird heute Abend ausgestrahlt: "Der Rassist in uns". Das Ergebnis stößt jedoch bereits im Vorfeld auf gemischte Reaktionen. Markus Ehrenberg schreibt im TAGESSPIEGEL:
"Nicht erst bei der Auswertung am Schluss erinnert das Ganze an Schulunterricht. Immerhin, die Sendung zeigt die Mechanismen, wie Menschen Leute mit einem bestimmten Merkmal, seien es Zuwanderer oder andere Gruppen, ausgrenzen, ohne dass sie sich dessen bewusst sind. "
Auch für Vanessa Steinmetz bleiben viele Fragen offen, wie sie im SPIEGEL ausführt:
"Trotz der renommierten Vorlage lässt das ZDFNeo-Experiment jedoch viele Fragen ungeklärt. So wird dem Zuschauer nicht klar, wieviel die Teilnehmer vor dem Experiment schon wussten und woher sie rekrutiert wurden. Ist es glaubwürdig, dass sie trotz der Schilder, bei denen das Wort "Ausländer" aus bekannten Stammtisch-Sprüchen relativ plump mit "Blauäugige" ersetzt wurde, nicht wussten, dass es sich um einen Versuchsaufbau zu Rassismus handelt? Und wenn sie es merkten, wieviel ihrer Reaktionen war dann sozialer Erwünschtheit geschuldet? Lässt sich ein Problem, das innerhalb einer Gesellschaft schwelt, in einem sterilen Raum in künstlich erzeugten Situationen innerhalb weniger Stunden sichtbar machen?
Und gänzlich kritische urteilt Thomas Blum in NEUES DEUTSCHLAND:
"Am ärgerlichsten jedoch an solchen vergleichsweise rasch und billig zu erstellenden Doku-Formaten wie diesem ist nicht der relativ geringe Erkenntniswert. Am enervierendsten sind die standardisierten inszenatorischen Mittel. Ähnlich wie etwa in Guido Knopps »History«-Häppchen und sensationsheischenden Boulevard-Kurzreportagen wird auch »Der Rassist in uns« fortwährend mit unheilsschwanger raunender Dutzendmusik unterlegt, die dem Zuschauer suggerieren soll, dass alles Gezeigte unvorstellbar aufregend ist und gleich die nächste Attraktion bevorsteht."
Die Links dazu in der Rubrik RASSISMUS und FERNSEH-TIPPS.
Ein ungarisches Projekt mit ungarischen Musikern, ungarischen Schauspielern, ungarischen Sängern. Der jüdische Dirigent und Komponist Iván Fischer vereint Mitglieder seines Budapester Festival-Orchesters mit jungen Schauspielstudenten, erfahrene Sänger mit Unterhaltungsmusikern. Doch zunächst gibt der Komponist und Dirigent eine viertelstündige persönliche Einführung. Er spricht über seine Beweggründe, über Inhalt und intendierte Wirkung. Fischer möchte, dass jeder im Publikum weiß, worum es ihm geht. Denn seine Oper "Die Rote Färse" (das bezeichnet eine junge Kuh), die er aufführen möchte, hat einen ernsten Hintergrund, will sie doch eine satirische Kurzoper gegen den Antisemitismus in Ungarn sein, wie Felix Stephan in der WELT berichtet: "Ein Sohn spricht den Vater schuldig".
Der Link zum Beitrag in der Rubrik ANTISEMITISMUS.
Michel Wieviorka, geboren 1946 in Paris, ist Forschungsdirektor an der École des Hautes Études en Sciences Sociales (EHESS) in Paris und leitete von 1993 bis 2009 das Centre d’Analyse et Intervention Sociologiques. Von 2006 bis 2010 war er Präsident der International Sociological Association. Wieviorkas Fachgebiete sind Gewalt- und Rassismusforschung. Mit Philippe Bataille hat er 2005 die Studie »La tentation antisémite – Haine des Juifs dans la France d’aujourd’hui« (Die antisemitische Versuchung – Judenhass in Frankreich heute) herausgegeben. Im Interview mit der JÜDISCHEN ALGLGEMEINEN WOCHENZEITUNG spricht er über Journalismus in seinem Land, den Wahlsieg des Front National und das Internet als Beschleuniger des antisemitischen Diskurses: "Legitimation zum Hass".
Der Link dazu in der Rubrik ANTISEMITISMUS.
Unter dem gegenwärtigen gewaltvollen Schlagabtausch zwischen Israel und Gaza leiden auch die Christen im Lande, wie Andrea Krogmann in einem Bericht über die aktuelle Lage der Christen in Israel für KATHWEB berichet. Auch der Jerusalemer Weihbischof William Schomali betont im Interview mit DOMRADIO: "Wir alle sind der Gewalt müde". Nach seiner Einschätzung könnten die Auswirkungen der Gewalt zu einer verstärkten Abwanderung junger Christen führen - ähnlich wie bei der ersten und zweiten Intifada. Obwohl die Christen auf palästinensischer wie auf israelischer Seite Opfer seien und dabei "in der Wahrnehmung dieses Konfliktes zwischen jüdischen Israelis und muslimischen Palästinensern" schon rein zahlenmäßig untergingen, betont Schnabel deren Beharrungskraft: "Sie haben schon anderes durchgemacht und werden auch das überstehen!"
Die Links zum Thema in der Rubrik INTERRELIGIÖSE WELT.
Wie ein Echo aus längst vergangener Zeit mutet die Ausrufung eines Kalifats im Machtbereich der extremistischen Gruppierung Isis an. Wie definierte sich die Macht des Kalifen im Lauf der islamischen Geschichte, und in welchem Verhältnis zur Vergangenheit steht das Selbstverständnis der Extremisten? Auf diese Fragen versucht in der NEUEN ZÜRCHER ZEITUNG Reinhart Schulze in seinem Beitrag über das Kalifat im Wandel der Zeiten eine Antwort zu geben: "Statthalter Gottes - Strohmann der Mächtigen".
Der Link zum Beitrag in der Rubrik INTERRELIGIÖSE WELT.
Junge Israelis fühlen sich von Berlin stark angezogen, sagt Cilly Kugelmann, die stellvertretende Leiterin des Jüdischen Museums in Berlin. Hinter der Entscheidung für die Stadt stecke eine historische Neugierde - aber auch das Bewusstsein dafür, wie viel hier möglich ist. Im Gespräch mit der TAZ kommt sie auch auf die Distanz der vielen Israelis in Berlin zur örtlichen Jüdischen Gemeinde zu sprechen. Hierzu erläutert sie:
"... ich kann mir vorstellen, dass es die Israelis überhaupt nicht interessiert, was eine Jüdische Gemeinde hier macht. Weil sie sich nicht in erster Linie als Juden empfinden, sondern als Israelis, wozu das Jüdischsein in gewisser Weise dazu gehört - aber eben nicht wie hier. Hier ist die jüdische Identität das, was die Juden vom Rest der Bevölkerung unterscheidet. Die Jüdische Gemeinde zu Berlin ist eine Kultusgemeinde, deren Aufgabe in erster Linie darin besteht, dafür zu sorgen, dass religiöse Einrichtungen wie Friedhöfe oder Synagogen vorhanden sind. Und zur Berliner Gemeinde gehören in erster Linie russische Juden, die sehr säkular aufgewachsen und hier gerade damit befasst sind, sich neu zu orientieren. Die Israelis fühlen sich da eher fremd, das ist nicht ihr Anliegen."
Der Link zum vollständigen Interview in der Rubrik JÜDISCHE WELT.
Mit dem anbrechenden Sommer tauchen sie weltweit wieder auf den Straßen auf: Biker und Bikerinnen, die auf ihren schweren Maschinen durch die Lande fahren. Nicht nur hier, auch in den USA sind sie zumeist in Motorradclubs organisiert. Einem solchen Club gehört dort auch David Himber. Nimmt er dann aber den Helm ab, kommt ein dünner weißer Zopf und eine blaue Kippa zum Vorschein. Himbers Lederjacke ist mit den Insignien seines Motorrad-Clubs, den Chai Riders, bestickt – einem von rund 600 jüdischen Biker Clubs in den USA. Darüber steht ein Davidstern mit der Inschrift »Proud Jewish Biker«. Sebastian Moll macht uns in einer Reportage für die JÜDISCHE ALLGEMEINE WOCHENZEITUNG mit den "Chai Riders" näher bekannt: "Cruisen als Mizwa".
Der Link dazu in der Rubrik JÜDISCHE WELT.
Mit einer kontroversen Debatte über das Verhältnis von Kirche und Medien nach dem Skandal um den zurückgetretenen Limburger Bischof Tebartz-van Elst haben die Bistümer Mainz und Limburg am Dienstagabend ihren Medienempfang bestritten. Auf dem Podium saßen Journalisten. Und deren Verhältnis zur katholischen Kirche ist nicht erst seit der Krise im Bistum Limburg immerhin so kompliziert, dass es an diesem Abend einmal mehr eingehend erörtert wurde. Mit dabei war auch Ewald Hetrodt und schildert für die FAZ seine Eindrücke von der Diskussion: "Kritik am Bischof, Lob für den Papst".
Der Link zu seinem Bericht in der Rubrik CHRISTLICHE WELT.
Er hatte alles, wovon er immer geträumt hatte: Einfluss, Macht und Geld. Glücklich war Oliver Rothe trotzdem nicht. Also schmiss er seinen Job als Anwalt - und wurde Priester. Bevor sich Oliver Rothe endgültig entschloss, die Königsallee gegen den Kreuzgang zu tauschen, brauchte er einen klaren Kopf. Gott rief, aber sollte das wirklich sein Weg sein? Die Karriere aufgeben? Die Mandanten, das schmucke Büro, die millionenschweren Deals? Im Tausch mit halbleeren Kirchen, Beichtgesprächen und dem Zölibat? Im SPIEGEL berichtet Christian Lauenstein von einem ungewöhnlichen Lebensweg: "Vom Anwalt zum Priester".
Der Link dazu in der Rubrik CHRISTLICHE WELT.
Die Frage nach den Motiven für den Weg in den Widerstand zählt zu den schwierigsten. Was gab den Ausschlag dafür, dass die meistens noch sehr jungen Männer und Frauen bis zur letzten Konsequenz gingen? Sie widerstanden dem Unrechtsregime und gefährdeten dafür das eigene Leben und die engsten Familienangehörigen. Im Falle von Dietrich Bonhoeffer und Hans von Dohnanyi, 1906 beziehungsweise 1902 geboren, war es glasklar: Es gab keine taktische Allianz oder faule Kompromisse, keinen allmählichen Ablösungsprozess vom Regime als Folge enttäuschter Hoffnungen. Beide folgten ihrem Gewissen, wie es der Sohn Klaus von Dohnanyi über den ermordeten Vater treffend formuliert hat: „Es war einfach der zwangsläufige Gang eines anständigen Menschen.“ Dies und mehr wird deutlich in einem Buch von Elisabeth Sifton und Fritz Stern, die sich in ihren Essays Dietrich Bonhoeffer und Hans von Dohnanyi im Widerstand gegen Hitler widmen. Ulrich Schlie hat das Buch für die FAZ gelesen: "Klarheit im Urteil".
Der Link zur Buchvorstellung in der Rubrik ONLINE-REZENSIONEN.
Einen angenehmen Tag wünscht
Dr. Christoph Münz
redaktion@compass-infodienst.de
(Editorial zusammengestellt unter Verwendung des Teasermaterials der erwähnten Artikel)
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