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ISSN 1612-7331
17.03.2015 - Nr. 1560
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Die nächste tagesaktuelle Ausgabe erfolgt am Donnerstag, 19. März 2015.



Guten Tag!

Nr. 1560 - 17. März 2015



Nun wählen sie also, die Israelis... und alle fragen sich: was wohl? Es scheint spannend zu werden. Netanyahu sieht seine Felle davon schwimmen und legte deshalb wohl gestern nochmal kräftig nach: Um das rechte Lager zu mobilisieren, hat er sein ohnehin zögerliches Bekenntnis zur Zwei-Staaten-Lösung zurückgezogen - mit deutlichen Worten. Ob es hilft? Das Land ist in Wechselstimmung, meint Inge Günther in ihrem Stimmungsbericht für die FRANKFURTER RUNDSCHAU. Hans-Christian Rössler schließt sich dem in der FAZ an: "Es wird knapp für Ministerpräsident Benjamin Netanjahu". Jan Ludwig beschreibt im CICERO die personelle Alternative, die sic den Israelis präsentieren: "Es stehen sich zwei Männer gegenüber, die unterschiedlicher kaum sein könnten. Netanjahu-Herausforderer Jitzhak Herzog kann mit einem alten Kampfbegriff die israelischen Wahlen gewinnen. ... Wenn am 17. März in Israel gewählt wird, stehen sich zwei Männer gegenüber, die unterschiedlicher kaum sein könnten. Hier Netanjahu, der vor Charisma platzt, ein Mann, der einst als Soldat gekidnappte Flugzeuge stürmte und heute als Politiker den US-Kongress; dort Herzog, den seine Kritiker von der israelischen Rechten als einen groß gewordenen Jungen bespotten."
In der WELT porträtiert Gil Yaron den Herausforderer Herzog etwas eingehender - "Der krächzende Hoffnungsträger der Linken" - und traut ihm durchaus einen Sieg zu. Dementgegen rechnet der israelische Historiker Moshe Zimmermann mit einem Sieg Netanjahus, obwohl dieser "entzaubert" sei, wie er im Gespräch mit der DEUTSCHEN WELLE erläutert. Sein Historikerkollege Tom Segev sieht das ähnlich: Dass sich Benjamin Netanjahu kürzlich offen mit Barack Obama anlegte, habe ihm bestimmt geschadet, sagt er im Interview mit DEUTSCHLANDRADIO. In der SÜDDEUTSCHEN ZEITUNG wiederum porträtiert Lissy Kaufmann "Stav Shaffir, Enfant terrible der Knesset". Die 29-jährige, so Kaufmann, sei "die spannendste Nachwuchspolitikerin des Landes, die sich von den alten Hasen im Parlament nicht den Mund verbieten lässt. Und Chancen auf einen Ministerposten hat." Na denn...
Links zu Beiträgen, Interviews und Analysen zum heutigen Wahltag in den Rubriken ISRAEL UND NAHOST AKTUELL sowie ISRAEL INTERN.

Die Leipziger Buchmesse hat in diesem Jahr den Schwerpunkt Israel - sicher nicht wegen der anstehenden Wahlen, vielmehr wegen des fünfzigjährigen Jubiläums der deutsch-israelischen Beziehungen. Joachim Güntner gibt in der NEUEN ZÜRCHER ZEITUNG einen Überblick zum literarischen Angebot der Israelis in Leipzig. Und Silke Bartlick schildert für DEUTSCHE WELLE, dass israelische Autoren längst fester Bestandteil der deutschen Verlagslandschaft geworden sind. Die JUNGLE WORLD wiederum unterhielt sich mit der in Israel lebenden Übersetzerin Ruth Achlama, die in Deutschland geboren wurde, aber schon seit 40 Jahren in Israel lebt. Seit 30 Jahren gehört sie zu den Übersetzern u.a. von Amos Oz, Abraham B. Jehoshua oder Meir Shalev: »Bücher bieten einen Einblick in die Seele des Landes«
Die Links zum Thema in der Rubrik ISRAEL, DEUTSCHLAND, EUROPA UND DIE WELT.

Muss oder sollte Deutschland weitere Reparationszahlungen an Griechenland leisten? Was auf den ersten Blick wie ein trickreiches Mannöver der griechischen Regierung wirkte, wird nun ernsthaft diskutiert. Die Bundesregierung hat sich festgelegt: Forderungen Griechenlands nach Reparationen für die Gräuel der Deutschen im Zweiten Weltkrieg seien vom Tisch. Doch die Griechen geben keine Ruhe und finden immer mehr Fürsprecher - auch in Deutschland, wie der TAGESSPIEGEL berichtet. In der WELT klärt Sven Felix Kellerhoff auf, welche Massaker Griechenland den Deutschen vorwirft und in einem weiteren Artikel, auf welche Quellen sich Griechenland bei seinen jüngsten Forderungen beruft. Und ebenfalls in der WELT erläutert Georg Ismar einen Vorschlag des Historikers Hans Günther Hockerts, der mit Hilfe eines Fonds den Streit um die Reparationen schlichten möchte: "Schuld ohne Sühne".
Die Links zum Thema in der Rubrik VERGANGENHEIT...

Eine ehrliche Auseinandersetzung mit der NS-Geschichte gestaltet sich in Regensburg auch fast 70 Jahre nach Kriegsende offenbar als schwierig. All zu gerne werden Tatsachen verschwiegen, schön geredet oder gar verfälscht, insbesondere wenn es um NS-Verstrickungen katholischer Würdenträger geht. Mit seinen Analysen zu Bischof Rudolf Graber, „Universitätsvater“ Josef Engert und Domkapellmeister Theobald Schrems liefert nun der Autor Robert Werner drei schlagende Beispiele für dieses Phänomen. Stefan Aigner stellt das Problem und das Buch für den HUMANISTISCHEN PRESSEDIENST näher vor: "Braune Flecken auf dem Priesterrock".
Der Link dazu in der Rubrik VERGANGENHEIT...

Antisemitismus im Fußball findet man nicht nur in direkten Anfeindungen gegenüber jüdischen Vereinen oder in antisemitischen Hetzgesängen von Fans wieder, er spiegelt sich auch in Teilen der Debatte um den “modernen Fußball” wieder. So Alex Feuerherdt, ein Experte zum Thema “Struktureller Antisemitismus im Fußball”, der sich schon seit vielen Jahren mit der Thematik beschäftigt. JUNGLE WORLD hat mit ihm nun darüber gesprochen: "Vom 'Judenklub' und 'Rattenball': Struktureller Antisemitismus im Fußball".
Der Link zum Interview in der Rubrik ANTISEMITISMUS.

In einem langen, stellenweise sehr persönlichen Essay für die JÜDISCHE ALLGEMEINE WOCHENZEITUNG hinterfragt die Autorin Viola Roggenkamp, ob es wirklich Sinn macht, von einem "neuen" Antisemitismus zu reden und verweist darauf, dass jüdisches Leben in Deutschland nach der Schoa nie "normal" war:
"Das Gerede von den Koffern. Es ist immer da. Ganz normal. Nicht erst seit Netanjahu. Und auch nicht, weil Charlotte Knobloch unlängst gesagt haben soll, sie habe ihren Koffer jetzt ausgepackt. Gottejnu soll schützen! Nichts beschreien, hätte meine Großmutter ausgerufen. Soweit ich auf Deutschland zurückblicken kann, war es nie anders. Da waren der Koffer und der Antisemitismus, und da waren wir. Immer geblieben und den Koffer im Blick."
Der Link zu ihrem Beitrag in der Rubrik ANTISEMITISMUS.

"Der Kosmos hat einen göttlichen Ursprung", heißt es im neuen spanischen Lehrplan für den Religionsunterricht, oder "Der Mensch ist auf sich allein gestellt und kann ohne Gott nicht glücklich werden". Die Zeitung "El País" berichtet, andere Religionen als das Christentum würden zudem nicht mehr behandelt, Themen wie Abtreibung und Euthanasie seien auch nicht mehr vorgesehen. Der SPIEGEL informiert über den neuen Lehrplan für katholische Religonslehre in Spanien, der von Kritikern heftig kritisiert wird: "Spaniens verschärfte Religionslehre".
Der Link zum Bericht in der Rubrik INTERRELIGIÖSE WELT.

"Es sind unruhige Zeiten, in denen wir leben. Zeiten, in denen Dialogbereitschaft und die Fähigkeit, radikal anderen zuzuhören, verloren scheinen und Kugeln an die Stelle von Worten getreten sind."
Die verstärkte Polizeipräsenz vor den Türen des Pfalzbaus in Ludwigshafen bei der Eröffnung der Woche der Brüderlichkeit vor zehn Tagen schien den Worten recht zu geben, mit denen sich Eva Schulz-Jander an das Publikum im Theatersaal wandte. Wie ein Leitthema, so Astrid Ludwig in ihrem Bericht für die JÜDISCHE ALLGEMEINE WOCHENZEITUNG, zogen sich demzufolge die Warnungen vor neuem Judenhass durch die Reden: "Dialog in unruhigen Zeiten".
Der Link zum Bericht in der Rubrik INTERRELIGIÖSE WELT.

Das jüngste Kopftuchurteil des Bundesverfassungsgericht scheint die Diskussion um das Problem eher anzufachen, denn zu beruhigen. Während Lamya Kaddor das Urteil mit Signalwirkung in PUBLIK FORUM begrüßt - "Das Kopftuch gehört zu Deutschland" -, zeigt sich die ehemalige SPD-Bundestagsabgeordnete Lale Akgün enttäuscht: "Eine Lehrerin mit Kopftuch ist für mich nicht mehr religionsneutral", sagte sie im DEUTSCHLANDRADIO. Solch ein Gesetz werde die Gesellschaft weiter polarisieren. Besonders scharf kritisiert Henryk M. Broder das Urteil in der WELT: "Aus dem Kopftuch-Urteil spricht eine Naivität, wie man sie sonst nur in Positionspapieren von Anthroposophen findet".
Links zu den genannten und weiteren Beiträgen zum Thema in der Rubrik INTERRELIGIÖSE WELT.

Zur Stellung und den Rechten der Frau im Judentum gibt es seit Jahrtausenden Diskussionen - bis heute. "Frau und jüdisch. Zur Rolle und Bedeutung der Frau im Judentum", hieß dazu passend eine Tagung im Februar in Frankfurt am Main, die Alice Lanzke für DEUTSCHLANDRADIO aufmerksam verfolgt hat: "Zwischen Prinzessin und Priesterin".
Der Link zu ihren Eindrücken in der Rubrik JÜDISCHE WELT.

Myriam Halberstam hat ihn gegründet, den ersten jüdischen Kinderbuchverlag Deutschlands seit der Shoa: Den Berliner Ariella-Verlag, der mit seinen Büchern Kinder, aber auch Erwachsene dazu einladen will, jüdische Kultur kennenzulernen. Tanja Dückers stellt die Verlagsgründerin und den Verlag in der JUNGLE WORLD näher vor: "Dem König einen Piep zeigen".
Der Link zum Porträt in der Rubrik JÜDISCHE WELT.

Nach sechs Jahren verlässt Rabbiner Tovia Ben-Chorin die Jüdische Gemeinde zu Berlin und geht im Juli in die Schweiz, nach St. Gallen, wo er Rabbiner einer kleinen Gemeinde wird, die - so Ben-Chorin - eine der schönsten Synagogen ihr eigen nennt, die mittlerweile über 150 Jahre alt ist. Christine Schmitt verabschiedet sich in der JÜDISCHEN ALLGEMEINEN WOCHENZEITUNG mit einem Porträt des Rabbiners: "Abschied mit Wehmut".
Der Link dazu in der Rubrik JÜDISCHE WELT.

Am 8. März wäre Oswald von Nell-Breuning 125 Jahre alt geworden. Burkhard Schäfers erinnert im DEUTSCHLANDRADIO an den großen Mann der Katholischen Soziallehre – und erkundet, welche Rolle diese Idee heute noch hat, die eine Versöhnung von Arbeit und Kapital aus christlichen Motiven anstrebt: "Was von der Katholischen Soziallehre geblieben ist".
Der Link zum Beitrag in der Rubrik CHRISTLICHE WELT.

"Wer Israel verstehen will, muss dieses Buch lesen" - so titelt Richard Kämmerlings in der WELT seine Rezension des Buches von Ari Shavit "Mein gelobtes Land. Triumph und Tragödie Israels". Die Selbstbefragung des linken Zionisten und Journalisten Shavit sei eine brillante Geschichte des Landes und seiner Menschen: 
"Er rekonstruiert minutiös die traumatischen Geschichten von Einwanderern, darunter die des Schriftstellers Aharon Appelfeld, erzählt von dem Triumph des jungen Staates, seiner unglaublichen, bis heute euphorisierenden Leistungen – und versucht zugleich zu verstehen, wie die junge israelische Gesellschaft es fertigbrachte, die palästinensische Katastrophe zu leugnen, sich gegen das Leid der Araber zu immunisieren. Zugleich aber geht er, in einer Begegnung mit Yossi Sarid, mit den Illusionen und Einseitigkeiten der israelischen Friedensbewegung ins Gericht."
Der Link zur Buchvorstellung in der Rubrik ONLINE-REZENSIONEN.

Dies alles und noch viel mehr wie üblich direkt verlinkt, ergänzt von aktuellen FERNSEH-TIPPS sowie einschlägigen ONLINE-REZENSIONEN im heutigen COMPASS.


Einen angenehmen Tag wünscht


Dr. Christoph Münz

COMPASS

redaktion@compass-infodienst.de

(Editorial zusammengestellt unter Verwendung des Teasermaterials der erwähnten Artikel)



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EDITORIAL HIGHLIGHTS

17. März 2015

* Israel wählt - Netanjahu zittert ... mehr
 
 * Netanjahu schließt Zwei-Staaten-Lösung aus ... mehr
 
 * Schwerpunkt Israel auf der Leipziger Buchmesse ... mehr
 
 * Schuld ohne Sühne: Griechenlands Reparationsforderungen an Deutschland ... mehr
 
 * Braune Flecken auf dem Priesterrock ... mehr
 
 * Struktureller Antisemitismus im Fußball ... mehr
 
 * Viola Roggenkamp: Antisemitismus - Heimisch im Unbehagen ... mehr
 
 * Spaniens verschärfte Religionslehre ... mehr
 
 * Christlich-jüdischer Dialog in unruhigen Zeiten ... mehr
 
 * "Das Kopftuch gehört zu Deutschland" ... mehr
 
 * Frauen im Judentum: Zwischen Prinzessin und Priesterin ... mehr
 
 * Porträt des ersten jüdische Kinderbuchverlags in Berlin ... mehr
 
 * Rabbiner Tovia Ben-Chorin: Abschied mit Wehmut ... mehr
 
 * Was von der Katholischen Soziallehre geblieben ist ... mehr
 
 * Buch-Tipp: Ari Shavit - Mein gelobtes Land. Triumph und Tragödie Israels ... mehr


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Die nächste tagesaktuelle Ausgabe erfolgt am Donnerstag, 19. März 2015.