ACHTUNG
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Von 2009 bis 2014 war er der Leiter des ZDF-Studios in Tel Aviv: Christian Sievers. In der Zeitschrift CICERO zieht er eine Bilanz und erzählt von seinen Erfahrungen als "Berichterstatter im Propagandakrieg". Dabei geht er u.a. auch auf die Frage nach der Ausgewogenheit der Nahost-Berichterstattung ein und schildert Reaktionen der Zuschauer:
"Die meisten, die schreiben, sehen die Region in Schwarz und Weiß. Sie wollen ihre (Vor-)Urteile bestätigt haben und – bitte schön – mehr nicht. Die, die sich selbst ganz und gar auf eine Seite geschlagen haben, donnern am lautesten über die vermeintliche Einseitigkeit der Berichterstattung. Die einen beklagen 'furchtbare Palästinenserpropaganda', die anderen 'Hörigkeit gegenüber dem Judenstaat'. Oft geht es in beiden Fällen um ein und denselben Beitrag."
Der Link zum Beitrag in der Rubrik ISRAEL UND NAHOST HINTERGRUND.
Er selbst nennt sich einen "Menschenrechtler" und kämpft seit Jahren für die Rückkehr der Juden an jenen Ort, der ihm als heilister auf Erden gilt, der Tempelberg. Die Rede ist von Jehuda Glick und seinen Getreuen, deren Zahl beständig wächst. Glick will eines Tages den dritten Tempel errichten - auch wenn dort seit dem 7. Jahrhundert zwei andere Gebäude stehen: Der Felsendom und die Al-Aqsa-Moschee, die wiederum dem Islam als drittheiligste Orte der Welt gelten. Gil Yaron porträtiert in der WELT den Aktivisten Glick und erläutert die problematische Situation vor Ort: "Ein Leben für die Rückkehr auf den Tempelberg".
Der Link zur Reportage in der Rubrik ISRAEL INTERN.
Zur Zeit des Kalten Krieges entstand das Konzept der United World Colleges. Die Idee des deutschen Gründers und Pädagogen Kurt Hahn: Menschen müssen sich kennen, um friedlich miteinander leben zu können. Mittlerweile gibt es 14 dieser Colleges auf fünf Kontinenten - und eines davon in Freiburg. Dort leben Yarden und Marwan gemeinsam in einer Wohngemeinschaft. Imgrunde nichts besonderes am multikulturellen Studienort in Freiburg – wenn Yarden nicht aus Israel käme, und Marwan aus Palästina! Jutta Littmann hat die zwei besucht und schildert für die BADISCHE ZEITUNG ihre Eindrücke: "Israelin und Palästinenser studieren zusammen im United World College".
Der Link dazu in der Rubrik ISRAEL, DEUTSCHLAND, EUROPA UND DIE WELT
Oliver Hirschbiegels neuer Film, der dieser Tage in den Kinos anläuft, zeichnet das Leben des einsamen Widerstandskämpfers Georg Elser nach - und erntet von den Kritikern u.a. im TAGESSPIEGEL, SÜDDEUTSCHER ZEITUNG und in der JÜDISCHEN ALLGEMEINEN WOCHNENZEITUNG durchweg positive Resonanz. Und in der WELT gibt darüberhinaus Sven Felix Kellerhoff eine Antwort auf die Frage: "Was stimmt beim Film über Hitler-Attentäter Elser?"
Die Links dazu in der Rubrik VERGANGENHEIT... und in den FERNSEH-TIPPS erfahren Sie, wo es heute Abend eine sehenswerte Dokumenation über Elser zu sehen gibt.
Die TAZ greift in zwei Beiträgen erneut die Frage nach dem Verhältnis von Martin Heidegger zum Nationalsozialismus und seiner Einstellung zum Judentum auf, wie es sich aus den kürzlich publizierten "Schwarzen Heften" Heideggers ersehen läßt. Micha Brumlik, ehemals Direktor des Fritz-Bauer-Instituts in Frankfurt, schreibt dazu, die "Schwarzen Hefte" zeigen "den Philosophen als ressentimentgeladenen Antisemiten, Feind des Christentums, unbelehrbaren Zeitzeugen sowie überzeugten Verächter der Demokratie". Heidegger kritisiere "alles, worauf die Bundesrepublik Deutschland gegründet werden sollte: von ihrem Drang nach Wohlstand bis hin zur moralischen Selbstvergewisserung angesichts des Holocaust."
Die Links zu den beiden Beiträgen in der Rubrik VERGANGENHEIT...
Seit 165 Jahren erscheint alle zwei Wochen – weltweit verbreitet und in viele Sprachen übersetzt – die 1850 von Jesuiten in Neapel gegründete Zeitschrift „La Civiltà Cattolica“ (CC), deren Hauptaufgabe darin besteht, die Ansichten der katholischen Kirche zu zeitgenössischen Themen zu verbreiten. Das Autorenkollegium steht dabei in enger Verbindung zum Papst, bzw. dem Apostolischen Stuhl, bis Mitte des 20. Jahrhunderts musste der Inhalt der Zeitschrift vom jeweiligen Direktor dem Papst und dem Kardinalstaatssekretär persönlich vorgelegt werden. Seit ihrer Gründung beschäftigte sich die CC immer wieder auch mit dem Thema Judentum, das in der Zeitschrift meist als „Judenfrage“ bezeichnet wird. Anneliese Pongratz zeigt in einem Beitrag für die österreichische Sektion der GIORDANO-BRUNO-STIFTUNG auf, wie sich dabei der Ton antijüdischer Kampagnen und Artikel ab 1880 bis zum 2. Weltkrieg laufend verschärfte und erst nach dem Zweiten Vatikanischen Konzil 1965 ein Kurswechsel zu bemerken war: "Antisemitismus in der Jesuitenzeitschrift 'La Civiltà Cattolica'”
Der Link zum Beitrag in der Rubrik ANTISEMITISMUS.
Drohungen, Hasspropaganda bis hin zu tätlichen Übergriffen gegen Juden, Jüdinnen und jüdische Einrichtungen in Deutschland führen zu immer mehr Polizeipräsenz vor jüdischen Schulen und Synagogen. Wie aber gehen die Betroffenen selbst damit um? Für die ZEIT befragte Rudi Novotny dazu eine Mutter und eine Schülerin. Und ein Rabbiner, den er ebenfalls befragen wollte, erklärte ihm in einem erschütternden Brief, warum er lieber nichts dazu sagen möchte: "Wir wissen, wo Ihre Tochter zur Schule geht".
Der Link zum Beitrag in der Rubrik ANTISEMITISMUS.
Die als komplex erlebte Welt wird auf einmal erklärbar und die Gemeinschaft in der Gruppe gibt Geborgenheit, während der Alltag voller Feinde und Versuchungen ist. So etwa könnte man die Gemütsverfassung von religiösen Fundamentalisten beschreiben. Hilfsangebote für islamische und christliche Fundamentalisten, die so nicht weiterleben wollen, sind freilich rar gesät, aber es gibt sie. Aber sich hier zu engagieren, kann allerdings selbst in Deutschland gefährlich sein, wie Gregor Jungheim in einem Beitrag über Projekte und Initiativen zu religiösem Fundamentalismus für das Portal der Stifter und Philanthropen, DIE STIFTUNG, berichtet: "Wenn der Glaube das Leben vergiftet."
Der Link dazu in der Rubrik INTERRELIGIÖSE WELT.
Auswandern nach Israel? Nicht für alle jüdischen Franzosen ist das nach den Anschlägen von Paris eine Option. Der 72-jährige Rabbi von Ris-Orangis, Michel Serfaty, fährt beispielsweise lieber in die Vororte der französischen Hauptstadt und sucht den Dialog mit den meist muslimischen Bürgern. Vom streng laizistischen Staat bekommt er keine Unterstützung, was ihn jedoch nicht abhält, weiter für den interreligiösen Dialog zu werben, wie Ursula Welter in ihrer Reportage für DEUTSCHLANDRADIO schildert: "Rabbi tourt durch Frankreich".
Der Link zum Beitrag in der Rubrik INTERRELIGIÖSE WELT.
Wie jedes Jahr an Ostern haben auch diesmal die verschiedenen christlichen Konfessionen über jeden Winkel der Grabeskirche in Jerusalem gewacht. Doch pikanterweise liegt die Hoheit über die Schlüssel zum heiligsten Ort der Christenheit in den Händen einer muslimischen Familie - und das schon seit Jahrhunderten, wie Peter Kaiser in seiner Reportage für DEUTSCHLANDRADIO schildert: "Der Herr der Schlüssel".
Der Link dazu in der Rubrik INTERRELIGIÖSE WELT.
Shahak Shapira, 26 Jahre alt, ist in Israel geboren und im Alter von 14 Jahren nach Deutschland gezogen. Der Großvater mütterlicherseits war als Einziger seiner Familie um Haaresbreite dem Holocaust entkommen. Der andere, Trainer der israelischen Leichtathleten bei den Olympischen Spielen von 1972, starb auf dem Militärflughafen Fürstenfeldbruck als Geisel palästinensischer Terroristen. Bekannt wurde der junge Shapira, nachdem er Ende letzten Jahrs in der Berliner U-Bahn antisemitische Gesänge filmte und dafür verprügelt wurde. Jetzt soll er häufig was sagen, wenn eine jüdische Stimme gefragt ist - er, der von sich selbst sagt, er sei der schlechteste Jude der Welt, wie Julia Schaaf erfahren hat, die für die FAZ ein bemerkenswertes Porträt über Shapira verfasst hat: "Ein Fall für sich".
Der Link zum Porträt in der Rubrik JÜDISCHE WELT.
Anfang des 20. Jahrhunderts wurde die Neue Synagoge als grösster jüdischer Sakralbau von Posen gebaut, bevor sie von den Nationalsozialisten entweiht und umgebaut wurde. Heute stellen sich der kleinen jüdischen Gemeinde der Stadt zunehmend Probleme, wenn es um eine würdige Neunutzung des Gebäudes geht, wie Sarah M. Schlachetzki in ihrer Reportage für die NEUE ZÜRCHER ZEITUNG berichtet: "Posens letzte Synagoge".
Der Link dazu in der Rubrik JÜDISCHE WELT.
Für das österreichisch-jüdische Magazin NEWS ÜBER UNS wirft Peter Weinberger einen Blick auf die ulra-orthodoxen Gemeinden und Jeschiwot in den USA, die sich eines rasanten Wachstums erfreuen, sowie auf die traditionell chassidischen Gemeinden. Weinberger schildert die Gründe und beschreibt, wie es sich lebt in diesen Gemeinden inmitten des modernsten Kontinents der Welt: "Betteln oder Schnorren?"
Der Link zur Reportage in der Rubrik JÜDISCHE WELT.
Die römische Glaubenskongregation ist die älteste und mächtigste aller vatikanischen Kongregationen, also der Kirchenministerien. Manche nennen sie einfach "La Suprema", die Höchste. Früher hieß sie Heiliges Offizium, noch früher Römische Inquisition. Aufgabe der Behörde ist es, über die Dogmen, die für die Katholiken in aller Welt gelten, zu wachen und mithin über das gewaltige, teilweise äußerst komplizierte theologische Lehrgebäude der Kirche. Als Chefdogmatiker ist heute Gerhard Luwig Müller dafür verantwortlich und urteilt über Richtig und Falsch im Glauben. Doch nun bedrohen interne Machtkämpfe seine Arbeit, wie Lucas Wiegelmann für die WELT bei einem Besuch in der Glaubenskongregation bemerkt hat: "Hier legt der Vatikan fest, was die Wahrheit ist".
Der Link zum Beitrag in der Rubrik CHRISTLICHE WELT.
"Der Unerschrockene" titel Kirsten Serup-Bilfeldt für DEUTSCHLANDRADIO in ihrem Porträt jenes Mannes, dessen 70. Todestags just heute gedacht wird: Dietrich Bonhoeffer. Sein Name steht für christlichen Widerstand gegen das Dritte Reich, für den er mit seinem Leben bezahlen musste - nur einen Monat vor Kriegsende. Am 9. April 1945 wurde Dietrich Bonhoeffer im Konzentrationslager Flossenbürg hingerichtet - und viele erinnern an diesem Tage an sein Werk und Vermächtnis: "Der christliche Märtyrer".
Die Links dazu in der Rubrik CHRISTLICHE WELT.
Was wäre, wenn die Nazis den Zweiten Weltkrieg gewonnen hätten? Mit solchen, den tatsächlichen Lauf der Geschichte konterkarierenden Versionen der Geschichte befasst sich der britische Historiker Richard J. Evans in seinem neuen Buch: "Veränderte Vergangenheiten". Richard Evans ist einer der berühmtesten britischen Historiker, der bereits zahlreiche grundlegende Werke zur deutschen Geschichte des 19. und 20. Jahrhunderts vorgelegt hat. Sein jüngstes Werk hat sein deutscher Kollege, der Historiker Ernst Piper für den TAGESSPIEGEL bereits gelesen: "Wenn Hitler England erobert hätte".
Der Link zur Buchvorstellung in der Rubrik ONLINE-REZENSIONEN.
Einen angenehmen Tag wünscht
Dr. Christoph Münz
redaktion@compass-infodienst.de
(Editorial zusammengestellt unter Verwendung des Teasermaterials der erwähnten Artikel)
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