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ISSN 1612-7331
07.05.2015 - Nr. 1573
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Die nächste Tagesausgabe erfolgt am Dienstag, den 12. Mai 2015. 


Guten Tag!

Nr. 1573 - 07. Mai 2015



Die Würfel sind gefallen, kurz vor Toresschluss: Netanjahus neue Regierung steht. Nachdem auch die Siedlerpartei "Jüdisches Heim" der Koalition beigetreten ist, verfügt Netanyahu über eine hauchdünne Mehrheit von 61 der 120 Abgeordneten. Das berichten heute die Medien.
Links zu weiteren Infos und ersten Kommentaren in den Rubriken ISRAEL UND NAHOST AKTUELL sowie ISRAEL INTERN.

Das Verhältnis der ehemaligen DDR zu Israel war - um es höflich zu sagen - ambivalent. Bis kurz vor dem Kollaps des ostdeutschen Regimes setzte man überwiegend auf antiisraelische Kampagnen. In den letzten Jahren der unter der Ägide von Parteichef Erich Honecker gab es schließlich erste Versuche einer Annäherung – aus knallhartem Wirtschaftsinteresse, wie Lars-Broder Keil in seiner Replik auf das Verhältnis der DDR zu Israel in einem Beitrag für die WELT schildert: "Die durchsichtige Strategie der SED-Führung".
Der Link dazu in der Rubrik ISRAEL, DEUTSCHLAND, EUROPA UND DIE WELT.

Erst im Umfeld der Wiederaufnahme diplomatischer Beziehungen zwischen Deutschland und Israel kamen deutsche Spielfilme in den israelischen Verleih. Dennoch begann die gemeinsame Kinogeschichte eigentlich viel früher, wie Tobias Ebbrecht-Hartmann in einem Beitrag für die WELT über die deutsch-israelische Filmgeschichte zeigt. Und er erläutert, warum es nach wie vor Filmstudenten von Israel nach Deutschland zieht: "Wie sich Deutschland und Israel im Film begegneten".
Der Link dazu in der Rubrik ISRAEL, DEUTSCHLAND, EUROPA UND DIE WELT.

Am morgigen 8. Mai jährt sich das Ende des Zweiten Weltkriegs zum 70. Mal. Die Print- und Online-Medien gedenken dieses Datums mit einer kaum überschaubaren Zahl von historischen Reportagen, Interviews und Hintergrundberichten, von denen COMPASS eine wie stets qualitätsorientierte Auswahl an Links zusammengetragen hat. So etwa ein Pro- und und ein Contra-Beitrag in der ZEIT, die sich um die Frage nach dem Sinn und Zweck staatlicher Gedenkfeiern ranken. Während Raoul Löbbert nur noch hohle Gedenkroutine beobachtet, plädiert Andreas Öhler für den Beibehalt offzieller Staatstrauer, die heute nötiger denn je sei: "Genug gedacht?"
Der HUMANISTISCHE PRESSEDIENST wiederum präsentiert eine internationale Perspektive auf den 8. Mai 1945, die von Richard Overy, seines Zeichens Professor für Geschichte an der Universität Exeter, ursprünglich für die Bundeszentrale für politische Bildung verfasst wurde.
Ob 70 Jahre nach Kriegsende der 8. Mai für die heutigen Schülerinnen und Schüler noch ein bedeutender Tag darstellt und wie sich dies vor allem für die aus Einwandererfamilien stammenden Schüler darstellt hat Heike Schmoll für die FAZ versucht herauszufinden. Sie war in einem Geschichts-Leistungskurs in Göttingenzu Gast, der sich mit dem Gedenken beschäftigt. Erstaunlich, was etwa ein junger Kurde sagte, der in Deutschland geboren wurde: „Der 8. Mai 1945 ist Teil meiner deutschen Identität, die geprägt ist von Bildung und Demokratie.“
Ebenfalls in der FAZ erzählt der Historiker Arnulf Baring, der am 8. Mai 1932 geboren wurde und mithin als 13-jähriger das Kriegsende erlebt hat, von seinen Erinnerungen an die Bombardierung Dresdens, die Flucht aus dem Bunker und wie er mit seiner Großmutter das Kriegsende in Berlin erlebte: „Du, Mama, wir können unmöglich hier bleiben“
Im Interview mit den POTSDAMER NEUESTEN NACHRICHTEN betont der deutsch-jüdische Historiker Julius H. Schoeps, Gründungsmitglied der Universität Potsdam und Gründungsdirektor des Moses Mendelssohn Zentrums für europäisch-jüdische Studien (MMZ), dass der 8. Mai nicht als Schlusspunkt des Nationalsozialismus zu werten sei. Der Nazismus habe Kontinuität bis in die 1960er Jahre gebracht. Letztlich leide Deutschland noch heute unter den Nachwirkungen dieser Zeit: "Es gab keine Stunde null".
Und in einem Beitrag für den HUMANISTISCHEN PRESSEDIENST begründet der Journalist Alan Posener, warum der 8. Mai keineswegs als "Tag der Befreiung" bezeichnet werden sollte: "Wurde das deutsche Volk befreit?"
Links zu den erwähnten Beiträgen sowie weiteren Essays und Interviews zum Thema in der Rubrik VERGANGENHEIT...

Der österreichische Schriftsteller Salomo (Soma) Morgenstern wurde vor 125 Jahren in eine Familie chassidischer Juden hineingeboren. Zum Studium ging er nach Wien, wo er bis zur Machtübernahme der Nationalsozialisten 1938 lebte. Über Lissabon gelang ihm drei Jahre später die Flucht in die USA. Dort schrieb Morgenstern den Roman "Die Blutsäule" - ein Denkmal für die ermordeten Juden. Eva Pfister erinnert in einem Beitrag für DEUTSCHLANDRADIO an Leben und Werk des bemerkenswerten Autors: "Vor den Nazis geflohen, auf ewig verfolgt".
Der Link zum Beitrag in der Rubrik VERGANGENHEIT...

Im TAGESSPIEGEL unternimmt Christoph David Piorkowski den interessanten Versuch eines Vergleichs des Antisemitismus in Frankreich und Deutschland. In beiden Ländern, so Piorkowski, sei der Antisemitismus keineswegs nur bei "marginalisierten Muslimen und rechten Spinnern zu finden". Vielmehr sind antisemitische Einstellungen in beiden Ländern weit über diese Gruppen hinaus verbreitet, wenngleich es auch wesentliche Unterschiede zwischen den Ländern gebe, die teilweise historisch begründet seien: "Hass aus der Mitte der Gesellschaft".
Der Link zum Beitrag in der Rubrik ANTISEMITISMUS.

Seit Jahrzehnten sind sie dafür berühmt, dass sie weltweit Nazi-Verbrecher aufgespürt haben: die gebürtige Berlinerin Beate Klarsfeld und ihr Mann Serge, dessen Vater in Auschwitz ermordet wurde. Vor dem Hintergrund des Prozesses gegen den SS-Mann Oskar Gröning sprach die SAARBRÜCKER ZEITUNG mit den beiden über ihre Erfahrungen und vor allem ihre Einschätzung zum gegenwärtigen Rechtsextremismus, Antisemitismus und muslimischen Terrorismus: "Von der Gefahr des Antisemitismus".
Der Link zum Interview in der Rubrik ANTISEMITISMUS.

Dr. Jean Joseph Lévy ist Jude marokkanischer Herkunft und lebt heute in Berlin. Sein 2011 verstorbener Vater, Universitätsprofessor Simon Lévy, ist der Gründer des einzigen Museums jüdischer Geschichte in der arabischen Welt, in Casablanca. Mit ihm sprach die ISLAMISCHE ZEITUNG über seine Einschätzung eines friedlichen Zusammenlebens zwischen Juden und Muslimen weltweit und im Nahen Osten.
Der Link zum Gespräch in der Rubrik INTERRELIGIÖSE WELT.

Im Interview mit der katholischen Nachrichtenagentur "Kathpress" geht der Münchner Theologe Norbert Reck auf die Frage nach den Herausforderungen und der Verantwortung ein, die sich der Theologie nach dem Holocaust stellten - und es noch immer tun. Vor diesem Hintergrund würdigt er schließlich auch das bisherige Auftreten von Papst Franziskus, der einen wichtigen Beitrag für den Dialog mit dem Judentum leiste. KATHWEB gibt eine Zusammenfassung des Interviews: "Theologe fordert 'tapferen' Umgang der Kirche mit Fehlern".
Mehr dazu in der Rubrik INTERRELIGIÖSE WELT.

Auch wenn inzwischen viele Juden loben, dass sich das religiöse Leben im heutigen Russland besser als je zuvor entfalten könne, sind sie gleichwohl nicht euphorisch. Insbesondere fürchten sie derzeit, dass sie unter der Isolierung Moskaus zunehmend leiden könnten und der Antisemitismus neuen Aufschub erhalte, wenn der russische Staat sich genötigt empfinde, einen neuen Feind zu suchen. Sabine Adler gibt in einer Reportage für DEUTSCHLANDRADIO einen Einblick in das jüdische Leben in Russland: "Noch immer auf der Hut".
Der Link dazu in der Rubrik JÜDISCHE WELT.

Das Tragen der Schaufäden (hebräisch: Zizit) an der Kleidung frommer Juden geht auf ein Gebot in der Thora zurück. Wer in unseren Tagen Schaufäden genauer betrachtet, dem fällt auf, dass zwei unterschiedliche Modelle getragen werden. Verantwortlich dafür ist ein Streit von Forschern und Rabbinen, wie die Fäden der Zizit aussehen sollen, erläutert Yizhak Ahren in einem Beitrag für die JÜDISCHE ALLGEMEINE WOCHENZEITUNG: "Die Farbe der Stachelschnecke".
Der Link dazu in der Rubrik JÜDISCHE WELT.

"Die neue Studie von Sebastian Voigt ist von der ersten bis zur letzten Zeile fesselnd" - mit diesem lobenden Votum beginnt Martin Jander seine Vorstellung eines Buches von Sebastian Voigt in der JÜDISCHEN ALLGMEINEN WOCHENZEITUNG, der sich auf die Spuren jüdischer Denker im Pariser Mai 1968 begeben hat. In dem Buch, so Jander, gehe es nicht nur um biografische Skizzen von Pierre Goldman, Daniel Cohn-Bendit und André Glucksmann, sondern vielmehr um ein Porträt jüdischer Einflüsse und Narrative, die in Frankreich lange unterdrückt waren und in engem Zusammenhang mit kollektiv jüdischen und linken Erfahrungen in Europa stehen: "Rote Biografien".
Der Link zum Beitrag in der Rubrik JÜDISCHE WELT.

Erik Flügge, ein junger Politikberater, Agenturchef und Christ, rechnet mit der "seltsamen Sprache" der Kirche ab. Sein Text schlägt derzeit reichlich Wellen unter Christen in den Social Media, so berichtet Markus Springer in seiner Reportage für das SONNTAGSBLATT: "Verreckt die Kirche an ihrer Sprache?"
Der Link zumn Beitrag in der Rubrik CHRISTLICHE WELT.

"Ein bisschen übel kann einem schon werden bei der Lektüre des Buches", so Jörn Schumacher in seiner Rezension für ISRAELNETZ des soeben erschienen Buches „Israel ist an allem schuld“. Die beiden Autoren - Georg M. Hafner und Esther Schapira - arbeiten in ihrem Buch den Unterschied zwischen legitimer und antisemitischer Israel-Kritik heraus und schildern, wie es ist, heute als Jude in Deutschland zu leben: "Israel will keinen Sympathiewettbewerb gewinnen, sondern überleben".
Der Link zur Buchvorstellung in der Rubrik ONLINE-REZENSIONEN.

Abschließend der Hinweis auf wirklich lohnenswerte Beiträge im heutigen (Spät-)Abendprogramm des Fernsehens: Neben einer Reportage über Israelis in Berlin gibt es vier, jeweils etwa halbstündige Filme zu sehen, die im Rahmen des gemeinsamen Dokumentarfilmprojekts "Back and Forth" der Deutschen Film- und Fernsehakademie Berlin (DFFB) und der Tel Aviv University (TAU) entstanden ist. Lebendige und aktuelle jüdische Themen in Berlin erzählen und deutsche Spuren in Israel erforschen - das war das Ziel des Projekts. Die Zusammenarbeit der Studierenden schließt eine gemeinsame Konzeptentwicklung, die Dreharbeiten und die Phasen der Postproduktion ein. Zwei junge israelische Filmemacher, Amos Geva und Yael Lotem, drehten nach dieser Vorgabe in Berlin, zwei Deutsche, Simona Feldman und Moritz Krämer, reisten nach Israel. Ihre Ergebniss sind heute Abend zu sehen.
Mehr dazu in dern FERNSEH-TIPPS.

Dies alles und noch viel mehr wie üblich direkt verlinkt, ergänzt von aktuellen FERNSEH-TIPPS sowie einschlägigen ONLINE-REZENSIONEN im heutigen COMPASS.


Einen angenehmen Tag wünscht


Dr. Christoph Münz

COMPASS

redaktion@compass-infodienst.de

(Editorial zusammengestellt unter Verwendung des Teasermaterials der erwähnten Artikel)



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EDITORIAL HIGHLIGHTS

07. Mai 2015

 * Neue israelische Regierung steht ... mehr
 
 * Die DDR und Israel: Ein schwieriges Verhältnis ... mehr
 
 * Wie sich Deutschland und Israel im Film begegneten ... mehr
 
 * 70 Jahre nach Kriegsende: Genug gedacht? ... mehr
 
 * Vor den Nazis geflohen, auf ewig verfolgt: Soma Morgenstern ... mehr
 
 * Antisemitismus in Deutschland und Frankreich: Ein Vergleich ... mehr
 
 * Beate und Serge Klarsfeld: Von der Gefahr des Antisemitismus ... mehr
 
 * Friedliches Zusammenleben zwischen Juden und Muslimen ist möglich ... mehr
 
 * Katholischer Theologe zur Verantwortung der Kirche und dem christlich-jüdischen Dialog ... mehr
 
 * Jüdisches Leben in Russland heute ... mehr
 
 * Streit um jüdische Schaufäden (Zizit) ... mehr
 
 * Jüdische Denker im Pariser Mai '68 ... mehr
 
 * "Verreckt die Kirche an ihrer Sprache?" ... mehr
 
 * Buch-Tipp: Georg M. Hafner und Esther Schapira - Israel ist an allem schuld ... mehr
 
 * TV-Tipp: Vier deutsch-israelische Kurzfilmprojekte ... mehr
 
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Die nächste Tagesausgabe erfolgt am Dienstag, den 12. Mai 2015.