ACHTUNG
Guten Tag!
Und immer wieder und immer noch erweist sich der Tempelberg in Jerusalem als Brennpunkt der verhärteten Fronten zwischen Israelis und Palästinensern. Den mehrtägigen Unruhen sollen hunderte zusätzliche Polizeibeamte, dazu Spezialeinheiten, Spionageballons, Drohnen und Scharfschützen und eine erhebliche Verschärfung der Gesetze ein Ende machen, so Ministerpräsiden Netanjahu. "Neues Jahr, alte Sorgen und ein paar alt-neue dazu", kommentiert Jacques Ungar lakonisch in seinem Bericht für die schweizer-jüdische Wochenzeitung TACHLES über die Lage vor Ort, über die auch FRANKFURTER RUNDSCHAU und DIE WELT informieren: "Brennpunkt Tempelberg".
Die Links zu den Berichten in der Rubrik ISRAEL INTERN.
"Gaza kann Europäer verwirren", meint Ulrich Schmid zu Beginn seiner Reportage für die NEUE ZÜRCHER ZEITUNG, in der er beschreibt, wie man in Gaza dem Patriotismus und der Kampfbereitschaft durch Monumente andere Gedenkkunst versucht Zeichen zu setzen - eine Kunst, die nicht selten durch "martialische Selbstdarstellung und stolze Präsentation von Tötungsmaschinen" einhergeht: "Monumentaler Widerstandswille".
Der Link zur Reportage in der Rubrik ISRAEL UND NAHOST HINTERGRUND.
Von einer neuen Spionage-Thriller Serie - "The Honourable Woman" - mit Maggie Gyllenhal in der Hauptrolle wirft neue Lichter auf den Nahost-Konflikt, berichtet Markus Ehrenberg für den TAGESSPIEGEL. Sein Lob der Serie endet er mit einem Witz, mit dem Nessa Stein (so der Serienname der Hauptprotagonistin) den unendlichen Nahost-Konflikt zusammenfasst:
„Also“, setzt sie in einer Rede vor Stiftungsmitgliedern an, „Aliens beschließen, die Erde zu erobern. Sie zerstören New York und London und dann landen sie auf der Grenze zwischen Israel und dem Westjordanland. Für beide Seiten haben die Aliens eine einfache Botschaft: Widerstand ist zwecklos, legt eure Waffen nieder.“ „Nun“, setzt Stein fort, „ich kann Ihnen jetzt nicht im Detail erzählen, was dann passiert, aber am Ende werden Sie Mitleid mit den Aliens haben.“
Der Link zum Beitrag über die Serie in der RubrikISRAEL UND NAHOST HINTERGRUND.
"Comics" sind ohne Frage eine Kunstform, die in den letzten Jahren erheblichen Auftrieb erhalten haben und sich zunehmend mit einer hohen Qualität ernsten Fragen des Lebens widmen. Das gilt auch für das Thema Israel und Nahost, das bereits in mehreren Comics behandelt wurde. Nun aber ist ein Comic von Boaz Yakin und Nick Bertozzi erschienen - "Jerusalem. Ein Famlienporträt" -, der auf bemerkenswerte Weise heraussticht, meint Markus Dewes im TAGESSPIEGEL: "Gespaltene Familien, gespaltenes Land".
Mehr dazu in der Rubrik ISRAEL INTERN.
Das europäische Flüchtlingsdrama steht weltweit im Mittelpunkt der Berichterstattung - so auch in Israel, wo für das beherzte Vorgehen der deutschen Regierung viel Bewunderung zu verzeichnen ist. Gleichwohl glauben die meisten Israelis, dass die harsche Realpolitik bald das warmherzige Willkomensgefühl ablösen wird, so Lili Galili in ihrer lesenswerten Reportage für die DEUTSCHEN WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN. U.a. schreibt sie:
"Wie ein stechender Schmerz durchfährt es einen, wenn man Kanzlerin Angela Merkel sagen hört, die Grenzen Deutschlands seien nun offen für alle Flüchtlinge. Ebenso flammt ein Funken Neid auf, wenn man die Bilder der Österreicher betrachtet, die Flüchtlinge und ihre Kinder mit einem Lächeln und Naschwerk begrüßen. In Israel wird über diese Szenen weitreichend berichtet und viele Israelis betrachten das Geschehen mit Respekt. Doch zugleich fragen sich viele von ihnen: Wo wart ihr vor 75 Jahren?"
Die Autorin Lily Galili ist einer der renommiertesten Journalistinnen in Israel. Sie arbeitete viele Jahre für die Zeitung Ha’aretz, war Nieman-Fellow in Harvard und ist heute Autorin für I24News. Schwerpunkt ihrer Reportagen sind die ethnischen Gruppen in Israel, Araber, Drusen und Russen.
Der Link zu ihrer jüngsten Reportage über die Wahrnehmung der Flüchtlingsproblematik in Israel in der Rubrik ISRAEL, DEUTSCHLAND, EUROPA UND DIE WELT.
In England machte Martin Amis' jüngster Roman, «The Zone of Interest», Furore – im positiven Sinne. Denn obwohl man Amis in seinem Heimatland traditionell in Kampflaune begegnet, wurde der Roman dort fast ausschliesslich mit Lob überhäuft. Nun ist der Roman auch auf Deutsch erschienen - "Interessengebiet" so der Titel. Es ist eine Liebesgeschichte, angesiedelt unter Nazis mitten im Konzentrationslager. FAZ, SPIEGEL und TAGESSPIEGEL stellen den Roman näher vor und berichten über einen Besuch des Autors kürzlich in Berlin: "Die Liebe in Zeiten des Massenmords"
Die Links dazu in der Rubrik VERANGENHEIT...
Eine äußerst berührende Geschichte erzählt ein französischer Spielfilm aus dem Jahre 1967, der heute Abend zur besten Sendezeit zu sehen ist: "Der alte Mann und das Kind" von Claude Berri. Der Film erzählt das Schicksal eines jüdischen Jungen im Vichy-Frankreich der Jahre 1943/44, der getarnt als katholischer Junge bei einer Bauernfamilie landet, dessen Patriarch ein glühender Petain-Anhänger und Antisemit ist. Ein "kluger und wunderbarer Film mit einem ebensolchen Ende, das in seiner schlichten Weisheit" beeindruckt, meint Marie Anderson, die den Film für KINO-ZEIT vorstellt.
Der Link dazu in der Rubrik VERANGENHEIT... und weitere Infos natürlich auch in der Rubrik FERNSEH-TIPPS.
Die meisten Flüchtlinge, die derzeit etwa in Deutschland und Österreich, aber auch Schweden Aufnahme finden, kommen aus Ländern, in denen Israel als Satan unter den Nationen gilt und deren Eliten oft die Juden als solche verteufeln. Werden in Deutschland also bald französische Verhältnisse herrschen? Werden die Juden aus Angst vor Attacken radikalisierter Muslime in Scharen das Land verlassen? Bringen die Flüchtlinge also mehr Antisemitismus nach Deutschland? Mit diesen Fragen beschäftigt sich der Münchner Historiker Michael Brenner in einem Essay für die SÜDDEUTSCHE ZEITUNG. Trotz aller berechtigten Sorge vor wachsender Judenfeindschaft zeigt sich Brenner zuversichtlich:
"Es steht aber in unserer Macht, dies zu verhindern und ein neues Modell jüdisch-muslimischer Koexistenz aufzubauen. Wo sonst, wenn nicht in Deutschland!"
Der Link zum Essay in der Rubrik ANTISEMITISMUS.
Im TAGESSPIEGEL wiederum setzt sich Gerd Appenzeller mit der von recher Seite propagandistisch geschürten Angst vor einer Islamisierung Deutschlands auseinander - und insbesondere mit dem Phänomen, dass diese Angst vor allem im Osten Deutschlands zu bemerken sei. Vor diesem Hintergrund stellt er fest, die "Angst vor einer Islamisierung Deutschlands ist da am größten, wo die christlichen Bindungen am geringsten sind", eben im Osten Deutschlands. Und er empfhielt daher kurz und bündig:"Die Pegida-Demonstranten sollten mal wieder in die Kirche gehen."
Der Link zu seinem Beitrag in der Rubrik RECHSTRADIKALISMUS.
Können ein iranischer Geistlicher und ein jüdischer Rabbi in Sachen Religion einig sein? Eine New Yorker Konferenz zeigte es: Ja, sehr wohl. Zu der Konferenz hatten die Internationale Parlamentariergruppe für die Freiheit der Religion und des Glaubens (IPPFoRB) und die Konrad-Adenauer-Stiftung in ein Hotel Hotel unmittelbar gegenüber dem Hauptquartier der Vereinten Nationen in New York eingeladen. Abgeordnete aus 40 Ländern waren angereist und religiöse Führer aller Weltreligionen. Iraker waren dabei und Israelis, Vietnamesen, Afghanen und Pakistaner, Südamerikaner und Nordamerikaner, Europäer und Afrikaner. Die WELT und KONRAD-ADENAUER-STIFTUNG berichten ausführlich über die Konferenz - und auf KATHOLISCH.de ist ein Interview mit Unionschef Volker Kauder zu lesen, der als deutscher Vertreter mit dabei war: "Wenn der Ajatollah über Religionsfreiheit redet"
Die Links dazu in der Rubrik INTERRELIGIÖSE WELT.
In knapp einer Woche folgt nach jüdischem Neujahrsfest dieser Tage und dem übermorgen anstehendem Yom Kippur das Laubhüttenfest, Sukkot. Mit Blick darauf haben nun israelische Oberrabbiner Juden davor gewarnt, die bevorstehende Feier des Laubhüttenfestes der „Internationalen Christlichen Botschaft in Jerusalem“ (ICEJ) zu besuchen. Seit ihrer Gründung vor 35 Jahren veranstaltet nämlich die ICEJ in Jerusalem jährlich eine christliche Feier des jüdischen Laubhüttenfestes „Sukkot“. Von der Veranstaltung gehe eine „geistliche Gefahr“ aus, schreiben jetzt die Rabbiner in einem offenen Brief, wie ISRAELNETZ berichtet.
Der Link zum Bericht in der Rubrik INTERRELIGIÖSE WELT.
In Polen blüht seit einigen Jahren das jüdische Leben wieder auf. Insbesondere viele junge Menschen entdecken als Nachkommen der zurückgebliebenen polnischen Juden ihre Wurzeln - und wollen ihr wiedergefundenes Judentum bejahen und leben. Wie das ausschaut und welche Probleme dabei zu bewältigen sind, beschreibt Arkadiusz Luba in einer Reportage für DEUTSCHLANDRADIO: "Wie polnische Jugendliche mit ihren jüdischen Wurzeln umgehen"
Der Link dazu in der Rubrik JÜDISCHE WELT.
Anlässlich des jüdischen Neujahrsfestes Rosch ha-Schana pilgern traditonsgemäß zehntausende Juden aus aller Welt in die Ukraine, nach Uman zum Grab des von ihnen verehrten Rabbi Nachman. Das stellt nicht nur die Bewohner vor Ort vor besondere Herausforderungen, wie die TAZ über das jüdische Neujahrsfest in der Ukraine berichet: "Sieben Tage Schtetl".
Der Link zur Reportage in der Rubrik JÜDISCHE WELT.
In zwei Tagen, am kommenden Mittwoch, ist es soweit: Yom Kippur, der große Versöhnungstag, höchster jüdischer Feiertag. Mit Blick darauf beschreibt Karin Vogelsberg in einem Beitrag für die JÜDISCHE ALLGEMEINE WOCHENZEITUG, wie man insbesondere der zwischenmenschlichen Aspekte und der innerjüdischen Praxis der Versöhnung gerecht werden will. Und die Frankfurter Rabbinerin Elisa Klapheck reflektiert an gleicher Stelle vor dem Hintergrund der dichten Abfolge jüdischer Feiertage, mündend in Yom Kippur, wie sehr diese Zeit und ihre Rituale auf ein tiefes seelisches Bedürfnis eingehen: "Schul statt Couch".
Die Links zu den beiden Beiträgen in der Rubrik JÜDISCHE WELT.
"Serra war kein Heiliger, Serra war der Teufel", rufen Demonstranten, die sich vor der Kathedrale von Los Angeles versammelt haben. Die meisten von ihnen sind amerikanische Ureinwohner. Junípero Serra, der Mann, gegen den sich ihre Wut richtet, ist seit mehr als 230 Jahren tot - und soll nun am 23. September von Papst Franziskus in Washington heiliggesprochen werden. Doch die Kritik wird zunehmend lauter und die Bedenken, nicht nur auf Seiten der Ureinwohner, nehmen zu, wie den Beiträgen auf KATHOLISCH.de, dem DEUTSCHLANDRADIO und im österreichischen STANDARD zu entnehmen ist: "Heiliger oder Teufel?"
Die Links dazu in der Rubrik CHRISTLICHE WELT.
Wohl fast jeder, der einmal Kind war - und wer war das nicht? - kennt sie: Pipi Langstrumpf, jene geniale literarische Schöpfung der schwedischen Schriftstellerin Astrid Lindgren. "Pipi Langsrumpf" erschein erstmals im November 1945, unmittelbar nach Kriegsende. "Man kann also sagen, dass Astrid Lindgren zur Schriftstellerin wurde, während der Rest Europas in Schutt und Asche fiel. Diesen Zusammenhang herzustellen, ist nicht übertrieben. Er lässt sich durch die jetzt erschienen Kriegstagebücher beweisen", so Barbara Möller, die in der WELT Lindgrens dieser Tage erscheinenden Kriegstagebücher näher vorstellt. Eine "atemberaubende Lektüre", so ihr Urteil.
Der Link zur Buchvorstellung in der Rubrik ONLINE-REZENSIONEN.
Einen angenehmen Tag und eine gute Woche wünscht
Dr. Christoph Münz
redaktion@compass-infodienst.de
(Editorial zusammengestellt unter Verwendung des Teasermaterials der erwähnten Artikel)
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