ACHTUNG
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Nächste Woche wird Palästinenserpräsident Mahmud Abbas vor der Uno-Vollversammlung sprechen. Im Vorfeld machen Gerüchte die Runde, Abbas werde in seiner Rede eine "Bombe platzen" lassen. Dem gesellt sich eine Aussage des Chefunterhändler Saeb Erekat vor europäischen Diplomaten hinzu, Abbas werde "die Schlüssel an Israel zurückgeben". Deutet sich hier an, so fragen Berichte im österreichischen STANDARD und auf QANTARA, dass Abbas tatsächlich erwägt, die Palästinensische Autonomiebehörde (PA) aufzulösen?
Die Links zu den Berichten in der Rubrik ISRAEL UND NAHOST HINTERGRUND.
Das kleine Israel hat nach seiner Staatsgründung Millionen Einwanderer aus aller Welt aufgenommen und integriert. Daraus lassen sich Für Europa und Deutschland einige Lehren zur Bewältigung der aktuellen Flüchtlingskrise ziehen – positive wie negative, die der israelisache Historiker Moshe Zimmermann gemeinsam mit dem gehemaligen israelischen Botschafter in Deutschland, Shimon Stein, in einem Gastbeitrag in der FAZ erläutern: "Was kann Europa von Israel lernen?"
Der Link zum Essay in der Rubrik ISRAEL, DEUTSCHLAND, EUROPA UND DIE WELT.
Zehn Tage waren Zehntklässler der Moabiter Theodor-Heuss-Gemeinschaftsschule zu Besuch in Israel. Begleitet wurden sie von ihren Lehrerinnen und zwei Mitarbeitern der Gedenkstätte Haus der Wannseekonferenz, die die Reise auch finanziell möglich gemacht hatten. Das Bemerkenswerte an der jugendlichen Reisegruppe: Die meisten Schüler kommen aus muslimischen Familien. Die gemeinsame Studienfahrt nach Israel hat sie verändert, so Sylvia Vogt in ihrem Bericht über die Reise im TAGESSPIEGEL. Beispielhaft zitiert sie die Idee eine der jungen Schülerinnen: „Ich würde am liebsten einen Kibbuz gründen. Einen gemeinsamen Kibbuz für Christen, Juden und Muslime. Hier in Berlin.“
Der Link zum Bericht über eine "Reise gegen Vorurteile" in der Rubrik ISRAEL, DEUTSCHLAND, EUROPA UND DIE WELT.
Göran Rosenberg, 1948 im schwedischen Södertälje geboren, hat sich als Journalist und Autor einen Namen gemacht. Auf Deutsch erschien im Rowohlt Verlag zuletzt sein Holocaust-Erinnerungsbuch „Ein kurzer Aufenthalt“. Im TAGESSPIEGEL ist von ihm ein "Zwischenruf" zur aktuellen Flüchtlingskrise zu lesen, in dem er an eine andere große Flüchtlingskrise erinnert, die so lang noch gar nicht her ist: Die Konferenz von Evian, ein Jahr vor Beginn des Zweiten Weltkriegs, wo man um die Rettung der deutschen Juden rang: Was können wir aus der Konferenz von Evian für die heutige Asylpolitik lernen?
Der Link zum Beitrag in der Rubrik VERGANGENHEIT...
Will man den Krieg begreifen, reicht es nicht aus, die Panzer und Kanonen und Toten zu zählen. Nicholas Stargardt, Professor für moderne Geschichte an der Universität Oxford, hat in seinem neuen Buch "Der deutsche Krieg 1933–1945" Tagebucheinträge und Briefe gesammelt – von Soldaten, Lehrern, Juden, Christen, Krankenschwestern und Floristen. Anhand von ihnen analysiert er den deutschen Patriotismus und wie die deutsche Bevölkerung den Zusammenbruch des Nationalsozialismus erlebte. Die WELT hat mit ihm über seine Forschungsergebnisse gesprochen: "Die Deutschen fühlten sich als die Angegriffenen"
Der Link zum Interview in der Rubrik VERGANGENHEIT...
Wann fällt es unter die Presse- und Meinungsfreiheit, jemanden als Antisemiten zu bezeichnen, und wann verletzt dies das Persönlichkeitsrecht von Leuten, die nicht Antisemit genannt werden wollen? Mit dieser Frage muss sich neuerdings immer öfter die deutsche Justiz befassen, so etwas jüngst bei Prozessen von Xavier Naidoo gegen die Amadeu-Antonio-Stiftung oder im Fall Jürgen Elsässer gegen Jutta Ditfurth. Alexander Nabert gibt in der JUNGLE WORLD einen Überblick und und macht sich über das Phänomen so seine Gedanken: "Es gibt keine Antisemiten mehr".
Der Link dazu in der Rubrik ANTISEMITISMUS.
In Österreich ist er eine bekannte Größe und hat vor einigen Jahren bereits ein beeindruckendes Buch über den österreichischen Antisemitismus geschrieben. Nun hat er im Blick auf das 50-jährige Jubliäum der Konzilserklärung "Nostra Aetate" ein neues Buch vorgelegt, dass sich insbesondere mit der christlichen Judenfeindschaft beschäftigt: "Unerlöste Schatten. Die Christen und der neue Antisemitismus". Das Buch ist ein flammender Appell an die Christen, sich mit den Juden und ihrem Staat Israel zu solidarisieren. In einem Interview mit den SALZBURGER NACHRICHTEN sagt er u.a. dazu:
"Wer das Christentum ernst nimmt, der muss auch das Judentum als die religiöse Mitte des Christentums ernst nehmen. Nichts wäre ohne diese jüdischen Wurzeln: nicht Jesus, nicht seine Lehre, nicht seine Jünger, nicht die Zehn Gebote. Darin liegt die religiöse Dimension christlich-jüdischer Solidarität. Diese Solidarität muss sich aber auch politisch bewähren. Denn es geht nicht primär um ein positives Verhältnis zum Judentum der Vergangenheit, sondern um die Achtung und Wertschätzung des jüdischen Volkes hier und heute. Und damit geht es auch um das Einstehen für die Existenz Israels."
Mehr dazu in der Rubrik INTERRELIGÖSE WELT.
Mit den Flüchtlingen, die Europa und insbesondere Deutschland zur Zeit zu bewältigen hat, wächst die Angst vor dem Islam. Zwei Beiträge befassen sich auf sehr unterschiedliche Weise mit dieser Herausforderung. In der WELT verweist Alan Posener auf eine interessante Parallele in den USA: Dort wachse durch die hispanischen Einwanderer der Katholizismus, so wie hier bei uns wegen der Flüchltinge der Islam. Verhindern könne man das nicht - "Europa wird islamischer - das ist nicht zu ändern", wie er seinen Beitrag programmatisch überschrieben hat. Die Herausforderungen liegen, so Posener, an anderer Stelle:
"Die Parole auszugeben 'Wir schaffen das!' ist aber genauso unverantwortlich, wenn nicht zugleich erklärt wird, worum es dabei geht. Nicht primär um Decken und Unterkünfte, Registrierung und Legalisierung, um Schul- und Arbeitsplätze, obwohl all das schwer genug ist; sondern um einen Kulturkampf. Europa wird islamischer, wie Amerika katholischer wird. Es ist unsinnig, dem mit Attacken gegen den Islam zu begegnen, so wie der Antikatholizismus in den USA nichts bewirkt hat. Vielmehr muss man sich der Werte innewerden, die auch in einer christlich-jüdisch-islamisch-atheistisch geprägten, multikulturellen Gesellschaft zu verteidigen sind."
Eher theologisch geht die Islamwissenschaftlerin und stellvertretende Direktorin des Zentrums Moderner Orient Sonja Hegasy an die Frage, ob die Angst vor einem präsenteren Islam wirklich gerechtfertigt ist. In einem Essay für die ZEIT betont sie, dass der Islam keineswegs so fremd sei, wie er dargestellt wird. U.a. schreibt sie:
"Dass der Islam uns so fremd – und sogar abweisend – vorkommt, hat auch mit einer falschen Übersetzung des muslimischen Glaubensbekenntnisses zu tun. Üblicherweise wird der Satz mit 'Ich bezeuge: Es gibt keinen Gott außer Allah' zitiert. Warum aber wird das arabische Wort Allah nur einmal übersetzt? Korrekt müsste es heißen: 'Es gibt keinen Gott außer Gott.' Denn hier geht es um das Bekenntnis zum Monotheismus – nicht zu einem speziell muslimischen Gott namens Allah. Dieser Allah ist auch der Gott Jesus, Marias und Moses. Der Islam baut auf den Erzählungen des alten und neuen Testaments auf. Juden und Christen sind Empfänger der göttlichen Offenbarung dieses einen Gottes. So sieht es die islamische Orthodoxie. Und natürlich beten auch arabische Christen zu Allah, wenn sie ihre Liturgie in arabischer Sprache abhalten."
Die Links zu den beiden Essays in der Rubrik INTERRELIGÖSE WELT.
Auch in der jüdischen Welt nimmt man die aktuelle Flüchtlingsproblematik sehr genau wahr - und insbesondere, wie sich Deutschland hierbei verhält. Dazu äußerte sich nun Charlotte Knobloch, ehemaliche Vorsitzende des Zentralrat der Juden, in einem bemerkenswerten Beitrag in der SÜDDEUTSCHEN ZEITUNG. Dort schreibt sie u.a.:
"Dieses Deutschland zu erleben ist wohltuend, gerade für die jüdische Gemeinschaft. Nicht zuletzt für jene, deren Erinnerung an Verfolgung und Flucht noch immer präsent ist. Das Land, das im 20. Jahrhundert für die schrecklichsten Kapitel der Menschheitsgeschichte verantwortlich zeichnete, ist heute zu Recht ein Synonym für Hoffnung und Sicherheit. Umso mehr irritieren Überlegungen und Forderungen, unser Land müsse sich nun verändern. Das scheint ein typisch deutscher Reflex zu sein. Kaum ein anderes Land käme auf die Idee, sich ändern zu müssen, weil die Einwohnerzahl um ein Prozent wächst. Zumal, wenn es justament bewiesen hat, wie stabil und tragfähig seine Demokratie funktioniert, wie flexibel und unbürokratisch die Verwaltung reagiert und wie offenen und menschlich die Zivilgesellschaft Courage zeigt und anpackt."
Der Link zu ihrem Essay in der Rubrik JÜDISCHE WELT.
Wer dies liest, hat Massel. Denn hier wird Tacheles geredet. Mit Chuzpe schauen wir uns die Wurzeln des Jiddischen an. Und zwar mit Professor Hans Peter Althaus. Der erforscht nämlich die Geschichte des Jiddischen in Deutschland. Und ohne Schmus: Es sind mehr jiddische Begriffe als man denkt, die den deutschen Wortschatz bereichert haben, wie man aus dem Gespräch lernen kann, das DEUTSCHLANDRADIO mit dem Professor geführt hat: "Jiddische Geschichte(n) erzählen jüdische (Religions-)Geschichte"
Der Link zum Interview in der Rubrik JÜDISCHE WELT.
Sie gehört zu den sagenumwobensten und berühmtesten Figuren der jüdischen Kultur- und Religionsgeschichte: Der Golem. Vermutlich ist die Gestalt des Golem entstanden, weil die jüdische Gemeinschaft in Prag sich bedroht fühlte und sich einen Beschützer wünschte. In der Zahlenmagie der jüdischen Kabbala sah man die Möglichkeit, ein künstliches Lebewesen als rettende Figur zu erschaffen, eben den Golem. Kirsten Serup-Bilfeldt beschreibt in einem Beitrag für DEUTSCHLANDRADIO Enstehung und Wirkung der Figur des Golem im europäischen Raum: "Der Golem als Beschützer des Prager Ghettos".
Der Link dazu in der Rubrik JÜDISCHE WELT.
Daniel Hope ist als Geiger ein Weltstar. Mit seinem Buch "Familienstücke" über die Geschichte seiner jüdischen Vorfahren erregte er Aufsehen. Jetzt hat er sich auf die Suche nach den Spuren deutscher und österreichischer Emigranten in Hollywood gemacht. Und er entdeckt, dass der schwelgerische Sound und opulente Orchesterklang, von denen die Filmmusik der amerikanischen Studios bis heute geprägt ist, zum großen Teil von Komponisten stammt, die vor den Nazis in die USA geflohen waren. Von Erich Wolfgang Korngold über Kurt Weill bis zu Friedrich Hollaender und Arnold Schönberg geht die Spurensuche des Autors. Das Ergebnis ist ein sehr persönliches Buch mit bewegenden Eindrücken und Erkenntnissen. Vor diesem Hintergrund hat die WIENER ZEITUNG mit ihm kürzlich über seine Vorfahren, Filmmusik und die aktuelle Flüchtlingskrise gesprochen: "Bestehe nur aus Flüchtlingsgeschichte"
Der Link zum Interview in der Rubrik JÜDISCHE WELT.
Warum gibt ein junger Mann sein komplettes Gehalt ab? Warum verzichet er darauf, jemals eine Frau zu haben? Matthias Terhorst hat sich genau dafür bewusst entschieden - und ist nach seinem Studium dem katholischen Pallottinerorden beigetreten. Sofia Dreisbach hat für den SPIEGEL versucht, Einblick in ein solcher Art ungewöhnliches Leben zu nehmen: "Bruder Matthias".
Der Link zu ihrer Reportage in der Rubrik CHRISTLICHE WELT.
Im Jahr 2013 gedachte die Stiftung „Topographie des Terrors“ in Berlin mit einer Reihe von Vorträgen der 80-jährigen Wiederkehr der „Machtergreifung“ Hitlers. Im Blick standen dabei die „Täter und Komplizen“ der NS-Bewegung in den Kirchen - ein immer noch spannungsreiches Kapitel der Zeitgeschichte. Außer einem Beitrag von Thomas Forstner über katholische Geistliche im Spannungsfeld von Katholizismus und Nationalsozialismus handelten alle Vorträge von evangelischen Theologen und Kirchenpolitikern der NS-Zeit. Manfred Gailus hat nun die Vortragstexte in überarbeiteter Form als Buch herausegegeben, das Hans Maier in der FAZ vorstellt: "Täter und Komplizen in Theologie und Kirchen 1933-1945"
Der Link zur Buchvorstellung in der Rubrik ONLINE-REZENSIONEN.
Einen angenehmen Tag wünscht
Dr. Christoph Münz
redaktion@compass-infodienst.de
(Editorial zusammengestellt unter Verwendung des Teasermaterials der erwähnten Artikel)
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