ACHTUNG
Guten Tag!
"Es gibt die Messerstecher. Aber im Vergleich zu den Zehntausenden junger Palästinenser, die in Tel Aviv, Accra und Haifa in den Klubs sitzen, Alkohol trinken, Religion Religion sein lassen und stattdessen über Freiheit und Street-Food reden, sind sie eine kleine Minderheit. Und im Vergleich zu den Hunderttausenden, die Tag für Tag als ganz normale Bürger in Israel arbeiten und dabei keinen Deut religiöser sind als Frau Meier-Müller, die bei ihrer weissen Hochzeit eine Kirche zum letzten Mal von innen sah – im Vergleich zu all denen sind sie eine winzige Minderheit. Keine bedeutungslose: eine winzige."
Und Ulrich Schmid porträtiert diese "winzige", aber eben nicht bedeutungslose Minderheit, die ein sehr säkulares, ja mitunter hedonistisches Leben führt, in einer längeren, sehr informativen Reportage für die NEUE ZÜRCHER ZEITUNG: "Die säkularen Palästinenser und ihre Herolde"
Der Link zur Reportage in der Rubrik ISRAEL UND NAHOST HINTERGRUND.
Die Terrorwelle, die in den vergangenen Monaten in Israel wütete, stellt die jüdisch-arabischen Beziehungen einmal mehr auf eine harte Probe. Ein Jerusalemer Museum ist jedoch entschlossener denn je, sich dieser Herausforderung zu stellen; Das "Bible Lands Museum". Dort fördert man schon seit fast 20 Jahren mit dem Projekt "Das Bild Abrahams" gegenseitige Begegnungen und gemeinsame Aktivitäten jüdisch-israelischer und palästinensisch-muslimischer Schulen, wie Michael Zeff in seinem Beitrag für AUDITATUR berichtet: "Museum bringt jüdische und palästinensische Kinder zusammen".
Der Link dazu in der Rubrik ISRAEL UND NAHOST HINTERGRUND.
Wehrdienstverweigerung ist in Israel aus vielerlei Gründen ein schwieriges und fast tabusiertes Thema. Dementsprechend sind Verweigerer eher eine seltene Ausnahme. Inge Günther porträtiert für die FRANKFURTER RUDNSCHAU eine dieser Ausnahmen, die 19-jährige Tair Kaminer, die erklärtermaßen Einsätze in den besetzten palästinensischen Gebieten ablehnt: "Militärdienstverweigerin aus Prinzip".
Der Link zum Porträt in der Rubrik ISRAEL INTERN.
Seit einem Jahr ist Miri Regev Kulturministerin in Israel - und löst seit geraumer Zeit mit einem geplantes Gesetz bei Künstlern und Intellektuellen viel Sorge und Angst aus. Künstler nämlich, die sich kritisch mit der israelischen Gesellschaft auseinandersetzen und "illoyal" verhalten, sollen künftig keine finanzielle Förderung mehr vom Staat erhalten. In einem langen Beitrag für DEUTSCHLANDRADIO berichtet Elisabeth Nehring über die Hintergründe des geplanten Gesetzes und hat mit vielen Kunstschaffenden in Israel darüber gesprochen: "Künstlerische Freiheit in Gefahr".
Der Link zur Reportage in der Rubrik ISRAEL INTERN.
Zum 50. Jahrestag des Beginns der Besatzung soll eine Anthologie erscheinen, die im kommenden Jahr von dem Pulitzer-Preisträger Michael Chabon und seine Frau, die aus Israel stammende Autorin Ayelet Waldmann, herausgegeben wird. Zu diesem Zweck sind nun 25 Schriftesteller/innen nach Israel eingeladen worden, um über ihre Eindrücke über Israels Besatzung der palästinensischen Gebiete zu schreiben. Eine von ihnen ist österreichisch-jüdsiche Schriftstellerin Eva Menasse ("Vienna"). Torsten Teichmann hat sie bei ihren Recherchen für DEUTSCHLANDRADIO vor Ort begleitet: "Ich habe Angst, an diesem Text zu scheitern".
Der Link zum Beitrag in der Rubrik ISRAEL, DEUTSCHLAND, EUROPA UND DIE WELT.
In einem Beitrag für die FAZ setzt sich der Präsident des Instituts für Nationales Gedenken in Warschau (Polen), Lukasz Kaminski, mit dem Vorwurf auseinander, Polen übertreibe es in der Bewertung und Darstellung der Opferbereitschaft seiner Bürger für Juden während der NS-Okupation. Kaminski betont, niemand behaupte, alle Polen seien Helden gewesen, aber diejenigen selbstlosen Helfer, die es gab, verdienten jede Anderkennung: "Finger weg von unseren Helden!"
Kaminsikis Beitrag ist wiederum auch eine Antwort auf einen anderen Beitrag in der FAZ aus der Feder von Joseph Croitoru, der Anfang des Monats über die Eröffnung einer Ausstellung in Polen berichtete, in der es eben um Judenrettungen während des Zweiten Weltkriegs ging: "War die heldenhafte Familie Ulma etwa typisch?"
Die Links zu beiden Beiträgen in der Rubrik VERGANGENHEIT...
Seit sich die niederländische Kirche nach intensiven Beratungen mit jüdischen Organisationen in Hinblick auf das Lutherjahr 2017 von Martin Luthers Antisemitismus distanziert hat, scheint eine ernsthafte Diskussion über den Umgang mit dem Reformator auch in Deutschland in Gang zu kommen. Umstritten ist dabei seine Rolle als Wegbereiter des Antisemitismus, der im Holocaust seinen hoffentlich letzten Höhepunkt gefunden hat. In einem Beitrag für den HUMANISTISCHEN PRESSEDIENST zeichnet Bernd Kammermeier den bisherigen Umgang der Evangelsichen Kirche in Deutschland mit Luthers Judenfeindschaft nach und gibt Einblick in die derzeitige Diskussion in diesem Zusammenhang: "Warum Martin Luther ein Antisemit ist!"
Der Link dazu in der Rubrik ANTISEMITISMUS.
Der Sozialwissenschaftler und Publizist Martin Kloke beschäftigt sich seit seiner Promotion 1989 mit der deutschen Linken und ihrer Anfälligkeit für antisemitische und antizionistische Ressentiments. In jüngerer Zeit stellte sich dabei immer öfter auch das Problem eine Abgrenzung zwischen Antsemitismus und Islamophobie. In eine Interview mit der TAZ versucht Kloke nun eine Begriffsbestimmung und erlätuert, warum er den Ausdruck "Xenophobie" dem der "Islamophobie" vorzieht: "Wer will schon islamophob sein?"
Der Link zum Interview in der Rubrik ANTISEMITISMUS.
Wie kommen Menschen dazu, ihre Religion zu wechseln oder überhaupt erst eine anzunehmen? Und gehören sie in den Glaubensgemeinschaften wirklich dazu? Das schon immer schwierige Thema der Konversion und die nicht minder schwierige Stellung von Konvertiten wurde nun zum Gegenstand eines Theaterstücks, in dessen Mittelpunkt vier Charaktere stehen: ein Muslim, eine Jüdin, eine Atheistin und ein Christ. DEUTSCHLANDRADIO und TAZ haben sich das Theaterstück angesehen und schildern Hintergründe und Eindrücke: "Plaudern über Gott".
Die Links dazu in der Rubrik INTERRELIGIÖSE WELT.
Die WELT veröffentlicht einen Beitrag des französischen Philosophen Bernard-Henri Lévy in deutscher Übersetzung, in dem Lévy sich leidenschaftlich für einen härteren Einsatz Europas im Kampf gegen radikale Kräfte des Islams ausspricht - und das an allen Fronten: politisch, gesellschaftlich, wirtschaftlich und ideologisch. "Es herrscht Krieg", so der Philosoph.
Der Link zu seinem Essay in der Rubrik INTERRELIGIÖSE WELT.
Dass es beispielsweise gerade in Deutschland nicht sehr einfach ist, einem moderat-aufgeklärten Islam den Weg zu bahnen, macht Thomas Thiel in einem Beitrag für die FAZ deutlich, denn die meist konservativ ausgerichteten Islam-Verbände, so Thiel, wollen die Deutungshoheit über den Islam eben nicht einer politisch gezähmten islamischen Theologie an den Hochschulen überlassen. Die Theologen wiederum wollen sich nicht als reines Integrationsprojekt verstanden wissen und sich die Inhalte des aufstrebenden Fachs nicht von Laien diktieren lassen. Ein schwieriges Ringen um Machdtbalance zwischen Wissenschaft und Verbänden: "Spielräume aufgeklärten Glaubens".
Der Link zum Beitrag in der Rubrik INTERRELIGIÖSE WELT.
Das Jüdische Museum Hohenems unter der aktuellen Leitung seines Direktors Hanno Loewy feiert dieser Tage das 25. Jahr seines Bestehens – und kann auf eine aufregende Vergangenheit zurückblicken, inklusive Politskandal. Zum Jubiläum gibt es eine besondere Ausstellung, wie Stephan Löwenstein in seinem Jubiläumsbeitrag für das Museum in der FAZ berichtet: "Die Zeiten des Skandals sind ausgestanden".
Der Link dazu in der Rubrik JÜDISCHE WELT.
Es gibt einige schwarzafrikanische Völker, die sich als Nachfahren der Israeliten aus biblischer Zeit sehen. Am bekanntesten sind die äthiopischen Juden. Darüber hinaus aber gibt es auch noch die südafrikanischen Lembam, oder aber Igbo aus Nigeria: Was steckt dahinter? Dieser Frage widmet sich ein Beitrag von Judith Wipfler für die Seiten des SCHWEIZER RADIO UND FERNSEHEN. Anerkennung und Unterstützung finden die Lembam und Igbo vor allem bei multikulturell orientierten Juden in den USA, berichtet Wipfler und sie zitiert Daniel Lis, der die Entwicklung schon länger am Zentrum für Afrikastudien der Universität Basel eingehend untersucht und bereits von einer "Judaisierung in Afrika" spricht: "'Out of Israel': Warum das afrikanische Judentum wächst"
Der Link zum Beitrag in der Rubrik JÜDISCHE WELT.
Vom 14. bis zum 17. April veranstalten die Freunde der Hebräischen Universität Jerusalem (HUJ) eine wissenschaftliche Tagung in Berlin, bei der es um den Nutzen der Naturwissenschaften für den Menschen ging. Im Mittelpunkt der Tagung stand ein Vortrag von Hanoch Gutfreund über Albert Einsteins Weltsicht. Der Professor Emeritus für Theoretische Physik ist Vorsitzender des akademischen Komitees des Albert Einstein Archivs an der HUJ. Am Rande der Tagung stellte er sich den Fragen der WELT, bei denen es vor allem um Einsteins Verhältnis zu Judentum, Zionismus und Religion ging: "Einstein mochte den Begriff 'Relativität' nicht"
Der Link zum Interview in der Rubrik JÜDISCHE WELT.
Ist der Glaube an dämonische Kräfte ein Hirngespinst? Nein, sagt der Kölner Prälat Helmut Moll. Er ist der Beauftragte des Erzbistums Köln für Selig- und Heiligsprechungen, aber auch Experte für Exorzismus und hat vor kurzem Vorträge bei dem "Grundkurs Exorzismus" in Rom gehalten. Im Interview mit KATHOLISCH.de spricht Moll über Missverständnisse, die durch Filme entstehen, und über die spirituellen Quellen für den Exorzismus: "Nur Unwissende halten dämonische Kräfte für Märchen"
Der Link dazu in der Rubrik CHRISTLICHE WELT.
20 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler haben zum »Handwörterbuch rechtsextremer Kampfbegriffe« beigetragen, das im Frankfurter Wochenschauverlag letztes Jahr veröffentlicht wurde. Das Buch ist Ergebnis einer Kooperation des Duisburger Instituts für Sprach- und Sozialforschung und des Forschungsschwerpunkts Rechtsextremismus/Neonazismus an der Hochschule Düsseldorf. Beide Institutionen analysieren seit Jahren, wie Rechtsextreme Begriffe kapern und umdeuten, aber auch eigenständig entwickeln. Peter Nowak hat für die JUNGLE WORLD in das Nachschlagwerk hineingelesen: "Kein Kampf ohne Begriffe".
Der Link zu seiner Buchvorstellung in der Rubrik ONLINE-REZENSIONEN.
Einen angenehmen Tag und eine gute Woche wünscht
Dr. Christoph Münz
redaktion@compass-infodienst.de
(Editorial zusammengestellt unter Verwendung des Teasermaterials der erwähnten Artikel)
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