Deutsche Bibliothek
ISSN 1612-7331
09.05.2016 - Nr. 1641
Anmeldung Abonnement Online-Extra Pressestimmen Leserstimmen Über COMPASS Archiv


Editorial
Israel und Nahost
... aktuell
... Hintergrund
... Israel intern
... und die Welt
Vergangenheit ...
Antisemitismus
Interreligiöse Welt
Jüdische Welt
Christliche Welt
Online-Rezensionen
Fernseh-Tipps



anzeige


Gesellschaften für christlich-jüdische Zusammenarbeit

Deutscher Koordinierungsrat

Über 80 Gesellschaften haben sich im DKR zusammengeschlossen.

Besuchen Sie unsere Homepage:

Koordinierungsrat





ACHTUNG

Am Donnerstag, 12. Mai 2016, erscheint ONLINE-EXTRA Nr. 238 mit einem Beitrag von Gabriel Berger über den Umgang mit der NS-Vergangenheit in den Innenministerien beider deutschen Staaten.





Guten Tag!

Nr. 1641 - 09. Mai 2016



Letzte Woche gedachte Israel am Yom Hashoah der Opfer des Holocaust. Mit dem stets sich wiederholenden, fast immer gleichen Ablauf in der offiziellen Gedenkstätte Yad Vashem können allerdings viele Jugendliche kaum etwas anfangen. Stattdessen hat sich eine weniger ritualisierte Alternative entwickelt: die Erinnerungen im Wohnzimmer. Dort erzählen Zeitzeugen im kleinen Kreis von ihren Erlebnissen - und Tausende junge Leute machen mit, wie Florian Rappaport in seiner Reportage für DEUTSCHLANDRADIO schildert: "Erinnerungen beim Eistee".
Der Link dazu in der Rubrik ISRAEL INTERN.

Breitkrempiger Hut, Jeans, verzierter Gürtel - der Mann scheint direkt aus einem Western entstiegen zu sein. Und in der Tat hat der 53-jährige Jehiel Alon sein Handwerk als israelischer Cowboy in Montana/USA gelernt. Inzwischen arbeitet er wieder auf den israelisch besetzten Golanhöhen in unmittelbarer Nachbarschaft zu Syrien. Hier freilich am Golan sieht das Leben und die Arbeit als Cowboy doch sehr anders aus, wie A. Heller und A. Schalit in ihrer Reportage für das schweizerische Nachrichtenportal "20min" erzählen: "Das harte Leben der israelischen Cowboys".
Der Link zum Beitrag in der Rubrik ISRAEL INTERN.

Auch in den israelischen Medien ist der Vorwahlkampf in den USA fast täglich ein Thema. Man beobachtet genau, sind doch die USA trotz aller abgekühlter Beziehungen unter Obama noch immer der wichtigste Partner im Ausland. Deshalb wird auch jeder einzelne Kandidat unter die Lupe genommen. Doch wer ist Wunschkandidat bei den Israelis? Und warum? Johannes Gerloff gibt in seiner Lagebeschreibung für ISRAELNETZ Antworten: "Der US-Wahlkampf aus isralischer Sicht".
Der Link dazu in der Rubrik ISRAEL, DEUTSCHLAND, EUROPA UND DIE WELT.

**********************

In einem kürzlich publizierten Interview mit der WELT hatte Israels Justizministerin Ajelet Schaked Deutschlands Gerichte arg kritisiert für den jahrzehntelang desinteressierten Umgang mit nationalsozialistischen Massenmorden (siehe Compass 06.05.2016). Im Kern jedoch liegt Ajelet Schaked damit richtig, meint Sven Felix Kellerhoff in seinem lesenswerten Beitrag, in dem er erläutert: "Warum die Aufarbeitung des Holocaust scheiterte".
Der Link zum Beitrag in der Rubrik VERGANGENHEIT...

Im Jahr 1941 wurde Erzbischof Alojzije Stepinac zum Militärvikar von Zagreb ernannt. Damit war er ein enger Vertrauter des faschistischen Ustascha-Regimes, das zehntausende Morde an Serben, Juden, Sinti oder Kommunisten verübte. Das hielt 2014 den Vatikan nicht ab zu beschließen, dass Stepinac heiliggesprochen werden solle. Das allerdings wurde nun doch vertagt, wie Danja Antonovic in ihrer Hintergrundreportage für DEUTSCHLANDRADIO berichtet: "Kriegsverbrecher oder Heiliger?"
Der Link dazu in der Rubrik VERGANGENHEIT...

**********************

Nicht nur in der Nachkriegsgeschichte Deutschlands hätte man in Anbetracht unterblieberner Aufarbeitung des Nationalsozialismus an der Justiz verzweifeln können - das kann man mitunter auch heute noch. Jüngstes Beispiel: Die antisemitischen Äußerungen des Pegida-Vorsitzenden Heinz Meyer, wonach in Israel das größte westliche Konzentrationslager stehe, werden keine juristischen Folgen haben. Die Staatsanwaltschaft München I sehe von der Einleitung eines Ermittlungsverfahrens ab, "da ein strafbares Verhalten nicht vorliegt. Insbesondere ist der Straftatbestand der Volksverhetzung nicht erfüllt", teilte Staatsanwalt Florian Weinzierl mit. Martin Bernstein berichtet für die SÜDDEUTSCHE ZEITUNG: "KZ-Äußerungen des Pegida-Vorsitzenden bleiben folgenlos".
Der Link zum Beitrag in der Rubrik ANTISEMITISMUS.

Viel ist in den letzten Wochen über den offenbar grassierenden Antisemitismus in der englischen Labour-Partei die Rede gewesen. Vor diesem Hintergrund ist ein längerer Beitrag von Elke Wittich auf HAGALIL sehr informativ: Während im deutschsprachigen Raum Antisemitismus im Sport zumeist mit Fußball in Verbindung gebracht wird, steht er in England vor allem in enger Verbindung mit dem Golf-Sport, wo er sogar einen eigenen Namen - "Golf-Antisemitism" - hat: „Antisemitismus ist ein Laster des britischen Mittelstands“.
Der Link zum Essay in der Rubrik ANTISEMITISMUS.

Wenn gläubige Menschen autoritären Grundhaltungen anhängen, lehnen sie auch oft religiöse Vielfalt ab. Dies sei der Nährboden für menschenfeindliche Vorurteile, die vor Kirchentüren nicht Halt machen, meint Friedemann Bringt von der Bundesarbeitsgemeinschaft Kirche und Rechtsextremismus. Im Interview mit dem DEUTSCHLANDRADIO geht er den Ursachen auf den Grund, warum auch unter Christen Männer und Frauen zu finden sind die rassistische Ressentiments haben: "Hass, der aus Kirchenbänken quillt".
Der Link zum Interview in der Rubrik ANTISEMITISMUS/RECHTSRADIKALISMUS.

**********************

Es ist sicherlich nicht leicht, in diesen Tagen gläubig zu sein, wenn man sich für Weltpolitik interessiert, erst recht nicht, wenn man zum Beispiel dem islamischen Glauben angehört, aber auch als Jude oder Christ kann man mitunter verzweifeln, wenn man auf die Weltkarte blickt und sieht, wo im Namen der Religion überall gemordet wird. Religionen scheinen die Triebfeder vieler Gewaltkonflikte zu sein. Das muss nicht sein, sagt der Politikwissenschaftler Markus Weingardt im Gespräch mit DEUTSCHLANDRADIO. Weingardt beschäftigt sich schon seit vielen Jahren mit dem Friedenspotenzial von Religionen (siehe auch: Online-Extra Nr. 75) - und kann dafür auch eine ganze Reihe von historischen und zeitgenössischen Beispielen ins Feld führen: "Wie der Glaube Frieden stiften kann".
Der Link zum Interview in der Rubrik INTERRELIGIÖSE WELT.

"Deutschland feiert Vatertag - oder Christi Himmelfahrt, je nachdem. Sonnenanbeter, Jogger und Hundebesitzer bevölkern den Stadtpark. Mitten unter ihnen: 80 Gestalten in weißen Gewändern. Sie wollen aber weder mit einem halben Dutzend Bierchen auf die Freuden des Vaterseins anstoßen noch ihrem Teint ein wenig Sommerbräune verleihen. Was sie hergeführt hat, ist Gott. Denn an diesem Tag werden sie getauft. Es sind 80 Männer und Frauen aus dem Iran und aus Afghanistan, die sich vor einer kleinen Bühne versammeln und darauf warten, dass der Pastor ihnen das heilige Sakrament erteilt."
Ellen Ivits hat sich das ungewöhnliche Spektakel angesehen und schildert im STERN die Hintergründe dieses nicht alltäglichen Ereignisses: "Massentaufe: Wenn Flüchtlinge Christus entdecken".
Der Link zu ihrer Foto-Reportage in der Rubrik INTERRELIGIÖSE WELT.

Die Ereignisse in der Silvesternacht in Köln sind immer noch Gegenstand mancher Diskussionen und Analysen. Sie waren nur ein Vorspiel, meint nun der aus Syrien stammende Politologe Bassam Tibi, denn viele arabische Migranten bringen ein frauenfeindliches Gesellschaftsbild mit nach Deutschland - und genau das mache sie kaum integrierbar. In einem Beitrag für die WELT erläutert er seine skeptische Sichtweise: "Junge Männer, die die Kultur der Gewalt mitbringen".
Der Link zu seinem Beitrag in der Rubrik INTERRELIGIÖSE WELT.

**********************

Am Wochenende fand im Garten vor der Kantine des Maxim-Gorki-Theaters eine "Bücherverbrennung" der besonderen Art statt: "Hiermit übergebe ich der Flamme das Buch von Adolf Hitler", so war es zu vernehmen. Dort, in Berlin-Mitte, hatte man am Samstag, einen Tag vor dem Kriegsendegedenktag, zur "Desintegration" aufgerufen, genauer: Zum Desintegrationskongress. Der Desintegrationskongress ist ein "Kongress zeitgenössischer jüdischer Positionen", veranstaltet vom Lyriker Max Czollek und der Gorki-Hausautorin Sasha Marianna Salzmann, beide jüdisch, beide jung. Hannah Lühmann schildert für die WELT, was genau es mit dem Kongress auf sich hatte: "Das Ende des Gedenktheaters".
Der Link zu ihrem Beitrag in der Rubrik JÜDISCHE WELT.

Karel Valansi ist türkische Jüdin und Nahost-Journalistin - und so werden ihr oft Fragen über den Antisemitismus in der Türkei gestellt oder zur Pressefreiheit und die Schwierigkeiten, mit denen Frauen in der Türkei sich oft konfrontiert sehen. Unlängst kam aber nun zu dieser Liste eine neue Frage hinzu: «Wie werden Sie mit den Terroranschlägen fertig?». In einem Beitrag für die schweizer-jüdische Wochenzeitung schildert sie dementsprechend, wie die türkischen Juden als Minderheit im Lande auf die jüngste Zunahme des Terrorismus in der Türkei reagieren: "Einen Schutzschild entwickeln".
Der Link zu ihrem Beitrag in der Rubrik JÜDISCHE WELT.

Die Heldin jüdischer Witze ist die "Mame", die jüdische Mutter. Sie tut alles für ihre Kinder, vor allem für die Söhne. Die sollen dafür aber, bitte, erfolgreich Karriere machen – und ihre Mame genauso innig zurücklieben. In einem Beitrag für die JÜDISCHE ALLGEMEINE WOCHENZEITUNG erläutert Gerold Beyrodt etwas genauer, was es mit dem Bild der jüdischen Übermutter so auf sich hat - und dabei gibt er auch den einen oder anderen jüdischen "Mame"-Witz wieder. Zum Beispiel diesen:
"Nach ernsthaften Gesprächen ruft der Familientherapeut die Mutter des jungen Mannes an und bestellt sie in die Praxis, Frau Cohn, ich muss ihnen leider mitteilen, Ihr Sohn hat einen Ödipus-Komplex. - "Ah, Ödipus, Schnödipus, Hauptsache er hat lieb die Mama."
Der Link zum Beitrag in der Rubrik JÜDISCHE WELT.

**********************

In einem Beitrag für die FAZ verzeichnte Christian Beyer einen Rückschritt in Sachen Humanität... ausgerechnet bei Papst Franziskus. Der nämlich habe vor, die Piusbrüder kirchenrechtlich anerkennen, also just jene Priestervereinigung katholischer Traditionalisten, die für ihre Verbindung zu Rechtsradikalen und Holocaustleugnern bekannt ist. "Wie bitte, der Sponti-Papst ein Förderer der Piusbrüder?", formuliert Beyer und schimpft, dass der Papst mit seiner "Schwamm-drüber-Barmherzigkeit" auch die Piusbrüder beschenke, obwohl diese sowohl die "Aussöhnung mit dem Judentum" als auch "die Anerkennung der Religionsfreiheit" ablehnten, also genau das, was die offizielle Katholische Kirche seit dem Zweiten Vatikanischen Konzil eigentlich schriftlich festgehalten hat: "Man reize diesen Herrscher nicht!"
Der Link zum Beitrag in der Rubrik CHRISTLICHE WELT.

Harry-Potter-Bücher, Yoga-Übungen, Kartenlegen: für Pater Gabriele Amorth sind das alles Versuchungen des Teufels. Malte Herwig besuchte für das Magazin der SÜDDEUTSCHEN ZEITUNG Italiens berühmtesten Exorzisten in Rom - und musste schließlich selbst behandelt werden: "Gottes Werk und Teufels Beitrag".
Der Link dazu Rubrik CHRISTLICHE WELT.

**********************

Auch in deutscher Sprache sind in den letzten Jahren erstaunlich viele Studien über die Kabbala, die jüdische Mystik, erschienen. Nun ist ein schmales, aber doch gewichtiges Buch hinzugekommen, meint Yizhak Ahren in der JÜDISCHEN ALLGEMEINEN WOCHENZEITUNG. Gemeint ist die deutsche Ausgabe des Buches "God and the Big Bang", das aus der Feder des renommierten amerikanischen Kabbala-Forschers Daniel Chanan Matt stammt: "Kosmos und Kabbala".
Der Link zur Buchvorstellung in der Rubrik ONLINE-REZENSIONEN.

**********************

Abschließend noch die Empfehlung, einen Blick in die FERNSEH-TIPPS zu werfen, denn heute Abend gibt es u.a. eine vielversprechende Dokumentation zu sehen über "Raub und Reparationen: Wie Deutschland seine Schulden los wurde", oder aber den 1959 von der DDR und Bulgarien produzierten Spielfilm des renommierten Regisseurs Konrad Wolf "Sterne", in dem es um die Deporation der griechischen Juden 1943 ins Todeslager Auschwitz geht.
Mehr dazu in den FERNSEH-TIPPS.

Dies alles und noch viel mehr wie üblich direkt verlinkt, ergänzt von aktuellen FERNSEH-TIPPS sowie einschlägigen ONLINE-REZENSIONEN im heutigen COMPASS.


Einen angenehmen Tag und eine gute Woche wünscht


Dr. Christoph Münz

COMPASS

redaktion@compass-infodienst.de

(Editorial zusammengestellt unter Verwendung des Teasermaterials der erwähnten Artikel)



Abo-Hinweis

 Die Information, in welchem externen Medium Sie den vollständigen Text kostenfrei lesen können sowie einen Link dorthin ist angemeldeten Abonnenten vorbehalten!
Sie möchten die Information über die Fundstelle inkl. Quellenangabe und Link zum Artikel sehen und nutzen, um den angegebenen Artikel zu lesen?
Dann abonnieren Sie unsere Seiten oder testen Sie uns vorab mit einem kostenfreien Schnupper-Abonnement!
Abo bestellen

Sie sind bereits Abonnent?
Dann melden Sie sich bitte erst mit Ihrem Benutzernamen und Passwort an, um die Fundstelle inkl. Quellenangabe und Link sehen und nutzen zu können!

Anmeldung


» Home | » Impressum | » Online-Extra | » Pressestimmen | » Leserstimmen | » COMPASS-Service | » Archiv
   
   

 

 


EDITORIAL HIGHLIGHTS

09. Mai  2016

 * Alternatives Gedenken am Yom Hashoah: Erinnerungen beim Eistee ... mehr
 
 * Das harte Leben der israelischen Cowboys ... mehr
 
 * Der US-Wahlkampf aus isralischer Sicht ... mehr
 
 * Warum die Aufarbeitung des Holocaust scheiterte ... mehr
 
 * Kriegsverbrecher oder Heiliger? ... mehr
 
 * KZ-Äußerungen des Pegida-Vorsitzenden bleiben folgenlos ... mehr
 
 * Antisemitismus ist ein Laster des britischen Mittelstands ... mehr
 
 * Hass, der aus Kirchenbänken quillt ... mehr
 
 * Wie der Glaube Frieden stiften kann ... mehr
 
 * Massentaufe: Wenn Flüchtlinge Christus entdecken ... mehr
 
 * Junge Männer, die die Kultur der Gewalt mitbringen ... mehr
 
 * Kongress zeitgenössischer jüdischer Positionen in Berlin ... mehr
 
 * Juden in der Türkei: Einen Schutzschild entwickeln ... mehr
 
 * Genervt von der Übermutter: Die jüdische Mame ... mehr
 
 * Papst Franziskus und die Piusbrüder ... mehr
 
 * Gottes Werk und Teufels Beitrag ... mehr
 
 * Buch-Tipp: Daniel Chanan Matt - Kosmos und Kabbala ... mehr
 
 * Fernseh-Tipp: Raub und Reparationen: Wie Deutschland seine Schulden los wurde ... mehr


... weiter zum vollständigen
EDITORIAL
*********

ACHTUNG:
Am Donnerstag, 12. Mai 2016, erscheint ONLINE-EXTRA Nr. 238 mit einem Beitrag von Gabriel Berger über den Umgang mit der NS-Vergangenheit in den Innenministerien beider deutschen Staaten.



ACHTUNG

Die nächste Tagesausgabe erscheint am Freitag, 06. Mai 2016.





ACHTUNG

Die nächste Tagesausgabe erscheint am Freitag, 06. Mai 2016.