ACHTUNG
ONLINE-EXTRA Nr. 248
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Am geschichtsträchtigen Datum des 9. November 2016 verabschiedete die Synode der Evangelsichen Kirche in Deutschland eine "Erklärung zu Christen und Juden als Zeugen der Treue Gottes" unter dem Titel: „… der Treue hält ewiglich.“ (Psalm 146,6). Im Kern richtet sich die Erklärung vor allem gegen eine Missionierung von Juden und betont die "bleibende Erwählung Israels".
Kaum ein, zwei Tage später lagen erste Reaktionen auf die Erklärung vor: So hat beispielsweise der Deutsche Koordinierungsrat der Gesellschaften für christlich-jüdische Zusammenarbeit die Erklärung als unmißverständliche "Absage an die Judenmission" überschwenglich begrüßt. Dem entgegen hat wiederum beispielsweise Steffen Kern, Pfarrer und Vorsitzender des Evangelischen Gemeinschaftsverbandes Württemberg, betont, die Erklärung könne nicht als "Infragestellung des Christuszeugnisses gegenüber Israel" gelesen werden und mache deutlich, dass "aus christlicher Sicht ... kein Heil an Christus vorbei" führe.
Die hier beispielhaft genannten, völlig konträren Lesarten ein und derselben Erklärung irritieren und deuten an, dass es der Synoden-Erklärung möglicherweise an der gewünschten (und postulierten) Eindeutigkeit fehlt und sie theologische Lesarten eröffnet, die bis hin zum Gegenteil ihrer eigentlichen Intention reichen.
Vor diesem etwas zwiespältigem Hintergrund mag eine nüchterne und sachliche Analyse aus kompetenter theologischer Feder hilfreich sein. Genau dies hat der evangelische Theologe Hans Maaß mit nachfolgendem Text versucht. Der seit Jahrzehnten im christlich-jüdischen Dialog bewanderte Theologe stellt die Synoden-Erklärung zunächst in einen Kontext mit anderen - evangelischen wie katholischen - Erklärungen, um danach schließlich ihre theologischen Schwächen und Stärken herauszuarbeiten: "Der Jude Jesus in offiziellen christlichen Erklärungen. Zur jüngsten Erklärung der EKD-Synode über die Judenmission"
COMPASS dankt dem Autor für die Genehmigung zur Wiedergabe seines Textes an dieser Stelle!
Online-Extra Nr. 248
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Dr. Christoph Münz
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