ACHTUNG
Guten Tag!
»Es geht nicht um einen Kampf der Religionen, wir haben kein Problem mit dem Judentum oder Israel. Wir haben ein Problem mit der Besatzung«, so Palästinenserpräsident Abbas bei seinem Treffen mit US-Präsident Trump heute vormittag. Weiter betonte Abbas die Bedeutung eines Friedensabkommens in den Grenzen von 1967, Ost-Jerusalem als Hauptstadt eines Palästinenserstaates und dessen Anerkennung durch Israel. »Wir haben die Vision von einer Region ohne Gewalt und Aufwiegelung, wollen Brücken statt Mauern bauen.« Es ist der zweite Tag der Nahost-Reise des amerikanischen Präsidenten, der gestern von Ministerpräsident Netanjahu begrüßt wurde. Mit dem ersten Besuch eines amerikanischen Präsidenten an der Westmauer Jerusalems und der erneuten Forderung nach einer politischen Isolation des Iran erfreut er die israelische Regierung. Die Resonanz in Israel wie international ist durchwachsen, wie die Berichte und Kommentare der Presse zeigen: "In Nahost schürt Trump unrealistische Erwartungen".
Links dazu in der Rubrik ISRAEL UND NAHOST AKTUELL.
Ausgerechnet diejenigen Länder des Nahen Ostens, die sich zerstrittener nicht gegenüberstehen könnten, wollenin der Nähe von Amman gemeinsam einen Elektronenspeicherring errichten: Israel, Palästina, Jordanien, Ägypten, Iran, Türkei, Pakistan, Bahrain und Zypern. Und tatsächlich ist dieses Märchen nun Realität geworden: Nach zwanzig Jahren und vielen Rückschlägen wird die High-Tech-Maschine "Sesame", deren Kern aus Berlin stammt, am heutigen Dienstag mit einem feierlichen Akt unter der Schirmherrschaft des jordanischen Königs Abdullah II endlich eröffnet. Sascha Karberg schildert für den TAGESSPIEGEL die Hintergründe des ungewöhnlichen Gemeinschaftsprojekts: "Eine Lichtquelle im Nahen Ostens"
Der Link dazu in der Rubrik ISRAEL UND NAHOST HINTERGRUND.
In der touristenüberfluteten Altstadt von Jerusalem geht es fast immer hektisch zu. Und dennoch kann man auch hier Oasen der Ruhe und des Friedens finden, wie beispielsweise das American Colony Hotel. Das Anwesen, rund zehn Minuten zu Fuss vom Damaskustor entfernt, ist mehr als ein Fünfsternehotel in osmanischen Gemäuern. Es ist eine Legende und ein Teil des Mythos Jerusalem. Wer hier wohnt oder auch nur auf einen Gin Tonic in der Gartenbar vorbeikommt, spürt den besonderen Geist der Stadt. Und überhaupt findet man auf dem Hotelgelände die angeblich schönsten Gärten von Jerusalem. Eine Oase anderer Art stellt wiederum das österreichische Hospiz dar. Das eindrückliche Gebäude mit Wiener-Ringstrassen-Chic in der Altstadt bietet erschöpften Reisenden das, was sie am dringlichsten brauchen: Ruhe, einen lauschigen Garten, eine grandiose Sicht über die ganze Stadt, hervorragenden Cappuccino und einen Apfelstrudel, wie man ihn sich nur wünschen kann. Claudia Wirz hat für die NEUE ZÜRCHER ZEITUNG beide Orte besucht: "Wo man in Jerusalem den Frieden findet und Apfelstrudel isst".
Der Link zu ihrem Reisebericht in der Rubrik ISRAEL INTERN.
"Was tut frau nicht alles, um zum Glück zu finden. Michal beispielsweise geht so weit, sich von einer Quacksalberin angeblich Wunderdinge wirkendes Fischblut ins Gesicht schmieren zu lassen, auf dass sie endlich einen Mann finde. Und tatsächlich: Schon bald darauf ist sie verlobt. Doch welches Glück ist schon zu erwarten, wenn der Bräutigam bei der Auswahl des Hochzeitsessens seiner Gattin in spe gesteht, sie nicht zu lieben? So verzweifelt ist die attraktive Michal keineswegs, dass sie diesen Kerl trotzdem ehelichte. Am vereinbarten Hochzeitstermin aber hält sie eisern fest – es wird sich in den nächsten vier Wochen schon jemand finden, um mit ihr vor den Traualtar zu treten. Sie will mit dem Kopf durch die Wand."
So beschreibt Susanne Ostwald in der NEUEN ZÜRCHER ZEITUNG die simple wie charmante Grundidee des zweiten Spielfilms von Rama Burshtein «Through the Wall». Bemerkenswert an der Regisseurin: Die 1967 in New York geborene Burshtein hat sich erst spät dem Glauben verschrieben und gehört zu einer Gruppe ultraorthodoxer Filmemacherinnen, die sich in einer «verbotenen» Disziplin - dem Filmemachen - üben und dabei Werke von erstaunlicher Frische hervorbringen, was man aus dem Innern dieser relativ geschlossenen Welt des strenggläubigen Judentums kaum erwarten würde: "Diese Braut traut sich - etwas".
Der Link zum Beitrag in der Rubrik ISRAEL INTERN.
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Im Jahr 1929 beginnt der 16-jährige Franz Schall, Tagebuch zu schreiben. Ein Auftritt Hitlers wird ihm zum Erweckungserlebnis. Diese Tagebücher, die nun von Andé Postert herausgegeben wurden („Hitlerjunge Schall. Die Tagebücher eines jungen Nationalsozialisten“), sind wertvoll, zeigen sie doch die verführerische Anziehungskraft radikaler Ideen auf die Jugend, meint Sven Felix Kellerhoff in der WELT. Bei der Lektüre drängen sich Parallelen zu den IS-Terroristen der Gegenwart geradezu auf: "Was Hitlerjugend und Islamischer Staat gemeinsam haben".
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In der NEUEN ZÜRCHER ZEITUNG versucht Inna Hartwich im Blick auf den jüngsten Bericht der Expertenkommission des Bundestages zum Antisemitismus (siehe Compass 27.04.2017) eine Bestandsaufnahme in Sachen Judenfeindschaft in Deutschland. "Antisemitismus ist Alltag in Deutschland", notiert sie. Und: "Die Furcht, er werde wachsen, ist aufgrund alltäglicher antisemitischer Erfahrungen berechtigt.". Auch kommt sie bei ihrer Bestandsaufnahme auch auf die Rolle der Migranten und der Religion zu sprechen:
"Vor allem Jugendliche, so heisst es im erwähnten Bericht des Bundestags, suchten Anschluss in der Religion. Dabei erzeugten vorgeprägte Dichotomien von «gläubig» und «ungläubig» moralische Überlegenheitsphantasien, insbesondere bei jenen, die sich selber von der Mehrheitsgesellschaft nicht akzeptiert fühlen. Für viele muslimische Jugendliche – natürlich kommt es auf Alter, Bildung und Geschlecht an – sei es «quasi normal», Juden abzulehnen."
Der Link zu ihrem Beitrag in der Rubrik ANTISEMITISMUS.
Lange war es um den umstrittenen früheren Erzbischof von Freiburg Conrad Gröber (1872 bis 1948) recht ruhig. Jetzt distanzieren sich gleich drei Städte von dem Geistlichen aufgrund seiner engen Verwicklung mit dem nationalsozialistischen Staat und Ungeist. Holger Reile schildert im NEUEN DEUTSCHLAND die Hintergründe und aktuellen Entwicklungen: "Erzbischof, Antisemit, Ehrenbürger".
Der Link dazu in der Rubrik ANTISEMITISMUS.
Antisemitische Übergriffe sind europaweit an der Tagesordnung. Die "Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa" (OSZE) fordert vor diesem beunruhigenden Hintergrund ihre Mitgliedsstaaten auf, das Problem ernstzunehmen und jüdische Gemeinden stärker zu schützen. Zu diesem Zweck hat sie nun einen "Leitfaden" veröffentlicht: "Antisemitischen Hassverbrechen begegnen – jüdische Gemeinden schützen". Ein Beitrag in MiGAZIN stellt den Leitfaden näher vor. Darüber hinaus kann man den Leitfaden auch als pdf im Wortlaut herunterladen: "OSZE fordert mehr Unterstützung für jüdische Gemeinden".
Die Links dazu in der Rubrik ANTISEMITISMUS.
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Am gestrigen Montag hat Außenminister Sigmar Gabriel über 100 Vertreter von Judentum, Christentum, Islam und weiteren Religionen aus Europa, dem Mittleren und Nahen Osten sowie Nord- und Westafrika ins Auswärtige Amt eingeladen. Anlass ist der Beginn einer internationalen Konferenz unter dem Titel "Friedensverantwortung der Religionen". Dabei gehe es nicht um religiöse Fachfragen, betont der Minister, sondern "um das gesellschaftliche Potenzial der verschiedenen Religionen und ihren Regionen". Die JÜDISCHE ALLGEMEINE WOCHENZEITUNG und das Portal ISLAM.de berichten über die Eröffnung der Konferenz: "Frieden im Namen der Religionen".
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Blickt man auf das jüdisch-arabische Verhältnis, wie es sich in den Staaten des Mittleren und Nahen Osten darstellt, bildet Tunesien eine bemerkenswerte Ausnahme. Hier leben Juden und Muslime in religiöser Toleranz miteinander. Seit Jahrhunderten schon prägt die Kultur der Gemeinsamkeit in unterschiedlichen Religionen den Alltag. Wie das ausschaut und zu erklären ist, beschreibt Yves Kugelmann in einem Beitrag für die schweizer-jüdische Wochenzeitung TACHLES: "Stimmen aus Djerba"
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In der TAGESPOST stellt Josefine Janert das Projekt "Cross Roads" näher vor, das der evangelische Kirchenkreis Berlin-Stadtmitte vor fünf Jahren ins Leben gerufen hat. Kern des Projekts sind Stadtführer, die mit Einheimischen und Touristen zu Orten in der Stadt gehen, die alle etwas mit Religion zu tun haben. Sie besuchen Gotteshäuser, Friedhöfe und zum Beispiel auch Orte, an denen Ostberliner Christen gegen die DDR-Führung aufbegehrten. Im Jahr 2015 beispielsweise hat das Team von Cross Roads 3200 Menschen dergestalt durch das religiöse Berlin geführt: "Von der Synagoge zur Moschee und zur Kirche".
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Zum ersten Mal veranstalten der Vatikan und die jüdische Gemeinde Roms eine gemeinsame Ausstellung. Das Thema: "Die Menora. Kult, Geschichte und Mythos". Die Ausstellung wurde am Montag eröffnet und ist bis zum 23. Juli zu sehen. Arnold Nesselrath, Direktor in den Vatikanischen Museen hat die Ausstellung geplant und vorbereitet. Er spricht im Interview mit KATHOLISCH.de über die Konzeption und verrät, was es mit dem Gerücht auf sich hat, das verschollene Original aus 35 Kilo Gold befinde sich in den Händen des Vatikan: "Menora über dem Petersplatz".
Der Link zum Interview in der Rubrik INTERRELIGIÖSE WELT.
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Der Maler Yury Kharchenko beschäftigte sich in den vergangenen Jahren viel mit seiner Familiengeschichte, vor allem mit einem seiner wahrscheinlichen Vorfahren, dessen Leben Geschichte geschrieben hat: Herschel Grynszpan. Das war nämlich jener Attentäter, der 1938 den jungen deutschen Diplomaten Ernst Eduard vom Rath erschossen hatte und dessen Tat die Nazis zum Vorwand für die sogenannte "Reichskristallnacht" nahmen. Heute versucht Kharchenko die Frage "nach dem Jüdischen in mir" vor allem mit Hilfe seiner Kunst zu klären - und setzt sich dabei auch mit Luthers Judenhass auseinander. Timo Lehmann stellt den Maler und seine Suche nach Identätit in der TAZ näher vor: "Auf der Suche nach Aron Grynszpan".
Der Link dazu in der Rubrik JÜDISCHE WELT.
Das "Eden Park" in Bad Kissingen ist das einzige streng koschere Hotel in Deutschland. Die meisten Gäste hier sind ältere Juden, die in den 90er-Jahren aus der ehemaligen Sowjetunion nach Deutschland kamen. Für sie hat der Betreiber des Hotels, die Zentralwohlfahrtsstelle der Juden in Deutschland, ein spezielles Erholungsprogramm ins Leben gerufen, das ihnen jüdische Traditionen vermitteln soll. Joel Berger, der frühere Landesrabbiner von Württemberg, ist beispielsweise von Anfang an mit dabei und kümmert sich in Bad Kissingen um die Zuwanderer, wie Tobias Kühn in seiner Reportage für DEUTSCHLANDRADIO berichtet: "Ein Haus, eine Mission".
Der Link zur Reportage in der Rubrik JÜDISCHE WELT.
"Wie keine andere Religion jenseits des Fernen Ostens wurde das Judentum zu einer Religion des Buches, wurden ihm über Jahrhunderte seine heiligen Schriften zur Heimat, zu einem – wie der deutsch-jüdische Dichter Heinrich Heine vermerkte – »portativen Vaterland«. Heute, so scheint es, hat diese Entwicklung mit der Digitalisierung, mit dem Internet eine neue Qualität erreicht. Wir haben einen qualitativen Sprung zu registrieren." So beschreibt es der Erziehungswissenschaftler und Publizist Micha Brumlik in einem Essay für die JÜDISCHE ALLGEMEINE WOCHENZEITUNG und beleuchtet die Konsequenzen und Herausforderungen des digitalen Zeitalters für die jüdische Gemeinschaft: "Tora mit Touch".
Der Link zum Essaya in der Rubrik JÜDISCHE WELT.
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Wie wurde aus dem Jünger Jesu der Bischof von Rom und das Oberhaupt der größten Glaubensgemeinschaft? Die unwahrscheinliche Karriere verdankt sich einem Grab, wie jetzt in einer Ausstellung in Mannheim zu sehen ist: „Die Päpste und die Einheit der lateinischen Welt“. Sven Felix Kellerhoff war für die WELT bereits vor Ort: "Auf ein Grab gründeten die Nachfolger Petri ihre Macht".
Der Link zu seinem Bericht in der Rubrik CHRISTLICHE WELT.
1997 empfing Krzysztof Charamsa seine Priesterweihe. 2002 wurde er an der Päpstlichen Universität Gregoriana promoviert. Als er sich 2015 zu seiner Homosexualität und zu seinem Freund Eduard Planas bekannte, machte er Schlagzeilen. Soeben ist im Bertelsmann-Verlag von ihm ein Buch erschienen, in dem er seine Geschichte erzählt: „Der erste Stein – Als homosexueller Priester gegen die Heuchelei der katholischen Kirche“. Aus diesem Anlass führte die FRANKFURTER RUNDSCHAU ein ausführliches Gespräch mit ihm: „Gott liebt mich, weil ich meinen Mann liebe“.
Der Link zum Interview in der Rubrik CHRISTLICHE WELT.
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Kabbalistische Motive finden sich auch in Kinowerken. Diesem Thema hat Klaus Davidowicz, Studienprogrammleiter am Institut für Judaistik der Universität Wien, jetzt eine erste Studie in Buchform unter dem Titel „Film als Midrasch“ gewidmet. Davidowicz zeigt auf, wie jüdische mystische Themen und Motive von der Stummfilmzeit bis zur Gegenwart weltweit verarbeitet wurden. Den Bogen spannt er dabei von Paul Wegeners „Golem“-Filmen (Deutschland 1914–1920) bis zu Darren Aronofskys „Noah“ (USA 2014). Heike Hausensteiner hat das Buch für die vom Zentralrat der Juden herausgegebene Zeitschrift ZUKUNFT gelesen: "Mystik auf der Leinwand".
Der Link zur Rezension in der Rubrik ONLINE-REZENSIONEN.
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Viel Auswahl und die Qual der Wahl: Heute können Sie den ganzen Abend bis tief in die Nacht mit "Israel" verbringen. Eine Kommödie und mehrere Dokumentationen stehen zur Auswahl. So etwa eine hochinteressante Dokumenation über "Ben Gurions Vermächtnis", eine Reportage über das "Andere Jerusalem" oder darüber, wie sich Deutsche in Israel innerhalb der Spannungen des Nahost-Konflikts bewegen.
Mehr dazu in den FERNSEH-TIPPS.
Einen angenehmen Tag wünscht
Dr. Christoph Münz
redaktion@compass-infodienst.de
(Editorial zusammengestellt unter Verwendung des Teasermaterials der erwähnten Artikel)
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