ACHTUNG
ONLINE-EXTRA Nr. 257
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"Die Euphorie, die Israel bei der Eroberung der Klagemauer ergriff, war schier unbeschreiblich; das ganze Land war in Tränen aufgelöst. Hatten die Leute vor dem Krieg geglaubt, ihre Vernichtung stehe bevor, so glaubten sie jetzt, der Erlösung entgegenzugehen."
Mit diesen Worten beschreibt der israelische Historiker Tom Segev die euphorisierende Wirkung der Eroberung der Klagemauer in Jerusalem, die heute auf den Tag genau vor 50 Jahren, am 7. Juni 1967, erfolgte - und die daraus resultierende "Wiedervereinigung" Jerusalems als eine der gravierendsten Folgen des Sechs-Tage-Krieges 1967. Die Euphorie - wir wissen es - ist lange schon verflogen und einem mehr als mühsamen, politisch höchst umstrittenen, immer wieder durch blutige Auseinandersetzungen gekennzeichneten Prozess des Gegen- und Miteinanders von Palästinensern und Israelis gewichen, der unter dem weitläufigen Begriff des Nahost-Konflikts zum traurigen Begleiter der täglichen Nachrichten geworden ist.
An Jerusalem, an Israel scheiden sich die Geister - nicht erst seit dem Sechs-Tage-Krieg und in besonderer Weise in Deutschland mit seiner verheerenden deusch-jüdischen Geschichte im Hintergrund und in den christlichen Kirchen, mit ihrer problem- und schuldbeladenen Geschichte des christlich-jüdischen Gegeneinanders im Rücken.
So verwundert es nicht, dass die "christliche Kirchen in den bald 70 Jahren [seit Gründung des Staates Israel] höchst unterschiedlich auf das zionistische Projekt reagiert" haben, schreibt der Autor des heutigen ONLINE-EXTRA, der Politikwissenschaftler und Nahost-Experte Martin Kloke. Er nimmt den heutigen Jahrestag der "Wiedervereinigung" Jerusalems zum Anlass danach zu fragen, was "die Existenz des modernen Staates Israel für das religiöse Selbst- und Weltverständnis deutscher Christen" bedeutet. Denn bis heute, schreibt Kloke weiter, "führen Existenz und Politik des Staates Israel zu heftigen innerchristlichen Debatten und gegensätzlichen Urteilen. Politische und religiöse Argumentationsfiguren sind dabei nicht immer klar voneinander zu unterscheiden."
In seinem nachfolgenden Essay, den COMPASS heute als ONLINE-EXTRA erstmals online publiziert, konzentriert sich Kloke in der Untersuchung und Analyse dieses komplexen Verhältnisses dabei auf den deutschen Protestantismus, wie auch der Titel seiner Studie verdeutlicht: "Deutsche Protestanten und der Sechstagekrieg 1967. Eine Bilanz nach 50 Jahren".
COMPASS dankt dem Autor für die Genehmigung zur Wiedergabe seines Textes an dieser Stelle!
Online-Extra Nr. 257
online exklusiv für ONLINE-EXTRA
Einen angenehmen Tag wünscht
Dr. Christoph Münz
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