ACHTUNG
ONLINE-EXTRA Nr. 262
Hier finden Sie ONLINE-EXTRA Nr. 262: © 2017 Copyright bei Autor und Verlag
Zum ersten Mal ist die von der Jerusalemer Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem vergebene Ehrung als „Gerechter unter den Völkern“ einem Araber zuerkannt worden worden: dem arabischstämmigen Arzt Mod Helmy. Er hatte während des zweiten Weltkriegs in Berlin mehrere Juden versteckt. Die bereits 2013 ausgesprochene posthume Ehrung wurde von der Familie Helmy allerdings zunächst abgelehnt, da es sich um eine israelische Ehrung handele. Nun aber, vier Jahre später am Donnerstag, 26. Oktober 2017, konnte der israelische Botschafter in Berlin die Ehrung an einen Großneffen Helmys überreichen.
Die außergewöhnliche Geschichte des Mod Helmy, die im Übrigen auch ein Schlaglicht auf das bislang wenig erforschte Verhältnis der Nationalsozialisten zum Islam und zu den in Nazi-Deutschland lebenden Muslimen wirft, hat der israelische Autor und Journalist Igal Avidan recherchiert und niedergeschrieben. Seit kurzem liegt das Ergebnis seiner Studien in einem lesenswerten Buch vor: "Mod Helmy. Wie ein arabischer Arzt in Berlin Juden vor der Gestapo rettete" (dtv, München 2017). Dass die Geschichte von Mod Helmy über ihren historischen Wert hinaus auch einen eminent gegenwartspolitischen Bezug hat, war dem Autor dabei durchaus bewußt. Er habe dieses Buch auch geschrieben, so sagte Igal Avidan im Gespräch mit DEUTSCHLANDRADIO, um Pauschalurteilen über das Verhältnis zwischen Juden und Muslimen entgegenzuwirken: "Wenn wir permanent nur den Mufti von Jerusalem als Beispiel für die Kollaboration mit den Nazis nehmen, dann ist das ein falsches Bild." Es sei gerade für muslimische Jugendliche heute wichtig, einen muslimischen Helden zu haben. "Und Mod Helmi ist ein Vorbild", sagt der Journalist.
COMPASS präsentiert mit dem heutigen ONLINE-EXTRA das erste Kapitel des Buches von Igal Avidan im Wortlaut. Und in der Buchanzige weiter unten finden Sie neben den bibliographischen Angaben zum Buch auch das vollständige Inhaltsverzeichnis sowie eininge Links zu weiteren Informationsquellen.
COMPASS dankt dem Autor für die Genehmigung zur Wiedergabe des Buchauszuges an dieser Stelle!
Online-Extra Nr. 262
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Dr. Christoph Münz
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