ACHTUNG
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Seit dem Ende des Libanon-Krieges 2006 herrscht weitgehende Ruhe entlang der mehr als hundert Kilometer langen Grenze zwischen dem Norden Israels und dem Südlibanon. Wie stabil ist diese Ruhe? Denn "nach Angaben aus dem israelischen Sicherheitsapparat ist die Ruhe im Südlibanon trügerisch", berichtet Christoph Sydow für den SPIEGEL. Die Hisbollah habe mit iranischer Hilfe mehr als 100.000 Kurz- und Mittelstreckenraketen im Libanon stationiert, die auf Israel gerichtet seien, heißt es aus Jerusalem. Der nächste Konflikt mit der schiitischen Miliz scheint nur eine Frage der Zeit zu sein: "Es ist ruhig im Südlibanon - zu ruhig".
Der Link zum Beitrag in der Rubrik ISRAEL UND NAHOST HINTERGRUND.
Vier Wochen ist es her, dass Gonen Segev in Äquatorialguinea festgenommen und nach Israel ausgeliefert wurde. Laut der israelischen Ermittler hat der 62-Jährige den Iranern Informationen über den israelischen Energiesektor, Verteidigungseinrichtungen sowie die Identität von Sicherheitskräften und Politikern weitergegeben. Segev ist nicht irgendwer: Er war einst israelischer Energieminister - und überhaupt hat er eine schillernde Vergangenheit, wie den Berichten zu dem aktuellen Fall in der WELT, der NEUEN ZÜRCHER ZEITUNG und der JÜDISCHEN ALLGEMEINEN WOCHENZEITUNG zu entnehmen ist: "Der Spion, der aus der Knesset kam".
Die Links dazu in der Rubrik ISRAEL INTERN.
David Grossman, Jahrgang 1954, gehört zu Israels bedeutendsten Schriftstellern. Der vielfach ausgezeichnete Autor - u.a. erhielt er 2010 den Friedenspreis des Deutschen Buchhandels - war soeben als „Writer in Residence“ Gast auf dem Festival LIT:potsdam. Der TAGESSPIEGEL ergriff die Gelegenheit und führte mit ihm ein längeres Interview über politisches Engagement, Hoffnung und Zorn in seinem Land. U.a. fragte man ihn, ob die israelische Gesellschaft tatsächlich nach rechts gerückt sei. Grossman antwortete: "Auf jeden Fall. Das zeigen schon die vergangenen Wahlen. Netanjahu wird immer stärker. Je mehr die Menschen verzweifeln und frustriert sind, weil es keinen Frieden gibt, desto radikaler, fundamentalistischer und nationalistischer werden sie. Wo die Hoffnung verloren geht, wächst die Aggressivität." Kann ein Schriftsteller dem etwas entgegensetzen, wollte der TAGESSPIEGEL daraufhin wissen. Grossman dazu:
"Die Realität wird das tun. Irgendwann muss sich Israel entscheiden, ob es weiter ein demokratischer jüdischer Staat bleibt oder ein Apartheidsregime wird. Das meine ich in Bezug auf die besetzten Gebiete. In Israel selbst funktioniert die Demokratie bisher. Es gibt unabhängige Gerichte, Presse- und Meinungsfreiheit. Selbst ein Palästinenser könnte Ministerpräsident werden. In Ländern, die uns umgeben, sieht das ganz anders aus."
Der Link zum Interview in der Rubrik ISRAEL, DEUTSCHLAND, EUROPA UND DIE WELT.
Wenn eine israelische TV-Produktion sowohl von Freunden der Israelis wie der Palästinenser kritisiert werde, dann müsse die Serie etwas richtig gut gemacht haben, meint Claudia Schwartz. Sie stellt in der NEUEN ZÜRCHER ZEITUNG die die Netflix-Erfolgsproduktion "Fauda" (arab.: Chaos) vor. «Fauda» ist ein "einziger grosser Widerspruch – so wie das jüdisch-arabische Verhältnis. Das reflektiert schon der – für eine israelische Produktion ungewöhnliche – arabische Titel". Eine "Desillusionierungsgeschichte nahe an der Realität", urteilt sie: "Netflix-Serie: Wer den Nahostkonflikt verstehen will, muss «Fauda» ansehen".
Der Link zu ihrem Beitrag in der Rubrik ISRAEL, DEUTSCHLAND, EUROPA UND DIE WELT.
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Als in New York lebende Österreicherin wird Stella Schuhmacher immer wieder mal auf Österreichs Vergangenheit angesprochen: "Erinnerungen an den Holocaust sind in New York omnipräsent und ich hatte im Laufe der vergangenen achtzehn Jahre unzählige, vollkommen zufällige, Begegnungen mit Juden österreichischer Abstammung, die mir die oft sehr traurigen Geschichten ihrer Familien erzählten, sobald sie realisierten, dass ich aus Österreich komme." Im österreichischen STANDARD gibt sie einen Einblick in die allgegenwärtigen Begegnungen mit der österreichischen Vergangenheit und Erinnerungen an den Holocaust: "Eine Zeitreise von New York nach Wien".
Der Link zum Beitrag in der Rubrik VERGANGENHEIT...
Das Bundesinnenministerium (BMI) war in der Nachkriegszeit von allen bislang untersuchten deutschen Ministerien am stärksten mit ehemaligen Nationalsozialisten belastet. Zu diesem Fazit kommt die Studie „Hüter der Ordnung. Die Innenministerien in Bonn und Ost-Berlin nach dem Nationalsozialismus“, die unter Leitung des Potsdamer Zeithistorikers Frank Bösch entstand. Am Dienstag dieser Woche wurde sie in Anwesenheit von Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) in Berlin präsentiert. Jan Kixmüller war für die POTSDAMER NEUESTEN NACHRICHTEN dabei und stellt die Studie näher vor: "Braune Lernprozesse".
Der Link dazu in der Rubrik VERGANGENHEIT...
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Seit Dezember ist im Nachbarland Österreich die rechtspopulistische FPÖ Regierungspartei. Dass die Partei nun auf der Regierungsbank Platz genommen hat, führte jedoch nicht dazu, dass fremdenfeindliche und antisemitische Vorfälle in der FPÖ abgenommen hätten. Der Wechsel in die Regierung änderte daran nichts, wie eine aktuelle Auflistung des Mauthausen-Komitees Österreich (MKÖ) zeigt. Colette M. Schmidt berichtet über die Liste und kommentiert sie im österreichischen STANDARD: "'Einzelfälle' in der FPÖ: Ein brauner Fleckerlteppich".
Die Links dazu in der Rubrik ANTISEMITISMUS.
Mit großer medialer Aufmerksamkeit wurde der erste Prozesstag gegen einen Mann aus Syrien begleitet, der in Prenzlauer Berg einen Kippa-tragenden Israeli mit dem Gürtel verprügelt haben soll. Ein Video von dem Angriff ging um die Welt und löste eine Debatte über steigenden Antisemitismus in Deutschland aus. Mit Judenhass habe das nichts zu tun gehabt, behauptet er und beteuert vor Gericht, kein Antisemit zu sein. Seine Begründungen jedoch und insgesamt sein Auftreten vor Gericht erscheint den Berichterstattern nicht sehr überzeugend: "Ich dachte, ich bin im Recht".
Die Links zu den Berichten in der Rubrik ANTISEMITISMUS.
Islamisten und Rechtsextreme sind zwei Seiten einer Medaille, sie spielten einander in die Hände, sagt die Terrorismusforscherin Julia Ebner. Beide wollten demokratische Gesellschaften destabilisieren und seien schon weit gekommen. Für ihre Forschungen hat Julia Ebner mit Aussteigern gesprochen und undercover bei Islamisten und Rechtsextremisten recherchiert. Wie geht man mit ihnen um - und gibt es Gegenmittel? Das hat Marie Wildermann für DEUTSCHLANDRADIO im Gespräch mit der Forscherin nachgefragt: "Hauptsache Hass".
Der Link zum Beitra in der Rubrik ANTISEMITISMUS.
Rechte Christen sind seit Jahren auf dem Vormarsch. Sie sind in den Volkskirchen und in evangelikalen Gruppierungen zu Hause, sie haben ein klares Feindbild und meinen, damit das christliche Abendland zu schützen. Rechte Christen kämpfen gegen die angebliche Islamisierung, gegen Zuwanderung und Migration, gegen die Ehe für alle, Homosexualität, Gender Mainstreaming, Gleichberechtigung und Abtreibung, ein zeitgemäßes Familienbild und zu liberale Haltungen in den großen Kirchen. In ihrem Debattenbuch "Die Angsprediger: Wie rechte Christen die Gesellschaft und die Kirchen unterwandern" will Liane Bednarz die Netzwerke der rechten Christen aufdecken und beschreibt ihre Feindbilder, Überzeugungen und Aktionsformen. Die TAZ sprach mit ihr über Islamfeindlichkeit, den sogenannten Genderwahn und den Einfluss konservativer Christen auf CDU und AfD: „Christen mit Rechtsdrall“.
Der Link zum Interview in der Rubrik RECHTSRADIKALISMUS.
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Der Reformationstag am 31. Oktober wird neuer gesetzlicher Feiertag in Niedersachsen. Der Landtag in Hannover folgte am Dienstag nach kontroverser Parlamentsdebatte mit 100 von 137 Stimmen einem entsprechenden Vorschlag der rot-schwarzen Landesregierung von Ministerpräsident Stephan Weil (SPD). Damit wird der 31. Oktober bereits in diesem Jahr arbeitsfrei sein. Die Diskussion in Niedersachsen über den Feiertag lief in den vergangenen Monaten äußerst kontrovers. Während die evangelische Kirche den Vorschlag des Ministerpräsidenten begrüßte, übten die jüdischen Gemeinden, aber auch die katholische Kirche, die religionskritischen Humanisten und Wirtschaftsverbände scharfe Kritik, wie DOMRADIO und JÜDISCHE ALLGEMEINE WOCHENZEITUNG berichten: "Für Juden eine Zumutung".
Die Links zu den Berichten in der Rubrik INTERRELIGIÖSE WELT.
Die Rechtsanwältin Seyran Ates "wollte eine Gemeinde schaffen, in der Männer und Frauen gleichberechtigt sind, als sie die Ibn-Rushd-Goethe Moschee vor einem Jahr gründete. Ein Kopftuch muss hier niemand tragen. Auch Lesben, Schwule und Transmenschen finden Platz und können sich sogar trauen lassen. Ein aufgeklärter Islam soll hier praktiziert werden. Das brachte ihr viele Anfeindungen von konservativen und radikalen Muslimen ein bis hin zu Anschlags- und Morddrohungen. Die Juristin kann auch in der Moschee und im Gemeinderaum keinen Schritt tun, ohne dass Personenschützer des LKA sie im Blick haben."
Benjamin Dierks war für DEUTSCHLANDRADIO vor Ort und schaute sich die Lage ein Jahr nach der Gründung der liberalen Moschee genauer an: "Kleine Avantgarde".
Der Link zu seiner Reportage in der Rubrik INTERRELIGIÖSE WELT.
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Beim Festakt zum 25-jährigen Jubiläum der Yitzhak-Rabin-Schule in Düsseldorf haben Vertreter der Jüdischen Gemeinde, des zuständigen Rabbinats sowie der NRW-Landeshauptstadt am Mittwochabend (richtig) die Arbeit der Schule und ihres Lehrkörpers hoch gelobt. Der Vorstandsvorsitzend der drittgrößten Jüdischen Gemeinde in Deutschland, Oded Horowitz, betonte in seiner Rede, die 1993 als erste jüdische Tagesschule in NRW nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs gegründete Schule leiste neben dem hochqualifizierten Fachunterricht und der jüdischen Orientierung "auch Vieles an integrativer Leistung". Andreas Rehnolt vom MICROTEXT-JOURNALISTENBÜRO und die JÜDISCHE ALLGEMEINE WOCHENZEITUNG berichten von dem Festakt in der Jüdischen Gemeinde Düsseldorfs: "Verwirklichung einer Idee".
Mehr dazu in der Rubrik JÜDISCHE WELT.
Nach jüdischem Verständnis sind Friedhöfe für die Ewigkeit bestimmt. In Deutschland wurden sie aber oft wie ein Steinbruch behandelt: Grabsteine wurden Baumaterial, landeten etwa in Mauern oder Straßen. So wie zuletzt in Erfurt, wo man man zuletzt solche Steine beim Bau eines Parkhauses gefunden hat. Wie man damit in Erfurt umgeht, hat sich Henry Bernhard für DEUTSCHLANDRADIO näher angesehen: "Wenn jüdische Grabsteine Teil von Parkhaus-Wänden sind".
Der Link zu seiner Reportage in der Rubrik JÜDISCHE WELT.
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Wahrlich nicht jede Schlägerei, die aus dem Ruder läuft, landet im Geschichtsbuch - erst recht nicht, wenn sie 400 Jahre zurückliegt. Beim sogenannten Fenstersturz im Mai 1618 in Prag handelte es sich freilich um eine Schlägerei mit weltpolitischen Konsequenzen. Protestantische Rebellen forderten von den katholischen Herrschern Glaubensfreiheit. Es bricht ein Krieg aus, der die religiöse Landkarte Europas bis heute prägt, wie Kirsten Serup-Bilfeldt in ihrem Beitrag für DEUTSCHLANDRADIO schildert: "Wie das religiöse Europa geformt wurde".
Der Link zu ihrem Beitrag in der Rubrik CHRISTLICHE WELT.
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"In ihrem Buch "Jüdische Schweiz – 50 Objekte erzählen Geschichte" schaffen es Naomi Lubrich und Caspar Battegay, selbst völlig schmucklose Dinge auftreten und ihre Rolle spielen zu lassen, wenn es darum geht, die Geschichte von Juden im Land zwischen Matterhorn und Bodensee zu beleuchten."
So Peter Bollag, der von dem Buch sehr angetan ist und es in der JÜDISCHEN ALLGEMEINEN WOCHENZEITUNG näher vorstellt: "Easyjet und koscher Schoggi".
Der Link zu Buchvorstellung in der Rubrik ONLINE-REZENSIONEN.
Einen angenehmen Tag wünscht
Dr. Christoph Münz
redaktion@compass-infodienst.de
(Editorial zusammengestellt unter Verwendung des Teasermaterials der erwähnten Artikel)
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