ACHTUNG
Guten Tag!
Seit Freitag schossen Islamisten mehr als 200 Geschosse auf israelische Ortschaften ab. So viele Geschosse haben die Islamisten seit dem letzten Krieg 2014 nicht mehr abgeschossen. Ist nun zu fürchten, dass der Region ein neuer Krieg ins Haus stehen könnte? Die Kommentatoren der jüngsten Auseinandersetzung verneinen dies nahezu einheitlich. So etwa Gil Yaron in der WELT:
"Hochrangige Militärs äußerten in Gesprächen mit WELT sogar Sorge über einen militärischen Sieg gegen die Hamas. Es sei kein Problem, Gaza innerhalb kurzer Zeit zu erobern und die Islamisten zu stürzen: „Die Frage ist, was kommt danach? Wollen wir diesen Landstrich wirklich besetzen und dann vor aller Welt direkt für das Wohlergehen von zwei Millionen feindlich gesinnten Palästinensern verantwortlich sein, ohne Aussicht, Gaza irgendjemand in absehbarer Zukunft überantworten zu können?“ Die meisten israelischen Politiker, allen voran Netanjahu, antworten darauf mit einem entschlossenen Nein."
Ähnlich auch Lissy Kaufmann und Christian Böhme in ihrer Analyse im TAGESSPIEGEL, in der sie darlegen, warum weder Israel noch die Hamas Interesse an einem neuen Gaza-Krieg haben:
"Die Hamas weiß, dass im Falle eines Krieges viel auf dem Spiel steht, sie ihre Macht sogar verlieren könnte. Für Israel ist das weitaus größere Problem momentan der Norden, wo syrische Regimetruppen der Grenze immer näher kommen. Israel will verhindern, dass sich Iran, ein Verbündeter Assads, in der Grenzregion ausbreitet und an Macht gewinnt. Schließlich gelten die Mullahs in Teheran als Erzfeind. Sie haben sich die Auslöschung des jüdischen Staates zum Ziel gesetzt."
Links zu Meldungen über die Gefechte am Wochenende und zu Berichten wie auch Kommentaren in den Rubrik ISRAEL UND NAHOST AKTUELL und ISRAEL UND NAHOST HINTERGRUND.
In Israel melden sich unter den Top-Militärs die ersten, die deutliche Kritik an der aggressiven Politik der Regierung Netanjahu gegenüber den Nachbarn im Norden üben. So beispielsweise Amiram Levin, Generalmajor der Reserve der Israelischen Armee (IDF), der die aggressive Politik der Regierung von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu gegenüber Syrien für falsch hält. So wie er denken viele führende Militärs in Israel, doch nur wenige wagen es, ihre Position offen zu vertreten, berichtet Lily Galili für die DEUTSCHEN WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN. Galili ist eine der renommiertesten Journalistinnen in Israel. Sie arbeitete viele Jahre für die Zeitung Ha’aretz.
Der Link zu ihrem Bericht in der Rubrik ISRAEL UND NAHOST HINTERGRUND.
Benjamin Netanyahu will ein Gesetz in der Knesset verabschieden lassen, das arabische Israelis massiv diskriminieren könnte, berichten SPIEGEL und der österreichische KURIER. Der Gesetzentwurf sieht unter anderem vor: Kommunen zu erlauben, "ihren exklusiven Charakter beizubehalten", wenn in diesen mehrheitlich "Menschen desselben Glaubens und derselben Nationalität" leben (Punkt 7 b). Zudem soll Hebräisch die alleinige Amtssprache in Israel werden, Arabisch hingegen nur einen "besonderen Status" erhalten (Punkt 4 a-b). Pikanter Weise hat sich nun als stärkster Widersacher des Gesetztentwurfes niemand Geringer als Staatspräsident Rivlin entpuppt: "Wollen wir die Diskriminierung und den Ausschluss von Männern und Frauen aufgrund ihrer ethnischen Herkunft unterstützen?", schreibt er in seinem Brief. Auch warnt Rivlin davor, dass eine solche Gesetzgebung "Juden weltweit und Israel schaden" sowie "von unseren Feinden als Waffe genutzt werden" könnte.
Die Links zu den Beiträgen in der Rubrik ISRAEL INTERN.
Den Vereinten Nationen zufolge zählt Israel zu den zwanzig fortschrittlichsten der Welt. Und noch eine Statistik ist verwunderlich: Fast überall sonst sinkt die Geburtenrate mit steigender Wirtschaftskraft: Je reicher ein Land, desto weniger Kinder. Nicht so in Israel – hier bekommen Frauen sogar immer mehr Nachwuchs. 3,1 Kinder hat eine Mutter hier laut Statistik – in Deutschland sind es nur 1,5. Damit kommt Israel auf die höchste Geburtenrate der westlichen Welt. Trotz Reichtum und Dauerkonflikt. Woran liegt das? Alexandra Rojkov versucht in ihrer Reportage für den STERN Antworten zu geben: "'Niemand denkt daran, nach zweien aufzuhören': Wieso Frauen in Israel drei bis vier Kinder haben".
Der Link dazu in der Rubrik ISRAEL INTERN.
Die Beziehungen zwischen beiden Ländern pflegen, das gegenseitige Verständnis vertiefen – dieser Aufgabe haben sich die Abgeordneten der Deutsch-Israelischen Parlamentariergruppe verschrieben. Die Zusammenarbeit basiert sowohl im Bundestag als auch im israelischen Parlament, der Knesset, auf einem breiten Spektrum politischer Kräfte, Abgeordneten der Regierungskoalition sowie der Opposition. Etwa 50 Abgeordnete aller im Bundestag vertretenen Parteien haben sich in der laufenden Wahlperiode der Parlamentariergruppe angeschlossen. Und Deutschland ist nicht das einzige Land, in dem es solcherart Parlamentariergruppen gibt. Nun wurde bei einer erstmalig durchgeführten Konferenz aller Parlamentarischen Gruppen, die Israel untersützen, eine bessere, weltweite Abstimmung vereinbart, wie aus einem Bericht auf der schweizer Plattform AUDIATUR hervorgeht: "Parlamentarische Gruppen Israel: Engagement weltweit abstimmen".
Der Link zum Bericht in der Rubrik ISRAEL, DEUTSCHLAND, EUROPA UND DIE WELT.
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Vor dem Hintergrund der soeben zu Ende gegangenen Fußball-Weltmeisterschaft erinnern Joachim Heinz und Jutta Simone Thiel in der WELT an die vielleicht überraschende Tatsache, dass auch in den Konzentrations- und Vernichtungslagern der Nazis Fußball gespielt wurde - und zwar als Privileg für leistungswillige Arbeiter und zur Unterhaltung der SS-Wachmannschaften. Davon profitierten freilich nur "drei bis vier Prozent der Lagerinsassen. Weil sie für die Produktion wertvoll waren, erhielten sie auch bessere Lebensmittelrationen oder wurden weniger schweren Arbeitskommandos zugeteilt. Kein Wunder, dass die Spieler zumeist aus den Reihen der Funktionshäftlinge (Kapos) stammten. Außerdem mussten sie seelisch und körperlich in der Lage sein, ein Match unter derart extremen Bedingungen überhaupt durchzustehen."
Der Link zum Beitrag in der Rubrik VERGANGENHEIT...
In Schweden, so berichtet Reinhard Wolff für die TAZ, sorgt derzeit ein „Faktencheck“ zum Holocaust für Wirbel. In Anbetracht dessen, dass Neonazis immer wieder behaupten, der Holocaust sei erfunden, hat ein schwedischer Sender einen Faktencheck zur Frage erstellt, ob es den Holocaust gegeben hat, sowie zu der Frage, ob das Gift Zyklon B zum Massenmord von Menschen in den Konzentrationslagern verwendet wurde. Mit ausführlichen Belegen werden beide Fragen natürlich bejaht – und dennoch war „Faktakollen“ umgehend Ziel scharfer Kritik. Dafür, dass man solche Selbstverständlichkeiten überhaupt einer Kontrolle unterzogen hatte. „Der öffentliche Rundfunk lässt sich von Neonazis die Tagesordnung bestimmen“, so die Kritiker.
Der Link zur Reportage in der Rubrik VERGANGENHEIT...
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Der israelische Philosophie-Professor Yitzhak Melamed von der Universität Baltimore ist in Bonn auf seinem Weg zu einem Vortrag antisemitisch attackiert worden - und die zur Hilfe gerufenen Polizisten verwechstelten das Opfer mit dem Täter und gingen auf ihn los. Der Vorfall hat international für Schlagzeilen gesorgt, auch wenn die Polizeipräsidentin sich mittlerweile bei dem Professor entschuldigt hat. Gleichwohl erhebt der Mann schwere Vorwürfe gegen die Beamten und deren "äußerst brutales Vorgehen", wie auch ein Zeuge des Geschehens dem Bonner GENERAL-ANZEIGER schilderte. Dem TAGESSPIEGEL gelang es, den Professor zwei Tage später für ein per Internet geführtes Interview zu gewinnen. Auf die Frage, was ihn nach den Vorfällen am meisten beschäftigte, antwortete Melamed:
"Die Art und Weise, wie die Polizei den Fall kolportierte, verstört mich sehr. Der Vorfall mit dem jungen Mann, der mich beschimpfte, das war natürlich schlimm. Aber nichts im Vergleich mit der Gewalt, die von den Polizisten ausging. Sie können es mit der Polizei von Baltimore aufnehmen, die für ihren Rassismus bekannt ist. Schicken Sie ein paar von den Deutschen her, die können der Polizei hier sogar noch etwas beibringen."
Die Links zu dne Berichten in der Rubrik ANTISEMITISMUS.
Der Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland, Josef Schuster, spricht im Interview mit dem TAGESSPIEGEL über das Wirken der AfD, den NSU-Prozess – und Angriffe auf Kippa-Träger. Auf die Frage, ob sich 70 Jahre nach dem Holocaust Juden in Deutschland noch sicher fühlen könnten, antwortet er trotz allem:
"Ja. In den letzten Wochen und Monaten ist es zwar in einigen Städten leider dazu gekommen, dass Menschen, die durch das Tragen einer Kippa offen als Juden zu erkennen waren, tätlichen Angriffen ausgesetzt waren. Aber es wäre der falsche Rückschluss zu sagen, Juden seien in Deutschland nicht mehr sicher."
Und er begründet auch, was ihm Zuversicht gibt:
"Derzeit steigt in der Mehrheitsgesellschaft dafür die Sensibilität. Das könnte zu einer Verbesserung der Situation beitragen."
Der Link zum Interview in der Rubrik ANTISEMITISMUS.
"Haftbefehl" rappt, dass er "Kokain an die Juden von der Börse" verkauft, Bushido hatte jahrelang ein Twitter-Profilbild mit einer Nahost-Karte ohne Israel, dafür aber in den Farben der palästinensischen Flagge und Farid Bang rappt mit Kollegah darüber, dass sein Körper "definierter als von Auschwitz-Insassen" sei. Hat Deutschrap ein Antisemitismus-Problem? Eine Podiumsdiskussion versuchte dieser Frage am Donnerstag vergangener Woche im Berliner Lido auf den Grund zu gehen. Stefan Lauer war für BELLTOWER vor Ort und hat aufmerksam zugehört: "Antisemitismus ist Verrat an den Werten des HipHop"
Der Link zu seinem Bericht in der Rubrik ANTISEMITISMUS.
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Jeder Mensch muss als Individuum mit seinen religiösen und weltanschaulichen Bedürfnissen ernstgenommen werden. Diese Ansicht vertritt Christine Buchholz, religionspolitische Sprecherin der Linkspartei. Im Gespräch mit der TAGESPOST erklärt sie, dass sich die Linke aus verschiedenen politischen Traditionen speise. „Die Linke ist traditionell nicht religiös, wobei mir wichtig ist zu sagen: Wir sind keine antireligiöse Partei.“ Natürlich komme es auch unter den Parteimitgliedern zu bestimmten Punken immer wieder zu Diskussionen, etwa beim Thema Religionsunterricht. „Wir sind langfristig für einen lebens- und religionskundlichen Unterricht für alle“, betont die 47-jährige Bundestagsabgeordnete. Solange der Religionsunterricht besteht, müssten jedoch alle Religions- und Weltanschauungsgemeinschaften die Möglichkeit haben, ihn anzubieten.
Der Link zum Interview in der Rubrik INTERRELIGIÖSE WELT.
Der jüngste Text des emeritierten Papstes Benedikt XVI. zum Verhältnis von Judentum und Christentum stößt auf teilweise scharfe Kritik. Der Berliner Rabbiner Walter Homolka etwa wirft Benedikt vor, "christliche Identität auf Kosten der jüdischen formuliert" zu haben. Und: "Wer die Rolle des Judentums so beschreibt, baut mit am Fundament für neuen Antisemitismus auf christlicher Grundlage", so Homolka weiter. (Siehe: Compass 10.07.2018). In seinem Text setzt sich Ratzinter vor allem mit den beiden Begriffen "Substitutionstheorie" und "nie gekündigter Bund" auseinander. "Beide Thesen - dass Israel nicht durch die Kirche substituiert werde und dass der Bund nie gekündigt worden sei - sind im Grunde richtig, sind aber doch in vielem ungenau und müssen kritisch weiter bedacht werden", schreibt er. So habe es eine "Substitutionstheorie" - also die Vorstellung, die Kirche sei an die Stelle Israels getreten - "als solche nicht gegeben", stellt der emeritierte Papst klar. Dem Judentum komme aus christlicher Sicht stets ein besonderer Status zu, insofern es "nicht eine Religion unter anderen" sei. Im Interview mit DOMRADIO äußert sich der Wiener Dogmatiker Prof. Jan-Heiner Tück. Zwar hält er den "Vorwurf des Antisemitismus für nicht gerechtfertigt", übt aber auch Kritik an mancherlei Unschärfe im Text des ehemaligen Papstes. U.a. sagt er:
"Er sagt zum einen, die Frage Substitution "ja oder nein" ist differenzierter zu behandeln im Blick auf biblische Grundelemente wie den Tempelkult, die moralischen Weisungen, die Messiasfrage oder die Landverheißung. Und hier kommt man eben zu unterschiedlichen Ergebnissen. [...] Ich würde aber auch sagen, dass bei aller exegetischen Differenziertheit der Durchleuchtung dieser Grundelemente, am Ende etwas undeutlich bleibt, worin die bleibende heilsgeschichtliche Stellung des Judentums nach Christus besteht. Und das hätte meines Erachtens deutlicher zum Ausdruck gebracht werden müssen, um die Problematisierung des Grundkonsenses nicht in die Schieflage zu bringen, dass jetzt hier doch gewissermaßen eine Rolle rückwärts im Dialog zwischen Juden und Christen angestrebt wird."
Links zum Thema in der Rubrik INTERRELIGIÖSE WELT.
"Kaum ein Thema versinkt seit Jahren dermaßen in einer Kakophonie aus Halbwissen, sich selbst überschätzender Ahnungslosigkeit und politischer Instrumentalisierungen wie das Thema Islam. Und das gilt für beide Seiten, die so genannte Islam-Kritiker und die Islam-Verteidiger. In beiden Lagern werden dieselben Denkfehler gemacht, und das macht eine sinnvolle Debatte beinah unmöglich."
So der promovierte Philosoph Alexander Grau in einem Essay für CICERO. Die beiden Hauptlager in der Diskussion charakterisiert er am Beginn seines Essays wie folg:
"Da sind zum einen die Objektivisten, man könnte sie fachphilosophisch auch als Essentialisten bezeichnen. Das sind Leute, die naiverweise davon ausgehen, dass es den einen wahren Islam gibt. In diesen Kreisen haut man sich gerne Koransuren um die Ohren und versucht zu belegen, dass der Islam wahlweise eine rückständige, nicht zivilisationsfähige, menschenverachtende Religion ist oder im Gegenteil eine Religion des Friedens, der Barmherzigkeit und der Nächstenliebe. Auf der anderen Seite stehen die Kulturalisten oder auch Konstruktivisten: Sie haben zwar kapiert, dass es von keiner Religion und keinem Text die eine, wahre, alleingültige Lesart gibt, leiten daraus aber ab, dass man aus Religionen wie dem Islam nach Belieben so ziemlich alles machen kann: etwa eine schmusige Zivilreligion, die auf ein bisschen Liberalismus und Toleranz mit Spiritualitätsgarnitur eingedampft wird."
Der Link zu seinem Essay in der Rubrik INTERRELIGIÖSE WELT.
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Mit einem Notendurchschnitt von 1,37 sind die Schüler der Jüdischen Traditionsschule am Spandauer Damm in Charlottenburg 2018 Berlins beste Abiturklasse. Rabbiner Teichtal, Gemeinderabbiner der Jüdischen Gemeinde zu Berlin und Vorsitzender des orthodox-chassidischen Jüdischen Bildungszentrums Chabad, das die Schule seit 2005 betreibt, zeigt sich darüber naturgemäß sehr stolz. Seine jüdische Traditionsschule ist eines von zwei jüdischen Gymnasien in Berlin. Die Schule steht allen Kindern und Jugendlichen unabhängig von ihrer Religions- und Gemeindezugehörigkeit offen, wie Jérôme Lombard in seinem Bericht für NEUES DEUTSCHLAND schildert: "Mit Thora und Bestnoten".
Der Link dazu in der Rubrik JÜDISCHE WELT.
Die britische Sitcom »Friday Night Dinner« hat sich in Großbritannien zu einem »Smash Hit« entwickelt; vor wenigen Wochen ging die fünfte Staffel zu Ende. Die Rahmenhandlung, so berichet Bettina Müller für NEUES DEUTSCHLAND, ist in jeder Folge gleich: "Spot on auf ein typisches Vorstadtreihenhaus, in dem eine englische Familie jüdischen Glaubens lebt. Abenddämmerung. Mum und Dad laden jede Woche, wie es die Tradition verlangt, zum jüdischen Freitagabend ein, der mit einem Segen und anschließenden Festmahl begangen wird und den Sabbat am nächsten Tag einläuten soll, an dem alle Geschäfte ruhen und nicht gearbeitet wird. Das Tempo der Serie ist trotz des begrenzten Rahmens unglaublich flott, die Chemie zwischen den Darstellern perfekt, die Gags werden wie aus dem Maschinengewehr abgeschossen."
Der Link zum Bericht in der Rubrik JÜDISCHE WELT.
Marc Chagall verbrachte seine Jugendjahre im belarussischen Witebsk. Motive aus seiner Heimatstadt tauchen immer wieder in seinen Bildern auf. Doch die Stadt tat sich lange Zeit schwer mit ihrem berühmten Sohn. Zu modern, zu verspielt, zu religiös - Chagalls Bilder widersprachen allem, was die Jünger des sozialistischen Realismus von der Kunst forderten. Außerdem, so der Kunsthistoriker und Universitätsdozent Aliaksander Zimenka, war es lange unmöglich, zu denken, dass er als Emigrant, als jüdischer Emigrant, der im Ausland lebte, dass er seinen Platz in der sowjetischen Kunst kriegen konnte. Das war undenkbar." Dies ändert sich nun aber, denn ein neues Museum würdigt nun Chagalls Werk, wie Mirko Schwanitz und Nasta Reznikava für DEUTSCHLANDRADIO berichten: "Das kulturelle Erbe Chagalls wieder bekannt machen".
Der Link dazu in der Rubrik JÜDISCHE WELT.
Spuren jüdischer Präsenz im rumänischen Banat gab es schon seit dem 2. Jahrhundert. Anfang des 17. Jh. wanderten Juden verstärkt aus den großen jüdischen Zentren, aus Mähren und der Ukraine, ein. Doch erst mit dem Beginn der österreichisch-ungarischen Geschichte des Banats, 1712, drangen sie auch in die Städte vor. Dem multikulturellen Umfeld Rumäniens war dann auch das Phänomen der neologischen Glaubensströmung zu verdanken – eine Art modernes Judentum, das sich nur im inneren Karpatenbogen entwickelt hat. Neologische Juden halten an ihren Glaubensprinzipien fest, leben aber einen modernen Alltag. Um den Gottesdienst attraktiver zu gestalten, schaute man sich von den Katholiken den Gebrauch von Musik ab. Nina May hat vor diesem Hintergrund für die ALLGEMEINE DEUTSCHE ZEITUNG FÜR RUMÄNIEN eine Fotoreise auf den Spuren jüdischen Kulturerbes in Rumänien unternommen: "Mit Kipa und Kamera durchs Banat".
Der Link zur Reportage mit Bildergalerie in der Rubrik JÜDISCHE WELT.
Praktizierende Juden beten täglich »Ani ma’amin be-emuna schlema biviat ha-maschiach« - »Ich glaube mit voller Überzeugung an das Kommen des Maschiach«. "Der" Maschiach, ein Mann – so sagt es schon die grammatikalische Form, nicht nur an dieser Stelle im jüdischen Gebetbuch, dem Siddur, sondern auch überall, wo von ihm die Rede ist. Eine Frau als Maschiach – also undenkbar? Nein, meint Rabbinerin Antje Yael Deusel in ihrem Beitrag für die JÜDISCHE ALLGEMEINE WOCHENZEITUNG, denn theoretisch könnte der Maschiach auch eine Frau sein - doch vor allem ein Mensch: "Warten auf die Gesalbte?"
Der Link zu ihren Ausführungen in der Rubrik JÜDISCHE WELT.
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Es ist ja gerade wieder in Mode gekommen, Moral gleichzusetzen mit Moralismus und Hypermoral, mit Überheblichkeit und Selbstgerechtigkeit, Moral ist zum Schimpfwort geworden. Vor kurzem erschien ein Buch mit dem Titel "Im Moralapostolat". Darin legt der Autor Horst Herrmann eine heiße Spur von der Reformation bis zur Ökumene der Moralisten, wie er es nennt, von Luther bis Heinrich Bedford-Strohm und Angela Merkel. Der wortwitzige Stil des Buches hat die Neugier bei Christiane Florin vom DEUTSCHLANDRADIO geweckt, der Inhalt ihren Widerspruchsgeist. Und also hat sie den Autor zum Interview gebeten: "Die politische Einmischung der Kirche halte ich für verfehlt".
Der Link dazu in der Rubrik CHRISTLICHE WELT.
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Der Publizist Bernd Harder liefert in seinem Buch zu "Verschwörungstheorien. Ursachen – Gefahren – Strategien" eine empfehlenswerte Überblicksdarstellung. Dabei geht es um eine kritische Auseinandersetzung mit Behauptungen über die ganz alten und wieder neuen "fake news". Armin Pfahl-Traughber hat das Buch für den HUMANISTISCHEN PRESSEDIENST gelesen: "Gute Überblicksdarstellung zu Verschwörungstheorien".
Der Link zur Buchvorstellung in der Rubrik ONLINE-REZENSIONEN.
Einen angenehmen Tag und eine gute Woche wünscht
Dr. Christoph Münz
redaktion@compass-infodienst.de
(Editorial zusammengestellt unter Verwendung des Teasermaterials der erwähnten Artikel)
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