ACHTUNG
Guten Tag!
An der Grenze zwischen Jordanien und Israel ist es dank der Unterzeichnung eines Friedensvertrages im Jahr 1994 im konfliktreichen Nahen Osten weitestgehend ruhig gewesen. Nun kündigt König Abdullah II. überraschend Teile des Abkommens auf. Zwei Grenzgebiete will er nicht weiter an Israel verpachten. König Abdullah gab damit dem Druck aus dem Parlament in Amman nach, das mehrheitlich anti-israelisch eingestellt ist, wie Susanne Knaul in der TAZ berichtet und deshalb jede Art der Zuwendungen an Israel ablehnt. Hinzu kommt, so Gil Yaron in der WELT, die wirtschaftlich desolate Lage im Innern Jordaniens, von der der König ablenken will. Eine gefährliche Gemengelage: "Der neue Krisenherd liegt in Jordanien".
Links zu Berichten zum Thema in der Rubrik ISRAEL UND NAHOST HINTERGRUND.
Israel treibt ein umstrittenes Gesetz voran, das die Vergabe von Finanzmitteln zur Kulturförderung an die "Loyalität" gegenüber dem Staat knüpft. Ein Ministerausschuss stimmte am Sonntag für einen entsprechenden Gesetzentwurf von Kulturministerin Miri Regev, die der rechtsgerichteten Likud-Partei von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu angehört - natürlich unter der scharfen Kritik vieler Künstler und Aktivisten in Israel, wie die österreichische PRESSE und die schweizer TACHLES berichten. Besonders trifft dies auch die Filmförderung, wie Alexandra Föderl-Schmid in der SÜDDEUTSCHEN ZEITUNG darlegt. Regev wolle damit die Schaffung von "zionistischen, jüdischen, arabischen und charedischen Filmen ermöglichen". So sollen auch Filme "aus der Peripherie des Landes" und aus jüdischen Siedlungen im besetzten Westjordanland gefördert werden. Ihrer Ansicht nach seien derzeit nur Sichtweisen "einer Gruppe der israelischen Gesellschaft" in Filmenexistent, nämlich die von säkularen und liberalen Juden: "Regev greift Israels künstlerisches Schaffen an".
Die Links zum Thema in der Rubrik ISRAEL INTERN.
Eigentlich gelten die Drusen als konfliktfreie Bündnispartner im israelischen Staat, viele von ihnen dienen etwa in der israelischen Armee. Erst kürzlich betonte Ntanyahu, Israel habe eine «einzigartige und schicksalshafte Partnerschaft» mit der drusischen Gemeinde im Land - und sein Bildungsminister Naftali Bennett sprach gar von «unseren drusischen Blutsbrüder». Immer wieder preisen jüdische Politiker Charakterfestigkeit und Loyalität der Drusen. Ein kleiner Irrtum vielleicht? Zu Beginn dieses Monats begaben sich Hunderte Drusen in Majdal Shams, hoch im Golan, zur syrischen Grenze, schwenkten syrische Fahnen und priesen Präsident Asad. Wie ist das zu erklären? fragt sich Ulrich Schmid in einem Beitrag für die NEUE ZÜRCHER ZEITUNG: "Israels andere Araber".
Der Link zum Beitrag in der Rubrik ISRAEL INTERN.
Auf einen leider lange schon bekannten Umstand weist Martin Niewendick in der WELT hin:
"Bluttaten können sich auszahlen. Zumindest dann, wenn der Täter ein Palästinenser und das Opfer ein Israeli ist. Dafür sorgt die Palästinensische Autonomiebehörde (PA). Sie leistet umfangreiche Finanzhilfen an Attentäter, die in Israel in Haft sitzen, oder die Hinterbliebenen getöteter „Märtyrer“. Die Tat muss im Zusammenhang mit dem „Kampf gegen die israelische Besatzung“ stehen – und dazu zählt auch die Tötung jüdischer israelischer Zivilisten."
Brisant wird die Sache nun aber, weil auch Deutschland und die EU Geld an die Autonomiebehörde zahlen und so laut Experten nicht ausgeschlossen werden kann, dass ein Teil davon eben auch für die Finanzierung dieser Kompensationszahlungen aufgewendet wird: "Fließt deutsches Geld an palästinensische „Märtyrer“-Familien?".
Der Link zum Bericht in der Rubrik ISRAEL, DEUTSCHLAND, EUROPA UND DIE WELT.
Für 17 Schüler des Evangelischen Gymnasiums Hermannswerder sollte die Studienfahrt nach Israel eigentlich das Highlight zu Beginn ihres letzten Schuljahres werden. Dann erwartet sie ein Gepäckchaos in der Fremde - denn die Schüler kamen zwar gut in Israel an, aber sämtliche Koffer fehlten! Was sie aus dieser präkeren Situation machten und warum sie ihren Israel-Besuch dennoch in guter Erinnerung behalten werden erzählen Fabian Lamster und Detlev Scheerbarth in der MÄRKISCHEN ALLGEMEINEN: "Potsdamer stranden in Israel ohne Koffer".
Der Link dazu in der Rubrik ISRAEL, DEUTSCHLAND, EUROPA UND DIE WELT.
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Sie wurden als „Deutschenflittchen“, „Deutschenmädchen“ oder „Landesverräter“ beschimpft, wurden ausgegrenzt, kahl geschoren, geschlagen, interniert, verloren ihre Anstellung und ihre Staatsbürgerschaft und neben ihrer Ehre oft genug auch die Heimat. Mindestens 50.000 Norwegerinnen unterhielten während der Besetzung durch die Wehrmacht im Zweiten Weltkrieg ein Liebesverhältnis zu einem deutschen Soldaten. Rund 12.000 Kinder aus diesen Beziehungen wurden aktenkundig. Lange wurde ihr Schicksal verschwiegen, aber dass ändert sich nun, wie Florian Stark in der WELT schildert: "Norwegen entschuldigt sich bei 'Deutschenflittchen'".
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Vergangene Woche stellte der amerikanische Geheimdienst CIA ein Psychogramm über Adolf Hitler von 1942 ins Netz. Einige Medien berichteten über die Veröffentlichung, streiften allerdings vorwiegend die Boulevardthemen. Offenbar ausgelassen wurde die Frage, warum die CIA das Material überhaupt zurück gehalten hatte, obwohl darin ernsthafte Staatsgeheimnisse gar nicht enthalten sind. Historikern etwa war das Material offenbar bereits seit 2000 zugänglich. Markus Kampa hat sich für TELEPOLIS darüber Gedanken gemacht und schilder auch, was man dem Psychogramm sonst noch entnehmen kann: "Hitlers Torten".
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Kaum ein Vorwurf kann schwerwiegender sein: Papst Pius XII. habe geschwiegen, als er von Hitlers Plan erfuhr, die Juden Europas zu vernichten. Er habe sogar tatenlos zugeschaut, als praktisch unter seinem Fenster die römischen Juden in die Todeslager deportiert wurden. Doch diese Version ist falsch, meint der Historiker Michael Hesemann. Die Beweise, dass es ganz anders war, lagen ein halbes Jahrhundert im Geheimarchiv des Vatikans unter Verschluss. 2018 endlich werden die vielen 100.000 Akten der Forschung zur Verfügung stehen. Hesemann hat als einer der ersten Historiker überhaupt Zugang zu den brisantesten Dokumenten des 20. Jahrhunderts erhalten. Im Rahmen seiner umfassenden Aufarbeitung dieses dramatischsten Kapitels der jüngeren Kirchengeschichte sind sie nun in Buchform weltexklusiv veröffentlicht worden. Vor diesem Hintergrund sprach die TAGESPOST mit dem Historiker. U.a. sagt er:
„Wir können jetzt nachweisen, dass er nicht nur in drei öffentlichen Ansprachen gegen die Verfolgung und Ermordung der europäischen Juden protestierte, sondern dass er auch in mindestens 40 diplomatischen Interventionen immer wieder versuchte, Deportationen zu verhindern oder zumindest aufzuschieben. Diese richteten sich zumeist an Hitlers Vasallenstaaten und waren teilweise sogar erfolgreich. So verzichteten Bulgarien und Rumänien ganz auf eine Auslieferung der Juden an die Nazis, in Ungarn ließ der Staatschef die Deportationen einstellen. Insgesamt verdanken mindestens 960000 Juden diesen Bemühungen ihr Leben!“
Der Link zum Interview in der Rubrik VERGANGENHEIT...
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Yehuda Bauer wurde 1926 als Martin Bauer in Prag geboren. Sein Vater war Ingenieur, seine Mutter Modeschöpferin. Im März 1938, in der Nacht des Einmarschs der Wehrmacht, reiste seine Familie über Rumänien und die Türkei nach Haifa. Aus Martin wurde Yehuda, ein wissbegieriger Junge, der schnell Hebräisch lernte und sich mit 15 der zionistischen Untergrundorganisation Haganah anschloss. Nach seinem Studium der Geschichte kämpfte im ersten israelischen Unabhängigkeitskrieg 1948, wurde Melker in einem Kibbutz, promovierte über das britische Mandat in Palästina, lehrte an der Hebräischen Universität in Jerusalem - und wurde schließlich zu einem der bedeutendsten Holocaust-Forscher weltweit. In einem längeren Interview mit der BERLINER ZEITUNG spricht er über den Holocaust und seine Erforschung, die israelische Politik, die Flüchtlingsproblematik, aber vor allem über Antisemitismus und Antizionismus. Auf die Frage etwa, ob die Boykott-Bewegung BDS antisemitisch sei, antwortet er:
"Es ist eine Bewegung, die sich nicht nur gegen die Siedler im Westjordanland richtet, sondern Israel als Ganzes boykottiert, das sagen sie ziemlich klar. Und sie sagen ebenfalls sehr klar, dass Israel ein illegitimer Staat ist. Und einen illegitimen Staat muss man vernichten. Israel wird von der BDS gerne mit Südafrika als Apartheidregime verglichen. Aber der Unterschied ist, dass niemand die Vernichtung der südafrikanischen Republik als solcher wollte. Niemand hat vorgeschlagen, dass die Holländer vertrieben werden. Es ging darum, Gleichberechtigung zu schaffen, Südafrika zu verändern, nicht zu vernichten. Davon abgesehen ist Boykott meiner Meinung nach das falsche Mittel. Wenn man gegen die Okkupation des Westjordanlandes ist, sollte man hier vor Ort kämpfen und nicht gegen den Verkauf von Avocados in Berlin oder wo auch immer."
Der Link zum Interview in der Rubrik ANTISEMITISMUS.
73 Jahre nach Auschwitz kann man in Deutschland und in ganz Europa wieder offen antisemitisch sein, beklagt der ehemalige ARD-Korrespondent in Israel Richard C. Schneider. Und fügt hinzu:
"Ja, ich weiß, es gibt das Gesetz gegen Holocaustleugnung, schwere antisemitische Straftaten werden geahndet, die politische Nomenklatur ächtet Antisemitismus. Doch im Alltag ist der „gute alte Antisemitismus“, wie es ihn immer in Europa gegeben hat, nach Jahrzehnten des Schweigens wieder da. Trotz vieler Gesetze. Denn er ist ein integraler Bestandteil der kulturellen DNA Europas, des christlichen Abendlandes."
Der Antisemitismus, wie wir ihn heute in Europa wieder in „voller Blüte“ erleben können, komme, so Schneider, von vier verschiedenen Seiten, die sich aber zum Teil überlappen und in ihrer Argumentation sogar identisch sein können. In einem längeren Beitrag für die BLÄTTER FÜR DEUTSCHE UND INTERNATIONALE POLITIK erläutert und analysiert er dies ausführlich und leidenschaftlich: "Von Orbán bis Corbyn: Die neue Normalität des Antisemitismus"
Der Link dazu in der Rubrik ANTISEMITISMUS.
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In einem Beitrag für DOMFRADIO erläutert Thomas Spang das Verhältnis von Donald Trump zu den verschiedenen Religionsgemeinschaften in "seinem" Amerika. Dabei wird überdeutlich: Donald Trump hat seine Türen weit für evangelikale Kirchenführer geöffnet - andere Religionsgemeinschaften hingegen bekommen nur selten oder gar keinen Zutritt ins Weißen Haus. Die katholische Zeitung "National Catholic Reporter" wittere gar Methode hinter der Ausgrenzung anderer Religionsgemeinschaften. Als Beleg zitiert die Zeitschrift eine Einladung zum interreligiösen Dialog im Dining Room des Weißen Hauses, die nur evangelikale Kirchenführer erhielten: "Offene Türen für evangelikale Christen".
Der Link zum Bericht in der Rubrik INTERRELIGIÖSE WELT.
Die Christen haben eine besondere Stellung innerhalb der arabischen Minderheit Israels. Sie sind überdurchschnittlich gebildet: 70 Prozent der jungen Christen erreichen die Hochschulreife, anteilig mehr als jede andere Bevölkerungsgruppe, einschließlich der jüdischen. Sie gelten als politisch moderater, besser integriert in die Mehrheitsgesellschaft als Muslime und engagieren sich auffällig oft in Friedensbewegungen. Und dennoch - oder auch deswegen - haben sie einen schweren Stand: Sie sind weder Teil der muslimischen noch der jüdischen Gemeinschaft. Das neue Nationalstaatsgesetz drängt sie nun, sich für eine Seite zu entscheiden, wie Mareike Enghusen in ihrer Reportage für DIE ZEIT schildert: "Zu wem gehören sie?"
Der Link dazu in der Rubrik INTERRELIGIÖSE WELT.
Die Berliner Humboldt-Universität (HU) richtet eine bundesweit einmalige Stiftungsprofessur für Geschichte und Gegenwart des jüdisch-christlichen Verhältnisses ein. Die Professur soll vor allem die Wirkungen von den aus der Reformation hervorgegangenen Kirchen und Theologien auf das christlich-jüdische Verhältnis erforschen. Am gestrigen Montag wurde die Stiftungsprofessur in einem Festakt der EKD gemeinsam mit der Theologischen Fakultät der HU in Berlin der Öffentlichkeit vorgestellt, nachdem die universitären Gremien die Freigabe erteilt haben. Der Vorsitzende des Rates der EKD, Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm, hatte die Einrichtung der Stiftungsprofessur auf Initiative der EKD im März 2017 im Rahmen der Eröffnung der Woche der Brüderlichkeit in der Frankfurter Paulskirche angekündigt. Im Jubiläumsjahr "500 Jahre Reformation" solle ein gemeinschaftliches Zeichen gesetzt werden gegen Antijudaismus und Antisemitismus auch im selbstkritischen Umgang der Evangelischen Kirche mit dem eigenen reformatorischen Erbe und ihrer Schuldgeschichte gegenüber dem Judentum: "Einzigartige Professur zum christlich-jüdischen Dialog".
Links zum Thema in der Rubrik INTERRELIGIÖSE WELT.
Mit einem Festakt ist am 19. Oktober 2018 in Berlin an die Gründung der Christlich-Islamischen Begegnungs- und Dokumentationsstelle (CIBEDO) als Arbeitsstelle der Deutschen Bischofskonferenz erinnert worden. Vor rund 200 Gästen aus Politik, Religionen und Gesellschaft wurde die Arbeit von CIBEDO im christlich-islamischen Dialog gewürdigt. Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hob in seiner Fest-Ansprache hervor, dass jeder Mensch seinen Glauben im Rahmen der verfassungsmäßigen Ordnung leben könne. Religionsfreiheit sei Teil der Ordnung der Freiheit, für die das Grundgesetz stehe. Wo es notwendig sei, müssten jedoch auch Grenzen aufgezeigt werden, so der Bundespräsident: „Klare Grenzen gegenüber all denjenigen, die im Namen ihrer Religion Verfassung und Rechtsstaat in Frage stellen. Und klare Grenzen gegenüber all denjenigen, die Menschen allein aufgrund ihres religiösen Glaubens verdächtigen, ausgrenzen oder diskriminieren.“ Bundespräsident Steinmeier rief zu einer kritischen Selbstreflexion der Religionen auf:
„Nur das beständige Fragen, Zweifeln und Anzweifeln-lassen bewahren Religionen vor sklerotischer Erstarrung und fanatischer Rechthaberei. Und nur kluge Reflexion kann verhindern, dass die Kluft zwischen religiöser Lehre und der Lebenspraxis der Gläubigen immer tiefer und am Ende unüberbrückbar wird.“
Links zu einem Bericht über den Festakt sowie zum Wortlaut der Festrede Steinmeiers in der Rubrik INTERRELIGIÖSE WELT.
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Viel innerjüdischen Wirbel löst ein Bericht des SPIEGEL aus, demzufolge die jüdische Gemeinde in Pinneberg seit 2003 von einem Hochstapler geführt wird! Der 71-jährige Wolfgang Seibert sei entgegen eigener Angaben weder gebürtiger noch konvertierter Jude. Dokumente aus städtischen und kirchlichen Archiven der Stadt Frankfurt am Main belegten, dass Seiberts Familie seit Generationen evangelisch sei. Und auch Seiberts Aussage, seine Mutter und seine Großeltern seien Holocaust-Überlebende, sei frei erfunden. Der Landesverband der jüdischen Gemeinden in Schleswig-Holstein will die Vorwürfe gegen den Vorsitzenden der jüdischen Gemeinde in Pinneberg juristisch prüfen lassen: "Ist Wolfgang Seibert kein Jude? Der Vorwurf einer Lebenslüge".
Links zu Berichten über den Fall in der Rubrik JÜDISCHE WELT.
Marilyn Monroe konvertierte 1956 zum Judentum, als sie ihren dritten Mann, den Dramatiker Arthur Miller, heiratete. Eine Welthochzeit, die viele elektrisierte und manche den Kopf schütteln ließ. Die Medien stürzten sich genüsslich auf das ungleiche Paar: Das Sexsymbol ehelicht einen linken Intellektuellen. Nun hat man in ihrem Nachlass einen Siddur, ein jüdisches Gebetbuch, voller Notizen von ihr gefunden, das nun versteigert werden soll, wie Thomas Spang für DOMRADIO berichtet: "Die andere Seite der Film-Diva".
Der Link zum Bericht in der Rubrik JÜDISCHE WELT.
Dreizehn jüdische Schulen gibt es im Jahr 2018 in Deutschland: vier Grundschulen und eine Oberschule in Berlin, je eine Grundschule und ein Gymnasium in Düsseldorf und München sowie Grundschulen in Hamburg, Köln und Stuttgart, außerdem die I.E. Lichtigfeld-Schule in Frankfurt, die bis zur 9. Klasse führt und aktuell zum Gymnasium ausgebaut wird. Jede Schulgründung, die erste davon in Frankfurt am Main 1966, wurde begleitet von Erwartungen, Ansprüchen, Hoffnungen. Haben sich diese erfüllt? Dieser Frage geht Sandra Anusiewicz-Baer, Koordinatorin des Zacharias Frankel College für die Ausbildung von Masorti Rabbinerinnen und Rabbinern in Berlin, in einem Essay für den TAGESSPIEGEL nach: "Für ein lebendiges Judentum".
Der Link zu ihrem Beitrag in der Rubrik JÜDISCHE WELT.
Wegkommen von dem starren Koordinatensystem Shoah – Israel – Antisemitismus. Das ist das, was junge, progressive, jüdische Stimmen für sich einfordern. Sie wollen sich nicht länger auf Antisemitismus oder ihre Haltung zum Nahostkonflikt reduzieren lassen. Denn damit werde man als gesellschaftliche Minderheit funktionalisiert, so Max Czollek, Autor der Streitschrift „Desintegriert euch!“. Er ist einer von vielen, wie Carsten Dippel in seinem lesenswerten Beitrag für DEUTSCHLANDRADIO schildert. Mit einigen von ihnen - neben Max Czollek auch Tobias Herzberg, Alina Gromova u.a. - hat er sich unterhalten und dabei ein junges Judentum kennengelernt, das es so im Deutschland nach 1945 wohl noch nicht gegeben hat: „Der jüdische Kalender bestimmt nicht mein Leben“.
Der Link zu seiner Reportage in der Rubrik JÜDISCHE WELT.
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Unliebsame Theologen werden bestraft, Missbrauchstäter kommen davon. Viele Katholikinnen und Katholiken hadern mit ihrer Kirche und fühlten sich in einer Falle, sagte der Theologe Daniel Bogner, der an der Universität Fribourg in der Schweiz lehrt, im Gespräch mit DEUTSCHLANDRADIO. Reformfreudige Katholiken sähen gar keine andere Chance mehr, als auf den Papst und den „Putsch von oben“ zu setzen. Dem hält der Theologe freilich entgegen: „Putsch von oben – was ist das für ein Verständnis von Kirche“
Der Link zum Interview in der Rubrik CHRISTLICHE WELT.
Er polarisierte wie kaum ein anderer deutscher Theologe im 20. Jahrhundert: Helmut Gollwitzer opponierte gegen das NS-Regime, ließ Rudi Dutschke bei sich wohnen und besuchte RAF-Terroristinnen im Gefängnis. Auch durch heftige Kritik von Kohl oder Strauß ließ er sich nicht beirren. Er starb am 17. Oktober 1993 – vor 25 Jahren. Christian Röther erinnert in einem Feature für DEUTSCHLANDRADIO an den engagierten Theologen: "Jeder Obrigkeit misstrauen".
Der Link dazu in der Rubrik CHRISTLICHE WELT.
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Als der in den USA bekannte Anwalt für Menschenrechte Philippe Sands eine Einladung nach Lemberg erhält, ahnt er noch nicht, dass dies der Anfang einer erstaunlichen Reise ist, die ihn um die halbe Welt führen wird. Er kommt einem bewegenden Familiengeheimnis auf die Spur, und stößt auf die Geschichte zweier Männer, die angesichts der ungeheuren NS-Verbrechen alles daran setzten, diese juristisch zu fassen. Sie prägten die zentralen Begriffe, mit denen seitdem der Schrecken benannt und geahndet werden kann: »Verbrechen gegen die Menschlichkeit« und »Genozid«. Meisterhaft verwebt Philippe Sands die Geschichte von Tätern und Anklägern, von Strafe und Völkerrecht zu einer kraftvollen Erzählung darüber, wie Verbrechen und Schuld über Generationen fortwirken. Der niederländische Schrifsteller Cees Nooteboom hat das Buch für die NEUE ZÜRCHER ZEITUNG gelesen: "Nach Lemberg führt kein Weg zurück – es sei denn die Erinnerung".
Der Link zur Buchvorstellung in der Rubrik ONLINE-REZENSIONEN.
Einen angenehmen Tag wünscht
Dr. Christoph Münz
redaktion@compass-infodienst.de
(Editorial zusammengestellt unter Verwendung des Teasermaterials der erwähnten Artikel)
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