ACHTUNG
ONLINE-EXTRA Nr. 291
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Mit seinem Vortrag „Zwei Völker – ein Land. Eine biblische Vision für Frieden zwischen Israel und Palästina" am 1. August 2019 auf der Jahreskonferenz der Deutschen Evangelischen Allianz in Bad Blankenburg hat der Bischof im Sprengel Mecklenburg und Pommern der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Norddeutschland, Hans-Jürgen Abromeit, einen Sturm der Entrüstung entfacht, dessen mediales Echo weit über Kirchen- und Landesgrenze hinausging. Abromeit hatte in diesem Vortrag u.a. von einer „Überidentifikation“ Deutschlands mit dem Staat Israel gesprochen und die Geschichte des Zionismus - unter Auslassung wesentlicher und entscheidender Fakten - als Geschichte einer großen Verfehlung beschrieben. In Zeiten eines zunehmend wachsenden und immer öfter auch gewalttätigen Antisemitismus, sehr häufig verbunden mit einer beinahe obsessiven Israelfeindschaft, kann es kaum verwundern, dass die Worte des Bischofs auf ungewöhnlich heftige Kritik vor allem in Kreisen stießen, die sich seit vielen Jahrzehnten im christlich-jüdischen Dialog engagieren.
So hat beispielsweise auch der Deutsche Koordinierungsrat (DKR), Dachverband von über 80 lokalen Gesellschaften für christlich-jüdische Zusammenarbeit in Deutschland, in der Debatte das Wort ergriffen. Nachdem bereits der jüdische Präsident des DKR, Rabbiner Andreas Nachama, in der "Jüdischen Allgemeinen Wochenzeitung" die Rede Abrmoeits scharf angriff und pointiert dazu aufforderte, den "christlich-jüdischen Dialog nicht den Kirchen" zu überlasen, hat der evangelische Präsident des DKR, Friedhelm Pieper, eine Analyse und Stellungnahme verfasst, die Präsidium und Vorstand des DKR sich zu eigen machten und die am 27. August 2019 veröffentlicht wurde: "Vom christlich-jüdischen Dialog irritierend unberührt. Widerspruch zur israelkritischen Rede von Bischof Abromeit". Dieser Text zeichnet sich u.a. dadurch aus, dass er in stringenter Weise einige zentrale Äußerungen Abromeits, die auch häufig in anderen Wortmeldungen und Debatten um Israel und den Nahost-Konflikt von christlicher Seite aus thematisiert werden, theologisch analysiert und kritisiert. Insofern gewinnt Piepers Text in mancherlei Hinsicht einen über den aktuellen Anlass hinausgehenden grundlegenden Charakter, der für die theologische Diskussion und dessen politische Relevanz von Bedeutung ist. COMPASS dokumentiert im nachfolgenden ONLINE-EXTRA Piepers Beitrag im Worlaut.
Ergänzt wird der Text schließlich durch eine kleine Dokumentation, in der Links gelistet sind, die zum einen die umstrittene Rede Abromeits im Original sowie einige Interviews, die der Bischof im Kontext der Debatte um seine Rede hielt, verfügbar machen sowie des Weiteren Stellungnahmen und Kommentare anderer Organisationen und Personen, wie etwa der Orthodoxen Rabbinerkonferenz in Deutschland oder der Beauftragten der Nordkirche für den christlich-jüdischen Dialog, Hanna Lehming, bereitstellen.
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Dr. Christoph Münz
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