Deutsche Bibliothek
ISSN 1612-7331
25.09.2019 - Nr. 1858
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Die nächste Tagesausgabe erscheint am Montag, 30. September 2019.



Guten Tag!

Nr. 1858 - 25. September 2019



Knapp eine Woche nach den Parlamentswahlen in Israel wollen die beiden großen Parteien über eine Koalition sprechen. Das kündigten Ministerpräsident Benjamin Netanjahu und sein Rivale Benny Gantz nach einem Treffen mit dem israelischen Präsident Reuven Rivlin an. Rivlin rief beide auf, eine Lösung zu finden und Wahlen zu verhindern, "auch wenn das einen persönlichen und ideologischen Preis" erfordere. Manche Medien spekulieren deshalb, ob er vielleicht Gantz und Netanjahu gleich gemeinsam den Regierungsbildungsauftrag erteilt, um sie auf diese Weise zu einer Großen Koalition zu drängen, die er explizit befürwortet. Bemerkenswert in der schwierigen Situation ist dabei u.a. die Rolle der israelischen Araber, deren Stimmenanteil sich fast verdoppelte: Sie stellen sich fast geschlossen hinter Benny Gantz, einen ehemaligen Generalstabschef, weil sie auf jeden Fall eine Wiederwahl Netanyahus als Regierungschef verhindern wollen. "Erstmals votierten damit arabische Parlamentarier in Israel für einen Politiker als Premier, der politisch nicht auf der linken Seite, sondern in der Mitte steht", notiert die SÜDDEUTSCHE ZEITUNG: "Die Macht der Araber".
Links zum Thema in der Rubrik ISRAEL INTERN.

Jasmine M. El-Gamal ist Senior Fellow am "Rafik Hariri Center for the Middle East"  der Public Policy-Gruppe "Atlantic Council" in Washington D.C. In einem Essay für QANTARA beschreibt sie den Zusammenbruch des traditionellen Multilateralismus in der arabischen Welt und einer damit einhergehenden deutlichen Veränderung der amerikanischen Nahostpolitik unter Präsident Donald Trump:
"Während der Jahrzehnte des israelisch-palästinensischen Konflikts waren sich die arabischen Staaten darin einig, einen palästinensischen Staat zu unterstützen. Aber seit den Aufständen des Arabischen Frühlings von 2011 rückten drei deutlich umstrittenere Themen in den Vordergrund: die wahrgenommene Bedrohung durch den Iran, die Verbreitung des regionalen Terrorismus und der Aufstieg des politischen Islam (oder auch Islamismus)."
Die seitdem einsetzenden Entwicklungen haben ihres Erachtens dramatische Folgen für den weiteren Fortgang des Nahost-Konflikts und allen Versuchen, diesen zu lösen: "Das Ende der arabischen Einheit".
Der Link zum Essay in der Rubrik ISRAEL UND NAHOST HINTERGRUND.

Auch der 71-jährige Schriftsteller Meir Shalev, der zu den bedeutendsten Autoren und Kolumnisten Israels gehört, macht sich seine Gedanken über den Ausgang der israelischen Wahlen - und zeigt sich überraschend optimistisch:
"In den letzten 30 oder 40 Jahren haben Israeli mit ganz wenigen Ausnahmen stets für den Likud gestimmt. Das ist jetzt das erste Mal seit langem, dass die Hälfte Israels aufsteht und sagt «genug», «nie mehr Krieg». Unglücklicherweise ist es zwar nur die Hälfte der Wähler, die so denkt. Aber der Widerstand gegen den Likud ist für mich ein Zeichen dafür, dass die Linke und die Mitte an Stärke und Einfluss gewinnen."
Zum Nahostkonflikt insgesamt sagt er im Interview mit der schweizerischen AARGAUER ZEITUNG:
"Das Problem zwischen Israeli und Palästinensern wird noch auf viele Jahre hinaus ungelöst bleiben. Natürlich unterstütze ich jede friedliche Lösung. Aber ich bin überzeugt, dass es Zeit meines Lebens zu keinem Friedensvertrag mit den Palästinensern kommen wird. Manchmal erinnere ich meine europäischen Gesprächspartner daran, dass es in der europäischen Geschichte, seit der Zeit der Kreuzfahrer bis nach dem Zweiten Weltkrieg keine Woche Frieden gegeben hat. Nicht eine. Was wir jetzt als Nahostkonflikt bezeichnen, ist eine sehr kurze Periode im Vergleich zur langen Kriegsepoche in der europäischen Geschichte. Deshalb plädiere ich dafür, dass ihr in Europa jetzt etwas mehr Geduld mit uns habt. Ich sage es nochmals: Unser Konflikt wird sich nicht schnell lösen lassen. Denn es gibt viele jüdische Fanatiker, und es gibt noch mehr muslimische Fanatiker."
Der Link zum Interview in der Rubrik ISRAEL UND NAHOST HINTERGRUND.

Das bei uns aktuelle und emotional diskutierte Thema "Organspender" ist auch unter Juden weltweit und vor allem in Israel ein heftig disktuiertes Thema, berichtet Susanne Krogmann in der RHEINISCHEN POST. Mit einem bereits 2010 verabschiedeten Gesetz habe das israelische Parlament klar Stellung zugunsten der Organspende bezogen: Unklarheiten bei der Bestimmung des Hirntods sollten ausgeräumt, illegalem Transplantationstourismus ein Ende bereitet und vor allem der Mangel an Spenderorganen bekämpft werden. "Deshalb entwickelte die Regierung eine Art Punktesystem, das Bürger, die selber zur Organspende bereit sind, auch beim Empfang von Spenderorganen bevorzugt. Nach israelischen Angaben handelt es sich um das weltweit erste und einzige System dieser Art", das Krogmann in ihrem Beitrag näher vorstellt: "In Israel gibt es Bonuspunkte für Organspender".
Der Link dazu in der Rubrik ISRAEL INTERN.

Die Pleite des über hundert Jahre alten Reisekonzerns Thomas Cook beherrscht die Schlagzeilen in den letzten Tagen. Anlass für Rüdiger Schaper im TAGESSPIEGEL daran zu erinnern, dass der Reisekonzern auch in Zeiten von Kaiser Wilhelm II. einmal eine bedeutende Rolle gespielt hat:
"Am 14. Oktober 1898 sticht die Yacht Hohenzollern in Venedig mit der kaiserlichen Entourage in See. Wilhelm II. will auch mal Empire spielen. Der britische Tourismuspionier Thomas Cook & Son hat die Pilgerfahrt in den Orient organisiert. Erste Station ist Konstantinopel, von da geht es weiter nach Palästina."
In seinem Beitrag zeichnet Schaper diese Reise des Kaisers mit Thomas Cook nach: "Die Reise nach Jerusalem".
Der Link zum Beitrag in der Rubrik ISRAEL, DEUTSCHLAND, EUROPA UND DIE WELT.

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Man könnte es schon als Kuriosität beschreiben, dass eine Ausstellung über Design im Nationalsozialismus als erstes in den Niederlanden stattfindet, schreibt Bernhard Schulz im TAGESSPIEGEL und hofft nachdrücklich, dass die Ausstellung bald auch nach Deutschland kommen möge. Die Ausstellung zeige ein Regime, das alles, was gestaltbar ist, in den Dienst des völkischen Projekts und der nationalen Mobilmachung stellte, und dabei durchaus zu differenzieren wusste: Völkischer Tand für die Landbevölkerung, urbane Eleganz mit Hakenkreuz für die Stadt:
"Es ist dieser Doppelcharakter von Volkstums-Ideologie und technisch-effizienter Moderne, der die Gestaltung unter dem NS-Regime kennzeichnet. Für jede Zielgruppe der 'Volksgemeinschaft' wurde die passende gestalterische Ansprache gefunden. ... Doch alle Schichten trafen sich in der Sucht nach Gepränge, nach Uniformen, Abzeichen, Aufmärschen, nach Sich-groß-Fühlen."
Der Link zum Bericht über die Ausstellung in der Rubrik VERGANGENHEIT...

1932 wurde das „Landwerk Neuendorf“ gegründet, eine jüdische Arbeiterkolonie und Ausbildungsstätte. 20 solcher sogenannter Hachschara-Lager gab es in dieser Zeit allein in Brandenburg. Claudia Seiring erzählt im TAGESSPIEGEL die Geschichte des Hachschara-Lagers in Neuendorf zu Zeiten des Nationalsozialismus, wobei auch der spätere Showmaster Hans Rosenthal ("Dalli, Dalli") eine Rolle spiel und berichtetn von dem Engagement eines Vereins, der heute an jener Stelle viele Gesprächspartner zusammenbringt: "Ein Gedenkort, der an erfüllte und zerstobene Träume erinnert".
Der Link zum Beitrag in der Rubrik VERGANGENHEIT...

"Ist es nicht Zeit, den Zweiten Weltkrieg als Erzählstoff auszulassen? Müsste man mit Blick auf all die Krisen und Probleme der Gegenwart nicht Wichtigeres erzählen als den Feldzug nach Stalingrad? Es gibt viele gute Gründe, diese Fragen beherzt mit Ja! zu beantworten, wenn da bloß nicht der Roman Und ich war da von Martin Beyer wäre. Der 1976 geborene Autor aus Bamberg, der dieses Jahr beim Bachmann-Wettbewerb mit Textauszügen aus seinem Werk für hitzige Debatten sorgte, schleudert jetzt einen Text in die Welt, der voller Sprengkraft ist und nebenbei beweist, warum das literarische Nachdenken über die NS-Zeit kein Fünkchen an Relevanz verloren hat. Man muss nur die richtige Form finden."
Mit diesen enthuasiastischen Zeilen beginnt Tomasz Kurianowicz in der ZEIT die Rezension eines Romans von Martin Meyer, der die Geschichte eines Mitläufers in der NS-Zeit aufregend neu und zeitgemäß erzählt:
"Der Text ist rasant, irre gut konstruiert und von einer erzählerischen Kraft, die selbst ein von Instagram und Twitter zerfurchtes Hirn nicht davon ablenkt, geradezu hypnotisiert durch die Kapitel zu rauschen und sich jene Frage zu stellen, die schon Büchner nicht beantworten konnte: 'Was ist das, was in uns hurt, lügt, stiehlt und mordet?'".
Der Link zur Rezension in der Rubrik VERGANGENHEIT...

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Die Labour Party will angeblich gegen die Judenfeindlichkeit in den eigenen Reihen kämpfen - aber weiterhin “eine politische Heimat für Antizionisten” sein. "Beides zusammen geht nicht", kommentiert Alan Posener in der WELT. Er konzediert zwar, dass in einem entpsrechenden Labour-Papier viel Richtiges stehe, es aber dort auch heiße: „Der Antizionismus ist nicht an sich antisemitisch, und einige Juden sind nicht Zionisten. Labour bietet eine politische Heimat für Zionisten und Antizionisten.“ Dem hält Posener entgegen:
"Hm. Historisch war zwar der Antizionismus – die Ablehnung der Idee, dass die Juden einen eigenen Staat brauchen – nicht antisemitisch. Die meisten Juden, einschließlich der Mehrheit meiner Familie, fanden die Idee abstrus. Nach dem Holocaust und der Gründung des Staates Israel aber ist der Antizionismus abstrus. Ja, er ist antisemitisch."
Der Link zum Beitrag in der Rubrik ANTISEMITISMUS.

In einem sehr persönlichen und bewegenden Essay schildert Leopold Löffler im TAGESSPIEGEL die Geschichte seiner Entfremdung von seinem Vater. Der wählt die AfD und leugnet den Klimawandel, was den Sohn immer ratloser macht:
"Hilflos muss ich zuschauen, wie mein Vater weiter abdriftet. Er ist süchtig geworden. Süchtig nach extremer Wahrheit und Radikalität. Dabei hat er seine Dosis immer weiter erhöht. Die Einstiegsdroge war Thilo Sarrazin. Später kam die Berichtserstattung über den Krieg in der Ukraine hinzu, die seine Zweifel an den Leitmedien erhärtet haben. Nun ist er bei der Leugnung des Klimawandels angekommen."
Offen schildert er, wie er die wachsende Entfremdung und den Kommunikationsverlust als so schmerzhaft empfindet, dass es sogar bei ihm zu Selbstzweifeln kommt:
"Die Frage, was denn passiert ist, dass sich mein Vater zu solchen Theorien hingezogen fühlt, treibt mich um. Ich schlafe schlecht. Ich denke viel nach. Das Schlimmste aber ist: Ich beginne an meiner Zurechnungsfähigkeit zu zweifeln. „Wenn er nun Recht hat?“, denke ich, wenn die Augen nicht zufallen wollen. „Wenn sich alle Wissenschaftler, Ich und der Rest der Menschheit, geirrt haben?“ „Wenn alles eine Lüge ist?“ Es ist schließlich mein Vater."
Alle bemühungen, argumentativ ins Gespräch zu kommen, scheitern jedoch letztlich - und das Fazit des Autors ist ernüchternd traurig:
"Meinen Vater sehe ich zurzeit nicht mehr. Ich erkenne ihn einfach nicht wieder."
Der Link zu dem eindrucksvollen Essay in der Rubrik RECHTSRADIKALISMUS.

Franziska Schutzbach, geboren 1978, ist Geschlechterforscherin und Soziologin. Sie lehrt und forscht an den Universitäten Basel und München. Zu ihren Forschungsschwerpunkten zählen Antifeminismus, Anti-Gender-Mobilisierung und Rechtspopulistische Kommunikationsstrategien. Zu letzterem wurde sie nun vom SPIEGEL interviewt. Auf eine der Fragen - "Argumentativ kann man Rechtspopulisten nicht entkräften, weil sie mit Emotionen hantieren. Macht man sich über sie lustig, stilisieren sie sich als Opfer. Hilft nur noch Ignoranz?" - antwortet sie:
"Es kommt auf die Art der Nichtbeachtung an: Wir sollten ihnen keine Bühne mehr bieten, aber über sie reden - also etwa Höckes Sprache, sein Denken, sein Buch analysieren. Wir dürfen die Neuen Rechten nicht unterschätzen oder als unwichtig abtun. Es besteht kein Zweifel daran, dass es rechte Kräfte gibt, die Macht übernehmen wollen. Aber: Wir sollten ihre Umsturz-Phantasmen auch nicht überhöhen und damit dazu beitragen, dass sie noch bedeutsamer werden."
In einem weiteren Beitrag leistet der SPIEGEL dann doch noch ganz praktische Hilfe. Anne Otto erklärt, wie man im Familien- oder Freundeskreis am besten auf rechtspopuli
stische Phrasen reagieren kann: "Wie Sie rechtspopulistische Phrasen kontern".
Die Links zum Thema in der Rubrik RECHTSRADIKALISMUS.

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Die Idee der sogenannten "Abrahamischen Teams" stammt aus Deutschland, wo der ehemalige evangelische Pfarrer Jürgen Micksch sie nach den Anschlägen vom 11. September 2001 ins Leben gerufen hat. Zweck der Teams ist es, über Gemeinsamkeiten und Unterschiede im Glauben von Juden, Christen und Muslimen zu informieren und Vorurteile auszuräumen. Diese interreligiöse Dialogarbeit beruft sich auf den biblischen Urvater Abraham als einem Vorbild für die Gläubigen aller drei monotheistischen Religionen. Nach dem Erfolg der Initiative in Deutschland versuchen die Initiatoren das Projekt auf die Mittelmeerländer Israel, Ägypten, Marokko und Libanon auszudehnen. Doch dort kommt der interreligiöse Dialog nur mühsam voran, wie Claudia Mende für QANTARA berichtet: "Die Mühsal der Verständigung".
Der Link zum Beitrag in der Rubrik INTERRELIGIÖSE WELT.

Das Higher Committee of Human Fraternity, das erstmals im August bekannt gemacht wurde, besteht aus religiösen, pädagogischen und kulturellen Führungskräften aus aller Welt, die durch das "Dokument zur menschlichen Brüderlichkeit für Weltfrieden und Zusammenleben" (Document on Human Fraternity for World Peace and Living Together) inspiriert sind, das von Papst Franziskus und dem Großen Imam von Al-Azhar, Scheich Ahmed El-Tayeb, in Abu Dhabi während des Papstbesuchs im Februar dieses Jahres unterzeichnet wurde. Nun traf sich kürzlich auf Einladung von Papst Franziskus das Committee erstmals mit allen Mitgliedern im Vatikan, wie ein Bericht des PRESSEPORTALs ausführt. Nur kurze Zeit später, am 20. September, kam es in New York bereits zu einem zweiten Treffen zwischen dem Committee und Papst Franziskus. Dabei wurde der Entwurf eines „Abrahamic Family House“ vorgestellt. Das von Stararchitekt Sir David Adjaye entworfene Haus soll in Abu Dhabi stehen und eine Kirche, eine Synagoge und eine Moschee fassen, wie die VATICAN NEWS berichten: "Vatikan/New York: Entwurf zu interreligiösem Haus vorgestellt".
Die Links zu den beiden Berichten in der Rubrik INTERRELIGIÖSE WELT.

In einem Essay für die NEUE ZÜRCHER ZEITUNG klagt der aus Marokko stammende Schriftsteller Kacem El Ghazzali darüber, dass er mit seiner Kritik am politischen Islam plötzlich in der rechten Ecke gelandet sei: "Wer den politischen Islam bekämpft und Identitätspolitik für einen Irrweg hält, gilt also in sogenannten «progressiven» Kreisen per se als rassistisch. Auch bekennende Linke bleiben von solchen Anwürfen nicht verschont." Auf der Strecke bleibe dabei, so Ghazzali, Aufklärung und freies Denken.
Der Link zum Essay in der Rubrik INTERRELIGIÖSE WELT.

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Am 29. September wird in Österreich gewählt. Ein wichtiger Termin natürlich auch für die Jüdinnen und Juden in Österreich. Vor diesem Hintergrund fand Anfang September in der Israelitischen Kultusgemeinde Wien eine Podiumsdiskussion mit Vertretern aller politischen Parteien Österreichs statt. Aller Parteien? Nich ganz, die rechtspopulistische FPÖ war nicht eingeladen. Themen waren unter anderen der Antisemitismus, das Schächten, Österreichs Beziehung zu Israel und die Frage von Jom Kippur als gesetzlicher Feiertag. Alexia Weiss berichtet in dem jüdischen Stadtmagazin WINA über den Verlauf der Diskussion: "Die Nationalratswahl im Gemeindezentrum der IKG Wien".
Der Link zum Bericht in der Rubrik JÜDISCHE WELT.

Mit gutem Bier und witzigen Slogans verzückt die kleine jüdische Brauerei Shmaltz immer mehr Amerikaner - und nicht nur jüdische. Mit einer jährlichen Produktion von gut 15.000 Hektolitern ist Shmaltz zwar eine recht kleine Brauerei verglichen mit dem Bierausstoß der bayerischen Brauereien, der bei insgesamt 23 Millionen Hektolitern pro Jahr liegt. Donnoch wächst ihre Popularität, wie Markus Springer im SONNTAGSBLATT schildert: "He'brew"-Bier verzückt Amerikaner.
Der Link dazu in der Rubrik JÜDISCHE WELT.

Er ist einer von Hollywoods großen Charakterdarstellern: Michael Douglas, bekannt als trickreicher Finanzinvestor Gordon Gekko in "Wall Street", als sexhungriger Cop "Basic Instinct" oder als Physiker Pym in der Comicverfilmung "Ant Man". Am heutigen 25. September wird der jüdische Schauspielstar 75 Jahre alt, übrigens am gleichen Tag wie seine Ehefrau Catherine Zeta-Jones, die 50 wird. Bettina Thienhaus widmet ihm in der JÜDISCHEN ALLGEMEINEN WOCHENZEITUNG ein Porträt und beschreibt dabei auch, wie und warum Douglas erst sehr spät zu seiner Jüdischkeit gefunden hat: "Börsenhai und Abenteurer".
Der Link dazu in der Rubrik JÜDISCHE WELT.

Doron Rabinovici gehört zu den bekanntesten Schriftstellern und Intellektuellen Österreichs. Geboren 1961 in Tel Aviv, übersiedelte er mit seiner Familie 1964 nach Wien, wo er seither als Historiker, Schriftsteller und Publizist lebt. Für sein gesellschaftspolitisches und literarisches Schaffen wurde er bereits mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet, so u.a. mit dem Toleranzpreis des Österreichischen Buchhandels. Im Gespräch mit dem jüdischen Stadtmagazin WINA spricht über seine diversen Identitäten, seine Literatur und seine Rolle in der Öffentlichkeit, seine Beziehung zu Israel und zum Judentum, über sein Leben als Sohn und das Erinnern in Österreich. Auf die Frage, wie er es mit der Religion halte, antwortet er:
"Die Existenz der Religiösen hat für mich als jüdisch-orthodoxen Atheisten eine besondere Notwendigkeit, nämlich, mich zurückzuweisen auf meine Toleranz, zu akzeptieren, dass ein anderer glaubt, auch wenn man das nicht nachvollziehen kann. Andererseits fordere ich Toleranz und Respekt vor der Säkularität. Der Staat muss getrennt sein von der Religion. Das ist besser für den Staat, aber auch besser für die Religion. Gleichzeitig verteidige ich die Religiösen sehr wohl, wenn es um Anwürfe von außen geht. Ich habe einmal für das Jüdische Museum einen Text mit dem Titel Wem koscher Blunzn ist geschrieben. Denn anders als in anderen Religionen kann man Jude sein, ohne an Gott zu glauben, aber der grundlegende Glaube, dass man ein Volk ist, bleibt. Damit ist erklärt, dass es immer schon ein säkulares Judentum geben konnte und seit der Aufklärung auch gibt. Es ist ein wichtiger Teil unserer Kultur. Man kann sagen, ja, ein Teil der Orthodoxie hat unsere Tradition weitergetragen, aber wichtig waren immer auch die Reformer. Sowohl das Festhalten wie auch das Anpassen haben den Fortbestand des Judentums ermöglicht."
Der Link zum Interview in der Rubrik JÜDISCHE WELT.

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Wenn sonntags um kurz vor zehn die Glocken läuten, machen sich die Treuesten auf zum Gottesdienst – und auch nur die. Der Gottesdienst erreiche ausschließlich die Insider, heißt es jetzt in einer Studie der Arbeitsgruppe ‚Kirchgangsstudie 2019‘ der Liturgischen Konferenz der EKD. Michael Hollenbach erläutert für DEUTSCHLANDRADIO das Problem und berichtet über die Ergebnisse der Studie: "Die Sonntagsfrage".
Der Link dazu in der Rubrik CHRISTLICHE WELT.

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Seit über 40 Jahren recherchiert der Soziologe und Arabist Gilles Kepel in den muslimischen Ländern des Mittelmeerraums, führte Interviews ebenso mit Bauern und Taxifahrern wie mit hochrangigen Politikern und Religionsführern, mit Soldaten und Dschihadisten ebenso wie mit den Opfern terroristischer Gewalt. Sein neues Buch "Chaos. Die Krisen in Nordafrika und im Nahen Osten verstehen" ist eine Art Zusammenfassung all der vorherigen: sein „opus magnum“. Kepel beschreibt darin die gesamte politisch-religiöse, wirtschaftliche und gesellschaftliche Entwicklung des Nahen Ostens, des Irans und Nordafrikas – seit 1973. Jürgen König hat das Buch für DEUTSCHLANDRADIO gelesen und ist begeistert: "Eine solch kenntnisreiche Darstellung der aktuellen Krisen Nordafrikas und des Nahen Ostens sowie des islamistischen Terrors, seiner Ursachen und seiner Folgen für die Weltpolitik hat es noch nicht gegeben."
Der Link zur Buchvorstellung in der Rubrik ONLINE-REZENSIONEN.

Dies alles und noch viel mehr wie üblich direkt verlinkt, ergänzt von aktuellen FERNSEH-TIPPS sowie einschlägigen ONLINE-REZENSIONEN im heutigen COMPASS.


Einen angenehmen Tag wünscht


Dr. Christoph Münz

COMPASS

redaktion@compass-infodienst.de

(Editorial zusammengestellt unter Verwendung des Teasermaterials der erwähnten Artikel)



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EDITORIAL HIGHLIGHTS

25. September 2019

 * Israel: Regierungsbildungsauftrag an Gantz, Netanjahu oder beide? ... mehr
 
 * Das Ende der arabischen Einheit ... mehr
 
 * «Netanjahu hat keine Vision für Israel» ... mehr
 
 * In Israel gibt es Bonuspunkte für Organspender ... mehr
 
 * Die Reise nach Jerusalem ... mehr
 
 * Hitlers Autobahn, Opas Besteck ... mehr
 
 * Ein Gedenkort, der an erfüllte und zerstobene Träume erinnert ... mehr
 
 * Am schlimmsten sind die Mitläufer ... mehr
 
 * Antizionismus ist Antisemitismus ... mehr
 
 * „Ich erkenne meinen Vater nicht wieder!“ ... mehr
 
 * Wie Sie rechtspopulistische Phrasen kontern ... mehr
 
 * Abrahamische Teams: Die Mühsal der Verständigung ... mehr
 
 * Vatikan/New York: Entwurf zu interreligiösem Haus vorgestellt ... mehr
 
 * Politischer Islam und Identitätspolitik ... mehr
 
 * Wahlen in Österreich und die jüdische Gemeinde ... mehr
 
 * "He'brew"-Bier verzückt Amerikaner ... mehr
 
 * Michael Douglas zum 75. Geburtstag ... mehr
 
 * Doron Rabinovici im Gespräch ... mehr
 
 * Die Sonntagsfrage ... mehr
 
 * Buch-Tipp: Gilles Kepel - Die Krisen in Nordafrika und im Nahen Osten verstehen ... mehr


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EDITORIAL
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ACHTUNG:
Die nächste Tagesausgabe erscheint am Montag, 30. September 2019.