ACHTUNG
ONLINE-EXTRA Nr. 308
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Seit 25 Jahre wird der 27. Januar in der Bundesrepublik Deutschland als „Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus“ begangen. Es war 1996, als der damalige Bundespräsident Roman Herzog diesen Tag zum nationalen Gedenktag proklamierte. Die Wahl des Datums ist keineswegs willkürlich, verweist es doch auf die Befreiung der Überlebenden des nationalsozialistischen Vernichtungslagers Auschwitz-Birkenau durch Soldaten der Roten Armee am 27. Januar 1945. Am 1. November 2005 erklärte zudem die Vollversammlung der Vereinten Nationen den 27. Januar zum „International Day of Commemoration in Memory of the Victims of the Holocaust“. Seit 2006 wird an diesem Tage mit Gedenkveranstaltungen, Ausstellungen, Konferenzen und Gebeten weltweit an die Opfer der nationalsozialistischen Judenvernichtung erinnert.
Für die Erinnerung an die Opfer des Nationalsozialismus nehmen die ehemaligen KZ- und Vernichtungslager eine zentrale Rolle ein. Überwiegend fungieren sie heute als Gedenktstätten, an denen auf wissenschaftlicher Grundlage und mit Hilfe teils umfangreicher pädagogischer Programme die ehemaligen Orte des Grauens als authentisches Zeugnis dienen und so zum Baustein für eine Architektur des Erinnerns werden sollen. Dass den Gedenkstätten diese Rolle zufällt, war nicht immer so, ist mitunter politsche umstritten und sieht sich im Wandel der Zeiten immer wieder neuen Herausforderungen gegenüber.
Dies wird im nachfolgenden Beitrag deutlich, in dem der Münsteraner Historiker Timm C. Richter die Entwicklung der NS-Gedenkstätten darstellt und ihre Perspektiven beleuchtet. Er berichtet vom "pietätlosen Umgang mit Orten von NS-Verbrechen" in der unmittelbaren Nachkriegszeit, von einer Haltung in den 60-er Jahren "zwischen Pathos und Kitsch", skizziert dann den Paradigmenwechsel, der in den 80er Jahren einsetze und reflektiert schließlich die aktuelle "Gefahr der Musealisierung und Normalisierung" der Gedenkstätten.
Richters Beitrag "Tatort – Gedenkort – Lernort. Die Entwicklung der NS-Gedenkstätten und ihre Perspektiven" ist dem Anfang diesen Jahres erschienenen "Themenheft" des Deutschen Koordinierungsrates der Gesellschaften für christlich-jüdische Zusammenarbeit entnommen, das thematisch der Frage nach der Bedeutung visueller Medien für die Erinnerungs- und Gedenkkultur gewidmet ist: "... zu eurem Gedächtnis: Visual history". Nähere Informationen zu dem empfehlenswerten Heft sind weiter unten zu finden.
Online-Extra Nr. 308
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Dr. Christoph Münz
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