ACHTUNG:
Guten Tag!
Immer wieder ist von Spannungen, Gewalt und Auseinandersetzungen zwischen der Hamas und Israel zu lesen, wenig hingegen von der Situation im Norden Israels an der Grenze zum Libanon, wo sich die vom Iran finanzierte Hisbollah (Partei Gottes) eingenistet hat. Doch diese scheinbare Ruhe täuscht, denn mit schätzungsweise 150.000 Raketen, die auf Israel gerichtet sind, ist die Hisbollah nämlich inzwischen zu einer der gefährlichsten Bedrohungen für das israelische Militär in der Region geworden. Geheimdienstberichten zufolge half der Iran dabei, präzisionsgelenkte Projektile zu entwickeln, mit denen jeder Ort des jüdischen Staats erreicht werden kann. Wie sich Israel für den Ernstfall vorbereitet und welche Gefahren an der israelisch-libanesischen Grenze drohen schildert Tal Leder in seiner Reportage für die JÜDISCHEN ALLGEMEINEN WOCHENZEITUNG: "Gewappnet für den Ernstfall".
Der Link dazu in der Rubrik ISRAEL UND NAHOST HINTERGRUND.
Zuletzt war es zwischen 2013 und 2015 der Fall, dass keine Ultra-Orthodoxen der israelishen Regierung angehören. Jetzt ist es also wieder soweit - und schon geht es ans Eingemachte, denn einige Reformvorhaben würden für die ultra-orthodoxe Gemeinschaft einschneidende Veränderungen zufolge haben, wie Daniel Frick in einem Beitrag für ISRAELNETZ schildert. Das betrifft etwa die Pläne für die Schulbildung, insbesondere das Schulsystem der aschkenasischen Ultra-Orthodoxen, oder die angekündigte Reform des Kaschrut-Systems, das die Vergabe von Koscher-Lizenzen für Restaurants, Hotels und Geschäfte regelt bis hin zur angestrebten Reform im Konversions-System: "Regierung für heiße Eisen".
Der Link zum Bericht in der Rubrik ISRAEL INTERN.
Israel hat jetzt damit begonnen, Kinder im Alter von fünf bis elf Jahren gegen das Coronavirus zu impfen. Die Impfkampagne startete offiziell am gestrigen Dienstag. Medienberichten gemäß könnten in Israel gut eine Million Fünf- bis Elfjährige die Impfung erhalten. Sie bekommen ein Drittel der Erwachsenen-Dosis. Nach Herstellerangaben hat der Impfstoff in dieser Altersgruppe eine Wirksamkeit von 91 Prozent bezogen auf symptomatische Erkrankungen. Damit versucht die Regierung den Erfolgsweg in der Bekämpfung der Seuche fortzuführen: mit einem Wert von 33,8 liegt die Inzidenz in Israel im Vergleich zu Deutschland erheblich niedriger. Dennoch, dass die nun begonnene Impfung der Kinder gleichwohl auf Seiten der Eltern auch skeptisch gesehen wird, schildern u.a. die Reportagen auf TAGESSCHAU.de und im TAGESSPIEGEL: "Nun kommen die Kinder an die Reihe".
Die Links zum Thema in der Rubrik ISRAEL INTERN.
Während die Infektionszahlen in Deutschland dramatisch steigen und über den Stellenwert der dritten Impfung gegen das Coronavirus und mögliche Einschränkungen für Ungeimpfte diskutiert wird, forschen Wissenschaftler seit geraumer Zeit intensiv an wirksamen und sicheren Medikamenten gegen Covid-19. Am vergangenen Donnerstag kamen hochkarätige deutsche und israelische Forscher zu einem online übertragenen Austausch zusammen, um diese und andere aktuelle Themen rund um die Pandemie zu erörtern. Eingeladen hatte die in München ansässige Max-Planck-Gesellschaft sowie das Generalkonsulat des Staates Israel für Süddeutschland. Michael Thaidigsmann hat die deutsch-israelische Konferenz für die JÜDISCHE ALLGEMEINE WOCHENZEITUNG verfolgt: "Von Israel lernen".
Der Link zu seinem Bericht in der Rubrik ISRAEL, DEUTSCHLAND, EUROPA UND DIE WELT.
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Vier Jahre lang haben der Historiker Friedrich Kießling und der Rechtsprofessor Christoph Safferling die Geschichte der Bundesanwaltschaft von 1950, dem Neustart nach der NS-Zeit, bis 1974 untersucht. Nun liegt die Studie vor und attestiert der Bundesanwaltschaft in den Nachkriegsjahren einen fehlenden Bruch mit der NS-Zeit, wie Konrad Litschko in der TAZ informiert:
"Die Bundesanwaltschaft wurde damals maßgeblich von einstigen NSDAP-Mitgliedern geführt, einen personellen Bruch mit dem NS-Zeit gab es nicht. So seien noch 1953 rund 80 Prozent der Juristen der Behörde auch schon vor 1945 im NS-Justizsystem tätig gewesen. Bei den leitenden Bundes- und Oberstaatsanwälten waren es auch zehn Jahre später noch 75 Prozent. Zehn von elf Bundesanwälten seien 1966 ehemalige NSDAP-Mitglieder gewesen. Auch in den Siebziger Jahren sei der Anteil „noch erheblich“ geblieben."
Der Link zum Beitrag in der Rubrik VERGANGENHEIT...
9. November - das Schicksalsdatum der Deutschen, wie es kürzlich wieder zu hören war. Oder der "deutsche Tag schlechthin", wie es Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier in seiner Rede formulierte. Als „mehrfach überschriebenes Datum“ bezeichnet wiederum Aleida Assmann den 9. November und stimmt der Empfehlung des Bundespräsidenten zu, diesen Tag „als Tag zum Nachdenken über unser Land“ in all seiner Vielfältigkeit im Gedächtniskalender der Republik zu verankern. Demgegenüber besteht der Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland, Josef Schuster, darauf, aus dem Erinnerungspaket 9. November einzig und allein „nur eines herauszuholen: den 9. November 1938“. Wie ist mit diesen konkurrierenden Vorstellungen im Blick auf das Erinnern am und zum 9. November umzugehen? Dieser Frage widmen sich Shimon Stein und Moshe Zimmermann in einem Beitrag für die FRANKFURTER RUNDSCHAU. Sie wenden sich gegen den Vorschlag von Josef Schuster und plädieren für eine Erinnerung an die Vielstimmigkeit dieses Datums: "Gedenken am 9. November – Mahnung für die Zukunft".
Der Link zum Beitrag in der Rubrik VERGANGENHEIT...
Sam Needleman wurde 1928 im damals jüdisch dominierten Londoner East End geboren. Seine Eltern waren Jiddisch sprechende Flüchtlinge aus Osteuropa. Needleman hat jahrelang gegen Nazis angekämpft – und das, ohne jemals auf den kontinentaleuropäischen Kriegsschauplätzen eingesetzt worden zu sein. Zu erklären ist das relativ einfach, denn auch im Königreich der 30er und 40er Jahre gab es Faschisten - und einen explizit jüdischen Widerstang gegen sie! Diese vergessen gegangene Geschichte ist erst jüngst ins Bewusstsein vieler Briten zurückgekehrt. Dafür hat eine fiktive Dramaserie der BBC nach dem Drehbuch von Sarah Solemani und dem gleichnamigen Buch von Jo Bloom gesorgt: „Ridley Road“. Sie erzählt u.a. vom blutigen Kampf der sogenannten 62er-Gruppe. Die bestand aus 200 bis 300 jüdischen Aktivist:innen, die der englischen nationalsozialistischen Bewegung des Neonazis Colin Jordan die Stirn boten. Daniel Zylbersztajn-Lewandowski erzählt in der TAZ ihre Geschichte und hat mit einigen der wenigen noch lebenden jüdischen Kämpfer von damals gesprochen: "Große Herzen, harte Fäuste".
Der Link dazu in der Rubrik VERGANGENHEIT...
Nichts in der Geschichte passiert zufällig, alles ist Ergebnis geheimnisvoller Machenschaften - diese Vorstellung ist so alt wie die Geschichte selbst. Gerade jetzt, in Zeiten der Pandemie, von Populismus und Fake News, finden Verschwörungstheorien immer mehr Anhänger und treten nirgendwo offensichtlicher zutage als in den revisionistischen Geschichtserzählungen über das Dritte Reich. Längst diskreditierte Märchen erwachen zu neuem Leben, weil es angeblich neue Beweise gibt. Der renommierte Historiker hat sich vor diesem Hintergrund in seine jüngsten Publikation mit den fünf einflussreichsten Legenden des Dritten Reichs und deren Nachleben bis in die Gegenwart befasst und sie ebenso unterhaltsam wie präzise auseinandergenommen: die „Protokolle der Weisen von Zion“, jenem bis heute wirkungsmächtigen antisemitischen Pamphlet angeblicher jüdischer Weltverschwörung, die Geschichte des Reichstagsbrandes, Rudolf Heß‘ Englandflug und „Friedensangebot“ am 10. Mai 1941 sowie Hitlers „Flucht“ aus dem Bunker im Mai 1945. Dietmar Süß stellt die Studie im DEUTSCHLANDRADIO näher vor: "Die ewige Lüge von der jüdischen Weltverschwörung".
Der Link dazu in der Rubrik VERGANGENHEIT...
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Bei einem Terroranschlag in der Altstadt von Jerusalem sind am Sonntag nach Krankenhausangaben ein Israeli getötet und drei weitere verletzt worden. Ein palästinensischer Angreifer eröffnete nach Polizeiangaben das Feuer. Der Attentäter konnte von Sicherheitskräften erschossen werden. Nach palästinensischen Angaben handelte es sich bei dem Angreifer um einen 42 Jahre alten Religionslehrer aus dem arabisch geprägten Ostteil Jerusalems namens Scheich Fadi Abu Shkhaydam, der mit der Hamas in Verbindung stand und gegen den Besuch von Juden auf dem Tempelberg kämpfte (siehe die Berichte in der Rubrik ISRAEL UND NAHOST HINTERGRUND). Soweit so normal wie traurig. Doch wie berichteten die deutschen Medien, insbesondere die öffentlich-rechtlichen Fernsehesender ARD und ZDF über dieses Ereignis? Skandalös, wie Matthias Hochstätter im FOCUS darlegt. Denn das ZDF etwa titelte: „Israel: ein Palästinenser erschossen“. Das ZDF, so Hochstätter, verdrehe mit ihrer Headline die Nachricht, die eigentlich lauten müsste „Hamas-Terror am Tempelberg: ein Todesopfer und drei Verletzte - Attentäter erschossen“. Dass diese fragwürdige Form der Berichterstattung keine Ausnahme darastellt, belegt Hochstätter mit einer langen Liste ähnlicher Vorfälle in der Vergangenheit. Auch der Historiker Michael Wolffsohn kritisiert ebenfalls im FOCUS das Vorgehen des ZDF äußerst scharf:
"Mit einer Überschrift und zwei kurzen Sätzen schafft es das ZDF (nicht zum ersten Mal) Israel als Killerstaat darzustellen. Kein Wunder, dass angesichts jahrelanger Tendenzmeldungen dieser nicht nur ZDF-Art Israel für die Bundesbürger zu den weltweit unbeliebtesten Staaten gehört. Israel ist (auch lange vor der Netanjahu-Ära) ungefähr so unbeliebt wie das steinzeitkommunistische Nord-Korea oder der Mullah-Iran. Israel ist unbeliebter als die Diktaturen Chinas oder Russlands oder Erdogans Türkei. Jahr für Jahr dokumentieren Umfragen diese Tatsache. Dieses Israel-Bild ist nicht vom Himmel gefallen. Auch im Zeitalter der Sozialen Medien ist das Fernsehen ein Leitmedium. Nicht mehr „das“, aber eben immer noch ein Leitmedium. Steter Anti-Israel-Tropfen höhlt den Stein der Israel-Sympathie."
Links zum Thema in der Rubrik ANTISEMITISMUS.
Der Politikwissenschaftler Marvin Hild hatte in den sozialen Medien nach öffentlich einsehbaren Profilen von niedersächsischen Ditib-Funktionären gesucht. Insgesamt habe er 34 Accounts in seine Untersuchung einbezogen, auf sechs davon habe er problematische Inhalte gefunden, die als antisemitische, islamistische und türkisch-nationalistische Äußerungen qualifiziert werden können. So berichtet Jonas Kruthoff in der JUNGLE WORLD: "Verband der Einzelfälle".
Der Link zum Bericht in der Rubrik ANTISEMITISMUS.
"Das Volk, das geflüchtet ist aus diesem Land [Deutschland], aus diesem Land, wo das Erzböse war, und haben ihr Land gefunden, haben ihr eigenes Land in etwas verwandelt, was noch schlimmer ist, als Deutschland war. (…) Das ist das Schlimme an den Juden: Sie lernen gut. Es gibt kein Volk, das besser lernt als sie. Aber sie haben das Böse jetzt gelernt - und umgesetzt. Deshalb ist Israel jetzt living hell - die lebende Hölle."
In dieser Aussage von Sucharit Bhakdi, dem ehemaligen Bundestagskandidaten der Partei "Die Basis" und einem der prominentesten Corona-Querdenker, sieht die Staatsanwaltschaft Kiel keine strafwürdige Volksverhetzung oder Holocaust-Relativierung, berichtet Wulf Rohweder in einem Beitrag für TAGESSCHAU.de. Das Urteil stößt in weiten Kreisen auf Unverständnis und Kritik. Antisemitische Straftaten werden zu wenig verfolgt, beklagt etwa der ehemalige schleswig-holsteinische Ministerpräsident und Beauftragte des Landes Schleswig-Holstein für jüdisches Leben und gegen Antisemitismus, Peter Harry Carstensen: "Wie soll ich einen Antisemiten von antisemitischen Aussagen abhalten, wenn er ahnen kann, dass ihm keine Strafe droht?". Auch die Jüdische Studierendenunion Deutschland (JSUD) zeigte sich entsetzt. Bhakdis Aussage sei »purer Antisemitismus, purer Hass, purer Menschenhass«, schrieb der Verband auf Twitter. Die Einstellung des Verfahrens sei daher »schockierend und skandalös«, wie die JÜDISCHE ALLGEMEINE WOCHENZEITUNG berichtet: "Wie das Unaussprechbare sagbar wird".
Links zum Thema in der Rubrik ANTISEMITISMUS.
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Warum sind manche Menschen religiös und andere nicht? Ist Gott vielleicht nur ein Hirngespinst? Mit diesen Fragen beschäftigen sich Neurowissenschaftler schon lange. Neuere Studien belegen nun, dass es im Gehirn Regionen gibt, die einen zentralen Stellenwert für die Entwicklung von Spiritualität haben. Über diese Ergebnisse und wie sie zu interpretieren sind, hat DEUTSCHLANDRADIO mit dem Religionswissenschaftler Michael Blume gesprochen. Er sagt u.a.:
"Ich würde sagen, wir können heute sagen, dass Gott im Gehirn erfahren wird, dass die Leute entsprechende Erfahrungen machen. Die können wir aber immer noch so erklären, dass wir sagen, das ist eine nützliche Illusion, das wäre dann der evolutionäre Atheismus, wir sagen, das ist halt eine Täuschung, die sich quasi bewährt hat. Der Agnostizismus sagt, nein, wir können es nicht wissen, was dahintersteckt. Und der evolutionäre Theismus sagt, das zeigt doch – wie Teilhard de Chardin gesagt hat –, die ganze Evolution geht auf Gott zu und das ganze Universum strebt auf die Erkenntnis Gottes zu. Alle diese Deutungen sind möglich."
Der Link zum Gespräch in der Rubrik INTERRELIGIÖSE WELT.
Rabbiner Arthur Schneier, 1930 in Wien geboren, überlebte die Schoah in Ungarn; 1947 wanderte er in die USA aus, wo er an der Yeshiva University in New York City zum Doktor der Theologie promovierte und zum Rabbiner ordiniert wurde. Seit 1962 ist er das religiöse Oberhaupt der Park East Synagogue, die unter seiner Führung zu einer der renommiertesten Synagogengemeinden wurde. Sein Sohn Marc, geboren in den USA im Jahr 1959, wurde auch zum Rabbiner ordiniert und gründete mit der Hampton Synagogue eine eigene, sehr erfolgreiche Synagogengemeinde. Beide, Vater und Sohn, setzen sich seit Jahrzehnten für den Dialog des Judentums mit anderen Religionen ein. Ihre Verdienste reichen von der interreligiösen Verständigung mit der römisch-katholischen Kirche bis zum Dialog mit dem Islam. Martin Engelberg hat sie und ihr Engagement in einem Beitrag für das jüdische Stadtmagazin WINA porträtiert: "Vorkämpfer für interreligiösen Dialog".
Der Link dazu in der Rubrik INTERRELIGIÖSE WELT.
"Christlich-jüdischer Dialog ist nicht harmlos; er verändert und hinterlässt Spuren – bis hinein in die Theologie. Alles andere wäre unverbindliches Gespräch, freundliche Plauderei." Diesem Zitat des katholischen Theologen Heinz-Günther Schöttler entsprechend hat sich ein neues Netzwerk von jüdischen und christlichen Wissenschaftler*innen an der katholisch-theologischen Fakultät der Universität Salzburg gebildet, die den jüdisch-christlichen Dialog radikal als Ort eigenständiger Theologieproduktion ernstnehmen wollen. Was genau dies meint, erläutert Hannah Judith in einem Beitrag für das theologische Portal Y-NACHTEN: "Jüdisch-christlicher Dialog – ein theologieproduktives Experiment".
Der Link dazu in der Rubrik INTERRELIGIÖSE WELT.
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Mehr als die Hälfte verbindet jüdisches Leben mit politischen, historischen Ereignissen und einer entsprechenden Berichterstattung. Eine Online-Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Civey bei 10.000 Bundesbürgern im Auftrag der Hanns-Seidel-Stiftung und der Orthodoxen Rabbinerkonferenz Deutschland zeigt eindrücklich, dass zwischen Geschichte, Politik und Antisemitismus der Blick auf das aktuelle jüdische Leben verloren geht. Der Blick auf das Judentum bleibt oft ein Blick von außen. Das ist das zentrale Ergebnis der Anfang November durchgeführten Umfrage zu jüdischem Leben in Deutschland in der Wahrnehmung nicht-jüdischer Deutscher: "Trauriges Ergebnis".
Berichte über die wichtigsten Ergebnisse der Umfrage sowie ein Link zur graphisch ansprechenden Aufbereitung der Ergebnisse in der Rubrik JÜDISCHE WELT.
Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier und Elke Büdenbender sind am 18. November 2021 nach New York City gereist, wo am Abend das Leo Baeck Institut dem Bundespräsidenten die Leo Baeck Medaille verlieh. Die Laudatio hielt der Präsident des World Jewish Congress, Ronald Stephen Lauder. Die nach dem liberalen deutschen Rabbiner Leo Baeck benannte Medaille wird seit dem Jahr 1978 an Personen vergeben, die sich in besonderer Weise um die deutsch-jüdische Aussöhnung verdient gemacht haben. Eingangs seiner Dankesrede, in der Steinmeier an viele konkrete Begegnungen mit jüdischen Persönlichkeiten erinnert, sagt er:
"Wenn ich heute, siebzig Jahre später, als zwölfter Bundespräsident hier vor Ihnen stehe, empfinde ich Dankbarkeit und Demut für das Wunder der Versöhnung, das mir und meinem Land zuteil geworden ist. Dieses Wunder war kein Geschenk des Himmels – es war das Geschenk von Menschen! Jüdinnen und Juden, Überlebende der Shoah und ihre Nachfahren, aus Europa, aus Israel, aus den USA – so viele haben den Deutschen der Nachkriegsgeneration die Augen geöffnet. Und so viele haben uns Deutschen die Hand gereicht, und wir haben sie dankbar ergriffen. Nur dank ihnen und mit ihnen konnten wir den weiten Weg der Versöhnung gehen, den Leo Baeck begonnen hatte."
Links zu Berichten über die Preisverleihung sowie zum Wortlaut der Dankesrede des Bundespräsidenten in der Rubrik JÜDISCHE WELT.
Die jiddische Sprache war mal in vielen europäischen Ländern verbreitet, in Frankreich genauso wie in Deutschland oder Russland. Seit der Schoa aber gibt es kaum noch jiddische Muttersprachler. Doch bei Paris ist jiddisches Volkstheater zu sehen – mit Pferden. Was genau sich dahinter verbirgt, schildert Bettina Kaps in ihrer Reportage für DEUTSCHLANDRADIO: "Im Galopp ins Jiddischland".
Der Link dazu in der Rubrik JÜDISCHE WELT.
In einem längeren, anrgenden und interessanten Gespräch äußert sich der Frankfurter Rabbiner Julian-Chaim Soussan über die religiöse Bedeutung des bevorstehenden Chanukka-Festes (28. November bis 6. Dezember) in Zeiten der Pandemie. Neben Kritik an Impfverweigerern - "Ich habe kein Verständnis dafür" - hebt er vor allem dan Hoffnungsaspekt des jüdischen Lichterfestes hervor:
"Und das eigentliche Wunder von Chanukka, so sagen es einige meiner Kollegen und auch ich, besteht darin, dass wir überhaupt heute noch überall auf der Welt Chanukka feiern. Das ist das Symbol des jüdischen Überlebens, dass wir trotz der Katastrophen und der Tragödien, die uns in der Welt umgeben, nicht aufgeben. ... Im Judentum gibt es natürlich tragische Momente, es gibt schreckliche Situationen, Katastrophen, die das Judentum begleitet haben. Aber es gibt nie ein Ende, das das Judentum beendet. Es gibt immer eine Hoffnung danach, es gibt immer ein "wieder neu". Das heißt, die Tragödie endet mit dem traurigen Ende. Das Judentum hört nie mit traurig auf."
Der Link zum Gespräch in der Rubrik JÜDISCHE WELT.
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Der Anteil der Geimpften ist in den USA geringer als in den meisten europäischen Ländern. Der Bund und viele US-Staaten haben deshalb eine Impfflicht für Angestellte im öffentlichen Dienst verhängt. Doch Impfverweigerer haben einen Ausweg gefunden, der ihnen insbesondere von den Evangelikalen eröffnet wird: die Religionsfreiheit. Sie muss als Argument gegen die Impfpflicht herhalten, wie Susanna Petrin für DEUTSCHLANDRADIO berichet: "Religionsfreiheit als Argument gegen die Impfpflicht".
Der Link zur Reportage in der Rubrik CHRISTLICHE WELT.
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Wer hörte je vom berüchtigten jüdischen Räuberhauptmann Abraham Picard, dem sich selbst Schinderhannes unterordnete? Oder von der 1947 gegründeten jüdischen Berufsfachschule Masada in Darmstadt, in der Jugendliche, die Krieg und die Konzentrationslager überlebt hatten, auf ein Leben in Israel vorbereitet wurden? Für die Anthologie »Nächstes Jahr in« wurden ungewöhnliche Episoden jüdischen Lebens zusammengetragen - und in Comicstrips übersetzt und präsentiert. Daraus formt sich ein Panorama jüdischer Geschichte in Deutschland – ein Blick auf die Vielfalt des Judentums, auf Ausgrenzung und Assimilation, Verfolgung, Aufbruch und Ankommen. Ohne Klischees zu bedienen, blicken die Zeichner auf religiöse Rituale, jüdische Kunst und Kultur, auf Alltagsantisemitismus, Verfolgung und Widerstand und nicht zuletzt auf jüdischen Humor. Andrea Gerk stellt den ungewöhnlichen Comic-Band für DEUTSCHLANDRADIO näher vor: "Episoden aus 1700 Jahren jüdischem Leben in Deutschland".
Der Link zur Buchvorstellung in der Rubrik ONLINE-REZENSIONEN.
Einen angenehmen Tag wünscht
Dr. Christoph Münz
redaktion@compass-infodienst.de
(Editorial zusammengestellt unter Verwendung des Teasermaterials der erwähnten Artikel)
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