ACHTUNG
ONLINE-EXTRA Nr. 320
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Weltweit gibt es an die 1.000 Rabbinerinnen. Hierzulande sind es etwa 10 derzeit, Tendenz - wenn auch langsam - stetig steigend. Die erste Rabbinerin weltweit wirkte bereits in den 30er Jahren - Regina Jonas - und wurde später in Auschwitz ermordet. Ihr Vermächtnis wird inzwischen von immer mehr Frauen bewusst angetreten, zunächst in den USA, später in England und seit den 90er Jahren auch in Deutschland. Dass es im Land der Schoa heute wieder Rabbinnerinnen gibt, ist ein Wunder. Und zugleich ein wichtiges Signal, dass jüdisch sein, deutsch sein und Rabbinerin sein, keine Widersprüche sind, sondern Aspekte ein und derselben Identität darstellen. Das deutsche Judentum lebt, und es ist progressiver, feministischer und herausfordernder, als viele ahnen.
Der Religionswissenschaftler Martin Bauschke hat sich vor diesem Hintergrund auf eine spannende Entdeckungsreise begeben, dessen Ergebnis ein ästhetisch beeindruckendes, hervorragend geschriebenes und didaktisch klug aufgebautes Buch ist, das mit einer Fülle an Informationen und Einsichten glänzt: "Wenn der Rabbiner eine Frau ist: Rabbinerinnen in und aus Deutschland".
Die LeserInnen werden mit den unterschiedlichen Strömungen und Organisationen des Judentums bekannt gemacht sowie den Ausbildungsmöglichkeiten und Schwierigkeiten der Berufsausübung. Im Zentrum des Bandes stehen schließlich die ungemein beeindruckenden Porträts jener jüdischen Frauen in und aus Deutschland selbst, die in zunehmender Zahl ihrer Berufung folgen. Gleichzeitig gelingt es Bauschke, anschaulich darzustellen, welchen Entwicklungen im reformorientierten Judentum seit dem 19. Jahrhundert sich diese Rabbinerinnen verdanken und welche Entwicklungen sie ihrerseits als Rabbinerinnen in den Gemeinden seither angestoßen haben.
Nachfolgend präsentiert COMPASS das Vorwort des Autors sowie eine Leseprobe aus dem uneingeschränkt empfehlenswerten Band. Bemerkt sei an dieser Stelle ebenfalls, dass Bauschke auch ein hervorragender Redner ist, der über ein hoch interessantes Spektrum an Vorträgen zu christlich-jüdischen, christlich-islamischen und inerreligiösen Themen verfügt.
COMPASS dankt dem Autor für die nachfolgend wiedergegebenen Auszüge aus seinem Buch: "Wenn der Rabbiner eine Frau ist: Rabbinerinnen in uns aus Deutschland".
Online-Extra Nr. 320
Online exklusiv für ONLINE-EXTRA
Einen angenehmen Tag, ein schönes Wochenende und Gut Schabbes wünscht
Dr. Christoph Münz
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