ACHTUNG:
Guten Tag!
Mit drei Anschlägen mit 11 Toten binnen weniger Tage hat Israel die wohl blutigste Woche seit Langem hinter sich. Die Angriffe fallen in eine Zeit religiöser Feste und politischer Annäherungen im Nahen Osten. Und nun wächst die Angst vor einer neuen Welle der Gewalt. Steffi Hentschke zitiert in ihrer Analyse für die ZEIT Harel Chorev, Historiker an der Universität Tel Aviv und Experte für die Beziehungen zwischen jüdischen und arabischen Israelis, mit den Worten: "Die Täter wirken wie einsame Wölfe, Islamisten, die wir bisher eher aus Europa kennen. ... Das ist ein neuer Typ Islamist, auf den die Sicherheitsbehörden bisher nicht vorbereitet waren. Diesen neuen Terroristen geht es um ihre islamistische Ideologie, ihr Extremismus hat nichts mit der Besatzung zu tun." Das könne auch erklären, "warum sich die Anschläge nicht verhindern ließen. Denn Israels bisherige Strategien im Kampf gegen den Terror greifen nicht – Checkpoints zum Westjordanland schließen, Arbeitsgenehmigungen kassieren, die Militärpräsenz im Westjordanland aufstocken. Drei der vier Terroristen sind israelische Staatsbürger, keine Kollektivstrafe gegen die Palästinenser als Reaktion auf die Anschläge könnte Männer wie die drei von weiteren Taten abhalten."
Ähnlich bemerkt auch Clemens Wergin in der WELT: "Die Anschläge in Israel zeigen einmal mehr die Bedrohung durch radikale Islamisten auch im Innern. Das Land mag mit vielen arabischen Nachbarn Frieden geschlossen haben – doch Extremisten führen ihren Krieg gegen den jüdischen Staat weiter."
Für ISRAEL HEUTE gibt schließlich Rachel Avraham einen recht ausführlichen Überblick zu den Reaktionen auf die Anschläge in der muslimischen Welt. Dabei lässt sich wenig überraschend ein Unterschied feststellen zwischen jenen "arabischen Ländern, die mit Israel in Frieden leben ... im Gegensatz zu Staaten, die die Existenz des jüdischen Staates ideologisch ablehnen."
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Wie mehrere Medien melden, haben Israel und die USA grünes Licht für die Pläne der Bundesregierung gegeben, das israelische Abwehrsystem "Arrow 3" zu erwerben. Auch vor diesem Hintergrund sprach die JÜDISCHE ALLEGMEINE WOCHENZEITUNG mit Luftwaffenchef Ingo Gerhartz, der gerade zur Verabschiedung des israelischen Luftwaffenchefs Amikam Norkin in Tel Aviv war. Zum geplanten Ankauf des "Arrow 3"-Systems sagt er:
"Arrow-3-Systeme bieten genau das, was wir derzeit nicht leisten können. Nämlich den Schutz vor sehr hoch fliegenden und von großer Entfernung aus verschossenen Raketen. Wir könnten mit den Radargeräten, die wir in Deutschland aufstellen, ein Lagebild für viele Länder in Europa erstellen und das mit unseren NATO-Partnern jederzeit teilen."
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Elf lange Jahre war Steffen Seibert, ehemals Fernsehmoderator beim ZDF, als Sprecher der früheren Bundeskanzlerin Angela Merkel tätig. Von 2010 bis 2021 war es sein Job, in der Bundespressekonferenz in Berlin die Politik der Kanzlerin zu eklären. Jetzt hat Seibert, wie aus mehreren Medienberichten hervorgeht, einen neuen Job gefunden: Er wird wohl deutscher Botschafter in Israel. Wieso der Ex-Pressesprecher einer CDU-Kanzlerin nun unter einem SPD-Kanzler diese wichtige Stelle bekommt, erklärt Jens Thurau für DEUTSCHE WELLE:
"So soll der neue Bundeskanzler Olaf Scholz seiner Vorgängerin Angela Merkel zugesichert haben, dass ihr langjähriger enger Vertrauter Seibert den Posten in Israel bekommt. Solche Wechsel von der Politik in den diplomatischen Dienst sollen zwar die Ausnahme sein, kommen aber immer wieder vor."
Dass mit Seibert ein diplomatischer Quereinsteiger den Zuschlag erhalten hat, ist im Blick auf den Botschafterposten in Israel gar nicht so ungewöhnlich, wie Sandro Serafin für ISRAELNETZ erläutert und aufzeigt, dass es geradezu eine kleine Tradition der Quereinsteiger auf dem Posten in Tel Aviv gibt: "Ein Quereinsteiger soll Deutschland in Tel Aviv vertreten".
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In einem Beitrag für die WELT zeigt Sven Felix Kellerhoff, dass mit der Ukraine derzeit ein Land von Tod und Zerstörung getroffen ist, das im 20. Jahrhundert schon mehrfach zu den Hauptschlachtfeldern grausamer Kriege und Massenverbrechen gehörte. Zuerst im Ersten Weltkrieg, dann im Russischen Bürgerkrieg und anschließend in dem bewusst durch Nahrungsverknappung hervorgerufenen Massensterben während der Kollektivierung der Landwirtschaft. Doch noch größere Schäden und Verluste an Menschenleben trugen die wichtigen Städte der Ukraine im Zweiten Weltkrieg davon, und gibt am Beispiel der wichtigsten Orte einen Überblick, wie es diesen während des Zweiten Weltkrieges erging, Orte, deren Namen wir derzeit jeden Tag in den Nachrichten hören: Kiew, die Metropole Charkiw, die „Heldenstadt“ Odessa, Mariupol am Asowschen Meer und Lwiw im Westen: "Zur Entschädigung verlieh Moskau den Titel 'Heldenstadt'"
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Am 2. April 1947, fast genau vor 752 Jahren, verurteilte ein polnisches Gericht den langjährigen Auschwitz-Kommandanten Rudolf Höß zum Tod durch Erhängen. Er war nach Kriegsende zunächst untergetaucht und dann im März 1946 gefasst worden. Der einstige Kommandant des Konzentrationslagers Auschwitz und des Vernichtungslagers Auschwitz-Birkenau hatte den Mord an über einer Million Menschen, in ihrer Mehrzahl Juden aus Ost-, West- und Südeuropa, verantwortlich organisiert, beaufsichtigt und durchgeführt. Im Prozess schwankte er zwischen Einsicht und Verleugnung, woran Bernd Ulrich in einem Beitrag für DEUTSCHLANDRADIO erinnert: "Das Töten war leicht".
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Etliche der schlimmsten NS-Verbrecher fanden nach dem Zweiten Weltkrieg in Südamerika Zuflucht. Und nur wenige von ihnen – wie Adolf Eichmann oder Erich Priebke – wurden dort aufgespürt und zur Rechenschaft gezogen. Neben den bekannten Namen konnten sich aber auch etliche hochrangige österreichische Nazis dorthin absetzen. Den Nachkriegskarrieren deutscher und österreichischer Nazis in Südamerika war Ende vergangener Woche ein internationales Symposion in Wien gewidmet. Den Hauptvortrag der zweitägigen Veranstaltung, die vom Institut für Zeitgeschichte der Uni Wien und dem Wiener Wiesenthal-Institut für Holocaust-Studien (VWI) organisiert wurde, hielt der israelische Historiker Raanan Rein (Universität Tel Aviv), einer der international führenden Experten für die Geschichte Lateinamerikas. Mit ihm sprach der österreichische STANDARD über Nazis in Argentinien, über ihre Fluchthelfer, Peróns Politik und den Einfluss der Nazis auf ihre Gastländer: "Eichmann und Co in Südamerika: Wie erwünscht waren die Nazis?"
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Natürlich hatten beide viel gemeinsam: Vom Widerstand gegen die Nazis über die Lagererfahrung bis zum Versuch ihrer Bewältigung, der bei beiden zuletzt im Freitod mündete. Und doch haben die beiden Autoren Primo Levi und Jean Amery aus ihrer Auschwitz-Erfahrung verschiedene Schlüsse gezogen und gingen mit der Lesart des Anderen jeweils hart ins Gericht, wie Christoph David Piorkowski in einem Beitrag für DEUTSCHLANDRADIO eindrücklich darlegt: "Erzählen vom Unaussprechlichen".
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Nach Erkenntnissen der Leipziger Staatsanwaltschaft haben sich die Schilderungen Gil Ofarims, er sei vergangenen Oktober in einem Leipziger Hotel von einem Mitarbeiter antijüdisch angefeindet worden, nicht bestätigt. Die Verfahren gegen den Mitarbeiter wurden mangels Tatverdacht eingestellt. Stattdessen wurde Anklage gegen Ofarim wegen Verleumdung und falscher Verdächtigung erhoben. Diese "neueste Wendung im Fall des Sängers Gil Ofarim lässt nur Verlierer zurück", kommentiert Sandra Kegel in der FAZ. Deutliche Worte auch von Jan Feddersen in der TAZ:
"Es liegt der Verdacht nahe, dass Ofarim die Empfindsamkeit der meisten Deutschen antisemitischen Vorfällen gegegenüber ausnutzte, um sich einen Vorteil zu verschaffen. ... Die künstlerische Vita des Musikers legt leider nahe, dass es sich bei Ofarim um einen Künstler handelt, der um eine echte Karriere ringt und der offenbar aufgrund seines professionellen Ungenügens auch nicht davor zurückschreckte, sich aufmerksamkeitsökonomisch einen Vorteil zu verschaffen, also Antisemitismus zu behaupten, ohne dass es sich um einen solchen Fall handelt."
Peter Steiniger verweist im NEUEN DEUTSCHLAND jedoch auch auf eine Mitverantwortung der Presse und schreibt:
"Doch auch bei Medienmachern hätte die Schilderung des gekränkten B-Promis Fragen aufwerfen müssen. Doch sie passte ja so schön ins Bild vom braunen Sachsen, wo sogar am Empfang eines Messestadt-Hotels mit Gästen jeder Provenienz Pegida-Dödel lauern."
Und im Nachrichtenportal von T-ONLINE warnt Jost Müller-Neuhof davor, nun den gleichen Fehler erneut zu begehen und eine Anklage bereits für ein Urteil zu halten und empfiehlt:
"... auch jetzt einfach mal den Mund zu halten. Der Fall ist keineswegs geklärt. Wir wissen gar nichts."
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Bissig und verärgert kommentiert Alan Posener in der WELT die Ernennung von Francesca Albanes zur neuen Israel-Berichterstatterin des UN-Menschenrechtsrats (UNHRC), der "seit seiner Gründung eine Israel-Verurteilungsmaschine" sei. Posener schreibt:
"Da der UNHRC hauptsächlich dazu da ist, antisemitische Aktivisten – etwa die BDS-Bewegung – mit Material gegen Israel zu versorgen, ergibt es Sinn, den Sonderberichterstatter aus diesen Kreisen zu rekrutieren. Auftritt Francesca Albanese. ... Albanese ist hervorragend qualifiziert. Sie wirft Israel vor, ein „Apartheidstaat“ zu sein, der gegenüber den Palästinensern ein „Kolonialprogramm“ einschließlich „Genozid“ und „ethnische Säuberung“ betreibe, das mit dem Holocaust vergleichbar sei. Albanese hält die – von den Vereinten Nationen beschlossene – Gründung des jüdischen Staats selbst für menschenrechtswidrig und tritt für ein „Rückkehrrecht“ aller arabischen Flüchtlinge und ihrer Nachkommen ein, um dieses Unrecht zu beenden."
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Antisemitische Vorfälle und Ressentiments gibt es im Fußball immer wieder, in neuen Erscheinungsformen und auch nicht immer gleich erkennbar. Bei einer Fachtagung unter dem Titel »Antisemitismus und Profifußball: Herausforderungen, Chancen, Netzwerk« diskutierten kürzlich Repräsentanten des Zentralrats der Juden in Deutschland, des World Jewish Congress (WJC) und der Deutschen Fußball Liga (DFL) darüber, was die großen Klubs mit ihren Millionen Fans zur Bekämpfung von Antisemitismus beitragen können. Auch Vertreter zahlreicher jüdischer Gemeinden und weiterer Profivereine nahmen daran teil, wie Jessica Sturmberg und Stefan Laurin für DEUTSCHLANDRADIO und JÜDISCHE ALLGEMEINE WOCHENZEITUNG berichten: "Judenhass ins Abseits".
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«Selbstverständlich hat Berlin ein Antisemitismusproblem. Es wäre naiv, das zu leugnen, und würde blind machen für die Auseinandersetzung.» So der Berliner Antisemitismusbeauftragte bei der Vorstellung seines Berichts zur Lage des Antisemitismus in Berlin. Die Dunkelziffer bei antisemitischen Vorfällen sei sehr hoch, lediglich 20 bis 25 Prozent der Taten würden angezeigt, gemeldet oder auf anderem Weg bekannt. Ein Schlüsselproblem in der Bekämpfung des Antisemitismus sieht er im Bereich der Lehramtsausbildung, der Rahmenrichtlinien und Lehrpläne – sowie der Schulbücher. „Der Antisemitismus beginnt darin 1933 und endet 1945“, sagte Salzborn. „Was davor und danach ist, ist kein Thema in den Schulen. Wenn Israel dargestellt wird, dann nur sehr einseitig mit Blick auf den Nahost-Konflikt.“
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Auf dem Berliner Humboldt Forum thront eine Kuppel mit Kreuz und einem von König Friedrich Wilhelm IV. zusammengesetzten Bibelvers, laut dem alle Welt die Knie vor Jesus beugt. Darum wird seit längerem schon heftig gestritten, auch unter Theologen. Doch geht es dabei wirklich um die christliche Überlegenheit im Humboldt Forum? Wer hat die Deutungsmacht in diesem Streit? Und: Wer spricht eigentlich für diejenigen, die in der Kolonialzeit unter dem Kreuz gelitten haben? Diesen Fragen widmet sich ein Beitrag von Matthias Bertsch im DEUTSCHLANDRADIO, bei dem u.a. auch der Theologe Richard Schröder zu Wort kommt, der den Vorwurf christlicher Überlegenheit und eines kolonialen Herrschaftsanspruchs des Christentums zurückweist. Die meisten Christen lebten ohnehin nicht mehr in Europa, allein "in Nigeria leben doppelt so viel Christen wie in Deutschland“, sagt Schröder, und:
„Hier wird nun so getan, als ob Christentum und Kolonialismus und Weiße ein Zusammenhang sei gegen den Rest der Welt. Und das stimmt einfach nicht mehr. Früher hat es einmal diesen Zusammenhang gegeben, dass die Kolonialmächte auch die Förderer der christlichen Mission in anderen Erdteilen waren. Aber das ist doch vorbei, die Leute sind 100, 150 Jahre zurück in ihrer Auffassung.“
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Die Schriftfragmente und Ruinen, die 1947-1956 am Toten Meer entdeckt wurden, geben bis heute Rätsel auf. War die Gemeinschaft, die hier lebte, eine Art Kloster, eine absonderliche Sekte oder eine Schreibwerkstatt? Kam Johannes der Täufer oder Jesus hierher? Der renommierte Bibelwissenschaftler Reinhard Kratz verabschiedet in seinem neuesten Buch viele der gängigen Hypothesen und ist überzeugt, dass wir in Qumran Zeugnisse des entstehenden «biblischen Judentums» vor uns haben, das sich von anderen Jahwe-Verehrern abgrenzte und bis heute in Judentum und Christentum lebendig ist. Jörg Frey stellt die Gedanken des Buches in der FAZ eingehend vor: "Wer waren die falschen Propheten?"
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Seit langer Zeit, so Nabila Abdel Aziz in einem Beitrag für DEUTSCHLANDRADIO, dominiere eine unhinterfragte These, wenn es um den Islam, den Westen und die Sklaverei geht, die da lautet: Der Westen sei zwar für eine lange Zeit pro Sklaverei gewesen, sei dann aber, beeinflusst durch christliches und aufklärerisches Gedankengut, zu einer Ablehnung der Sklaverei gekommen. Der Islam hingegen habe nichts zur Abschaffung der Sklaverei beigetragen und habe Sklaverei eher befürwortet. Rudolph Ware, Professor für westafrikanische Geschichte an der University of California, Santa Barbara, erklärt hingegent hingegen: Es gab nicht nur parallel zu den Reformen in Europa, sondern sogar davor in Westafrika Theologen, Herrscher und Juristen, die sich mit ihrer Interpretation des Islam für ein Ende der Sklaverei einsetzten: "Muslimische Gelehrte gegen Menschenhandel".
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In der Berichterstattung über die "Jüdische Welt" dominiert europoaweit nach wie vor ein Thema: die Schicksale der jüdischen Flüchtlinge aus der Ukraine und die Herausforderungen für die jüdishen Gemeinden, diese aufzunehmen und zu versorgen. Vyacheslav Likhachev, Historiker und Journalist, schildert in der JÜDISCHEN ALLGEMEINEN WOCHENZEITUNG eindrücklich, wie sich die Lage für die jüdischen Gemeinden in der Ukraine selbst darstellt:
"Das Land ist zu einem riesigen Ameisenhaufen geworden, in dem sich Menschen aus eigener Initiative selbst organisieren und Netzwerke des zivilen Widerstands schaffen. Jüdische Aktivisten helfen in Aufnahmezentren für Flüchtlinge und bringen Medikamente in Krankenhäuser. Jüdische Gemeindegruppen organisieren die Evakuierung von schwer zugänglichen Orten, an denen Kämpfe stattfinden. Jüdische Freiwillige liefern Helme und kugelsichere Westen an Einheiten der Territorialverteidigung."
Was Deutschland betrifft so sollen bislang 3500 jüdische Ukrainer einer Mitteilung des Bundesinnenministeriums zufolge seit dem Beginn des russischen Angriffskriegs am 24. Februar nach Deutschland geflohen sein. Der Zentralrat der Juden in Deutschland schätzt, dass eine höhere vierstellige Zahl an jüdischen Vertriebenen aus der Ukraine nach Deutschland kommen könnte. Heute kann man eine Reihe von Berichten lesen, wie die jüdischen Gemeinden in Berlin, Niedersachsen, Bayern, Hessen und an der Ostsee mit dieser Herausforderung zurecht kommen - und erfährt zugleich anhand vieler Einzelschicksale erneut von den bedrückenden Konsequenzen eines unmenschlichen Angriffskrieges: "Das Leid der jüdischen Ukrainer".
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Zum vierten Mal in Folge gewinnt entgegen mancher Hoffnungen Ministerpräsident Viktor Orbán die Parlamentswahl mit absoluter Mehrheit. Die jüdische Gemeinschaft war in Bezug auf Orbán weitgehend über religiös-politische Grenzen hinweg gespalten. Organisationen, die mit der Chabad-Lubawitsch-Bewegung verbunden sind, nahmen im Allgemeinen eine freundlichere Haltung gegenüber dem sich selbst als pro-israelisch und pro-jüdisch bezeichnenden Politiker ein, während jüdische Linke, die inoffiziell von der Föderation der Ungarischen Jüdischen Gemeinden vertreten werden, sich im Allgemeinen auf die Seite derjenigen stellten, die Orbán stürzen wollten. In Ungarn leben schätzungsweise 100.000 Juden, die meisten davon in und um Budapest. In einem Beitrag für das schweizer Portal AUDIATUR widmet sich die in Berlin lebende Journalistin Orit Arfa dem Thema: "Orbáns Wahlsieg und die ungarischen Juden".
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New York in den 1940er Jahren: Während in Europa der Krieg wütet, sucht Hertz Minsker, selbsternannter Philosoph, Lebemann und chronisch pleite, sein Glück in Amerika. Die Frauen lieben ihn: Bronja, seine vierte Frau, hat für ihn ihren Ehemann und ihre Kinder in Warschau zurückgelassen, jetzt schlagen sich die beiden mehr schlecht als recht durchs Leben. So in Kürze das Setting des Romans "Der Scharlatan", einem bislang unveröffentlichten Werk aus dem Nachlass Isaac Bashevis Singers, das nun in deutscher Übersetzung vorliegt. Der Roman zeichnet ein eindrückliches Bild vom Leben der emigrierten Juden im New York der 1940er Jahre. Michael Pekler stellt den "sarkastischen Roman" im österreichisch-jüdischen Magazin NU näher vor: "Narziss in New York".
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Von Anfang an war die Kirche für alle Menschen gedacht. Trotzdem gibt es auch in ihr rassistische Strukturen, die weißen Menschen meistens gar nicht auffallen. Sarah Vecera, Theologin, Pädagogin und bei der Vereinten Evangelischen Mission mit Sitz in Wuppertal zuständig für Bildung und globales Lernen, macht auf diese Strukturen aufmerksam und erklärt im Gespräch mit DEUTSCHLANDRADIO, wie jeder und jede etwas dagegen tun kann. So will sie ermutigen, im Sinne des christlichen Glaubens eine Kirche zu gestalten, in der sich jeder willkommen und angenommen fühlt: "Der weiße Jesus der Herrschenden".
Der Link zum Interview in der Rubrik CHRISTLICHE WELT.
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Bei einem Bagatellunfall kurz nach Ende des Sechstagekrieges in Israel fährt ein Mopedkurier in Jerusalem eine Katze an. Voller Schuldgefühle bringt Eli, der Fahrer, das verletzte Tier zum Arzt. Es stellt sich heraus, dass die Katze zuvor bei einer arabischen Familie gelebt hat, die, wie zahlreiche andere, nach Kriegsende aus Ost-Jerusalem geflohen ist. Die Aufnahme der Katze führt in dem Roman "Katzenmusik" des Israeli Ron Segal zu allerlei Verwicklungen, die gleichnishaft den Konflikt zwischen Israelis und Arabern in der Folge des Sechstagekriegs zu illustrieren versuchen. Der Germanist Jakob Hessing, der als Sohn ostjüdischer Eltern in einem Versteck im Außenlager eines deutschen Konzentrationslagers geboren wurde und seit 2004 die Germanistische Abteilung der Hebräischen Universität Jerusalem leitet, stellt den Roman in einem Rezensionsessay für FAZ ausführlich vor: "Höllisches Jerusalem".
Der Link zur Buchvorstellung in der Rubrik ONLINE-REZENSIONEN.
Einen angenehmen Tag wünscht
Dr. Christoph Münz
redaktion@compass-infodienst.de
(Editorial zusammengestellt unter Verwendung des Teasermaterials der erwähnten Artikel)
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