ACHTUNG:
Guten Tag!
Kürzlich sorgte es für Aufsehen, als der grüne Wirtschaftsminister Robert Habeck ins autoritäre Katar reiste, um mit einer "Energiepartnerschaft" Deutschland aus der Energie-Abhängigkeit von Russland zu treiben. Es ist eine Wahl gegen die Putin-Pest und zugleich für die katarischer Cholera. Künftig wird dann mit deutschem Geld zwar nicht mehr Putins Imperialismus finanziert, dafür aber die katarischen Geldoffer gefüttert, mit denen u.a. der Terrorismus der Hamas gegen Israel finanziert wird. So beschreibt es Ralf Balke in einem Beitrag für die JÜDISCHE ALLGEMEINE WOCHENZEITUNG, in dem er beschreibt, wie sich das Emirat mit Öl- und Gasdollars Einfluss in aller Welt erkauft - und so auch im Konflikt zwischen Israel und den Palästinensern kräftig mitmischt: "Geldkoffer aus dem Golfstaat".
Der Link zu ihrer Reportage in der Rubrik ISRAEL UND NAHOST HINTERGRUND.
Vor dem Hintergrund der Entscheidung Israels, nun doch nicht wegen der getöteten Al-Dschasira-Reporterin Shirin Abu Akleh zu ermitteln (siehe Compass 18.05.2022), thematisiert Maria Sterkl in der FRANKFURTER RUNDSCHAU die grundsätzliche Problematik und Gefahr für palästinensische Journalisten bei der Arbeit in Israel. Die Art und Weise, wie Israel mit dem Vorfall umgehe, zeige in den Augen vieler Journalist:innen aus Palästina einmal mehr, "dass es in Israel zwei Klassen von Journalist:innen gibt: jene mit palästinensischen Wurzeln – und alle anderen. Palästinensische Medienschaffende sind ungleich öfter Opfer von Polizeigewalt als ihre israelischen und internationalen Kolleg:innen. Obwohl sie deutlich als Pressevertreter:innen markiert sind, werden sie verprügelt und mit Gummipatronen beschossen, als wären sie Terrorist:innen."
Der Link zum Beitrag in der Rubrik ISRAEL UND NAHOST HINTERGRUND.
Das ging für die Regierung Bennett gerade noch einmal gut: zunächst sah es so aus, als verliere er seine Mehrheit in der Knesset, nachdem eine weitere Abgeordnete ihren Austritt aus der Koalition verkündet hatte. Damit hätte die Regierung von Ministerpräsident Naftali Bennett nur noch über eine Minderheit von 59 der 120 Sitze im Parlament verfügt. Dann die Wende: Am Sonntag gab die Abgeordnete Ghaida Rinawie Zoabi von der Linkspartei Meretz bekannt, dass sie ihre Entscheidung, die Koalition zu verlassen, zurücknimmt. "Eine bittere Woche für Naftali Bennett" titelt Israel-Korrespondent Christian Meier in seinem Beitrag für die FAZ. Er analysiert die immer zerbrechlicher werdende Koalition aus zutiefst gegensätzlichen Parteien und skizziert die wachsende Zahl an Zwickmühlen, zwischen denen sich Bennet bewegen muss. Hinzu kommt die ungebrochene Popularität von Netanjahu und seiner Likud-Partei. Meier schreibt u.a.:
"Dennoch ist „Bibi“ Netanjahu weiterhin der beliebteste Politiker im Land, sein Likud würde bei einer Wahl mit Abstand die meisten Mandate erringen. Bennett dagegen, dessen Partei bei der Wahl vor einem Jahr gerade einmal 6,2 Prozent der Wählerstimmen erreichte, kann nicht einmal sicher sein, dass er wieder in die Knesset einziehen würde. Ein Großteil seiner Wählerschaft ist Umfragen zufolge tief enttäuscht davon, dass der stramm rechte Politiker mit linken Parteien eine Koalition gebildet hat (was er zuvor abgelehnt hatte). Neben Kritik und Schmähungen hat es inzwischen sogar Todesdrohungen gegen Bennett und seine Familie gegeben. ... Der Likud plant unterdessen schon seine nächste Wahlkampagne. Medienberichten zufolge will Netanjahu einen Law-and-Order-Wahlkampf führen, der sich im Grunde nur um ein Thema drehen soll: die angeblich drohende Übernahme des Landes durch die Palästinenser."
Links zum Thema in der Rubrik ISRAEL INTERN.
"Kahane chai", zu deutsch: „Kahane lebt“, so lautet der Name einer Abspaltung der berühmt-berüchtigten Kach-Partei, nachdem ihr Gründer, der extremistische Rabbiner Meir Kahane, in New York 1990 ermordet worden war. 1994 erließen die israelischen Behörden gegen beide Gruppierungen ein Verbot, und zwar unmittelbar nach dem Massaker, das Baruch Goldstein, einer ihrer Unterstützer, in Hebron kurz zuvor angerichtet hatte. Doch ihre Ideologie lebt weiter. Und zwar in Gestalt von politischen Gruppierungen wie der extremistischen Partei Otzma Yehudit, zu deutsch: Jüdische Kraft, sowie der rassistischen Organisation „Lehava“, was so viel wie „Flamme“ heißt, die jegliche Form von Kontakten zwischen Juden und Nichtjuden bekämpft und in ihren ideologischen Konzepten einer exklusiv jüdischen Vorherrschaft in Israel durchaus mit dem Ku Klux Klan in den Vereinigten Staaten zu vergleichen ist. In beiden Gruppierungen gibt eine Person den Ton an: der 1976 geborene Rechtsanwalt Itamar Ben Gvir, der seit rund einem Jahr in der Knesset sitzt und damit parlamentarische Immunität genießt. Ralf Balke hat die Schlüsselfigur der ultra-nationalistischen Szene in Israel für HAGALIL porträtiert: "Provokation aus Prinzip".
Der Link zum Beitrag in der Rurbrik ISRAEL INTERN.
Vergangene Woche befand sich "ConAct – Koordinierungszentrum Deutsch-Israelischer Jugendaustausch" bereits zum zweiten Mal in diesem Jahr in Israel, um im Rahmen des sogen. "Match-Making Programms" Träger der Jugendarbeit sowie acht Schulen dabei zu unterstützen, 25 neue Partnerschaften für den deutsch-israelischen Jugendaustausch aufzubauen. Wenn alles nach Plan läuft, machen allein im Rahmen dieser neuen Projekte im Jahr 2022 rund 600 junge Menschen erste Erfahrungen im deutsch-israelischen Austausch. Das zweiteilige Match-Making-Seminar gibt den Organisationen die Möglichkeit, die über ConAct und Israel Youth Exchange Authority vermittelten neuen Partner*innen des jeweils anderen Landes persönlich und vor Ort kennenzulernen. Außerdem wird die Planung von konkreten Begegnungsprojekten beratend begleitet – durch Hinweise zu Inhalten, Finanzierung und pädagogischer Gestaltung der Programme: "25 neue Projektpartnerschaften auf dem Weg nach Israel – Jugendaustausch ist wieder möglich!"
Mehr dazu in der Rubrik ISRAEL, DEUTSCHLAND, EUROPA UND DIE WELT.
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Aktuell steht die Documenta aufgrund antisemitischer Vorwürfe im Fokus der Öffentlichkeit. Daneben gibt es freilich noch eine andere Baustelle: Bereits im vergangenen Jahr kam die Debatte um die NS-Vergangenheit von Werner Haftmann auf, einem der Gründerväter der Documenta. Dabei blieb allerdings die wesentlich tiefere Verstrickung eines anderen Documenta-Mitbegründers weitgehend unbeachtet: Kurt Martin. Wie tief dieser in den Nationalsozialismus und in Kunstraub verstrickt war, schildert Joo Peter in einem Beitrag für die BERLINER ZEITUNG: "Die NS-Vergangenheit des Documenta-Gründers: Der Fall Kurt Martin".
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Die Luxemburger Abkommen von 1952, in denen die sogen. "Wiedergutmachung" geregelt wurde, gehören zu den wichtigsten deutschen Verträgen mit dem Staat Israel und der 1951 gegründeten Jewish Claims Conference nach dem Zweiten Weltkrieg. Wie aber war es Juden nach dem Grauen des Holocaust überhaupt noch möglich, mit Deutschland über Entschädigung zu verhandeln? Für den jungen Staat Israel war das Anfang der 1950er Jahre eine explosive Frage. Die Geschichte dieses damals auf allen Seiten umstrittenen Unterfangens erzählt der Dokumentarfilm „Reckonings“, der am Mittwochabend Vorpremiere in Berlin hatte. ISRAELNETZ und JÜDISCHE ALLGEMEINE WOCHENZEITUNG waren bei der Premiere dabei: "Wie Adenauer jüdische NS-Opfer entschädigte".
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Die Quandts, die Flicks, die von Fincks, die Porsche-Piëchs, die Oetkers und die Reimanns zählen zu den reichsten deutschen Unternehmerdynastien. Und dennoch ist ihre dunkle Vergangenheit kaum bekannt. Am Beispiel dieser mächtigen Familien beschreibt David de Jong in seinem Buch "Braunes Erbe: Die dunkle Geschichte der reichsten deutschen Unternehmerdynastien", wie deutsche Unternehmer Hitler unterstützt haben und dafür reich belohnt wurden. Ursula Weidenfeld hat die Studie für DEUTSCHLANDRADIO gelesen: "Reich durch Puddingpulver und Zwangsarbeit".
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Den Wagner-Boykott gibt es schon länger als den Staat Israel, der erst zehn Jahre später, 1948, gegründet wurde. Damals sprach sich Bronislaw Huberman, der Gründer des Palestine Orchestra, aus dem später das Israel Philharmonic Orcestra hervorging, für einen Boykott aus. Richard Wagner war nicht nur offener Antisemit, er wurde später auch zum Lieblingskomponisten Adolf Hitlers. Im September nun will der israelische Wagner-Verband das seit 1938 geltende Tabu brechen, die Musik des als Antisemit geltenden Komponisten Wagner (1813-1883) in einem größeren Rahmen aufzuführen, wie der BAYRISCHE RUNDFUNK berichet: "Verband will Tabu brechen".
Die Links dazu in der Rubrik ANTISEMITISMUS.
Der Ökumenische Rat der Kirchen versteht sich als Gemeinschaft von rund 350 christlichen Kirchen, die weltweit mehr als 580 Millionen Menschen vertreten. Darunter sind orthodoxe, anglikanische, baptistische, lutherische, methodistische und reformierte sowie unabhängige Kirchen. Nun soll die Vollversammlung, das höchste Entscheidungsgremium, dass in der Regel alle acht Jahre tagt, erstmals in Deutschland stattfinden (31. August bis 8. September). Nun aber tauchen altbekannte Vorwürfe erneut auf: Bereits seit seiner Gründung zeige der Ökumenische Kirchenrat Vorbehalte gegen den Staat Israel, so lautete der Vorwurf einiger Organisationen. Das weltweite Bündnis bezieht dagegen Position: "Antisemitismus ist Sünde, gegen Gott und Mensch." Über die Vorwürfe und Entgegenungen im Vorfeld der Vollversammlung berichten KATHOLISCH.de und DIE WELT: "Ökumenischer Rat wehrt sich gegen Antisemitismusvorwürfe".
Die Links dazu in der Rubrik ANTISEMITISMUS.
Vor kurzem wurde in Österreich der Bericht der Antisemitismus-Meldestelle für das Jahr 2021 präsentiert: Im vergangenen Jahr wurden demzufolge 965 Vorfälle gemeldet, ein Jahr zuvor waren es noch "nur" 585, wie der STANDARD berichtet. Es gab mithin mehr als 18 Vorfälle pro Woche, sagte Oskar Deutsch, Präsident der Israelitischen Kultusgemeinde. Verantwortlich für diesen Anstieg sind die Anti-Corona-Demonstrationen und die Eskalation im palästinensisch-israelischen Konflikt im vergangenen Jahr. Während Terrororganisationen israelische Städte mit Raketen beschossen, kam es in Wien zu antisemitischen Kundgebungen und Vorfällen. "Es gab massive Übergriffe auf die jüdische Gemeinde", so Deutsch. Und die Dunkelziffer bleibe hoch, da nicht jeder Vorfall der Meldestelle angezeigt werde. Vor diesem Hintergrund setzt sich Alexia Weiss in der WIENER ZEITUNG u.a. mit der Frage auseinander, welche Problematik dafür verantwortlich sein könne, dass viele antisemitische Vorfälle nicht gemeldet werden:
"Ein Beispiel: Was tun, wenn der Nachbar, dem man nahezu täglich im Stiegenhaus begegnet, in Gesprächen immer wieder so kleine antisemitische Zwischentöne erkennen lässt? Was macht ein Jugendlicher, der, wenn wieder einmal eine gewalttätige Eskalation zwischen der Führung in Gaza und dem Staat Israel hochkocht, feststellt, dass ein Klassenkollege in einer Tour auf Social Media vordergründig Israel-Kritisches, aber de facto Antisemitisches postet? Wie reagieren, wenn der Arbeitskollege antisemitische Stereotype reproduziert, aber nicht einmal zu merken scheint, was er da von sich gibt? Im Idealfall wird man in solchen Fällen das persönliche, aufklärende Gespräch suchen. ... Was man aber wahrscheinlich eher nicht tun wird, ist, einen solchen Vorfall offiziell irgendwo zu melden. Warum? Weil man dann auch mit den Konsequenzen leben muss. Und die Konsequenz kann dann im Extremfall so sein, dass man sich eine neue Wohnung, einen neuen Schulplatz, eine neue Arbeit suchen muss, weil die Situation sich hochschaukelt und nicht mehr aushaltbar ist."
Links zum Thema in der Rubrik ANTISEMITISMUS.
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Mehrere säkulare Organisationen haben sich im „Zentralrat der Konfessionsfreien“ zusammengetan, um die Interessen von nicht-gläubigen Menschen gegenüber der Politik gemeinsam zu vertreten, berichten DEUTSCHLANDRADIO und DER STERN. Der Verein fordert unter anderem die Aufklärung des sexuellen Kindesmissbrauchs in den Kirchen, die Einführung von Ethik als Pflichtschulfach oder das Entfernen religiöser Symbole aus dem öffentlichen Raum. Weiteres Anliegen ist das Ende des staatlichen Einzugs der Kirchensteuer. Auch die Aufhebung des kirchlichen Arbeitsrechts, die Ablösung der Staatsleistungen an die Kirchen und die Streichung des Abtreibungsparagrafen 218 sind erklärte Ziele: "'Zentralrat der Konfessionsfreien' fordert säkularen Staat".
Links zum Thema in der Rubrik INTERRELIGIÖSE WELT.
Schon seit Langem beschäftigen sich Menschen mit der Frage, warum es Menschen mit einer Behinderung gibt und was die Behinderung für diese Menschen bzw. für die Menschheit bedeutet. Die Antworten sind auch in den Reiligionen nicht selten theologisch und negativ konnotiert. Vor diesem Hintergrund gibt Süleyman Turan, Dozent am Institut für Religionsgeschichte der Recep Tayyip Erdogan Universität, in einem Beitrag für ISLAMiq einen Überblick, wie sich Behinderungen aus islamischer, jüdischer, christlicher und fernöstlicher Perspektive darstellen: "Religionen und ihre Sicht auf Behinderungen".
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Interreligiöse Partnerschaften, müsste man meinen, sind irgendwie anders als Partnerschaften, bei denen beide denselben religiösen Hintergrund haben. Vielleicht streiten sie mehr oder sie sind aufgrund der vielen Konflikte geübter im Kommunizieren. Vielleicht sind sie offener, religiöser oder doch eher weniger religiös? Eine neue Studie zu interreligiösen Partnerschaften gibt Einblicke und überrascht mit ihren Ergebnissen, die Michael Ackert, Psychologe und wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Empirische Religionsfoschung an der Universität Bern, in einem Beitrag für das schweizer Portal RELIGION näher vorstellt: "Ein Paar - zwei Religionen".
Der Link dazu in der Rubrik INTERRELIGIÖSE WELT.
Gerdien Jonker ist Religionshistorikerin am Erlanger Zentrum für Islam und Recht in Europa und hat sich viel mit einem Teil deutscher Geschichte beschäftigt, von dem heute wahrscheinlich die meisten nichts oder sehr wenig wissen. Und zwar bildete sich im Berlin der 1920er- und 30er-Jahre ein Netzwerk von jüdischen und christlichen Intellektuellen, die enge Freundschaften zu indisch-muslimischen Migranten pflegten, sich für den Islam begeisterten, teilweise Muslime heirateten oder sogar selbst konvertierten. In einem spannenden und sehr interessanten Gespräch mit DEUTSCHLANDRADIO gibt Jonker Einblick in ihre Forschungsergebnisse über diese spannende Phase gelebter Interreligiosität vor dem Zweiten Weltkrieg und darüber, was passierte, als dann die Nazis an die Macht kamen. Auf die Frage, was diese sehr unterchiedlichen Gruppen denn damals miteinander gemein hatten, antwortet Jonker:
"Eigentlich nichts. Später sind sie auch vollkommen auseinandergegangen, als die Zeit fortschritt und der Krieg immer näher kam. Aber in dieser Zeit hatten alle eine gemeinsame Utopie. Man versuchte, über das eigene Nest hinauszugucken, die Welt größer zu sehen als Deutschland. Die meisten verband ein Hass auf den Militarismus. Deutschland war ein durch und durch militarisiertes Land. Diese junge Generation, Leute von 22, 23 Jahren, die wollten einfach aus diesem Korsett raus. Die Frauen wollten ihr Korsett ablegen und die Männer wollten auch mal homosexuell sein und es sagen dürfen. Und sie wollten anders essen, sie wollten auf dem Boden leben, weil das natürlicher war, und sie wollten nackt baden und im Mondschein spazieren gehen."
Der Link zum Gespräch in der Rubrik INTERRELIGIÖSE WELT.
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Im thüringischen Eisenberg ist eine neue Synagoge eingeweiht worden. Es ist neben Erfurt, Jena und Nordhausen das vierte aktive jüdische Gotteshaus in Thüringen. Das Besondere: Die Synagoge befindet sich in einem Krankenhaus und ist somit die erste aktive Klinik-Synagoge in Deutschland. Der Berliner Rabbiner Yitshak Ehrenberg weihte den vollständig ausgestatteten Gebetsraum während eines Festaktes ein, wie MDR und JÜDISCHE ALLGEMEINE WOCHENZEITUNG berichten. Mit dabei waren Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke) und Charlotte Knobloch, Präsidentin der Israelitischen Kultusgemeinde München und Oberbayern: "Thüringer Krankenhaus eröffnet neue Synagoge".
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In der unleidlichen Causa Homolka/Bomhoff/Geiger-Institut lässt der Zentralrat der Juden die Vorwürfe sexueller Belästigung am Abraham-Geiger-Kolleg untersuchen. Damit beauftragt wurde die Kölner Rechtsanwaltskanzlei Gercke Wollschläger, die schon die Missbrauchsfälle im Erzbistum Köln untersucht hatte. Darüber hinaus werden die Gutachter auch in folgenden Institutionen tätig werden: der Leo-Baeck-Stiftung, dem Zacharias Frankel Kolleg, dem Ernst Ludwig Ehrlich Studienwerk, der Union progressiver Juden und der Allgemeinen Rabbinerkonferenz. Die genannten Institutionen haben der Untersuchung ausdrücklich zugestimmt. Unterdessen wurde die ehemalige Staatssekretärin Gabriele Thöne als Interims-Direktorin des Potsdamer Abraham Geiger Kollegs eingesetzt: "Gutachten zu Übergriffs-Vorwürfen".
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Thomas und Catharina Berman haben einen jüdischen Literaturpreis initiiert, der mit rund 80.000 Schweizer Franken der finanziell zweitgrösste Buchpreis weltweit ist und nun zum zweiten Mal vergeben wird. David Grossman war 2020 der erste Preisträger und auf ihn folgt nun in diesem Jahr der ungarische Schriftsteller Peter Nadas. Im Gespräch mit der schweizer-jüdischen Wochenzeitung TACHLES geben die Bermns Auskunft über ihre Beweggründe, diesen Preis zu stiften und über ihr Verhältnis zur Literatur. Auf die Frage, was für sie persönlich das Jüdische an der Schriftstellerei so wichtig mache, antwortet Catharina Berman:
"Sie ist der einzige Weg, wie wir überleben konnten. Wohin man auch immer geht, das Wissen hat man immer bei sich, und niemand kann es einem wegnehmen. Was immer auch geschehen ist, das jüdische Volk bewegte sich weiter, hielt zusammen und pflegte seine Traditionen. Wenn man darüber schreibt, eröffnet man – hoffentlich – eine ganze Welt. Das jüdische Erbe wurde auch durch Bücher weitergetragen."
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Die Rabbinerin Delphine Horvilleur ist eine der wichtigsten intellektuellen Stimmen Frankreichs und wurde mit ihrem kleinen, aber anregenden Büchlein "Antisemitismus" vor zwei Jahren auch außerhalb Deutschlands sehr bekannt. Nun liegt ihr zweites Buch in deutscher Übersetzung vor: "Mit den Toten leben". Dass zum Leben der Tod gehört, ist die älteste und am konsequentesten verdrängte Wahrheit der Welt. Umso größer ist das Bedürfnis nach Ritualen und spiritueller Begleitung, wenn wir damit konfrontiert sind - unabhängig von jedem Glauben. In ihrem sehr persönlichen Essay gewährt Delphine Horvilleur Einblicke in ihre Aufgabe als Rabbinerin, Tag für Tag Menschen in dieser Situation beizustehen. "Mit den Toten leben" ist ein Buch, das vom Tod erzählt und das Leben feiert, meint auch Alexander Kluy, der das Buch im österreichisch-jüdischen Stadtmagazin WINA vorstellt: „Auf das Leben!“
Der Link dazu in der Rubrik JÜDISCHE WELT.
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Viele Gläubige wenden sich enttäuscht ab von der katholischen Kirche. In Speyer trat kürzlich sogar ein hoher Würdenträger aus. Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Georg Bätzing, hält diese Abkehr für ungerechtfertigt und kontraproduktiv. Im Gespräch mit DEUTSCHLANDRADIO erklärte er, er glaube nach wie vor an die katholische Kirche. Sie könne sich sehr wohl ändern und tue dies auch. Als Beispiele nannte er Fortschritte in Sachen finanzielle Transparenz nach dem Skandal um seinen Vorgänger als Bischof von Limburg, Franz-Peter Tebartz-van Elst. Auch aus sexuellen Übergriffen durch Priester in der Vergangenheit ziehe sein Bistum Konsequenzen. „Wir kommen fast nicht nach, diese Veränderungen, die wir wollen, 60 an der Zahl, zu implementieren“, sagte Bätzing. Ferner verwies er auf sein Bekenntnis zum „Synodalen Weg“, „dass die bischöfliche Gewalt eingehegt, verantwortet, begrenzt und kontrolliert wird“. Gleichwohl bekennt er: "Ich gebe zu, ja, der Papst enttäuscht mich auch“
Der Link zum Gespräch in der Rubrik CHRISTLICHE WELT.
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Eine der prägenden Gestalten der deutsch-jüdischen Geschichte war Martin Buber, der Philosoph und politische Verfechter des Dialogs, der Verständigung, des Gesprächs von "Ich und Du", wie sein Hauptwerk heißt. 1878 in Wien geboren, in Lemberg aufgewachsen, sammelte Buber früh Zeugnisse des chassidischen Lebens. 1902 war er einer der Mitbegründer des Jüdischen Verlags und der Monatszeitschrift "Der Jude". Seine religionsphilosophischen Beiträge haben weit in die Wissenschaft und Literatur hineingewirkt. 1938 übersiedelte Martin Buber nach Jerusalem und lehrte an der Hebräischen Universität. Er setzte sich für die Verständigung zwischen Juden und Arabern in Israel ein und suchte nach 1945, gegen viele Widerstände, das Gespräch mit den Deutschen. Der christlich-jüdische Dialog verdankt ihm die wesentlichen Impulse. Nun hat einer der besten Kenner von Bubers Werk, der 1941 in New York geborene und in Chicagoe wie auch Jerusalem lehrende Paul Mendes-Flohr, Mitherausgeber der Martin Buber Werkausgabe, eine Biographie über Martin Buber vorgelegt. Carsten Hueck hat sie für DEUTSCHLANDRADIO gelesen: Der unangepasste Vordenker".
Der Link zur Buchvorstellung in der Rubrik ONLINE-REZENSIONEN.
Einen angenehmen Tag wünscht
Dr. Christoph Münz
redaktion@compass-infodienst.de
(Editorial zusammengestellt unter Verwendung des Teasermaterials der erwähnten Artikel)
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