ACHTUNG:
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Israels Acht-Parteien-Koalition ist am Ende: Ministerpräsident Naftali Bennett und Außenminister Jair Lapid verständigten sich darauf, die Parlamentswahlen vorzuziehen. Alle „Versuche zur Stabilisierung der Koalition“ seien „ausgeschöpft“ worden, hieß es. Es wäre die fünfte Wahl innerhalb von dreieinhalb Jahren - und Ex-Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hofft auf die Rückkehr an die Macht: "Knesset soll sich auflösen".
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Lange schon führen Israel und Iran ein Schattenkrieg miteinander. Die Führung in Teheran unterstützt den Hizbullah in Libanon und palästinensische Extremisten und ruft immer wieder zur Vernichtung Israels auf. Nun spitzen sich die Dinge zu: in den letzten Monaten kam es im Iran zu zahlreichen ungeklärten Mordanschlägen auf Regimevertreter und Forscher. Passt das zu dem von Bennet verkündeten Strategiewechsel zur sogenannten Oktupus-Doktrin? Diese setzt darauf, nicht nur das Atomprogramm, sondern auch Irans Militärprogramm und Teherans Regionalstrategie zu treffen, wie Inga Rogg für die NEUE ZÜRCHER ZEITUNG berichtet.
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Der israelischer Schriftsteller Abraham B. Yehoshua ist gestorben. Er war zusammen mit Amos Oz und David Grossman der bedeutendste israelische Schriftsteller der Gründerjahre. Neben seiner schriftstellerischen Laufbahn war Yehoshua zudem eine führende Stimme der israelischen Friedensbewegung und forderte wie seine beiden Schriftstellerkollegen eine Zweistaatenlösung für den Konflikt mit den Palästinensern. Bis er schließlich "vor wenigen Jahren eine aufsehenerregende Wende vollzog", wie Peter Münch in seinem Nachruf für die SÜDDEUTSCHE ZEITUNG schreibt. Denn angesichts "der fortgeschrittenen israelischen Landnahme erklärte er die Zwei-Staaten-Lösung für 'völlig illusionär' und setzte sich fortan für einen gemeinsamen Staat oder eine Föderation mit gleichen Rechten für Israelis und Palästinenser ein." Jakob Hessing weist in der FAZ darauf hin, dass das, "was er in den Essays beklagt, ... zugleich das große Thema seiner Prosa" ist: "Jehoschuas Protagonisten leben nicht nur in Israel, sie leben auch im Ausland, und er stellt sie als gespaltene Seelen dar." Dazu passt, dass er mit Äußerungen zur Bedeutung der jüdischen Diaspora 2006 einen Sturm der Empörung auslöste. Vor jüdischen US-Repräsentanten sagte er damals in Washington, die jüdische Identität im Ausland sei weniger stark ausgeprägt als in Israel. "Israeli sein ist meine Haut, nicht meine Jacke", sagte Yehoshua. Später musste er sich entschuldigen, weil viele US-Juden sich durch seine Worte beleidigt fühlten. Und Anat Feinberg bilanziert in ihrem Nachruf für die JÜDISCHE ALLGEMEINE WOCHENZEITUNG:
"Seine Werke, die zum Kanon der hebräischen Literatur zählen, legen Zeugnis von einer außergewöhnlichen Fantasie und meisterhaften Erzählkunst ab. Sie gehören eindeutig zur Weltliteratur. Man wird seine literarische Stimme nicht nur in Israel schmerzlich vermissen."
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Um die Abhängigkeit von russischen Energieimporten zu senken, soll künftig mehr israelisches Erdgas in die EU transportiert werden – dessen Weg führt über Ägypten, das sich zu einem „Energie-Hub“ entwickeln könnte. So der Kern eines Abkommens zwischen der EU, Israel und Ägypten. Das Abkommen sei „ein großer Schritt nach vorn bei der Energieversorgung Europas“, lobte EU-Kommissionspräsidentin von der Leyen. Sie sprach zugleich von einem „ersten Schritt auf dem Weg zu einem mittelmeerweiten Abkommen“. Israels Energieministerin Elharrar sagte, in einem „historischen Augenblick“ sei „das kleine Israel ein signifikanter Akteur im globalen Energiemarkt geworden“. Freilich gibt u.a. der STERN zu bedenken:
"Im Vergleich zu den russischen Importen dürften die erwarteten Mengen aus Israel aber eher klein ausfallen: Die EU-Kommission rechnet für 2023 mit Lieferungen von rund 10 Milliarden Kubikmetern Gas. Aus Russland führte die EU vergangenes Jahr dagegen mehr als das 15-Fache ein."
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Der deutsch-persisch-israelischer Politologe und Schriftsteller Arye Sharuz Shalicar, geboren in Berlin und ehemaliger Berater des israelischen Außenministers und offizieller Sprecher der Israelischen Verteidigungskräfte (IDF), denkt in einem Essay für die BERLINER ZEITUNG darüber nach, warum so viele Deutsche "Feuer und Flamme und sofort am Thema interessiert (sind), wenn es um „den Nahostkonflikt“ geht, während es kaum jemanden juckt, dass Menschen rings um Israel, unter anderem im Jemen, Irak, Iran, Libanon, in Syrien, täglich misshandelt, vergewaltigt, unterdrückt und ermordet werden? Warum interessiert das Schicksal der Palästinenser die Deutschen offenbar so viel mehr als das Schicksal anderer Menschen im Nahen Osten?" Shalicar beklagt u.a. das mangelnde Wissen auf deutscher Seite, die den Nahost-Konflikt in einer unseligen Fixierung auf das israelisch-palästinensische Prolbem reduieren:
"Es gibt nämlich nicht einen Nahostkonflikt, sondern viele parallel laufende Nahostkonflikte. Schiiten gegen Sunniten. Türken gegen Kurden. Araber gegen Perser. Muslimbrüder gegen Verbündete des Westens. Dschihadisten gegen alle. Israel und auch die Palästinenser spielen in all diesen Konflikten, die den Nahen Osten beschäftigen, in der Regel keine Rolle. Hin und wieder kommt es dazu, dass die eine oder andere Partei, also Israel oder die Palästinenser, doch namentlich genannt werden, dann aber in der Regel nur, weil sie für eigene Propagandazwecke missbraucht werden."
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Michael Heitmann erinnert in einem Beitrag für die WELT an das kleine Dorf Lidice in der Nähe von Prag, das im Mai 1942 Opfer einer brutalen SS-Vergeltungsaktion wurde. Nach dem erfolgreichen Attentat auf Gestapo-Chef Reinhard Heydrich begann am Morgen des 10. Juni 1942 das Morden: 173 Männer und Jungen im Alter ab 15 Jahren wurden sofort erschossen, Frauen und Kinder verschleppt und großteils in nationalsozialistischen Konzentrationslagern ermordet. Lidice – dieser Ortsname ist zu einem Symbol für den nationalsozialistischen Terror mitten in Europa geworden: "Der Name des Dorfes sollte 'ausgemerzt' werden".
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Gustav Herzberg kam ins KZ Ravensbrück, weil er homosexuell war und starb dort 1942. Am 26. Juni um 14 Uhr wird es am Stolperstein Kurstraße 22, 10117 Berlin, ein Treffen zum Gedenken an Gustav Herzberg geben. Warum aber erfuhr seine Großnichte erst vor kurzem überhaupt von seiner Existenz? Xenia Trost, geboren 1963 in Ost-Berlin und gelernte Buchbindermeisterin, schildert in einem Beitrag für die BERLINER ZEITUNG, wie sie vom Schicksal Ihres Großonkels erfuhr und berichtet von ihrer zweijährigen Recherche, die ein Stück verschwiegener Familiengeschichte ans Licht brachte: "Zu Tode gequält, dann vergessen: Die Geschichte meines verlorenen Großonkels".
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Die Quandts, die Flicks, die von Fincks, die Porsche-Piëchs, die Oetkers und die Reimanns zählen zu den reichsten deutschen Unternehmerdynastien. Und dennoch ist ihre dunkle Vergangenheit kaum bekannt. David de Jong hat in seinem kürzlich erschienen Buch "Braunes Erbe: Die dunkle Geschichte der reichsten deutschen Unternehmerdynastien" erzählt, woher ihr Wohlstand kommt, wie sie sich im Nationalsozialismus bereichert haben, und wie sie danach damit umgingen. Viele Firmen haben inzwischen ihre "braune" Geschichte zwar aufarbeiten lassen, doch für die Erben sei die Sache damit oft erledigt, kritisiert der Autor in einem längeren Interview mit der NEUEN ZÜRCHER ZEITUNG: «Sie legen einen erstaunlichen Mangel an Reflexion an den Tag»
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Eine Debatte im Vorfeld der documenta drehte sich um die Frage, ob die Veranstaltung in ihrer Tendenz antisemitisch oder zumindest israelfeindlich sei. Nun hat Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier in seiner Eröffnungsrede klar Stellung bezogen: Wenn Kritik an Israel umschlage in Infragestellung seiner Existenz, sei die Grenze überschritten. U.a. sagte er:
"Denn so nachvollziehbar manche Kritik an der israelischen Politik, etwa dem Siedlungsbau, ist: Die Anerkennung der israelischen Staatlichkeit ist die Anerkennung der Würde und Sicherheit der modernen jüdischen Gemeinschaft. Die Anerkennung ihrer Existenzgewissheit. Als deutscher Bundespräsident halte ich für mein Land fest: Die Anerkennung Israels ist bei uns Grundlage und Voraussetzung der Debatte!"
Und kritisch konstatierte er:
"Es fällt auf, wenn auf dieser bedeutenden Ausstellung zeitgenössischer Kunst wohl keine jüdischen Künstlerinnen oder Künstler aus Israel vertreten sind. Und es verstört mich, wenn weltweit neuerdings häufiger Vertreter des globalen Südens sich weigern, an Veranstaltungen, an Konferenzen oder Festivals teilzunehmen, an denen jüdische Israelis teilnehmen."
Dem hielt er unmissverständlich entgegen:
"Niemand, der in Deutschland als Debattenteilnehmer ernst genommen werden will, kann zu Israel sprechen, aber zu sechs Millionen ermordeten Juden schweigen. Die Wunde der Shoah bleibt offen; wir wollen, dass sie sichtbar bleibt."
Nur wenige Tage nach Steinmeiers Eröffnungsrede ist der Konflikt um antisemitisch intendierte Kunstwerke auf der documenta eskaliert. Denn die "ausschwärmenden Antisemitismuskunst-Detektive werden auf der Documenta 15 immer fündiger, von einem einzigen Ausrutscher kann inzwischen nicht mehr die Rede sein", schreibt Stefan Trinks in der FAZ und schildert einige der gravierendsten Fälle. So ist etwas auf einem Detail eines kritisierten Banners ein Mann in Anzug und Krawatte zu sehen, haifischartige Raffzähne ragen aus dem Mund, daneben eine Zigarre. Eine angedeutete Schläfenlocke hängt herunter, auf dem Hut prangt die SS-Rune. Auf einem anderen Detail wird unter einem Kanonenrohr eine Person in Uniform gezeigt, sie trägt die Nase eines Schweins, das bei gläubigen Juden als unrein gilt. Auf dem roten Halstuch ist der Davidstern zu sehen, auf dem Helm der Name des israelischen Geheimdienstes Mossad. Sogar bis bislang eher zurückhaltend gewesene Kulturstaatsministerin Claudia Roth kritisierte nun die „antisemitische Bildsprache“, die israelische Botschaft spricht von „Propaganda im Goebbels-Stil“ und neugewählte Präsident der Deutsch Israelischen Gesellschaft (DIG), Volker Beck, hat gar Anzeige erstattet. Stephan-Andreas Casdorff kommentiert im TAGESSPIEGEL: "Es kann aber nicht sein, dass Antisemitismus Teil des von der öffentlichen Hand geförderten künstlerischen Diskurses in Deutschland ist." Und die Orthodoxe Rabbinerkonferenz veurteilt die documenta in Kassel kurz und bündig: »Eine Beleidigung für die jüdische Welt«.
Zahlreiche Links zu Berichten und Kommentaren zum Thema in der Rubrik ANTISEMITISMUS.
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Die Nachricht mag sich zunächst etwas skurril anhören: in Boynton Beach, im US-Bundesstaat Florida, hat eine jüdische Gemeinschaft Klage gegen ein Gesetz eingereicht, das Abtreibungen nach der 15. Woche verbietet. Dadurch würden jüdische Frauen den Regeln eines anderen Glaubens unterworfen, argumentieren die Kläger und berufen sich auf das Recht auf Religionsfreiheit. Hintergrund ist die immer schärfer verlaufende Debatte in den USA um das Abtreibungsrecht, in der vor allem evangelikale Christen immer wieder mit der Bibel argumentieren, aber natürlich aus einem rein christlichen Blickwinkel. Da die US-Verfassung aber die Bevorzugung oder Benachteiligung einer Religion verbietet, stemmt sich nun besagte jüdische Gemeinschaft gegen diese politische Instrumentalisierung der Bibel, wie Malte Lehming für den TAGESSPIEGEL berichtet: "Verstößt ein striktes Abtreibungsverbot gegen die Religionsfreiheit?"
Der Link dazu in der Rubrik INTERRELIGIÖSE WELT.
Jede Woche treffen sich jüdische, christliche und muslimische Jugendliche, um gemeinsam zu singen. Und das mitten in einer Stadt, in der Israelis und Palästinenser oft Konflikte austragen: in Jerusalem. Der Jugendchor will "Brücken bauen mit Gesang". Die Chorleiter, so berichtet Anja Koch für QANTARA, achten deshalb streng darauf, dass die Hälfte der Jugendlichen aus Ostjerusalem, die andere Hälfte aus Westjerusalem kommt. Auch die Auswahl der Songs erfolgt nach einer Quote, erklärt Dirigent Hani Kreitem: "Wir singen hebräische und arabische Lieder zu gleichen Anteilen, damit jeder sich wohl fühlt und gleichzeitig jeder auch in der jeweils anderen Sprache singen muss."
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Johannes Reuchlin war ein deutscher Philosoph, Humanist, Jurist und Diplomat. In diesem Jahr gedenkt man seines 500. Todestages; Reuchlin starb am 30. Juni 1522 in Stuttgart. Er gilt als der erste bedeutendere deutsche Hebraist christlichen Bekenntnisses. Ein kurzer Text von Beate Barwich (Berlin) würdigt ihn als einen jener wenigen Gelehrten, die in früher Zeit und gegen den Trend der Zeit einen anderen Blick auf das Judentum ermöglichten: "Johannes Reuchlin 1455 – 1522. 500-jähriges Jubiläum 2022".
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Barrie Kosky hat in zehn Jahren die Berliner Opernwelt umgekrempelt. Als Intendant der Komischen Oper in Berlin machte er Operette und Musicals salonfähig für die Moderne und legte die Wurzeln der Oper aus dem Barock mit seinem Monteverdi-Zyklus frei. Die Zeitschrift »Opernwelt« wählte die Komische Oper unter seiner Ägide zum Opernhaus des Jahres. Kosky ist besonders stolz auf seine dritte Spielzeit: Da präsentierte das gleiche Ensemble mit Chor und Orchester in einer einzigen Woche hintereinander Moses und Aron, West Side Story, Don Giovanni und eine Oper von Monteverdi. Jetzt tritt der Chef der Komischen Oper ab mit seiner „All-Singing, All-Dancing Yiddish Revue“. "Über allem schwebte immer ein talmudischer Geist des Fragens, denn Kosky ist fasziniert von der jüdischen Spiritualität und der Geschichte des Judentums", schreibt Maria Ossowski in der JÜDISCHEN ALLGEMEINEN WOCHENZEITUNG. Und Manuel Brug konstatiert in der WELT: "Er hinterlässt ein glänzendes und prekäres Erbe".
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In New York sorgt derzeit eine Ausstellung für Furore, berichtet die JÜDISCHE ALLGEMEINE WOCHENZEITUNG: "Am Yisrael High: The Story of Jews and Cannabis". Die Ausstellung beleuchtet die jahrtausendealte Bindung zwischen Juden und Cannabis. Eine jahrtausendealte Verbindung? Oh ja, offenbar, denn die aufwendige Schau im renommierten »YIVO Institute for Jewish Research« sorgt, um im Bild zu bleiben, historisch und sozialgeschichtlich für mächtig Dampf: "Am Israel High".
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Der Aufbau der Jüdischen Militärseelsorge geht voran: Ein Jahr nach Gründung des Militärrabbinats und nach Amtseinführung des Militärbundesrabbiners Zsolt Balla arbeiten die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter am Interims-Standort auf der Oberspreestraße in Berlin am weiteren Aufbau einer der jüngsten Bundeswehr-Dienststellen, wie Alexander Rasumny für die Homepage der BUNDESWEHR als auch Christoph Strack für DEUTSCHE WELLE in ihren Bilanzberichten schildern. In den nächsten Monaten werden die Zentrale des Militärrabbinats in Berlin und die Außenstellen in Hamburg, Köln, Leipzig, München und Potsdam-Schwielowsee weiter ausgebaut und mit Personal verstärkt. Außerdem soll eine Thora-Rolle speziell für das Militärrabbinat geschrieben werden. Und im Interview mit der JÜDISCHEN ALLGEMEINEN WOCHENZEITUNG zieht Zsolt Balla selbst die Bilanz eines Amtsjahres, äußert sich zu einer möglichen muslimischen Seelsorge in der Bundeswehr und blickt auf die Kontroverse um Waffenlieferungen für die Ukraine: »Wir sind für jeden einzelnen Soldaten da«
Die Links zum Thema in der Rubrik JÜDISCHE WELT.
Wenn Mädchen zwölf und Jungen dreizehn Jahre alt werden, gelten sie in der jüdischen Gemeinde als erwachsen. Sie sind dann Bat- oder Bar Mitzwa-Tochter oder Sohn des Gesetzes. Das bringt Rechte und Pflichten mit sich und wird in ihren Familien groß gefeiert. In manchen Gemeinden dürfen sie zum ersten Mal das Gebet leiten oder aus der Tora vorlesen. Auf den neuen Lebensabschnitt bereiten sie sich monatelang vor. Dabei lernen sie nicht nur viel über ihre Religion, sondern auch eine Menge über sich selbst. Margalit Berger und Anja von Cysewski haben für den SWR Jugendliche durch diese aufregende Zeit begleitet: "Kinder des Gebotes – erwachsen werden im Judentum".
Die Links zu ihrer Reportage als Manuskript oder hörbar als Podcast in der Rubrik JÜDISCHE WELT.
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"Nieder mit dem Krieg!: Eine Ethik politischer Gewalt" - so der Titel des Buches von Hartwig von Schubert, der bis 2019 als evangelischer Militärdekan an der Führungsakademie der Bundeswehr wirkte. Wenn man jedoch glaubt, hier erwarte einen ein pazifistisches Pamphlet, so liegt man falsch, urteilt Alexander Gallus in der FAZ. Bei dem Buch, das weit vor dem Ausbruch des Ukraine-Krieges entstanden ist, handele es sich weder um ein pazifistisches Werk noch um ein Traktat, es will vielmehr eine ernsthafte Reflektion über Krieg und Gewalt aus protestantischer Sicht sein: "Von der Urzeit bis Corona".
Der Link zum Beitrag in der Rubrik CHRISTLICHE WELT.
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Schätzungen zufolge überlebten etwa 180.000 zwischen 1935 und 1944 geborene jüdische Kinder den Holocaust. Einige waren versteckt oder mit Kindertransporten in Sicherheit gebracht worden, andere wurden von alliierten Truppen aus Konzentrationslagern befreit. Nach 1945 ging man davon aus, sie würden das Erlebte rasch überwinden oder schlicht vergessen, schließlich hätten sie ja »Glück« gehabt. Ihre Erinnerungen galten als weniger authentisch; in der Forschung spielten sie lange nur eine marginale Rolle. Erst in den letzten Jahren haben sie Anerkennung als Überlebende und Zeuginnen gefunden. In ihrer nun vorliegenden beeindruckenden Studie folgt Rebecca Clifford diesen sehr jungen Überlebenden auf ihren Wegen aus den Trümmern des Krieges ins Erwachsenenalter. Im Mittelpunkt steht dabei die Frage: Wie können Menschen ihrem Leben einen Sinn abgewinnen, wenn sie nicht wissen, woher sie kommen? Wenn sie die Angehörigen verloren haben, die ihnen dabei helfen könnten, ihre fragmentierten Kindheitserinnerungen einzuordnen? Clifford wertet Archivmaterial und Oral-History-Interviews aus und bringt unerwartete und schockierende Geschichten ans Licht. Ihre Befunde zwingen uns, unsere Annahmen über die Folgen von Traumata und die Natur des Gedächtnisses zu revidieren. Judith Leister stellt das Buch in der NEUEN ZÜRCHER ZEITUNG näher vor: «Mein Krieg begann 1945».
Der Link zur Buchvorstellung in der Rubrik ONLINE-REZENSIONEN.
Einen angenehmen Tag wünscht
Dr. Christoph Münz
redaktion@compass-infodienst.de
(Editorial zusammengestellt unter Verwendung des Teasermaterials der erwähnten Artikel)
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