ACHTUNG:
Guten Tag!
Seit dem Ende der bunten Links-Rechts-Koalition aus acht Parteien läuft ein auch für israelische Verhältnisse komplexer Poker über das nötige Gesetz zur Auflösung der Knesset und der Festlegung von Neuwahlen. Dabei hat sich eine auf den ersten Blick absurde Konstellation ergeben: Ausgerechnet die Opposition bremst bei dem Verfahren. Streitpunkt ist der Termin für Neuwahlen. Während Übergangsregierungschef Lapid einen möglichst nahe liegenden Termin anstrebt, um in der Rolle des Ministerpräsidenten in den Wahlkmapf zu ziehen, will genau das Netanjahu verhindern - und macht sich selbst Hoffnungen, noch vor den Neuwahlen in das Amt des Ministerpräsidenten zurückzukehren, wie aus einem Bericht des ORF hervorgeht. In der TAZ kommentiert derweil Judith Poppe das Ende der Koalition und urteilt rückblickend:
"Jeder Tag, an dem die Regierung in Israel überlebt hat, war ein Wunder – eines der ambivalentesten Wunder, die das Land bisher zu bieten hatte."
Dabei konzediert sie der Bennet-Lapid-Regierung immerhin "eine andere Sprechweise in den politischen Diskurs gebracht" zu haben, ja, beinahe eine „von Wertschätzung geprägte Sprechweise“, und fügt hinzu: "Das Land wurde regiert, ohne von persönlichen Interessen eines Netanjahu gelenkt zu werden." Abschließend hält sie fest:
"Jetzt ist das Wunder vorbei, und es kann nur schlimmer kommen – eine erneute Pattsituation und ein darauf folgender Zyklus an Neuwahlen. Oder eine rechtsreligiöse Koalition unter Netanjahu, die von rechter Hetze und den persönlichen Interessen des in Korruptionsfällen angeklagten Netanjahu geprägt sein wird. An ein neues Wunder glauben die Wenigsten."
Links zum aktuellen Stand der Dinge in der Rubrik ISRAEL AKTUELL.
Während der Iran sich den Kontrollen und Auflagen des Atomdeals immer mehr entzieht, ist Israel nicht gewillt, dem tatenlos zuzusehen. In der Folge führt dies insbesondere im Iran zu wachsender Kriegsangst, wie Shabnam von Hein für DEUTSCHE§ WELLE berichtet und den den iranischen Politologe Sadegh Zibakalam in Teheran zitiert:
"Die Menschen im Iran sind besorgt und haben Angst vor einem möglichen Krieg. Israel betrachtet das iranische Atomprogramm als ernsthafte Bedrohung für seine Existenz. Eine Rückkehr zur Atomvereinbarung von 2015 scheint immer unwahrscheinlicher. Der Iran hat Kontrollmöglichkeiten der IAEA reduziert und kann sein Atomprogram weiterentwickeln. Unter diesen Umständen würde ich mich nicht wundern, wenn andere Länder der Region sich Israel anschließen und ein Bündnis gegen den Iran schmieden. Sie haben alle Angst vor dem militärischen Einfluss des Irans. Das ist den Menschen im Iran bewusst, und sie haben Angst."
Auch Christian Böhme befürchtet im TAGESSPIEGEL eine "fatale Konfrontation mit dem Iran", die auf eine militärische Konfrontation hinauslaufe. Im Blick auf den geplanten Besuch des amerikanischen Präsidenten Joe Biden Mitte Juli schreibt er:
"Deshalb muss Biden Teheran deutlich zu verstehen geben, wie geschlossen die Front gegen den Iran ist. Dass es ein Zeichen von Vernunft wäre, einen neuen Atomdeal einzugehen. Ob der Iran solchen Argumenten zugänglich ist, weiß niemand. Längst haben sich die Mullahs Richtung Russland und China orientiert. Die drei Regime bilden eine Art Autokraten-Allianz, wollen die angebliche Vorherrschaft des Westens brechen. Auch im Nahen Osten."
Links zum Thema in der Rubrik ISRAEL UND NAHOST HINTERGRUND.
ConAct – das Koordinierungszentrum Deutsch-Israelischer Jugendaustausch feierte am 22.06.2022 sein 20-jähriges Jubiläum und die seither bestehende Kooperation mit der Israel Youth Exchange Authority. Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier, Bundesjugendministerin Lisa Paus und der amtierende Botschafter des Staates Israel, Aaron Sagui, überbrachten Ihre herzlichen Glückwünsche. Mit Musik, Tanz und einem Rückblick auf die Meilensteine der vergangenen 20 Jahre wurde das Jubiläum im Rahmen der Festveranstaltung mit 200 Gästen gefeiert: "20 Jahre ConAct – 20 Jahre Kooperation mit der Israel Youth Exchange Authority".
Mehr dazu in einem Bericht in der Rubrik ISRAEL, DEUTSCHLAND, EUROPA UND DIE WELT.
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Nach der parlamentarischen Sommerpause soll der Bundestag beschließen, in Berlin ein neues Dokumentationszentrum Zweiter Weltkrieg und deutsche Besatzungsherrschaft in Europa zu errichten; sogar die Abkürzung ist schon festgelegt: ZWBE. Das Deutsche Historische Museum (DHM) hat ein Konzept erarbeitet, das eine Investitionssumme von von 134 Millionen Euro und einem Bau mit 15.000 Quadratmeter Fläche vorsieht, davon etwa 4000 Quadratmetern für die ständige und weitere 2000 für Wechselausstellungen. Zum Vergleich: Der Ort der Information unter dem Holocaust-Mahnmal umfasst etwa 800 Quadratmeter Ausstellungsfläche. In der WELT erklärt der Historiker und Holocaust-Experte Stephan Lehnstaedt, der am Touro College in Berlin lehrt, die Mängel des Konzepts, aber auch die Chancen des gesamten Projekts. Auf die Frage, was denn seiner Meinung nach konzeptionell im Zentrum stehen müsse, sagt er:
"Die Opfer, denen noch keine eigene Gedenkstätte gewidmet ist. Zunächst mal die sonstige, gewissermaßen normale Zivilbevölkerung des besetzten Europas, also die Gewalt gegen die verschiedensten Ethnien etwa in Polen, Griechenland, Serbien, Belarus, Russland, Ukraine usw. Das sind zusammen Millionen von Tote! Stattdessen haben wir ein Konzept, das so tut, als wäre Opferschaft völlig unabhängig von der Nationalität – was übrigens auch die Unterschiede von Besatzung in West und Ost verwischt."
Der Link zum Interview in der Rubrik VERGANGENHEIT...
In den Morgenstunden des 29. Juni 1941, dem „Schwarzen Sonntag“, wurden in der ehrwürdigen Universitätsstadt Iassi plötzlich die Straßen abgesperrt. Rumänische Polizisten und Soldaten treiben die Juden der Stadt auf dem großen Platz vor der Präfektur zusammen. Tausende werden an diesem Sonntag im Beisein deutscher Einheiten von rumänischen Polizisten und Soldaten erschossen. Manche Juden werden von ihren Nachbarn aus den Häusern gezerrt, beraubt und erschlagen. Die Leichen bleiben in den Straßen liegen. Überall fließt Blut. Carsten Dippel erinnert in DEUTSCHLANDRADIO an das Massaker, dem schätzungsweise 15.000 Jüdinnen und Juden zum Opfer fielen: "In den Straßen floss überall Blut".
Der Link zum Beitrag in der Rubrik VERGANGENHEIT...
Aus Anlass seines 100-jährigen Bestehens hat das führende Fußballmagain "kicker" die Entwicklung der Zeitschrift in den Jahren 1933 bis 1945 untersuchen lassen. Wie verlief der Wandel von einer eher unpolitischen Fußballfachzeitschrift zu einem linientreuen Medium? Ab wann und in welcher Weise passte sich der kicker den neuen politischen Verhältnissen an? Dieses sind Fragestellungen, die von renommierten Historikern und Historikerinnen untersucht wurden. DEUTSCHLANDRADIO und JUNGLE WORLD haben sich die nun vorliegenden Ergebnisse genauer angesehen: "Wie sich der 'Kicker' im Nationalsozialismus verhielt".
Die Links dazu in der Rubrik VERGANGENHEIT...
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Kurz und bündig in einem Satz bringt Roman Bucheli für die NEUE ZÜRCHER ZEITUNG die Vorgänge auf der documenta in Kassel auf den Punkt:
"Kaum ist die Kasseler Kunstausstellung Documenta eröffnet, blamieren sich die politisch Verantwortlichen mit einem Skandal, den sie hätten verhindern können und müssen – wenn sie es nur gewollt hätten."
Bleibt die Frage, ob es "nur Arglosigkeit seitens der politisch Verantwortlichen (war) oder schon Scheinheiligkeit? Vielleicht nahmen sie es nur ahnungslos hin, dass im Namen der Kunst und vom Staat toleriert auf öffentlichem Grund judenfeindliche Hetze verbreitet werden konnte. Oder aber sie billigten es sogar in maliziöser Naivität. Gleichgültig, was der Grund war, der Rücktritt des Oberbürgermeisters und der Generaldirektorin ist unumgänglich."
Ähnlich sieht das auch Erica Zingher in ihrem Kommentar für die TAZ, wenn sie schreibt:
"Das sind diese Momente, in denen man als Jüdin in Deutschland von einem Zustand der Aufregung, der Wut kurz in den Wahnsinn abrutscht. Weil nicht mehr zu fassen ist, warum eine solche Katastrophe mit Ansage, wie die Documenta eine war, nicht vermieden wurde."
Und fügt empört hinzu:
"Stattdessen müssen sich Jüdinnen und Juden nun auch noch anhören, dass ihre „Gefühle verletzt“ worden seien, wie es die Leitung der Documenta verlauten ließ. Wenn’s nur das wäre. Um Gefühle geht es aber nicht, sondern um Antisemitismus. Um die Tatsache, dass Judenhass Teil einer staatlich finanzierten Kunstausstellung sein kann und sich Aufgeklärte, Bürgerliche, sich als „progressiv“ verstehende Linke nicht daran stören. Es geht auch um die wochenlange systematische Abwertung jüdischer Stimmen, die davor gewarnt haben, was nun eingetreten ist."
Im Interview mit der FRANKFURTER RUNDSCHAU erläutert Meron Mendel, Direktor der Bildungsstätte Anne Frank in Frankfurt, wie er die an ihn herangetragene Aufgabe versteht, jetzt für die Kunstschau die Bilder auf einen möglichen antisemitischen Gehalt zu überprüfen. Er rät grundsätzlich zur Prüfung des Einzelfalls und plädiert für eine differenzierte Sichtweise:
"Die Tatsache, dass wir seit Sonntag vor einer Woche mit einem echten antisemitischen Kunstwerk auf der Documenta konfrontiert waren, bedeutet aber nicht gleichzeitig, dass jeder Vorwurf, der seit Januar erhoben wurde, auch berechtigt und wahr ist. Wir müssen uns weiterhin jede Kritik genau anschauen und separat bewerten, sonst besteht die Gefahr einer Pauschalisierung, die leider gerade sehr in Mode ist. Wenn Sascha Lobo im „Spiegel“ von einer „Antisemita“ statt einer Documenta spricht, ist das eine Pauschalisierung, die keinem weiterhilft. Jetzt 1500 Künstlerinnen und Künstler als Antisemiten darzustellen, das ist grob falsch."
Ebenfalls in der TAZ weist Andreas Fanizadeh darauf hin, dass es sich allerdings nich tum einzelne Ausrutscher handelt, die zur Debatte stünden und hält dem entgegen:
"Es ist die Systematik. Unter der kulturalistischen Behauptung, ein „Globaler Norden“ agiere gegen einen „Globalen Süden“, werden wie früher bei Maoisten und Marxisten-Leninisten sämtliche „Nebenwidersprüche“ ausradiert. Hamas und viele Fraktionen der PLO stehen für repressive paternalistische Systeme und korrupte Kriegsökonomien. Doch für alle intern verursachten Missstände machen sie einen äußeren Feind verantwortlich: Israel, die USA, die Demokratien des Westens. Hamas und PLO sind mit islamistischen Bewegungen wie Hisbollah im Libanon sowie staatsterroristischen Regimen wie in Syrien oder im Iran eng verbunden. Diese massakrieren die Oppositionen in ihren Ländern. Von Freiheit der Kunst braucht man da erst gar nicht zu sprechen. Und sie haben Israel als demokratische Bedrohung im Visier, ähnlich wie Putins Russland die Ukraine."
"Die Kuratorenrolle liegt nicht bei der Geschäftsführung", weist wiederum die documenta-Direktorin Sabine Schormann im Gespräch mit der HNA die Vorwürfe gegen sie zurück:
"Ruangrupa und die Künstler haben versichert, dass es keinen Antisemitismus geben wird. Das Problem ist, dass es aus ihrer Sicht keiner ist. Und an dieser Stelle liegt das Missverständnis. Sie haben ihre Aufgabe aus ihrer Perspektive wahrgenommen, und es ist ihnen aufgrund unserer unterschiedlichen kulturellen Erfahrungsräume zu spät aufgefallen, dass ein solches Motiv in Deutschland absolut inakzeptabel ist."
Im Gespräch mit dem NDR will der Politikwissenschaftler Stephan Grigat freilich die documenta-Leitung und die Politik nicht so leicht aus der Verantwortung lassen. Er erinnert daran:
"Wenn man Leute, die sich stolz dazu bekennen, dass sie anti-israelische Positionen vertreten, von denen sehr viele die anti-israelische Boykottbewegung BDS unterstützen, wenn man diese eine documenta machen lässt, dann muss man sich nicht wundern, wenn man so ein Programm und so eine Ausstellung präsentiert bekommt. Und ich denke auch: Man muss darüber reden, wer die politische Verantwortung für das Ganze hat und das ist maßgeblich die Kulturstaatsministerin Claudia Roth, die diese Kritik auch seit Monaten kannte."
"Willkommen auf der Antisemita 15", titelt bissig SPIEGEL-Kolumnist Sascha Lobo und meint, es gäbe eben eine "breite Antisemitismusakzeptanz" in Deutschland, "die im Judenhass eine hinnehmbare Menschenfeindlichkeit sieht. Die vielen Warnungen über Wochen und Wochen kamen ja nicht aus dem Nichts. Sie bezogen sich zum Beispiel auf die BDS-Nähe einiger Kunstschaffender.... Wenn man solche Leute dazuholt, bekommt man genau das, was jetzt in den Händen der Veranstaltenden explodiert ist: Judenhass mit Deko-Schleifchen. Und doch taten nicht nur die Documenta-Verantwortlichen, sondern auch ein Teil der Medien und die indirekt mitfinanzierende Kulturstaatsministerin Claudia Roth jede Sorge ab."
Links zu den erwähnten sowie weiteren Berichten, Kommentaren und Analysen in der Rubrik ANTISEMITISMUS.
Am 14. Juni fällte der Deutsche Bundesgerichtshof ein Urteil über das sogenannte „Judensau-Relief“ in Wittenberg (siehe Compass 21.6.2022). Das Gericht war der Auffassung, dass die Gemeinde nach ihrer Entscheidung für den Verbleib des Reliefs (1983) geeignete Maßnahmen ergriffen hat, um die Verhöhnung zu entkräften, ja zurückzunehmen und in eine neue Botschaft zu wandeln. Aus einem Schandmal sei so ein Mahnmal geworden. Darüber macht sich in einem bedenkenswerten Essay für FEINSCHWARZ Reinhard Hoeps, em. Prof. für Systematische Theologie und ihre Didaktik an der Katholisch-Theologischen Fakultät der Universität Münster und von 1998 bis 2020 Leiter der Arbeitsstelle für christliche Bildtheorie, theologische Ästhetik und Bilddidaktik, seine Gedanken und erläutert in drei Punkten, was seiner Meinung nach aus alledem zu lernen sei:
"1. Für das Verständnis problematischer Bildwerke sind Tafeln mit erläuternden Texten hilfreich, aber unzulänglich; 2. Es kommt nicht darauf an, aus der Schande der Judenverhöhnung herauszukommen, sondern auf rechte Weise in sie hineinzufinden; 3. Bildern muss mit Bildern begegnet werden."
Der Link zum Essay in der Rubrik ANTISEMITISMUS.
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Sich als jüdische Reisegruppe fünf Stunden die Lebens- und Leidensgeschichte Jesu anzusehen, verdient Respekt. Mancher Christ will sich das nicht antun. So aber eine Reisegruppe aus Israel, die die Oberammergauer Passionspiele besuchten und miterlebten, wie Jesus sich mit dem Hohen Rat und dem Römer Pontius Pilatus anlegt - und wie er am Kreuz stirbt und aufersteht. Anschließend gab es dann noch eine Begegnung und Gespräch mit Spielleiter Christian Stückl, der vergangenes Jahr für die Entgiftung von anti-jüdischen Elementen der Passionsspiele mit der Buber-Rosenzweig-Medaille ausgezeichnet wurde. Barbara Just hat die Begegnung zwischen Spielleiter und jüdische Reisegruppe für DOMRADIO verfolgt: "Wie 'Neugier' den jüdisch-christlichen Dialog befruchtet".
Der Link zum Beitrag in der Rubrik INTERRELIGIÖSE WELT.
Amy-Jill Levine, emeritierte Professorin für Jüdische Studien und Neues Testament, erhält am Sonntag in Frankfurt den erstmals verliehenen „Seelisbergpreis“. Die 1956 geborene Wissenschaftlerin wird für ihre jahrzehntelange Rolle beim Aufbau einer neuen und bereichernden Beziehung zwischen Juden und Christen geehrt, wie der Internationale Rat der Christen und Juden (ICCJ) mitteilte. Als Jüdin habe sie die Texte des Neues Testament aus ihrem jüdisch-messianischen Kontext der Zeit kommentiert. Der Preis wird vergeben vom Zentrum für interkulturelle Theologie und Religionen der Universität Salzburg und dem Internationalen Rat der Juden und Christen (ICCJ). Anlass der Preisstiftung wiederum ist 75-Jahr-Jubiläum der Seelisbergkonferenz im Jahre 1947, die damals als «Internationale Dringlichkeitskonferenz zur Bekämpfung des Antisemitismus» einberufen und auf der die «10 Thesen von Seelisberg» verabschiedet wurden. Das Papier gilt gewissermaßen als Gründungsdokument des christlich-jüdischen Dialogs nach 1945, die Konferenz zulgeich als dessen Geburtstunde. Für KATH.CH erläutert und kommentiert Christian Rutishauser, Berater für jüdisch-christliche Angelegenheiten der Schweizer und der Deutschen Bischöfe sowie des Heiligen Stuhls, weitere Hintergründe: "Das «Rütli» der Antisemitismus-Bekämpfung".
Der Link zum Beitrag in der Rubrik INTERRELIGIÖSE WELT.
Es ist eine von wenigen Moscheen weltweit, in der regelmäßig eine Frau zum Gebet ruft und eine Predigt hält: die liberale Ibn-Rushd-Goethe-Moschee in Berlin Moabit. Die Moschee steht für einen progressiven Islam und lädt LGBTIQ-Personen ein, »um auch ihnen einen Ort der spirituellen Geborgenheit anzubieten«, wie es auf der Webseite der Gemeinde heißt. Auch alle islamischen Glaubensrichtungen sind willkommen, egal ob sunnitisch, schiitisch, alevitisch oder Sufi. Nun feiert sie ihr fünfjähriges Jubiläum, wie Johanna Montanari für NEUES DEUTSCHLAND berichtet: "Beten unter Beobachtung".
Mehr dazu in der Rubrik INTERRELIGIÖSE WELT.
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Vier Monate nach dem Beginn des russischen Angriffskriegs ist die Ukraine so weit von einem Frieden entfernt wie im Februar. Im öffentlichen Interesse des Westens rückt das Thema jedoch langsam in den Hintergrund, und andere Probleme treten allmählich in den Vordergrund. Es sieht so aus, als würde sich die Welt an die Tatsache gewöhnen, dass in Europa ein Krieg stattfindet. So befürchtet es Vyacheslav Likhachev in einem Beitrag für die JÜDISCHE ALLGEMEINE WOCHENZEITUNG, den er beschwörend überschreibt mit dem Aufruf: "Vergesst uns nicht!". Ebenfalls in der JÜDISCHEN ALLGEMEINEN WOCHENZEITUNG ein Bericht von Miryam Gümbel über die psychologische Betreuung von geflüchteten Kindern in der jüdischen Gemeinde in München. Ähnlich versucht man auch in Wien den jüdischen Geflüchteten aus der Ukraine zu helfen, wie Savanka Schwarz für das Jüdische Magazin "NU" schildert: „Der Krieg in der Ukraine weckt Emotionen und Ängste“.
Die Links zum Thema in der Rubrik JÜDISCHE WELT.
Schwere Vorwürfe erschüttern seit Wochen Deutschlands Ausbildungsstätte für liberale Rabbiner, das Abraham Geiger Kolleg. Im Interview mit dem SPIEGEL erläutert Interimsdirektorin Gabriele Thöne, warum das Kolleg keine Fehler gemacht habe – und was sie ändern will. Thöne, Jahrgang 1958, arbeitete unter anderem als Rechtsanwältin in einer Wirtschaftskanzlei in Frankfurt am Main und war von 2002 bis 2006 Finanzstaatssekretärin des Landes Berlin. Sie ist Mitglied der Deutsch-Israelischen Gesellschaft und der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit. Im Mai berief das Abraham Geiger Kolleg sie zur Übergangschefin; Direktor Walter Homolka lässt sein Amt derzeit ruhen. Auf die Frage des SPIEGEL, wie sie damit umgehen wolle, dass Walter Homolka als Geschäftsführer weiterhin im Zentrum einer als toxisch beschriebenen Kultur am Kolleg stehe, antwortet sie:
"Ich muss immer wieder zurück zur Definition meiner Aufgabe gehen. Sie lautet: Erhalt der Institution, unabhängig von irgendwelchen Einflüssen. Ich kann nicht alles zerreißen und rechtsstaatliche Gesichtspunkte missachten. Es ist juristisch auch gar nicht möglich, dass er nicht mehr Geschäftsführer ist."
Der Link zum Interview in der Rubrik JÜDISCHE WELT.
Seit 27 Jahren kommt das liberale Judentum in Deutschland einmal im Jahr zusammen, um gemeinsam zu lernen, zu beten, Schabbat zu feiern und zu diskutieren. Nach einer dreijährigen Zwangspause wegen der Corona-Pandemie konnte die Union progressiver Juden in Deutschland (UpJ) dieses wichtige Treffen, die sogenannte Jahrestagung, endlich wieder veranstalten. Diesmal hatte man Budapest als Tagungsort gewählt. Unter anderem waren zwei Themen dominerend, berichtet György Polgár für die JÜDISCHE ALLGEMEINE WOCHENZEITUNG: die Rolle Walter Homolkas und die Vorgänge am Geiger Kolleg, wobei die Vorstandsmitglieder und viele Teilnehmer den Vorgängen in Potsdam mit Unverständnis gegenüber standen und Homolka verteidigten. Und auch ein anderes Thema beherrschte die Tagung: der Krieg in der Ukraine. Er tauchte in den Gesprächen zwischen den 150 Delegierten immer wieder auf. Denn der überwiegende Teil der Mitglieder von Gemeinden, die zur UpJ gehören, stammt aus der Ukraine und Russland.
Der Link zum Bericht in der Rubrik JÜDISCHE WELT.
Das 1904 gegründete Jewish Museum in New York ist eine der ältesten Institutionen dieser Art weltweit. Mit seiner außergewöhnlichen, mehr als 30.000 Objekte umfassenden Sammlung von Kult- und Kunstgegenständen thematisiert es jüdische Kultur und Identität und hat mit bahnbrechenden Ausstellungen Kunstgeschichte geschrieben. Für das Jüdische Magazin "NU" porträtiert Mark Elias Napadenski das bedeutende Museum: "Weltbühne für die Kunst".
Der Link dazu in der Rubrik JÜDISCHE WELT.
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Evangelikale: Viele verbinden damit nur Fundamentalisten, die Frauen als Gebärmaschinen sehen, gegen Abtreibung und Homo-Ehe sind. Doch es gibt erstaunlicher Weise auch evangelikale Feministinnen, die mit ihren Büchern ein Millionenpublikum erreichen, wie Susanna Petrin für DEUTSCHLANDRADIO berichtet: „Im Himmel gibt es keine Hierarchie“.
Der Link zum Beitrag in der Rubrik CHRISTLICHE WELT.
Die Romane Joanne K. Rowlings sind unter Christen umstritten. Hartnäckig hält sich auch in katholischen Kreisen der Mythos, dass diese Bücher, deren erster von sieben Bänden vor 25 Jahren, am 25. Juni 1997 in einer Mini-Auflage von 500 Exemplaren erschien, schädlich sind, weil sie von Magie handeln und nicht versuchen, den Glauben zu erklären. Doch das ist ein Fehler, meint Sally-Jo Durney in einem Beitrag für die TAGESPOST und erläutert, warum aus ihrer Sicht Harry Potter zentrale christliche Tugenden zu fördern imstande ist: "Was Harry Potter und das Evangelium gemeinsam haben".
Der Link zum Beitrag in der Rubrik CHRISTLICHE WELT.
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Seit fast zwanzig Jahren kämpft Ohad Hemo dafür, palästinensischen Sichtweisen in der israelischen Öffentlichkeit Gehör zu verschaffen. Er gehört zu den wenigen Journalisten seines Landes, die sich regelmäßig in den Autonomiegebieten aufhalten. Dabei wagt er sich an Orte, die die meisten Israelis nicht betreten. In seinem nun auf Deutsch vorliegenden Buch "Jenseits der Grünen Linie" erzählt er von intensiven Begegnungen und bemerkenswert offenen Gesprächen mit Menschen jenseits des Grenzzauns. Wie blicken sie auf Israel, wie auf ihre eigene Gesellschaft, welche Lösungen für den Konflikt können sie sich vorstellen? Matthias Bertsch hat das Buch für DEUTSCHLANDRADIO gelesen: "Blick hinter den Grenzzaun".
Der Link zur Buchvorstellung in der Rubrik ONLINE-REZENSIONEN.
Einen angenehmen Tag wünscht
Dr. Christoph Münz
redaktion@compass-infodienst.de
(Editorial zusammengestellt unter Verwendung des Teasermaterials der erwähnten Artikel)
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