Deutsche Bibliothek
ISSN 1612-7331
13.09.2022 - Nr. 2002
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Die nächste Tagesausgabe erscheint am Donnerstag, 22. September 2022.


Guten Tag!

Nr. 2002 - 13. September 2022



Beim Treffen mit Bundeskanzler Scholz hat Israels Regierungschef mehr Gasexporte Richtung Europa angeboten. Sein Land könne zehn Prozent des russischen Gases ersetzen. Zentral ging es bei dem Treffen auch um das Iran-Atomabkommen. Zudem haben Israels Ministerpräsident Lapid und Bundeskanzler Scholz gemeinsam die Berliner Gedenkstätte Haus der Wannseekonferenz besucht. Begleitet wurden sie dabei von Holocaust-Überlebenden und Zeitzeugen. (siehe Rubrik VERGANGENHEIT). In diesem Zusammenhang lobte Lapid Kanzler Scholz für seine Reaktion auf den von Palästinenserpräsident Abbas ausgelösten Holocaust-Eklat. Es sei offensichtlich gewesen, dass Scholz von den Abbas-Äußerungen überrascht worden sei. Umso mehr schätze er Scholz spätere Reaktion auf die Worte von Abbas. Dieser hatte bei einer Pressekonferenz mit Scholz im August Israel einen vielfachen Holocaust an den Palästinensern vorgeworfen. Der Kanzler hatte zunächst in der Pressekonferenz nicht darauf reagiert. Später hatte er sich deutlich davon distanziert. Und schließlich schwärmte Kanzler Scholz noch von den Vorzügen des israelischen Luftabwehrsystems Arrow 3. Kreisen zufolge führt die Bundesregierung bereits Kaufgespräche mit Jerusalem: "Wunderbarer Reigen deutsch-israelischen Austauschs"
Die Links zum Thema in der Rubrik ISRAEL, DEUTSCHLAND, EUROPA UND DIE WELT.

Das Leben in Israel ist teuer. Jerusalem und Tel Aviv tauchen regelmäßig in Listen der teuersten Städte auf. Im Dezember erklärte das renommierte britische Wirtschaftsmagazin „The Economist“ Tel Aviv sogar zur teuersten Stadt der Welt. Doch auch im gesamten Land ist es kostspielig, den Alltag zu bestreiten, das heißt Alltagsdinge zu kaufen oder für Wohnraum zu zahlen. Insbesondere die hohen Lebensmittelpreise machen den Israelis zu schaffen, wie Daniel Frick in seiner Reportage für ISRAELNETZ eindrücklich schildert. Die Ursachen sind vielfältig, liegen aber vor allem in mangelnder Konkurrenz, was wiederum mit den hohen Importhürden für Lebensmittel zu tun hat: "Konkurrenzlos teuer".
Der Link zur Reportage in der Rubrik ISRAEL INTERN.

Es ist schon ein erstaunlicher Befund: obwohl Israel vor Sonne, Wind und Wasserkraft nur so strotzt, nutzt das Land vergleichsweise wenig erneuerbare Energien. Die Firmengründerin Inna Braverman will das jetzt mit ihrer israelischen Firma Eco-Wave-Power ändern. Die Idee:  ellenkraftwerke an Hafen- oder Küstenmauern. Was dies genau heißt, berichtet Christian Limpert für TAGESSCHAU.de: "Die Energie von der Hafenmauer".
Der Link zum Beitrag in der Rubrik ISRAEL INTERN.

Während Israels Ministerpräsident Deutschland besucht, befindet sich Gesundheitsminister Lauterbach zu Besuch in Israel. Israel galt ja im Umgang mit der Corona-Pandemie als großes Vorbild. Auch bei Studien und Daten ist es Deutschland meilenweit voraus. Das schaut sich Lauterbach nun genauer an  - und will daraus lernen. Insbesondere die Digitalisierung steht für ihn als wichtiger Lernpunkt auf dem Programm. Beim Besuch der Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem, Pflichttermin für politische Besucher aus Deutschland, erlebt man einen in sich gekehrten, nachdenklichen Minister. Lauterbach, der als Bundesgesundheitsminister zu den am meisten gefährdeten Politikern Deutschlands gehört, schreibt in das Gästebuch der Gedenkstätte:
"Das Wissen um den Holocaust hat meine Sicht auf die Menschheit und auch auf mein Land mitgeprägt. Für mich war und ist es das größte Verbrechen in der Geschichte der Menschheit. Keine Krise, weder Pandemie noch Krieg, darf missbraucht werden für Antisemitismus und alte Ressentiments. Nicht Angst oder Abgrenzung, sondern Humanität und Wissenschaft bergen die Antworten auf Fragen der Gegenwart. Ich gedenke aller Opfer des Holocaust und ihrer Familien und werde gerade auch um ihrer willen nicht nachlassen, gegen all jene zu sprechen, die durch Hass und Verleumdung gegen das Volk Israels Zwietracht und Gewalt säen."
Links zum Thema in der Rubrik ISRAEL, DEUTSCHLAND, EUROPA UND DIE WELT.

Der Staatsbesuch des israelischen Staatspräsidenten Itzchak Herzog in Deutschland symbolisiert erneut die engen Beziehungen zwischen beiden Staaten. Allerdings blicken Israelis deutlich positiver auf Deutschland als umgekehrt die deutsche Bevölkerung auf Israel. Gerade bei der jüngeren Generation beider Länder gibt es Anzeichen einer möglichen Entfremdung. So die Ergebnisse einer Studie, die im Auftrag der Bertelsmann-Stifung durchgeführt wurde. Die Unterschiede in der gegenseitigen Wahrnehmung zwischen Deutschen und Israelis sind auch das Resultat unterschiedlicher Sicherheitslagen und unterschiedlicher politischer Kulturen. Für die allermeisten Deutschen gilt weiter die Maxime 'nie wieder Krieg', für die Israelis heißt es 'nie wieder Opfer'. Zusammenfassende Beiträge mit den wichtigsten Ergebnissen findet man auf der Seite der BERTELSMANN-STIFUNG sowie in der JÜDISCHEN ALLGEMEINEN WOCHENZEITUNG. Shimon Stein, ehemals Israels Botschafter in Deutschland, und Moshe Zimmermann, Professor emeritus der Hebräischen Universität Jerusalem, richten in einem gemeinsamen Beitrag für die FRANKFURTER RUNDSCHAU den Fokus auf einen bestimmten Aspekt der Studie, der auf eine "explosive Situation" hinweist:
"Während die Politik die absolute Unterstützung für den Judenstaat groß herausposaunt, zeigt die Bertelsmann-Studie, dass satte 83 Prozent der Deutschen dem israelisch-palästinensischen Konflikt gegenüber neutral bis gleichgültig eingestellt sind. [...] Die Kluft zwischen der offiziellen Bundesrepublik und der vox populi ist nicht zu übersehen."
Die Links zu den Beiträgen sowie zum Download der vollständigen Studie selbst in der Rubrik ISRAEL, DEUTSCHLAND, EUROPA UND DIE WELT.

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Spätestens nach dem Morden kam das Saufen – oft aber auch schon davor oder während des Tötens Hunderter bis Tausender völlig wehrloser Menschen. In der Forschung zum Holocaust und speziell zu den Tätern der Massenerschießungen von Juden in Osteuropa 1941 bis 1944, namentlich den Einsatzgruppen aus SS-Leuten und älteren Polizei-Reservisten, gilt diese Einsicht als gesetzt. Aber stimmt sie eigentlich? Welche Rolle genau spielte Alkohol in diesem Rausch aus Blut? Die Berliner Historikerin Sina Fabian hat in der aktuellen Ausgabe der „Zeitschrift für Geschichtswissenschaft“ diese Frage am Beispiel der in Nachkriegsverfahren vergleichsweise gut dokumentierten Verbrechen der Einsatzgruppe D untersucht, wie Sven Felix Kellerhof in der WELT berichtet, wo der die wichtigsten Erkenntnisse der Historikerin referiert: "Betrunkene Massenmörder? Die Rolle von Alkohol im Holocaust"
Der Link zum Beitrag in der Rubrik VERGANGENHEIT...

Wie lässt sich ein millionenfacher Völkermord finanziell entschädigen? Diese Frage war und ist umstritten, auch wenn sie vor ziemlich genau 70 Jahren konkret ausgehandelt wurde. Am 10. September 1952 wurde ein bis dahin in der Geschichte der Menschheit äußerst außergewöhnliches Abkommen in Luxemburg unterzeichnet, das die Grundlage für die sogenannte "Wiedergutmachung" darstellte. Sechs Monate lang verhandelte die Bundesregierung unter Adenauer gemeinsam mit Israels Außenminister Moshe Sharett und der Jewish Claims Conference hinter verschlossenen Türen über Entschädigungszahlungen für Holocaust-Überlebende. Am Ende kam es zu einer Summe von 3,5 Milliarden D-Mark. MiGAZIN und HAGALIL erinnern an das durchaus umstrittene Abkommen und seine Bedeutung und in der TAZ schildert Sonja Smolenski in einem längeren Beitrag nicht nur die Hintergründe des Abkommens, sondern vor allem auch seine Auswirkungen bis in die jüngste Gegenwart: "Blutgeld oder Wiedergutmachung?".
Die Links zum Thema in der Rubrik VERGANGENHEIT...

Genau in der Mitte seines kurzen Lebens schrieb Paul Celan mit der «Todesfuge» sein berühmtestes Gedicht. Er schuf damit bleibende Bilder des Holocaust. Zuerst in rumänischer Übersetzung als «Todestango» publiziert, wurde der Text zur emblematischen Vergegenwärtigung des Genozids an den Juden. Das Gedicht trug mehr zu Celans Kanonisierung bei als irgendeine andere seiner Dichtungen. Der Literaturwissenschaftler Hans Ulrich Gumbrecht erzählt in einem Essay für die NEUE ZÜRCHER ZEITUNG eindrücklich von der Entstehung des Gedichts und dem Schicksal seines Schöpferst: "Am Rand des Verstummens. Paul Celans poetisches Werk kam aus der Katastrophe – und mündete in sie".
Der Link zum Beitrag in der Rubrik VERGANGENHEIT...

Nicht nur Anne Frank, auch anderen jüdischen Kinder und Jugendliche war es auf der Flucht, in Verstecken, in Ghettos und Lagern ein tiefes Bedürfnis, ihre Erlebnisse und Gefühle schriftlich festzuhalten. Auszüge aus in neun Sprachen verfassten Tagebüchern liegen nun in einer Anthologie erstmals auf Deutsch vor. Sie beeindrucken durch die Unmittelbarkeit der Beschreibungen und Berichte, aber auch durch die Einsichten und Reflexionen der jungen Autorinnen und Autoren. Sie spiegeln ihre Hoffnungen und Ängste, ihre Verzweiflung ebenso wie ihren Lebenswillen, den Mut und die Tatkraft wider, die sie der tödlichen Bedrohung entgegensetzten. Stefanie Ostwalt stellt den bemerkenswerten Band für DEUTSCHLANDRADIO näher vor: "Momentaufnahme der Verfolgung".
Der Link dazu in der Rubrik VERGANGENHEIT...

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Kurz vor Ende der documenta fifteen in 14 Tagen hat die Expertenkommission, die den Antisemitismusvorwürfen gegenüber der documenta nachgehen sollte, zwei Erklärungen vorgelegt, wie Judith von Sternburg für die FRANKFURTER RUNDSCHAU und Marcus Woeller für die DIE WELT berichten: eine kürzere, eine Seite umfassende Erklärung, die von dem gesamten siebenköpfigen Gremium getragen wird und eine zweiseitige Erklärung, die von fünf der sieben Experten unterzeichnet ist. "Sie haben es in sich, gerade weil sie in der Sache an sich nichts Neues bringen", schreibt Sternburg, den Vorwurf des Antisemitismus nun allerdings gewissermaßen als amtliches Resultat bestätigen. Beide Erklärungen, die sich kaum in der Gesamtaussage, sondern eher in thematisierten Aspekten unterscheiden, liegen auch im Wortlaut vor - ebenso wie eine zornige und zurückweisende Antwort (in Englisch) von Ruangrupa im Namen der Lumbung-Gemeinde. In der ZEIT kommentiert Johannes Schneider zusammenfassend und lakonisch: "Experten bescheinigen der documenta abermals Versagen beim Thema Antisemitismus. Die Kuratoren sehen darin Rassismus und Zensur. Am besten, man stellt das Gespräch ein."
Die Links zum Thema in der Rubrik ANTISEMITISMUS.

Das Centrum für Antisemitismus- und Rassismusstudien (CARS) an der Katholischen Hochschule in NRW, Standort Aachen, hat eine Bibliographie unter dem Titel "Postkolonialismus und Antisemitismus" herausgegeben, die zum Download bereit steht. Die Bibliographie bietet einen ersten Überblick über Kritiken an postkolonialen, bzw. postmodern-antirassistischen Deutungen von Antisemitismus, Shoah, Zionismus und Israel. Eine Liste mit ausgewählten kritischen Beiträgen zur 2020 begonnenen deutschen Feuilleton-Debatte über postkoloniale Theoretiker wie Achille Mbembe, Michael Rothberg oder Dirk Moses wurde ebenso angefügt wie einige Literaturhinweise zu Kritiken an der Israel-Boykottkampagne BDS. Versehen ist die Bibliographie mit einer anlytischen Einleitung, die von Ingo Elbe, wissenschaftlicher Mitarbeiter und Privatdozent am Institut für Philosophie der Universität Oldenburg, verfasst wurde. Diese Einleitung, die im Kern fünf Kritikpunkte am Postkolonialismus enthält, ist auch separat auf MENA-WATCH zu lesen
Die Links zur Einleitung wie auch zur Bibliographie sebst in der Rubrik ANTISEMITISMUS.

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Ludwig Feuerbach, der Denker mit dem Rauschebart, gilt als wichtigster Religionskritiker des 19. Jahrhunderts. Am heutigen 13. September jährt sich sein Todestag zum 150. mal. "Der Mensch schuf Gott nach seinem Bilde" und nicht, wie es in der Bibel heißt, Gott den Menschen. Die Umkehrung religiöser Aussagen machte Feuerbach (*28. Juli 1804 †13. September 1872) zu einem epochemachenden Religionskritiker: Gottesliebe ist verkehrte Menschenliebe, Theologie verkehrte Anthropologie. DEUTSCHLANDRADIO und der ORF erinnern an den Denker, der wie kaum ein anderer eine grundlegende Kritik der christlichen Religion vornahm. Insbesondere macht er das Christentum für eine Abwertung der Sinne verantwortlich, die er wieder in den Fokus der Aufmerksamkeit stellen wollte, wie insbesonder aus dem Beitrag von Arno Widmann in der FRANKFURTER RUNDSCHAU hervorgeht: "Zurück in die Zukunft mit dem gastronomischen Materialismus".
Die Links zu den Beiträgen in der Rubrik INTERRELIGIÖSE WELT

Der Ökumenische Rat der Kirchen (ÖRK) hat im Rahmen seiner mehrtätigen Versammlung in Karlsruhe die israelische Regierung für deren Umgang mit den Palästinensern kritisiert. In einer offiziellen Erklärung vom 8. September benannte die 11. Vollversammlung des Weltkirchenrats die israelischen Siedlungen im Westjordanland als Hindernis auf dem „Weg zu einem gerechten Frieden“ in der Region. Heftig gestritten hatten sich die 352 Mitgliedskirchen zuvor insbesondere über den Begriff "Apartheid", den man sich schließlich zwar nicht zueigen machte, der es aber dennoch in die Erklärung geschafft hat. Vor einer Bezeichnung Israels als Apartheidstaat durch den ÖRK hatten vor der Tagung vor allem Antisemitismus-Beauftragte und jüdisch-christliche Verbände gewarnt. In dem ÖRK-Statement wird allerdings darauf hingewiesen, dass internationale, israelische und palästinensische Menschenrechtsorganisationen Politik und Maßnahmen Israels als »Apartheid« im Sinne des Völkerrechts beschreiben. In einer ersten Stellungnahme verurteilte die DEUTSCH-ISRAELISCHE GESELLSCHAFT die Erklärung scharf, es sei ein "Desaster für den Weltkirchenrat ..., dass eine solche Verteufelung Israels nicht mehrheitlich und klar zurückgewiesen werden konnte."
Links zum Thema Rubrik INTERRELIGIÖSE WELT.

Die deutsche Regierung will dem Onlinemagazin "Qantara", das sich seit fast zwanzig Jahren für den Austausch mit der islamischen Welt einsetzt und auf deren Beiträage auch COMPASS häufig verweist, die Fördergelder streichen. Experten betrachten dies als völlig falsches Signal, wie Ulrich von Schwerin in der NEUEN ZÜRCHER ZEITUNG berichet. U.a. schreibt er:
"Manches ist für das breite Publikum wohl zu speziell und verkopft, doch in Fachkreisen geniesst Qantara wegen seines intellektuellen Anspruchs hohes Ansehen. Seine Besonderheit ist, dass es Raum für Themen und Thesen bietet, die in anderen deutschsprachigen Medien keinen Platz finden, und auch iranischen Reformtheologen, syrischen Dissidenten und marokkanischen Journalistinnen das Wort gibt, die in ihrer Heimat nicht mehr schreiben können."
Links zum Thema in der Rubrik INTERRELIGIÖSE WELT.

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Die Welt trauert um die britische Königin Elizabeth, die vor wenigen Tagen im Alter von 96 Jahren verstorben ist. Auch die gesamte jüdische Welt trauert um die Queen, wie die JÜDISCHE ALLGEMEINE WOCHENZEITUNG berichet. Und die schweizer-jüdische Wochenzeitung TACHLES schildert, wie insbesondere die jüdische Gemeinschaft des Vereinigten Königreichs mit dem Tod der Queen umgeht. Und Eva Burke stellt in ihrem Rückblick ebenfalls für die TACHLES die lange Geschichte der Königin mit der jüdischen Gemeinschaft dar: "Kaddisch für die Queen".
Die Links zu den Beiträgen in der Rubrik JÜDISCHE WELT.

Wie sieht jüdisches Leben in Berlin aus? Ist so etwas wie Normalität überhaupt möglich? Der TAGESSPIEGEL hat vier Jüdinnen und Juden befragt, was sie ärgert, verletzt, worüber sie sich freuen - und was sie sich wünschen. Zu Wort kommen Tim Motz, 35, klassischer Musiker, Rebecca de Vries, 38, Projektkoordinatorin bei HIAS, Jake Schneider, 34, Übersetzer und Veranstalter, sowie Levi Salomon, 63, Sprecher des Jüdischen Forums für Demokratie und gegen Antisemitismus: „Ich fühle mich als Zielscheibe“.
Der Link zu den vier Erfahrungsberichten in der Rubrik JÜDISCHE WELT.

In Florida praktiziert die jüdische Gemeinde "L'Dor Va-Dor" von Rabbi Barry Silver ein Judentum, das "InspiRational" ist. Silver sieht Gott als Metapher. Er predigt Evolution und Artenvielfalt und die Bibel als ein Buch, das bestenfalls einen ersten Schritt zur Moral darstellt. Begründet durch Religionsfreiheit klagt Silver gegen das restriktive Abtreibungsverbot, das seit dem 1. Juli in Florida gilt, wie Jan-Christian Petersen für den HUMANISTISCHEN PRESSEDIENST berichtet: "Das Abtreibungsgesetz kriminalisiert das Judentum".
Der Link zum Bericht in der Rubrik JÜDISCHE WELT.

Yuriy Gurzhy ist DJ und Musiker und das Herz einer Szene von jüdischen Musikern, die moderne Musik in allen Stilrichtungen neu denken, wie Andrea Roth in einem Beitrag für den BAYRISCHEN RUNDFUNK schildert. Nach und nach merken Gurzhy und viele andere Künstler, wie sehr jüdische Kultur und Tradition ihre Musik prägen und auf die Frage, was das "Jüdische" an ihrer Musik ist, eine Antwort suchen. Hintergrund des Beitrags ist die kommende Ausstrahlung des Dokumentarfilms "Jewish Songbook - Die neue Musik jüdischer Künstler", der am Sonntag, 25. September 2022 um 13.15 Uhr in der ARD und am Sonntag, 9. Oktober 2022 um 9.30 Uhr im BR Fernsehen zu sehen ist.
Mehr dazu in der Rubrik JÜDISCHE WELT.

»Dies ist ein Buch über das Fremdsein, das äußere und das innere. Eine Erfahrung, die exemplarisch für viele Menschenschicksale ist. Es ist allen Menschen gewidmet, die irgendwo im Nirgendwo leben.«  So Michel Friedman über sein gerade erschienenes Buch "Fremd". Mit großem Gespür für Zwischentöne und einer kunstvoll verdichteten Sprache zeichnet Friedman das verstörende Bild der Adoleszenz in einer als fremd und gefährlich empfundenen Welt. In Berlin hat er vor kurzem das Buch vorgestellt, moderiert von der TAZ-Journalistin Tania Martini. Katharina Teutsch hat das für die FAZ beobachtet: "Der glücklichste aller unglücklichen Menschen".
Der Link zu ihrem Bericht in der Rubrik JÜDISCHE WELT.

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Religion ist Kristallisationspunkt der Kultur, meint Josef Bordat in der TAGESPOST und schildert sehr eindrücklich, dass wichtigste Meilensteine des Wegs zu einer deutschen Sprache vom Christentum bzw. der christlichen Theologie errichtet wurden. An einigen Beispielen, vor allem aber an dem Einfluss des Mystikers Meister Eckart und dem Reformator Martin Luther zeigt Bordat auf, dass u.a. auf diese beiden Persönlichkeiten zahlreiche Neologismen zurückgehen, die die deutsche Sprache vorangebrachte haben: "Im Anfang war das Wort".
Der Link zum Beitrag in der Rubrik CHRISTLICHE WELT.

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Was bedeutet es, heute in Deutschland jüdisch zu sein? Laura Cazés hat zwölf jüdische Autorinnen und Autoren gebeten, ihre Sicht auf das Leben in diesem Land, aber auch auf das »Jüdischsein« zu beschreiben. Entstanden sind sehr persönliche, vielschichtige Essays, nicht ohne Wut, aber auch nicht ohne Hoffnung, unter anderem von Mirna Funk, Daniel Donskoy, Richard C. Schneider, Erica Zingher und Shahrzad Eden Osterer. Katja Garmasch stellt die Anthologie für DEUTSCHLANDRADIO näher vor: "Mehr Chuzpe für unbequeme Antworten".
Der Link zur Buchvorstellung in der Rubrik ONLINE-REZENSIONEN.

Dies alles und noch viel mehr wie üblich direkt verlinkt, ergänzt von aktuellen FERNSEH-TIPPS sowie einschlägigen ONLINE-REZENSIONEN im heutigen COMPASS.


Einen angenehmen Tag wünscht


Dr. Christoph Münz

COMPASS

redaktion@compass-infodienst.de

(Editorial zusammengestellt unter Verwendung des Teasermaterials der erwähnten Artikel)



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EDITORIAL HIGHLIGHTS

13. September 2022

 * Lapid zu Besuch bei Scholz ... mehr

 * Israel: Konkurrenzlos teuer ... mehr
 
 * Israel: Energie von der Hafenmauer ...
mehr

 * Lauterbach in Israel ...
mehr

 * Bertelsmann-Studie: Deutschland und Israel heute ...
mehr
 
 * Die Rolle von Alkohol im Holocaust ... mehr
 
 * 70 Jahre "Wiedergutmachung" ...
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 * Paul Celan und die "Todesfuge" ...
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 * Tagebücher jüdischer Kinder und Jugendlicher während des Holocaust ... mehr
 
 * Antisemitismus auf der documenta fifteen: Jetzt (fast) amtlich ...
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 * Postkolonialismus und Antisemitismus ... mehr
 
 * 150. Todestag von Ludwig Feuerbach ... mehr
 
 * Onlinemagazin "Qantara" vor dem Aus?  ...
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 * Kaddisch für die Queen ... mehr
 
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 * Jewish Songbook - Die neue Musik jüdischer Künstler ...
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 * Michel Friedmann "Fremd" ...
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 * Im Anfang war das Wort ... mehr
 
 * Buch-Tipp: Laura Cazés - Jüdischsein in Deutschland ... mehr 
 
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ACHTUNG: Die nächste Tagesausgabe erscheint am Donnerstag, 22. September 2022.