ACHTUNG:
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Im jahrelangen Streit um die Seegrenze zwischen Israel und dem Libanon zeichnet sich ein Kompromiß ab. Bei dem Streit geht es um ein See-Dreieck, das oft auch als "Pizza-Stück" bezeichnet wird. Was es so kostbar macht, insbesondere in Zeiten der Energiekrise, das sind zwei Gasfelder, die hier liegen. Eines davon namens Karisch wurde von Israel bereits weitgehend erschlossen. Das zweite namens Kana möchte der Libanon möglichst bald erkunden und gewinnbringend ausbeuten. Sollte es nun zu einem Deal zwischen den beiden verfeindeten Ländern kommen, die offiziell seit 1948 im Kriegszustand leben, darf das als historisch betrachtet werden. Doch noch gibt es ein paar Widerstände zu überwinden, wie Peter Münch für die BASLER ZEITUNG berichtet: "Israel und der Libanon vor historischer Einigung"
Der Link zum Bericht in der Rubrik ISRAEL UND NAHOST HINTERGRUND.
Israel hat sich mit vielen muslimischen Staaten verbündet und immer mehr Juden und Muslime setzen gemeinsam ein öffentliches Zeichen gegen Hass, Verleumdung und Antisemitismus. In einem Gastbeitrag für CICERO schildert Arye Sharuz Shalicar, Autor und Abteilungsleiter für Internationales im Büro des israelischen Ministerpräsidenten, warum wir derzeit eine Zeitenwende in den jüdisch-arabischen Beziehungen erleben und daraus eine Win-Win-Situation für alle Beteiligten entsteht: "Sichtbare Zeitenwende in Nahost".
Der Link zumn Beitrag in der Rubrik ISRAEL UND NAHOST HINTERGRUND.
In den Meinungsumfragen zu den Wahlen in Israel am 1. November erlebt die Liste der Religiösen Zionisten derzeit einen Höhenflug. Sollte das Parteienbündnis wirklich dritt- oder viertstärkste Kraft werden, könnten Extremisten wie Itamar Ben Gvir in der nächsten Regierung sitzen – oder zum Scheitern von Benjamin Netanyahu beitragen, meint Ralf Balke und erläutert in einem Beitrag für HAGALIL die Hintergründe dazu: "Kahanes später Sieg?".
Der Link dazu in der Rubrik ISRAEL INTERN.
Erstmals nach zehn Jahren haben die EU und Israel wieder das Gespräch miteinander aufgenommen: der EU-Israel-Verbindungsrat tagt wieder - und dies unter Teilnahme des israelischen Premiers Lapid, der von einem "historischen Treffen" spricht. "Dass der Rat, der eigentlich jährlich auf der Ebene der Außenminister zusammenkommen soll, sich zehn Jahre lang nicht getroffen hat, zeigt, wie schlecht die Beziehungen zwischen der EU und Israel in jüngster Vergangenheit geworden sind. Die Hauptstreitpunkte zwischen den beiden Seiten sind die Lage der Palästinenser in den besetzten Gebieten sowie der fortgesetzte Bau jüdischer Siedlungen dort", erläutert Hubert Wetzel in der SÜDDEUTSCHEN ZEITUNG. Zwar sei Lapid kein Gegner der Siedlungspolitik, aber er habe sich kürzlich vor der UNO deutlich zur Zwei-Staaten-Lösung bekannt, was den Weg für die neuerlichen Gespräche wohl geebnet habe. Maria Sterkl weist im österreichischen STANDARD noch auf einen weiteren Aspekt hin, der für die Wiederaufnahme der Gespräche spricht:
"Davon können beide Seiten profitieren. Die EU ist der wichtigste Handelspartner Israels. Das Neun-Millionen-Einwohner-Land bezieht den größten Teil seiner Importe aus der Union, auch bei den Ausfuhren steht die EU an erster Stelle. Der Hightech-Sektor nimmt dabei eine immer wichtigere Rolle ein."
Links zum Thema in der Rubrik ISRAEL, DEUTSCHLAND, EUROPA UND DIE WELT.
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In einem Interview mit der katholischen Tageszeitung «Die Tagespost» hatte Kardinal Kurt Koch vor kurzem den Reformprozess der Kirche in Deutschland heftig kritisiert. Gemeint war der Synodale Weg, mit dem in der katholischen Kirche Deutschlands ein neuer Umgang mit heiklen Themen wie Machtmissbrauch, Sexualmoral, Zölibat und der Rolle der Frau gesucht wird. «Es irritiert mich, dass neben den Offenbarungsquellen von Schrift und Tradition noch neue Quellen angenommen werden; und es erschreckt mich, dass dies – wieder – in Deutschland geschieht», erklärte Koch. Und um diese Befürchtung zu illustrieren, bediente sich der Kardinal eines Vergleichs, der für Wirbel und Empörung nicht nur in der Kirche hierzulande, sondenr auch darüber hinaus sorgte: diese Entwicklung, so der Kardinal, habe es «bereits während der nationalsozialistischen Diktatur gegeben, als die sogenannten ‹Deutschen Christen› Gottes neue Offenbarung in Blut und Boden und im Aufstieg Hitlers gesehen haben». Auf diesen Nazi-Vergleich reagierten die deutschen Bischöfe laut ihrem Chef Bätzing «mit Entsetzen». Der jüdische Publizist David Klein kommentiert für das schweizer Portal KATH.ch:
"Ausgerechnet der Kurienkardinal, der für die Ökumene und fürs Judentum zuständig ist, führt sich auf wie ein Elefant im Porzellanladen. Für einen innerkatholischen Kampf verweist Kurt Koch auf die Blut-und-Boden-Ideologie der Deutschen Christen."
Und im Interview mit dem NEUEN RUHRWORT hat der Augsburger Historiker Dietmar Süss dem Schweizer «bewusste Provokation» vorgeworfen. Der Versuch, Ähnlichkeiten zwischen gegenwärtigen innerkirchlichen Kontroversen und der Rolle der «Deutschen Christen» im Dritten Reich herzustellen, sei «zutiefst denunziatorisch», so der NS-Experte. Nicht minder deutliche Worte fand auch das Präsidium des Deutschen Koordinierungsrates, dem Dachverband der über 80 Gesellschaften für christlich-jüdische Zusammenarbeit, in seiner Stellungnahme. «Der Kardinal setzt eine hitlertreue protestantische Bewegung mit einer katholischen Reformbewegung gleich», heißt es. Koch verharmlose den Rassismus der «Deutschen Christen» und solle «seine gesamte Einlassung zu diesem Thema mit Bedauern zurückzuziehen».
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Der 1960 in Budapest geborene ungarische Schriftsteller Gábor Zoltán erforscht seit Jahren die Geschichte in seinem Wohnbezirk während der Zeit der Pfeilkreuzler, einer von 1935 bis 1945 bestehenden faschistischen Partei in Ungarn. Mit Unterstützung des »Dritten Reiches« errichteten sie von Oktober 1944 bis März 1945 in Teilen Ungarns eine Kollaborationsregierung und Diktatur und ermordeten 50 000 ungarische Juden. Im Gespräch mit der JUNGLE WORLD über die "Pfeilkreuzler" betont er, in Ungarn bestehe noch erheblich Bedarf an Vergangenheitsbewältigung:
"In Ungarn ist in den vier Jahrzehnten des Kommunismus fast nichts von dem aufgearbeitet worden, was während des Zweiten Weltkriegs geschehen ist. So wurde die Vernichtung von mehr als einer halben Million ungarischer Bürger jüdischer Herkunft, an der die Behörden und die Bürger Ungarns beteiligt waren, erst während der achtziger Jahre richtig geklärt. Im kommunistischen System geschah Unrecht, fast jeder wurde unterdrückt. Als die Freiheit kam, wurde man auch frei, ein Nationalist zu sein, sogar ein Nazi. Jahr für Jahr wurden die Hassreden lauter und lauter."
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Es war eine Zäsur: Die NSDAP wurde bei den Reichstagswahlen am 14. September 1930 stärkste Partei. Der sozialistische Journalist und Bühnenautor Max Hochdorf nahm dieses Wahlergebnis zum Anlass, die deutsche Öffentlichkeit über Adolf Hitler, seine Ideologie und seine Ziele aufzuklären. Hochdorf hat den Bierkeller-Agitator sehr genau beobachtet. Und er hat sehr gründlich Hitlers Buch »Mein Kampf« studiert. Es ist erschreckend, mit welcher prophetischen Gabe er die zukünftige Bedeutung des Führers und Verführers für Deutschland schon 1930 sah! Sein Buch »Die Große Trommel«, das er unter dem Pseudonym "Tacitus Redivivus" veröffentlichte, ist eine vernichtende Analyse und visionäre Abrechnung: satirisch, ätzend und sprachlich virtuos. Endlich macht nun eine kommentierte Ausgabe den Text wieder verfügbar, berichtet Hans von Trotha für DEUTSCHLANDRADIO: "Hitler, schon 1930 klar gesehen".
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Kippt die Stimmung oder sind es nur vereinzelte verbale Ausrutscher? Genau solche Fragen dürften sich derzeit immer mehr Juden in Russland stellen. Denn seit Beginn der russischen Invasion in der Ukraine im Februar häufen sich antisemitische Äußerungen in Politik und Medien und wecken ungute Erinnerungen an längst überwunden geglaubt Zeiten, wie Ralf Balke für die JÜDISCHE ALLGEMEINE WOCHENZEITUNG berichet: "Im Zweifel gegen die Juden".
Der Link dazu in der Rubrik ANTISEMITISMUS.
Mitte September hielt der Politikwissenschaftler Matthias Küntzel anlässlich der Eröffnungskonferenz des „London Center for the Study of Contemporary Antisemitism“ in London einen Vortrag, der einen Bogen von 9/11 bis zum Regime in Teheran spannt. Im Mittelpunkt des Vortrages stehen Fragen wie: Warum wurde die antisemitische Dimension von 9/11 ignoriert? Wie war dies möglich? Was hält Menschen davon ab, den Antisemitismus in seiner ganzen Tragweite zu erkennen? Warum weichen so viele diesem Thema aus? Warum weigern sich Politik und Öffentlichkeit immer wieder, den Antisemitismus – damals von Al-Qaida, heute von den Schlächtern in Teheran – ernst zu nehmen. Der Vortrag fand einige Beachtung und wurde unter anderem im „Jewish Chronicle“, der größten jüdischen Zeitung Großbritanniens, nachgedruckt. Nun hat Küntzel seinen Vortrag auch auf seiner Homepage veröffentlicht: "9/11 und die Globalisierung des Antisemitismus".
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Ohne Furcht und Ehrfurcht ist das Heilige nicht zu verstehen. Das schrieb der Religionswissenschaftler Rudolf Otto schon vor über 100 Jahren. Sein Buch „Das Heilige“ war damals ein Bestseller und ist bis heute einflussreich, wie Kirsten Dietrich in einem Beitrag für DEUTSCHLANDRADIO schildert und dabei mit Vertretern des Christentums, des Islam und des Judentums über das Heilige sprach. U.a. kommt dabei auch Vladislav Serikov, Religionswissenschaftler an der Universität Frankfurt am Main, zu Wort, der darauf hinweis:
„Man spricht vom Doppelgesicht des Heiligen. Religion kann auch grausam sein. Gott oder das Göttliche muss nicht notwendigerweise und unbedingt moralisch gut sein. Das Numinose an sich enthält diese beiden Momente: das Gute und das Böse.“
Sehr passend und ergänzend dazu ist in der SCHWEIZERISCHEN KIRCHENZEITUNG ein Beitrag des Judaisten Daniel Krochmalnik über Levitikus 19 zu lesen, jenem biblischen Buch, das in 36 Versen konkret darlegt, was "heiligsein" aus jüdischer Sicht bedeutet. Dabei kommt im Übrigen auch Krochmalnik auf Rudolf Otto zu sprechen: "Heilighalten, was der Heilige heiligspricht".
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Das Online-Format Crime Time setzt sich mit Texten aus dem Alten Testament auseinander. Das Besondere ist, dass es einen interreligiösen Ansatz verfolgt und sich zudem auf den weiblichen Blickwinkel fokussiert. Entwickelt wurde das Format von Andrea König vom "forum frauen" im Amt für Gemeindedienst der Evangelisch-Lutherischen Kirche und Rabbinerin Antje Yael Deusel. Lea Maria Kiehlmeier hat für das SONNTAGSBLATT mit den beiden über das Format gesprochen: "Jüdisch-christlicher Dialog über Frauen in der Bibel".
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Als leidenschaftlicher Kämpfer gegen christlichen Antijudaismus hat sich Christian Stückl als Regisseur der Oberammergauer Passionsspiele von Anfang an dem Vorwurf des christlichen Antijudaismus gestellt und mit Geduld und Ausdauer Zug um Zug die Aufführung überarbeitet. Dafür erhielt er viel Lob und wurde 2021 u.a. mit der Buber-Rosenzweig-Medaille ausgezeichnet. Nun - sozusagen pünktlich zum Ende der Oberammergauer Spielzeit - hat sich der Judaist Peter Schäfer mit irritierend harten Worten kritisch zu Stückl und den Oberammergauer Spielen geäußert. Schäfer sieht in der aktuellen Inszenierung der Passionsspiele in Oberammergau einen "jüdisch-christlichen Einheitsbrei". Die neue Fassung des Passionsspiels wolle "hinter die Botschaft des Neuen Testaments zurück". Bei dem Versuch, antisemitische Tendenzen aus dem Stoff zu entfernen, sei "ein Juden-Christentum" herausgekommen, "bei dem sich Juden wie Christen wohlfühlen können, ohne wirkliche Unterschiede, ohne Konflikte", schreibt er in einem leider nicht frei zugänglichen Gastbeitrag für die "Süddeutsche Zeitung". Ein Bericht im DOMRADIO fasst allerdings die wichtigsten Passagen zusammen: "Judaist übt harsche Kritik an Oberammergauer Passionsspiel".
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Außenministerin Annalena Baerbock hat kürzlich in einer Rede im Deutschen Bundestag behauptet, die Unterdrückung der Frauen im Iran solle nichts mit Religion zu tun haben. "Das ist ein neuer Tiefpunkt in der Unfähigkeit, die Ursachen für Terror, Unterdrückung und Ungleichberechtigung zu erkennen. Und zeigt: Debatten um den Islam und seine Ausprägungen sind im Westen nicht gewollt", kritisiert der Psychologe Ahmad Mansour in einem Beitrag für die NEUE ZÜRCHER ZEITUNG. Das sei verhängnisvoll, denn "der Imam von nebenan und der Ayatollah in Iran, teilen viele Werte, Ängste, Tabus, Abwehrstrategien, Ideale. Ihre Haltung zum Umgang mit 'Ungläubigen' oder zur Rolle von Mann und Frau unterscheidet sich nur graduell, nicht prinzipiell. Die Basis ist die gleiche. Es sind diese veralteten Inhalte, die mit der aufgeklärten Moderne derart in Kollision geraten, dass aus der Reibung Islamismus entstehen kann. Gefährlich sind die radikalen Strömungen nicht etwa, weil sie so anders sind als der vom 'Mustafa'-Normalbürger gelebte Islam - es ist vielmehr die Ähnlichkeit mit diesem Islam, der sie gefährlich macht."
Und in seinem Fazit mahnt er:
"Wer also «den Islam» schützen will, sollte sich fragen: wovor? Vor der Reform, die er so dringend braucht? Je offener die Debatte werden darf, desto mehr wird für den Islam getan. Und dazu gehört auch die Erkenntnis, dass Reformen, Kritik, Hinterfragen und Zweifeln nicht länger ignoriert werden dürfen. Weghören und wie Annalena Baerbock religiöse Hintergründe ausblenden, schützt den Islam so wenig, wie die Islamisten mit ihren Regimen den Islam schützen. Es ist Zeit, endlich das zusammenhängende Bild zu erkennen."
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Vor dem Holocaust galt das ukrainische Lwiw als kulturelle, religiöse und zionistische Ideenwerkstatt jüdischen Lebens – ein Drittel seiner Einwohner war jüdisch. Von 100.000 überlebten etwa 3000. In den neunziger Jahren emigrierten viele nach Israel, Deutschland und die USA. Andere waren Mischehen eingegangen und galten gemäß der Halacha, der rabbinischen Gesetzgebung, „nur“ als Vaterjuden. Vor einigen Jahren schloss die letzte jüdische Schule in der Stadt. Durch den Krieg wächst die Gemeinde wieder täglich. Kürzlich feierte die kleine jüdische Gemeinde der westukrainischen Stadt ersmals ihr jüdisches Neujahr mitten im Krieg. Aber wie kann man feiern, wenn Söhne und Töchter im Krieg sind? Dieser Frage ist Marina Klimchuk in einer bewegenden Reportage für die TAZ nachgegangen: "Jüdisches Neujahrsfest in der Ukraine: Wider Scholem wet seyn oif der Welt"
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Die Älteren unter uns kennen sie und für viele sind sie zum Inbegriff des Humors geworden, der uns die Kindheit und frühe Jugend begleitet hat: "Dick und Doof". In einem sehr informativen Beitrag für die JÜDISCHE ALLEMEINE WOCHENZEITUNG schildert Rainer Dick, Kulturredakteur der »Rheinpfalz« und Kenner von Dick und Doof, die überraschend zahlreichen Verbindungen von Stan Laurel und Oliver Hardy zum Judentum: "Dick und Doof und die 'Yiddishe Velt'".
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Zelda Biller und Dana Vowinckel schreiben sich im Wechsel Briefe von Tel Aviv nach Berlin und zurück und unterhalten sich darin über ihr Leben in Deutschland und Israel, und sie machen sich Gedanken über ihre jüdische Generation, die Generation J. - und die NEUE ZÜRCHER ZEITUNG wird diese Briefe veröffentlichen. Zelda Biller, geboren 1997, arbeitet als freie Journalistin und macht ab Oktober 2022 ihren Master in Geschichte in Tel Aviv und Jerusalem. Dana Vowinckel, Jahrgang 1996, ist Schriftstellerin und lebt in Berlin. Ihr Debütroman erscheint 2023 im Berliner Suhrkamp-Verlag. Den Auftakt des Briefwechsels machen Briefe, die quasi verkehrtherum geschrieben sind: Dana Vowinckel schreibt aus den Israel-Ferien an Zelda Biller, die gerade noch ihre letzten Tage in Europa geniesst: «Generation J»: «Warum gehst du nach Israel, Zelda?» – «Ich brauche eine Deutschland-Pause»
Der Link dazu in der Rubrik JÜDISCHE WELT.
Mascha Kaléko, 1907 in Galizien geboren, flieht 1914 zusammen mit Mutter und Schwester vor drohenden Pogromen nach Deutschland. Ende der 1920er tritt sie als Dichterin erstmals und bald auch mit Erfolg in Erscheinung. Im amerikanischen Exil sichert sie das Familieneinkommen mit Werbetexten. Ab 1960 lebt sie mit ihrem Mann in Jerusalem. Auf der Rückreise von einer Berliner Vortragsreise muss sie notfallmässig in Zürich hospitalisiert werden, wo sie am 21. Januar 1975 an Magenkrebs stirbt. Paul Jandel widmet ihrem Leben und Werk einen ebenso beeindruckenden wie lesenswerten Essay für die NEUE ZÜRCHER ZEITUNG: "Ein Leben lang auf der Flucht. Wie Mascha Kaléko aus Galizien nach Berlin kam, Dichterin wurde – und abermals vertrieben wurde".
Der Link zum Porträt in der Rubrik JÜDISCHE WELT.
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Im jüngsgten ARD-"Tatort" von vergangenem Sonntag wurde ein Exorzist ermordet. Wie wurde das Thema umgesetzt? Die Theologin Alexandra von Teuffenbach ist eine der ersten Frauen, die zur Exorzistin ausgebildet wurden. Ihr hat der "Tatort" nicht gefallen, wie sie im Gespräch mit DOMRADIO erläutert, in dem es auch grundsätzlich um das heutige Verständnis von Exorzismus in der katholischen Kirche geht. Auf die Frage, ob es wirklich noch Exorzismus in der Kirche gebe, antwortet sie:
"Ja, natürlich gibt es Exorzismus. Die meisten Menschen in Italien ziehen es eher vor, zum Exorzisten zu gehen, als zum Psychiater. Der Exorzist spricht ein paar Gebete. Der Psychiater behandelt über Jahre, kostet viel Geld und man muss komische Tabletten schlucken. Da wird der Exorzist mit sehr viel Wohlwollen aufgenommen. In jeder Kultur und in jeder Religion gibt es eigentlich diesen Aspekt des Bösen."
Der Link zum Interview in der Rubrik CHRISTLICHE WELT.
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Feridun Zaimoglu, geboren 1964 im anatolischen Bolu, lebt seit seinem sechsten Lebensmonat in Deutschland. Er studierte Kunst und Humanmedizin in Kiel und schreibt für "Die Welt", die "Frankfurter Rundschau", "Die Zeit" und die "FAZ" - und erhielt zahlreiche Literaturpreise im Laufe seiner schriftstellerischen Karriere für sein Romane. Nun liegt sein jüngster Roman vor, der um die Frage kreist, ob es Stoffe oder Themen gibt, die sich der literarischen Bewältigung entziehen, weil sie zu giftig sind? Feridun Zaimoglu hat einen virtuosen Künstlerroman geschrieben über jemanden, der sich vornimmt, Adolf Hitler zum Protagonisten seines neuen Buches zu machen. Fabian Wolff hat den Roman für DEUTSCHLANDRADIO gelesen: "Hitler erschreiben".
Der Link zur Buchvorstellung in der Rubrik ONLINE-REZENSIONEN.
Einen angenehmen Tag wünscht
Dr. Christoph Münz
redaktion@compass-infodienst.de
(Editorial zusammengestellt unter Verwendung des Teasermaterials der erwähnten Artikel)
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