ACHTUNG:
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Seit der Rede von Ministerpräsident Lapide vor der UNO ist die Zweistaatenlösung wieder in den Schlagzeilen. Allerdings wohl nur von kurzer Dauer, schreibt Sabine Brandes in der JÜDISCHEN ALLGEMEINEN WOCHENZEITUNG und zitiert einige Experten, die sich recht skeptisch äußern. In seiner Rede hatte Lapid zudem behauptet, dass eine große Mehrheit die Zweistaatenlösung unterstütze. Doch die »große Mehrheit«, die er beschwor, schrumpfe, so Brandes: "In einer aktuellen Umfrage sprechen die Zahlen eine deutliche Sprache. In der Untersuchung des Viterbi Family Center for Public Opinion and Policy Research des IDI gaben lediglich 31 Prozent der jüdischen Israelis an, sie würden eine »Zweistaatenlösung als Mittel zum Ende des Konflikts mit den Palästinensern unterstützen«. Im Februar 2021 waren es noch 44 Prozent. Auch die arabischen Israelis scheinen inzwischen weniger zu hoffen. Von 79 Prozent fiel die Zahl der Befürworter auf 60 Prozent."
Auch Dore Gold, ehemaliger israelischer Botschafter bei den Vereinten Nationen und derzeitiger Präsident des Jerusalem Center for Public Affairs, erläutert in einem Beitrag für die JERUSALEM POST, den das schweizer Portal AUDIATUR in deutscher Übersetzung bringt, "warum eine Zweistaatenlösung nicht funktionieren wird". Die jüngsten Ereignisse und Entwicklungen - wie etwa die Abraham-Abkommen - belegten, dass das Gesicht des Nahen Ostens sich gewandelt habe. Die Diplomatie bleibe wichtig, "aber sie wird nur dann zu Ergebnissen führen, wenn sie die vitalen Interessen der Parteien berücksichtigt, die sich an den Verhandlungen beteiligen. Genau das ist die Lehre aus den Abraham-Abkommen, die zu vier Normalisierungsabkommen zwischen Israel und arabischen Staaten geführt haben". Derzeit sei die Idee der Zweistaatenlösung "allerdings nur ein schön klingendes Mantra, das die Diplomaten vom Kurs abbringen wird."
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Hätten die Wahlen zum israelischen Parlament am vergangenen Freitag bereits stattgefunden, wäre der von Netanyahu angeführte Rechtsblock mit 61 Stimmen als stärkste Kraft hervorgegangen. So die jüngste Umfrage, die von der israelischen Tageszeitung "Maariv" publiziert wurde. Ein entscheidender Grund für Netanyahus derzeitige Stärke liegt nicht zuletzt im desolaten Zustand der arabischen Parteien, wie Antje C. Naujoks für MENA-WATCH und Peter Schäfer für die SÜDDEUTSCHE ZEITUNG erläutern. "Grundsätzlich könnte der arabischen Minderheit in Israel stets eine Schlüsselrolle bei den Wahlen zufallen. Schließlich geht es um etwa eine Million Staatsbürger und damit 20 Prozent der Stimmen", schreibt etwa Schäfer. Dem stehe aber nicht nur die geringe Wahlbeteiligung der arabischen Wähler entgegen, sondern auch die Zerstrittenheit der arabischen Parteien untereinande: "Wie sich Israels arabische Parteien selbst schwächen".
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Im Zuge der Erinnerung an den antisemitischen Terror bei den Olympischen Spielen 1972 und der mit schweren Geburtswehen verbundenen Einigung Deutschlands mit den israelischen Hinterbliebenen in Fragen einer Entschädigung wurde kürzlich auch die ARD-Doku "Tod und Spiele" ausgestrahlt. U.a. war es im Rahmen dieser Doku dem palästinensischen Attentäter Mohammed al-Safadi möglich, sich ausführlich seiner Taten zu rühmen. Nun meldete der FOCUS und in der Folga u.a. auch DIE ZEIT, dass diesem Attentäter obendrein noch 2000 Dollar Honorar gezahlt wurde. "Mit den an der Dokumentation beteiligten Sendern SWR, rbb und BR sei vorab vereinbart worden, dass keine Honorare an noch lebende palästinensische Geiselnehmer gezahlt würden, sagte rbb-Sprecherin Stefanie Tannert", so liest man in der ZEIT. Erst später habe sich jedoch herausgestellt, dass der verantwortliche Produzent der Dokumentation ein Exklusivhonorar von 2.000 US-Dollar gezahlt habe. Der Generalsekretär der Orthodoxen Rabbinerkonferenz reagiert laut JÜDISCHER ALLGEMEINER WOCHENZEITUNG empört über die Zahlung an Olympia-Attentäter und sagt: »Ein Schlag ins Gesicht der Opfer und ihrer Angehörigen, die krude antisemitische Weltsicht des Terroristen und seinen Hass auf Israel noch zu alimentieren«. Unterdessen weist Marcel Gyr in der NEUEN ZÜRCHER ZEITUNG auf einen weiteren, bislang nicht thematisierten Aspekt hin:
"Hingegen stösst ein mindestens so verstörender Fakt kaum auf Resonanz: Obwohl in Deutschland der Straftatbestand des Mordes nicht verjährt, sind bis dato keinerlei Anstrengungen der Justizbehörden bekannt, des bekennenden Massenmörders al-Safadi habhaft zu werden. ... Die naheliegendste Anlaufstelle wäre zweifellos die verantwortliche Produktionsfirma, die den Kontakt zu al-Safadi hergestellt hat. Doch Gunnar Dedio von Looksfilm sagte am Montag auf Anfrage, bis anhin hätten sich die deutschen Justizbehörden nicht gemeldet."
Links zum Thema in der Rubrik ISRAEL, DEUTSCHLAND, EUROPA UND DIE WELT.
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Ab Oktober 1940 greift der Literaturnobelpreisträger Thomas Mann vom amerikanischen Exil aus in den Zweiten Weltkrieg ein: über die BBC wendet er sich monatlich mit einer Radioansprache an die Deutschen. Die Judenverfolgung kommt in seinen Reden zunächst stets nur als Randnotiz vor. Eine einzige Rede widmet er dem systematischen Massenmord an den europäischen Juden, ausgestrahlt neun Monate nach Berliner Wannsee-Konferenz, auf der NS-Bürokraten die Massenvernichtung beschlossen hatten. Manns Worte, die am 27. September 1942 über den Äther gehen, sind als Tondokument nicht erhalten - doch es soll seine wohl bedeutendste Ansprache werden, wie Daniel Kaiser und Marko Rösseler für den NDR schildern: "Wisst ihr Deutschen das?".
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In seiner Entstehungszeit war der Bundesnachrichtendienst (BND) ein Hort für NS-Täter. Wie Mitarbeiter immer weitere Personen mit NS-Vergangenheit in den Dienst holten, zeigt die letzte Untersuchung der Historikerkommission zur Geschichte des BND, von der die Isabel Fannrich-Lautenschläger für DEUTSCHLANDRADIO berichtet: "Warum der Bundesnachrichtendienst so viele NS-Täter rekrutierte".
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Den Holocaust hat er als jüdisches Kind in einem katholischen Internat in Frankreich überlebt, wurde getauft und wollte Priester werden. Nach Kriegsende und dem Verlust seiner Eltern, die vermutlich in Auschwitz ermordet wurden, setzte er sich immer intensiver mit seiner jüdischen Herkunft auseinander, wurde Historiker und schließlich zu einem der maßgebendsten Erforscher des Holocaust: Saul Friedländer, der heute seinen 90. Geburtstag feiert. »Die Juden kamen ja meist nur als Opferzahlen vor. Ich wollte den Ermordeten ihre Stimme zurückgeben.« Mit diesem Credo beschrieb er einmal das Leitmotiv seiner Arbeit, die sich nicht nur in einem veränderten Blickwinkel ausdrückte, sondern auch in Stil und Sprache seiner Arbeiten. Die ZEIT, JÜDISCHE ALLGEMEINE WOCHENZEITUNG, DEUTSCHE WELLE, der TAGESSPIEGEL und das SONNTAGSBLATT gratulieren dem Jubilar: "Den Ermordeten ihre Stimme zurückgeben".
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Fußball in der »Hauptstadt der Bewegung« – Ein Verein als Teil der deutschen Gesellschaft der NS-Zeit. Als Kurt Landauer, der jüdische Präsident des FC Bayern München, Ende März 1933 zurücktrat, war das der erste sichtbare Schritt auf dem Weg des Vereins in die NS-Diktatur. Nationalsozialisten hatte es beim FCB schon vor 1933 gegeben, aber es waren auch viele jüdische Münchner unter den Vereinsmitgliedern. Gregor Hofmann betrachtet in seinem soeben erschienenen Buch "Mitspieler der Volksgemeinschaft. Der FC Bayern und der Nationalsozialismus" die Geschichte der Bayern in der NS-Zeit nicht isoliert, sondern folgt ihr jenseits sportlicher Kennziffern vom Kaiserreich bis in die Bundesrepublik. Im Interview mit den AACHENER NACHRICHTEN spricht er über sein Buch und darüber, warum das langjährige Bild des Vereins korrigiert werden muss, sowie über Parallelen zu anderen Klubs wie Schalke 04, Eintracht Frankfurt oder dem 1. FC Nürnberg: "Neues vom FC Bayern unter dem Hakenkreuz".
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Eine vergangene Woche veröffentlichte Studie des wissenschaftlichen Stabs des Sachverständigenrats für Integration und Migration (SVR) zeigt, dass antimuslimische und antisemitische Einstellungen keine Randphänomene sind. Sie sind sowohl bei Menschen mit als auch ohne Migrationshintergrund verbreitet. Bürger mit Migrationshintergrund hegen sie jedoch noch etwas häufiger als jene ohne Migrationshintergrund. „So neigen Menschen mit Migrationshintergrund, die sich aufgrund ihrer Herkunft diskriminiert fühlen, häufiger zu antisemitischen Einstellungen als Menschen, die eine solche Diskriminierung nicht erfahren haben. Jene hingegen, die sich wegen ihrer Religion benachteiligt sehen, zeigen eher antimuslimische Einstellungen“, so Dr. Nils Friedrichs, einer der Autoren der Studie. Dabei hängen die Vorurteile insgesamt vor allem mit Merkmalen wie der Bildungsbiografie, interkulturellen Kontakten und der sozialen Schicht oder etwa Diskriminierungserfahrungen und Religionszugehörigkeit zusammen. „Um Vorurteile gegenüber anderen abbauen zu können, ist der Kontakt von Menschen unterschiedlicher Herkunft und Religion besonders wichtig. Der interkulturelle und interreligiöse Austausch sollte deshalb vor allem mit Hilfe niedrigschwelliger Angebote etwa auf kommunaler Ebene gefördert werden, gerade unter jungen Menschen“, erläutert Dr. Jan Schneider, ebenfalls Mitautor der Studie. Auch die Religionsgemeinschaften spielten hier eine wichtige Rolle. Muslimische Gemeinschaften könnten etwa dadurch einen Beitrag leisten, dass sie in Deutschland ausgebildete Imame einstellen. Zudem: „Wie die Studienergebnisse zeigen, trägt der Schulbesuch zum Abbau von antisemitischen Ressentiments entscheidend bei. Das liegt unter anderem daran, dass der Holocaust im deutschen Lehrplan eine zentrale Stellung einnimmt. Eine verstärkte Aufklärung über den Holocaust ist deshalb auch im Rahmen integrationspolitischer Maßnahmen sinnvoll – zum Beispiel bei Neuzugewanderten im Rahmen der Orientierungskurse.“
Links zu Berichten über die Studie sowie zur Studie selbst in der Rubrik ANTISEMITISMUS.
Über eine kaum weniger besorgniserregende Studie der Amadeu Antonio Stiftung berichtet die JÜDISCHE ALLGEMEINE WOCHENZEITUNG. Im aktuellen »Zivilgesellschaftlichen Lagebild Antisemitismus« zeichne die Stiftung ein düsteres Bild. Neben Verschwörungserzählungen im Kontext der Covid-19-Pandemie und des russischen Krieges gegen die Ukraine stehen die Vorgänge um die internationale Kunstausstellung documenta fifteen im Mittelpunkt der Studie. Ein Interview mit dem israelischen Soziologen Natan Sznaider und eine Auswahl antisemitischer Vorfälle, die sich im zweiten und dritten Quartal in Deutschland ereignet haben, führen vor Augen, wie konkret und real die Bedrohungslage für Juden und Jüdinnen in der Bundesrepublik ist: "Zum Umgang mit Antisemitismus heute: documenta & Co."
Links zum Bericht über die Stude wie zur Studie selbst in der Rubrik ANTISEMITISMUS.
Nach dem Bekanntwerden antisemitischer Vorfälle bei der Deutschen Welle versprach der Sender einen Neubeginn. Acht Monate später ist es soweit: Künftig wird allen Beschäftigten abverlangt, das Existenzrecht Israels ausdrücklich anzuerkennen. Zudem stellt ein Verhaltenskodex klar, dass »holocaustleugnende und -relativierende Äußerungen nicht von der Meinungsäußerungsfreiheit erfasst sind«. Bei solchen Fällen werde man »null Toleranz« zeigen, berichtet Michael Thaidigsmann für die JÜDISCHE ALLGEMEINE WOCHENZEITUNG. Lennart Pfahler ist in der WELT wenig angetan, denn es häuften sich Indizien, dass der angekündigte Neuanfang nur schleppend verlaufe: "Die nicht ganz rote Linie der Deutschen Welle".
Die Links zu den Beiträgen in der Rubrik ANTISEMITISMUS.
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Ein furchterregender Gott wurde insbesondere im Christentum immer wieder gern als Drohung eingesetzt. Das hat sich freilich geändert und heute wird Gott meist als liebend und barmherzig verkündigt und wahrgenommen. Aber ist das nicht etwas zu einfach? Und wie gehen eigentlich eandere Religionen damit um? Brigitte Jünger hat für DEUTSCHLANDRADIO u.a. mit dem katholischen Theologen Ralf Rothenbusch, der jüdischen Theologin Tamar Avraham und dem Islamwissenschaftler Muhammad Sameer Murtaza über den Wandel des Gottesbildes gesprochen: "Vom strafenden Richter zum Barmherzigen".
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Jesus war Jude - das wird heute von kaum mehr jemandem bestritten. Aber was bedeutet es, ihn in den Evangelien in einem jüdischen Kontext wahrzunehmen? Das Lukasevangelium beispielsweise erzählt, dass Jesus als 12-jähriger im Tempel mit Schriftgelehrten spricht: als Schüler unter Lehrenden oder als ihnen überlegener Sohn Gottes? Welche Szene hat Lukas vor Augen, als er die Geschichte erzählt? Wie lassen sich die biblischen Geschichten ohne antijüdische Untertöne erzählen? Diesen Fragen widmete sich Claudia Janssen, Professorin für Feministische Theologie / Theologische Geschlechterforschung und Neues Testament an der Kirchlichen Hochschule Wuppertal/Bethel, in einem Feature für den NDR, das nun als Manuskript vorliegt. Für sie ist es zentral, dass die christliche Theologie ihr Überlegenheitsdenken anderen Religionen gegenüber überwindet: "Der jüdische Jesus".
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Seit April 2022 ist der Österreicher Ariel Muzicant Interimspräsident des Europäischen Jüdischen Kongresses (EJC). Im Gespräch mit der schweizer-jüdischen Wochenzeitung TACHLES spricht er über Judentum in Europa, den Krieg gegen die Ukraine und jüdische Politik. Auf die Frage, was seine Vision als EJC-Präsident für die Juden in Europa sei, antwortet er:
"Dass es gelingt, dass Israels anvisiertes Wachstum nicht auf Kosten des europäischen Judentums passiert. Ich möchte gerne, dass wir die zwei Millionen Juden in Europa halten – was immer wir jetzt haben. Und das ist schon ein sehr ehrgeiziger Plan, wobei die grosse Sorge eigentlich nicht die Alija ist, sondern die Assimilation."
Der Link zum Interview in der Rubrik JÜDISCHE WELT.
Vor kurzem Yom Kippur - aktuell das Laubhüttenfest, Sukkot. Für die relativ kleine Schar der ukrainischen Juden sind es düstere hohe Feiertage, berichten David Saveliev und Nicholas Bennett in ihrer Reportage aus der ostukrainischen Stadt Lwiw für die TACHLES. Hier in Lwiw sind viele jüdisch-ukrainische Flüchtlinge gestrandet, was die örtliche Gemeinde vor große Herausforderungen stellt. Dass freilich auch für die in Deutschland gestrandeten jüdischen Flüchtlinge die derzeitigen Feiertage einen besonderen Charakter haben, schildert wiederum Christine Schmitt ein einer Reportage für die JÜDISCHE ALLGEMEINE WOCHENZEITUNG: "Ein Gefühl von Schutz".
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Im April 1897 gründete Abraham Cahan in New York die in jiddischer Sprache erscheinende Tageszeitung "Forverts" – englisch: The Jewish Daily Forward. Damals richtete sich die Zeitung vor allem an die jüdischen Einwanderer aus Osteuropa. Sie informierte ihre Leserschaft über aktuelle Ereignisse und gab Orientierung bei der Integration in die US-amerikanische Politik, Gesellschaft und Lebensweise. Anfang der 1930er Jahre war ihre Druckauflage mit 275.000 Exemplaren sogar höher als die der New York Times! Ihren Namen "Forverts" hatte die Zeitung übrigens vom Zentralorgan der deutschen Sozialdemokratie, eben dem "Vorwärts", übernommen. Und dass die Zeitung auch heute noch, 125 Jahre nach ihrer Gründung, kräftige Lebenszeichen von sich gibt, schildert Otmar Lahodynsky in einem Beitrag für das österreichisch-jüdische Magazin "NU": "Die 125 Jahre alte New Yorker jiddische Zeitung 'Forverts – The Forward'".
Der Link zum Beitrag in der Rubrik JÜDISCHE WELT.
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Rund drei Wochen vor der Stichwahl zum Präsdientenamt in Südamerikas grösster Demokratie entwickelt sich der Wahlkampf zwischen dem linken Ex-Präsidenten Lula da Silva und dem rechten Amtsinhaber Jair Bolsonaro immer mehr zu einem Religionskrieg, schildert Christoph Gurk für den ZÜRCHER UNTERLÄNDER. Wer gewinnen will, muss nicht nur die besseren Argumente auf seiner Seite haben, sondern auch Gott – oder besser gesagt: die Kirchen des riesigen Landes. Denn Brasilien hat mehr als 210 Millionen Einwohner, von denen viele immer noch tief gläubig sind. Nirgendwo auf der Welt leben mehr Katholiken, und auch wenn ihre Zahl seit Jahrzehnten rückläufig ist, so steigt doch gleichzeitig der Anteil der Menschen, die Mitglied einer evangelikalen Gemeinde sind: Sie machen heute schon rund ein Drittel der Bevölkerung aus. In jedem Fall bilden die christlichen Gläubigen ein entscheidendes Stimmenreservoir, das die Wahlen entscheidend beeinflussen wird: "Jetzt tobt der Religionskrieg zwischen Lula und Bolsonaro".
Der Link zur Reportage in der Rubrik CHRISTLICHE WELT.
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Für die Politikwissenschaftlerin Katharina Nocun war der Ausgangspunkt ihrer Recherche in der Esoterik-Szene die kritische Beschäftigung mit der AfD. Sie hat nach Beiträgen auf ihrem Blog „ganz viel Fanpost“ bekommen: Sie sei insgeheim jüdisch und gehöre ins KZ. Zudem sei ihr Name auf einer „Todesliste“ aufgetaucht. „Man hat gemerkt, dass mich Leute plötzlich in ihre kruden Weltbilder einbauen, in ihre Verschwörungserzählungen.“ Gemeinsam mit der Sozialpsychologin Pia Lamberty hat sie vor allem bei Querdenkerdemos beobachtet, dass Esoteriker teils Seite an Seite mit Rechtsextremisten gemeinsame Sache machten. Die Ergebnisse ihrer Recherchen und Analysen liegen nun als Buch vor: "Gefährlicher Glaube". Christian Rabhansl stellt den Band für DEUTSCHLANDRADIO näher vor: "Betrachtungen übrer die Esoterik-Szene".
Der Link zur Buchvorstellung in der Rubrik ONLINE-REZENSIONEN.
Einen angenehmen Tag wünscht
Dr. Christoph Münz
redaktion@compass-infodienst.de
(Editorial zusammengestellt unter Verwendung des Teasermaterials der erwähnten Artikel)
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