ACHTUNG:
Guten Tag!
Mehr als hunderttausend Menschen haben am Wochenende in der israelischen Küstenstadt Tel Aviv erneut gegen die Regierung von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu und die Pläne einer Justizreform demonstriert. Zu den Rednern gehörte u.a. der israelische Schriftsteller und Friedensaktivist David Grossman. Laut WELT sprach er auf der Demonstration von einem „großen Erwachen“ der Öffentlichkeit in Israel, dem „Beginn der Rückkehr aus der lähmenden inneren Emigration“. Mit Blick auf die umstrittene Justizreform verglich er das Land mit einem Haus, das in Flammen steht. „Ich weigere mich, Heimatloser im eigenen Land zu sein“, sagte Grossman.
Unterdessen musste Benjamin Netanjahu »schweren Herzens« Innen- und Gesundheitsminister Deri entlassen. Er folgte damit einer Entscheidung des Obersten Gerichts, das in seiner Begründung auf die wiederholte Verurteilung des Vorsitzenden der ultraorthodoxen Schas-Partei verwiesen hatte. Justizminister Levin ließ freilich prompt mitteilen, er werde alles tun, um das "Unrecht" gegenüber Deri wiedergutzumachen. Auch der Betroffene selbst meldete sich zu wort: „Wenn sie uns die Tür vor der Nase zuschlagen, dann kommen wir durch das Fenster“, sagte der gesperrte Minister Deri am Mittwochabend in einer Stellungnahme, wie der TAGESSPIEGEL berichtet. Welcher Griff in die "Trickkiste" zu einer Rückkehr Deris führen könnte, darüber spekuliert wiederum die TAZ: "Im Gespräch ist etwa, Deri den Posten eines „alternierenden“ Ministerpräsidenten zu geben, was bedeutet, dass er Netanjahu zu einem späteren Zeitpunkt als Regierungschef ablösen würde.Doch auch dieser Schritt würde wohl wieder vor dem Obersten Gericht landen."
So oder so stoße das Urteil "ins Zentrum des derzeitigen Verfassungskonflikts vor", betont wiederum Sandro Serafin für ISRALNETZ:
"Wie weit darf eine demokratische Mehrheit im Parlament oder eine von ihr getragene Regierung gehen? Wo kann die Justiz ihr Grenzen setzen? Und wie eng dürfen diese Grenzen gezogen werden, ohne wiederum das demokratische Element zu beschädigen? Es gibt keine gleichsam natürlichen Antworten auf diese Fragen. Am Ende handelt es sich um einen Machtkampf, dessen Diskussion die israelische Politik in den kommenden Monaten weiter prägen wird."
Und im österreichischen STANDARD denkt Eric Frey darüber nach, was Benjamin Netanyahu vor dem Hintergrund der aktuellen Proteste weiterhin zu "Israels Überlebenskünstler" machen könnte. Frey ist einerseits überzeugt, dass Netanyahu in "gesellschaftlichen und religiösen Fragen ... die schlimmsten Exzesse zu vermeiden" wissen wird, aber andererseits ohne radikale Maßnahmen gleichwohl die "schleichende Annexion durch den Ausbau jüdischer Siedlungen und Repressalien für die Palästinenser" befördern wird:
"Das ist ein Szenario, das nur wenige der Anti-Regierungs-Demonstranten empört. Sie sorgen sich um das demokratische Fundament der eigenen Gesellschaft und sind bereit, es zu verteidigen. Das Leid der palästinensischen Bevölkerung ist im Bewusstsein der israelischen Mittelschicht hingegen kaum präsent. Das ist auch eine Erklärung für Netanjahus politische Überlebenskunst."
Links zum Thema in der Rubrik ISRAEL INTERN.
Am Beispiel der schon vor Jahren illegal von israelischen Siedlern errichteten Stadt Chomesch, die eigentlich geräumt werden sollte, worüber aber ein Prozess vor dem Obersten Gerichtshof anhängig ist, untersucht und beschreibt Oliver Eberhardt in einem Beitrag für NEUES DEUTSCHLAND die Haltung der neuen Regierung in der Frage israelischer Siedlungen im Westjordanland. Eberhardts Fazit ist wenig erbaulich, zeige doch die neue Regierung keinerlei Interesse an einem Ausgleich mit den Palästinensern und mithin in der Friedensfrage: "Konfrontationskurs gegen Palästinenser".
Der Link zur Reportage in der Rubrik ISRAEL UND NAHOST HINTERGRUND.
Arye Sharuz Shalicar ist als Sohn persisch-jüdischer Eltern in Göttingen geboren. Er ist Autor, Vortragsredner und seit 2017 Abteilungsleiter für Internationales im Büro des israelischen Ministerpräsidenten. Jüngst traf er beim sogenannten Negev Forum in Abu Dhabi, an dem auch Vertreter der USA teilnahmen, auf Gesandte aus verschiedenen arabischen Ländern. In einem längeren Interview mit CICERO spricht er über die Ziele des Treffens, die Bedeutung und Folgewirkungen des Abraham-Abkommens, aber auch über den Protest gegen die neue israelische Regierung: „Frieden zwischen Arabern und Juden soll kein Traum bleiben“.
Der Link zum Interview in der Rubrik ISRAEL UND NAHOST HINTERGRUND.
Medial häufig thematisiert und in der Tat während der letzten Jahre scheinbar ein auffälliger Trend: die Einwanderung von Israelis nach Deutschland. Bislang blieb freilich die wissenschaftliche Datenlage über die Gruppe in Deutschland lebender Israelis bisher relativ dünn. Letztee Woche nun wurde an der Münchner Ludwig-Maximilians-Universität vom Studienleiter Uzi Rebhun eine kritische Analyse vorgestellt, die diesen Missstand beheben willt. Rebhun ist Soziologe, tätig an der Hebrew University in Jerusalem und der renommierteste Demograf Israels. Chris Schinke berichtet für die TAZ:
"Das auf vier Jahre angelegte Forschungsprojekt lässt nun erstmals ein aussagekräftiges Bild davon zu, wie genau sich die Gruppe israelischer Einwanderer:innen nach Deutschland zusammensetzt, welche Motive und Einstellungen ihre Migration bedingen und auch welche Erfahrungen mit Antisemitismus sie machen. Für zukünftige, weiterführende Untersuchungen ... dürfte die bemerkenswerte demografische Grundlagenarbeit von Uzi Rebhun, Dani Kranz und Heinz Sünker zentrale Bezugsquelle werden."
Der Link zum Beitrag in der RubrikISRAEL, DEUTSCHLAND, EUROPA UND DIE WELT.
Bereits vor der Staatsgründung emigrierten viele deutschsprachige Juden ins spätere Israel - und nach dem Ende des Weltkrieges kamen stetig Überlebende des Holocaust hinzu. Entgegen der Annahme, dass sie nach 1945 nichts mehr mit der deutschen Sprache und Kultur zu tun haben wollten, kam es sogar zu einer Reihe von deutschsprachigen Zeitungsgründungen. Auch wenn das das Interesse an diesen im Laufe der Jahre zurück ging, existieren heute immer noch mindestens zehn Publikationen auf Deutsch – darunter drei Zeitschriften und mehrere Mitteilungsblätter beziehungsweise Jahrbücher. Außerdem werden mehrere Internetseiten sowie zwei Fernsehsendungen in der Muttersprache der Jeckes produziert. Björn Akstinat gibt für ISRAELNETZ einen Überblick: "Deutschsprachige Medien in Israel – gestern und heute".
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Zum ersten Mal überhaupt kommt Dani Dayan, Vorsitzender der Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem, nach Deutschland. Am heutigen Dienstag wird er im Deutschen Bundestag eine Ausstellung mit Objekten von Holocaust-Überlebenden eröffnen. Vom Pressegespräch, das Dayan aus diesem Anlass führte, hat Felix Huesmann für das REDAKTIONSNETZWERK Deutschland verfolgt. Und die JÜDISCHE ALLGEMEINE WOCHENZEITUNG hat direkt mit Dayan gesprochen und ihn ebenfalls zu besagter Ausstellung befragt, über die Motive seiner ersten Reise nach Deutschland und dazu, wie er sich das Erinnern in der Zukunft vorstellt. Auf die Frage, wie es ihm mit seinem ersten Deutschlandbesuch gehe, erzählt er:
"Ich habe in sehr jungen Jahren – ich war noch ein Teenager – beschlossen, Deutschland nicht zu besuchen. Der Grund dafür war nicht Hass. Es ging um das Gedenken. Es gibt diese alte jüdische Tradition – nicht viele Juden machen das –, eine Fläche im Wohnzimmer unangestrichen zu lassen. Warum tun sie das? Weil sie das tagtäglich an die Zerstörung Jerusalems und des Tempels vor 2000 Jahren erinnert. Das war die Logik, die hinter meiner Entscheidung stand. Wenn ich auf die Weltkarte schaue und sehe, welche Länder ich bereits besucht habe, dann sehe ich diesen Fleck, der noch offen ist. Und das hilft mir, mich daran zu erinnern, dass den Juden dort etwas Fürchterliches zugestoßen ist. Es geht also nicht um Hass, nicht um Feindseligkeit. Es geht um das Gedenken. Und wiederum aus diesem Grund habe ich beschlossen, jetzt nach Deutschland zu fahren. ... Ich habe mit dieser Entscheidung meinen Frieden gemacht. Ich glaube, ich tue das Richtige."
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Mit einem intressanten Thema beschäftigt sich Lyn Julius in einem Beitrag für das "Jewish News Syndicate", den MENA-WATCH ins Deutsche übersetzt hat. In den Vereinigten Arabischen Emiraten und damit erstmals in der arabischen Welt überhaupt wurde an den Schulen der Holocaust als Unterrichtsstoff aufgenommen. So sehr dies zu begrüßen sei, so sehr sieht Julius jedoch eine Reihe von "Fallstricken", die sie in ihrem Beitrag konkret benennt und kurz beschreibt: "Arabischer Holocaust-Unterricht mit Tücken".
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Über 200.000 kranke, behinderte und alte Menschen haben die Nazis in ihrem "Euthanasie"-Programm ermordet. Etwa jeder achte Deutsche hat ein Opfer in seiner Familie. Eine Angehörigengruppe hilft bei der Spurensuche in den Archiven. Gegründet wurde sie von der Historikerin Sibylle von Tiedemann, die seit 2011 für das NS-Dokumentationszentrum die Namen und Geschichten der Münchner Opfer des NS-"Euthanasie"-Programms recherchiert. Das SONNTAGSBLATT stellt die Historikerin und ihre Angehörigeninitiative näher vor: "Über Oma ist selten gesprochen worden".
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Früher war die Institution unter dem Namen "Intrnationaler Suchdienst" bekannt, heute trägt sie den Namen "Arolsen Archives". Über Jahrzehnte hin war die Einrichtung jedoch verschlossen wie eine Auster, selbst Überlebende und Historiker kamen kaum an die Dokumente heran, die dort verwahrt wurden. Das ändert sich nun, dss Dokumentationszentrum vollzieht eine Kehrtwende und zeigt seine Dokumente sowie Artefakte nationalsozialistischer Verfolgung sogar auf Tiktok! Kann das funktionieren?, fragt Klaus Hillenbrand in einem Beitrag für die TAZ: "Holocaust in 50 Sekunden".
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In einem über weite Strecken zornig formulierten Beitrag für die NEUE ZÜRCHER ZEITUNG knöpft sich Ulrich Schmid die "postkolonialistischen Eiferer" in der deutschen Linken vor, die "aus den Juden imperialistische Monster machen". Dabei nimmt er u.a. auch die deutschen Medien ins Visier wie z.B. den SPIEGEL, der kürzlich bang gefragt habe, ob sich noch deutsche Minister mit den rechtsextremen Kollegen in der neuen israelischen Regierung überhaupt treffen dürften. Schmid dazu:
"Mit Typen wie Putin sprechen deutsche Kanzlerinnen, Kanzler und Minister seit Jahren, ohne dass sich irgendwer irgendetwas fragt. Scholz fährt nach Peking zum Schlächter der Uiguren, am Golf bittet ein deutscher Minister die Scheichs um Flüssiggas: Umgang mit Autokraten ist offensichtlich unbedenklich. Bei den Rechten aber in Netanyahus Kabinett sollte die Politiker ein Unwohlsein befallen?"
Zudem gelte es nicht zu vergessen, dass bei aller berechtigten Kritik an der israelischen Politik, Netanyahu immerhin wiedergewählt worden sei: "demokratisch, fair, frei." Weiter schreibt er:
"Und wo genau, bitte, wäre das sonst noch der Fall in dieser Region? Nicht in Kairo, nicht in Teheran, Tripolis und Riad. Da gibt es Repression und Zensur. Von diesen Missständen aber liest man in deutschen Medien selten. Warum? Warum verurteilt man den kleinen Sünder so hingebungsvoll und foutiert sich um die grossen? Die Menschenrechte sind universal. Sollen sie in der arabischen Welt nicht gelten? Gönnt man den Arabern die Ehre der Verantwortlichkeit nicht?"
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Monty Ott ist Autor und Politik- und Religionswissenschaftler. Er publiziert regelmäßig zu tagespolitischen Themen und beschäftigt sich in seinen Beiträgen mit Antisemitismus, Erinnerungskultur, Intersektionalität und Queerness. Seit über einem Jahrzehnt engagiert sich Monty Ott in der antisemitismuskritischen Bildungsarbeit. In einem langen, sehr langen und in sehr perönlichem Stil gehaltenen Essay denkt er darüber nach, warum er als Linker und Jude nicht mehr so recht eine Heimat in der deutschen Linken findet. In nicht jüdischen linken und progressiven Räumen träfen linke und progressive Juden immer häufiger auf offenen Antisemitismus:
"Und der kennt viele Ausdrucksformen: von der schlichten Ignoranz gegenüber der antisemitischen Gewalt, die Juden erleben, über das Raunen über machtvolle Eliten oder Kapitalisten bis hin zum Vergleich des jüdischen Staates mit dem nationalsozialistischen Deutschland."
Dabei ließen sich in der Folge alle politischen Positionen nach einem bestimmten Muster lesen:
"Du kannst dich klar gegen Rassismus positionieren, soziale Ungerechtigkeit und ökonomische Verhältnisse kritisieren, Nationalismus verurteilen, doch sobald du die Existenz Israels oder die Idee des Zionismus nicht grundsätzlich infrage stellst, gerät dein Platz in deiner politischen Heimat ins Wanken. Trittst du gar selbstbewusst auf und versuchst die Ambivalenzen von Zionismus aus linker Perspektive zu verdeutlichen, kann es passieren, dass du deine Heimat eigentlich schon verloren hast. Wenn man nicht klingt wie die schrillste oder radikalste linke Stimme im innerisraelischen Diskurs, folgen mit ziemlicher Sicherheit Belehrungen von weißen deutschen (und nicht jüdischen) Menschen, was es wirklich bedeutet, links zu sein."
Der Link zum Essay in der Rubrik ANTISEMITISMUS.
Relativ nüchtern, sach- und faktenorientert versucht Robert Treichler im österreichischen Nachrichtenmagazin PROFIL den mitunter schmalen Grat zwischen berechtigter Kritik am Staat Israel und seinen politischen Akteuren einerseits und Antisemitismus bzw. Antizionismus andererseits genauer zu beschreiben. Aktuell scheint dieser Grat in Anbetracht der neuen Regierung sicher noch schmaler geworden, während die Kritik an den Entwicklungen in Israel immer schärfer wird: "Aber handelt es sich dabei dann womöglich um die suspekte Form der antisemitisch motivierten „Israelkritik“?" Um diese Frage zu beantworten, stellt Treichler den politischen Entwicklungen die vielerorts zu hörende Kritik an ihnen gegenüber und bewertet sie anhand der „3-D-Regel“ (Dämonisierung, doppelte Standards oder Delegitimierung), um erkennen zu können, ob berechtigte Kritik oder antisemitisches Vorurteil am Werk ist: "Was wird aus Israel und wie gehen wir damit um?"
Der Link zum Beitrag in der Rubrik ANTISEMITISMUS.
Sehr lange schon hat man über den richtigen Umgang mit der sogenannten "Judensau" am Regensburger Dom gestritten. Vor einem Jahr dann einigten sich Freistaat, Kirche, jüdische Gemeinde und Denkmalamt darauf, eine neue Texttafel zu implementieren. Nun wurde sie enthüllt. Der Text bezeichnet die Schmähplastik als "zu Stein gewordenen Antisemitismus" und klärt in Deutsch und Englisch über deren Bedeutung auf und soll das antisemitische Relief in einen historischen Kontext stellen. Zugleich distanzieren sich damit der Freistaat Bayern als Eigentümer der Kathedrale und die Diözese Regensburg als Nutzer von dieser judenfeindlichen Darstellung aus dem späten Mittelalter. Im Interview mit DOMRADIO lobt die Vorsietzende der Jüdischen Gemeinde Regensburg die neue Hinweistafel: "Wir müssen für Aufklärung sorgen".
Links zum Thema in der Rubrik ANTISEMITISMUS.
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Die Zeiten, in denen die Kirche den Künstlern predigte, was zu tun sei, sind lange vorbei. Dennoch findet man auch in den modernen Künsten Spuren der Transzendenz und des Religiösen, was zwei Beiträge in der TAGESPOST illustrieren wollen. Björn Hayer beschreibt, wie das Theater um das Transzendente ringt und in der Literatur Gott hinter den Buchstaben aufscheint. Und in einem zweiten Beitrag untersucht Stefan Meetschen, wie zeitgenössische Maler und Musiker transzendente Impulse setzen und sich von spirituellen Sehnsüchten inspirieren lassen: "Künstler auf Sinnsuche".
Die Links zu den Beiträgen in der Rubrik INTERRELIGIÖSE WELT.
2023 fallen die christlichen Feiertage um Ostern, das jüdische Pessachfest und der islamische Fastenmonat Ramadan auf die selben Tage. Anlass für Oskar Schulz in einem Beitrag für das HAMBURGER ABENDBLATT danach zu fragen, ob etwa Muslime und Juden ebenfalls Ostern feiern, bzw. was die Feste des muslimischen Ramadan und jüdischen Pessach mit dem christlichen Ostern gemeinsam haben und was sie unterscheidet: "Welche Bedeutung hat Ostern im Judentum und Islam?"
Der Link zum Beitrag in der Rubrik INTERRELIGIÖSE WELT.
Auf der Plattform „Feiertagsgruss.at“ findet man einen gemeinsamen Festtagskalender der drei abrahamitischen Religionen. Muslime, Christen und Juden geben zudem Einblicke in Riten und Geschichten zu 41 Feiertagen – und zeigen so manche Parallele auf. Ergänzt werden die Seiten außerdem durch ein beachtliches Lexikon zu religiösen Terminologien. Mark E. Napadenski stellt die Plattform im österreichisch-jüdischen Magazin NU näher vor: "Wissen ist Freundschaft".
Der Link dazu in der Rubrik INTERRELIGIÖSE WELT.
Das 23. Internationale Bischofstreffen im Heiligen Land ist am 19. Januar 2023 zu Ende gegangen. Fünf Tage lang haben sich Vertreter von 15 Bischofskonferenzen, darunter 13 Bischöfe, über die Situation der Kirche und der Christen in Jordanien informiert. Als Vertreter der Deutschen Bischofskonferenz nahm Weihbischof Dr. Udo Bentz (Mainz), Vorsitzender der Arbeitsgruppe Naher und Mittlerer Osten der Kommission Weltkirche, an der Begegnung teil. Eine Pressemeldung der DEUTSCHEN BISCHOFSKONFERENZ, das Abschlusskommuniqué der Bischöfe sowie ein Bericht im DOMRADIO vermitteln nähere Einzelheiten. Ebenfalls auf Israelreise war die Unterkommission für religiöse Beziehungen zum Judentum der katholischen Deutschen Bischofskonferenz. Begleitet wurden sie von Vertretern der Rabbinerkonferenzen in Deutschland. Auch hierüber berichtet DOMRADIO und zitiert Bischof Ulrich Neymeyr, den Vorsitzenden der Unterkommission, der als Fazit der Reise formulierte: "Wichtiger Schritt für christlich-jüdischen Beziehungen"
Die Links dazu in der Rubrik INTERRELIGIÖSE WELT.
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Die Berliner Jüdische Gemeinde Chabad ist äußerst engagiert bei der Unterstützung von Kriegsflüchtlingen aus der Ukraine. Bereits 486 Menschen wurdenaus der Ukraine aufgenommen. Sie kommen aus Städten, wo der Krieg besonders tobt, ein Ende der Verwüstung nicht absehbar ist: Charkiw, Cherson, Odessa, Dnipro. Nun hat die Chabad-Gemeinde ein volles Integrationsprogramm auf die Beine gestellt, über das Michael Meier in der BERLINER ZEITUNG berichtet: "Berlin ist unsere neue Heimat".
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Vor dem Holocaust beherbergte die ukrainische Stadt Odessa eine der größten jüdischen Gemeinden der Welt. Die Nazis und ihre rumänischen Verbündeten ermordeten eine Million ukrainische Juden und vernichteten die Glaubensgemeinschaft des Landes fast zur Gänze. Heute leben noch etwa 40.000 Juden in Odessa (das vor Kriegsausbruch knapp über eine Million Einwohner zählte), von denen bisher rund ein Viertel die Stadt verlassen haben dürfte. Oberrabbiner von Odessa ist seit 1998 Rabbi Avraham Wolff. Seit Beginn der russischen Invasion im Februar 2022 pendelt er zwischen der Schwarzmeermetropole, der Republik Moldau, Rumänien und Deutschland. Dort kümmert sich der 52-Jährige sowohl um die in der Stadt verbliebenen Mitglieder der jüdischen Gemeinde als auch um Menschen, deren Flucht er und seine Mitarbeiter seit Kriegsausbruch bis heute organisieren. Im Interview mit dem österreichischen STANDARD spricht er über den Krieg in der Ukraine, jüdische Soldaten, deren Uniformen die Bandera-Flagge ziert, und die Zukunft seiner Gemeinde: "Wir werden siegen, weil wir müssen".
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Am 2. Februar 1922 erschien die Erstausgabe von James Joyce‘ Roman „Ulysses“. Weltliteratur. Die Hauptfigur des „Ulysses“ ist Leopold Bloom, ein Jude im katholischen Dublin Anfang des 20. Jahrhunderts, und ein Jude im aktuellen antisemitischen Klima dort. Bloom ist ein erfolgloser Annoncenakquisiteur bei einer Dubliner Tageszeitung. Zugleich weiß er, dass seine Frau Molly eine Affäre hat. Auch der Tod seines Sohnes Rudy, der wenige Tage nach der Geburt verstarb, spielt in den Wanderungen Blooms durch Dublin eine Rolle. Warum aber hat der irische Autor die Figur des Leopold Bloom als Juden entworfen und welche Folgen hatte das für ihn selbst? Diesen Fragen ist Peter Kaiser für DEUTSCHLANDRADIO auf den Grund gegangen: "Der moderne jüdische Held".
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Man erkennt sie sofort: Die Männer in tiefschwarzen Mänteln, großen dunklen Filzhüten und den rituellen weißen Bündeln aus langen Woll-Fäden (Zizits), die unter ihren Hemden hervorschauen. Die Frauen sieht man meist in schwarzen Röcken, einige knöchellang, andere gehen eine Handbreite über das Knie. Das Haar wird unter einer Perücke (Scheitel) oder einem Kopftuch (Tichel) verdeckt. Es gilt, nicht aufzufallen. Nichts am Körper einer Frau soll den Blick eines fremden Mannes auf sich ziehen. Wer solche Eindrücke erlebt, befindet sich fraglos in der Parallelwelt orthodox-jüdischer Gemeinschaften - sei es in Bnei Brak bei Tel Aviv oder in der jüdisch-orthodoxen Gemeinde des New Yorker Stadteils Williamsburg. Umso erstaunlicher, dass orthodoxe Frauen begonnen haben, das züchtige Mode-Diktat, das ihr Aussehen bestimmt, neu zu denken. Und ebenso erstaunlich, dass dabei ausgerechnet die britische Prinzessin Kate zu ihrer Silikone geworden ist, wie Miriam Amro in ihrer Reportage für das ZDF schildert: "Die (züchtige) Stil-Revolution der Orthodoxen".
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Elisa Klapheck, liberale Rabbinerin in Frankfurt a. M. und Professorin für Jüdische Studien an der Universität Paderborn, beschreibt und analysiert in ihrem neuen Buch die politischen Implikationen der jüdischen Theologie sowie deren Entwicklung von biblischen Zeiten bis hin in die Gegenwart. Dabei wird der Reichtum dieses Traditionsbestandes deutlich und und wirft Schlaglichter auch auf politisch-theologische Positionen aktueller Debatten: die Ausgestaltung des egalitären Rechtsstaats, die Frage nach der Bundesstaatlichkeit der EU, oder aber Probleme von Frauen- und Minderheitenrechten. Daniel Hoffmann stelt den Band in der JÜDISCHEN ALLGEMEINEN WOCHENZEITUNG näher vor: "Gott als Partner des Menschen".
Der Link dazu in der Rubrik JÜDISCHE WELT.
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Viel war in letzter Zeit darüber spekuliert worden, wer Landesbischof Beford-Strohm im Bischofsamt folgen wird. Nun sind die Namen der Kandidierenden durchgesickert: Ein Regionalbischof, eine Dekanin, ein Dekan und eine Einrichtungsleiterin wollen das Bischofsamt von Bedford-Strohm übernehmen. Die Wahl des neuen Landesbischofs oder der neuen Landesbischöfin ist der zentrale Punkt bei der Frühjahrstagung der Landessynode - dem Kirchenparlament der Evangelischen in Bayern - in diesem März. Die Synode startet am 26. März, einem Sonntag, traditionell mit einem Gottesdienst. Die Wahl selbst steht am Montag (27. März) auf dem Programm. Daniel Staffen-Quandt stellt im SONNTAGSBLATT die potentiellen Nachfolger vor: "Wer folgt auf Bedford-Strohm im Bischofsamt?"
Der Link dazu in der Rubrik CHRISTLICHE WELT.
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Säkulare, linke deutsche Juden, die nach 1945 in die DDR als auch BRD zurückkehrten, leisteten einen bedeutenden Beitrag für das politische und kulturelle Leben beider deutscher Staaten. Wie weitgehend dieser Beitrag war, zeigt Wolfgang Herzberg in seinem nun erschienen Buch "Jüdisch und Links". Er argumentiert, dass jüdische Überlebende den Kern einer linken Nachkriegsintelligenz in der DDR bildeten und dort oft konfliktreich die (politische) Kultur prägten. Wolfgang Herzberg schildert dies alles aus der Innenperspektive seiner jüdischen Familie. Seine Eltern remigrierten nach 1945 in die DDR und waren Teil der hier beschriebenen linken Intelligenz der DDR. Die autobiografischen Berichte von Mutter, ehemalige Generalstaatsanwältin in der DDR, und Vater, Parteijournalist, und aus bürgerlichem Hause stammend, werden ergänzt durch seine eigene biografische Erzählung. Charlotte Misselwitz hat das Buch für die BERLINER ZEITUNG gelesen: "Jüdisch und links: Wolfgang Herzberg erzählt von seiner Familie in der DDR".
Der Link zur Buchvorstellung in der Rubrik ONLINE-REZENSIONEN.
Einen angenehmen Tag wünscht
Dr. Christoph Münz
redaktion@compass-infodienst.de
(Editorial zusammengestellt unter Verwendung des Teasermaterials der erwähnten Artikel)
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