Deutsche Bibliothek
ISSN 1612-7331
15.06.2023 - Nr. 2033
Anmeldung Abonnement Online-Extra Pressestimmen Leserstimmen Über COMPASS Archiv


Editorial
Israel und Nahost
... aktuell
... Hintergrund
... Israel intern
... und die Welt
Vergangenheit ...
Antisemitismus
Interreligiöse Welt
Jüdische Welt
Christliche Welt
Online-Rezensionen
Fernseh-Tipps



anzeige


Gesellschaften für christlich-jüdische Zusammenarbeit

Deutscher Koordinierungsrat

Über 80 Gesellschaften haben sich im DKR zusammengeschlossen.

Besuchen Sie unsere Homepage:

Koordinierungsrat





ACHTUNG:

Die nächste Tagesausgabe erfolgt am Donnerstag, 22. Juni 2023.


Guten Tag!

Nr. 2032 - 15. Juni 2023



Nicht nur im Blick auf den Ukraine-Krieg versucht sich China im Rahmen seiner "Global Security Initiative" als neue Vermittlungsmacht in den Konfliktzonen der Welt zu etablieren. Nun hat man offenbar auch den Nahost-Konflikt im Auge. Bereits im April diesen Jahres stellte China die Bühne für die feierliche Wiederaufnahme diplomatischer Beziehungen zwischen den Erzrivalen Iran und Saudi-Arabien zur Verfügung, was weltweit für Aufsehen sorgte. Kurze Zeit später erfolgte das Angebot Chinas, in dem vielleicht komüpliziertesten aller Konflikte, dem Nahost-Konflikt, eine aktive Vermittlerrolle zwischen Israelis und Palästinensern einzunehmen. Kann China erreichen, woran so viele scheiterten?, fragt sich Christine Kensche und unterzieht das Ansinnen einem "Realitätscheck": "Nun will auch noch China den Nahost-Konflikt lösen".
In gewisser Weise knüpft daran eine iinteressante Analyse an, die beschreibt, wie durch den Rückzug des Westens, insbesondere der USA, aus der Region des Nahen Ostens ein Vakuum entstanden ist, das eben nun andere Länder erfüllen. Autor der Analyse, die im STANDARD zu lesen ist, ist Mark Leonard vom Thinktank European Council on Foreign Relations. Der Titel seines Beitrages ist programmatisch: "Der postamerikanische Nahe Osten".
Die Links zum Thema in der Rubrik ISRAEL UND NAHOST HINTRGRUND.

Von einer beispiellosen Gewaltwelle in den arabischen Kommunen Israels berichtet Ralf Balke für HAGALIL. Seit Jahresbeginn sind in Israel laut Medienberichten 100 Menschen der arabischen Bevölkerung getötet worden – fast dreimal so viele wie im gleichen Zeitraum 2022. Ursachen der erschreckenden Gewaltwelle, die in den israelischen Medien beständiges Tagesthema sind, seien Blutrache zwischen verfeindeten Familien, sogenannte Ehrenmorde und vor allem die organisierte Kriminalität. Auch habe die Regierung kein Konzept zur Eindämmung der Gewalt zu haben: "Außer Kontrolle geraten".
Der Link zum Beitrag in der Rubrik ISRAEL UND NAHOST HINTRGRUND.

Schwere Zeiten für Ministerpräsident Netanjahu: während auf den Straßen Hundertausende unverdrossen gegen seine geplante Justizreform demonstrieren, bringt ihn der bislang kaum auffällige Korruptionsproess gegen ihn aktuell erneut unter Druck. Am Montag trat dort Jair Lapid als Zeuge auf - mithin der amtierende Oppistionsführer gegen den amtierenden Permierminster, was allein für sich genommen schon politischen Sprengstoff verspricht. Zudem hat Lapid bereits am ersten seiner auf drei Tage angesetzten Befragung den Angeklagten stark belastet, wie Peter Münch für die SÜDDEUTSCHE ZEITUNG berichtet: "Der Zeuge klagt an".
Links dazu in der Rubrik ISRAEL INTERN.

Das war schon eine kleine Sensation. Präsident Herzog sprach sogar von einem "historischen Erfolg": Die israelische U-20-Fußballmannschaft hat es nach einem Sieg gegen Südkorea auf den dritten Platz bei der U-20-Weltmeisterschaft geschafft und damit die Bronze-Medaille gewonnen. Es ist der größte Fußballerfolg des kleinen Nahoststaates aller Zeiten und die erste Teilnahme der israelischen U-20 an einer WM überhaupt, wie Sabine Brandes für die JÜDISCHE ALLGEMEINE WOCHENZEITUNG berichtet. Gar nicht gut gefallen hat jedoch Martin Krauss von der TAZ, dass Israels Ministerpräsident Netanjahu den Erfolg der Jugendmannschaft gleich politisch zu instrumentalisieren versuchte. „Unsere Jugendmannschaft hat dem Staat Israel großen Stolz verliehen“, sagte Netanjahu. Krauss dazu:
"Die israelischen Torschützen: Anan Khalaili, ein junger Araber. Hamza Shibli aus einem Beduinendorf im nördlichen Israel. Und Dor Turgeman aus der Hafenstadt Aschdod – südlich von Tel Aviv. Daraus zu folgern, die Jungs hätten 'dem Staat Israel', wie ihn Netanjahu sich vorstellt, 'großen Stolz' gebracht, hat mit Sport nichts zu tun. Wenn israelische Juden, Araber und Beduinen gemeinsam gewinnen, dann verweist das auf die Stärke der Gesellschaft, nicht des Staates."
Die Links zu den Beiträgen in der Rubrik ISRAEL INTERN.

Das mitunter mythenumrankte israelische Militär zählt nicht nur zu den wichtigsten Überlebensgarantien des permanent bedrohten Nahoststaates, sondern spielt auch für den Zusammenhalt der äußerst vielfältig zusammengesetzten Gesellschaft des Landes eine zentrale Rolle. Nicht allein, dass Männer unf Frauen gleichermaßen Militärdienst leisten müssen, oft melden sich auch Drusen aus dem Norden, arabische Beduinen aus der Wüste Negev oder Juden aus aller Welt freiwillig zum Dienst. Und so findet man unter Letztgenannten auch Deutsche, wie etwa den aus Chemnitz stammenden 19-jährigen Daniel Adler. Doch wie kommt man als Deutscher überhaupt auf die Idee, freiwillig in einer der gefürchtetsten Armeen weltweit, noch dazu in einer scheinbar immerwährenden Konfliktregion dienen zu wollen? Und welche Eindrücke und Erfahrungen hat er in seinem israelischen Militärdienst gewonnen? Darüber hat er mit Lukas Moser gesprochen, der das für die BERLINER ZEITUNG aufgezeichnet hat: "Deutscher Soldat in Israel: Linke Meinung gegenüber Juden kann ich nicht verstehen".
Der Link dazu in der Rubrik ISRAEL, DEUTSCHLAND, EUROPA UND DIE WELT.

**********************

Staudämme gehören zu den mächtigsten Produkten menschlicher Schaffenskraft – und sie sind so gefährlich wie keine andere Infrastruktur außer Nuklearanlagen, wenn sie zerstört werden. Deshalb haben Militärexperten schon im Herbst 2022 gewarnt, was nun passiert ist, nämlich dass russische Truppen bei Cherson in der Südukraine den Staudamm Kachowka am Dnipro sprengen könnten. Sven Felix Kellerhoff schildert in der WELT, dass es für diese Sprengung ein historisches Vorbild gibt, auch wenn das nun betroffene Wasserkraftwerk Kachowka erst 1950 bis 1955 errichtet wurde. Denn flussaufwärts staut schon seit 1932 der Damm nahe der Stadt Saporischschja den Dnipro – und diese Anlage wurde im Zweiten Weltkrieg gleich zweimal zerstört, mit möglicherweise verheerenden Folgen: "Als der Dnipro 1941 schon einmal entfesselt wurde".
Der Link zum Beitrag in der Rubrik VERGANGENHEIT...

Die 1908 in München geborene Olga Benario war das jüngste Kind einer jüdischen Anwaltsfamilie. 1942 wurde sie zusammen mit anderen Häftlingen des KZ Ravensbrück im Rahmen der „Aktion 14f13“ in der Tötungsanstalt Bernburg in der Gaskammer ermordet. Ihr Vater war bereits 1933 gestorben, ihre Mutter starb 1943 im KZ Theresienstadt. Benario zierte in der DDR Briefmarken und war eine der bekanntesten Widerstandskämpferinnen gegen die Nazis. Inzwischen gerät sie in Vergessenheit. Im Gespräch mit ihrer Tochter, der Historikerin Anita Prestes, wird Leben und Bedeutung der Widerstandskämpferin wieder lebendig: »Wenn andere zum Verräter geworden sind, ich werde es jedenfalls nicht«
Der Link zum Interview in der Rubrik VERGANGENHEIT...

Am 8. November 1939 explodierte im Münchner Bürgerbräukeller eine Bombe. Eigentlich hätte sie Adolf Hitler töten sollen, während er gerade eine Rede hielt. Wenn dieser Plan aufgegangen wäre, hätten der Zweite Weltkrieg und mit ihm die Weltgeschichte einen völlig anderen Verlauf genommen. Doch der «Führer» verließ vorzeitig den Saal und kam mit dem Leben davon. Dieses Buch erzählt die Geschichte des Mannes, der die Tat ganz allein plante und ausführte: Johann Georg Elser. Jetzt hat Wolfgang Benz eine wissenschaftlich fundierte Biografie des einfachen Mannes aus dem Volk geschrieben, der nicht zur Einsicht in die verbrecherische Natur des NS-Regimes gelangte, sondern sich auch bis zur letzten Konsequenz zum Widerstand entschloss. Wilhelm von Sternburg stellt die Biografie in der FRANKFURTER RUNDSCHAU vor: "Er sah, was kam, und zog die Konsequenzen"
Der Link dazu in der Rubrik VERGANGENHEIT...

**********************

In einem Beitrag für QANTARA setzt sich der anglo-niederländischer Schriftsteller und Journalist Ian Buruma mit der Argumentation vieler rechtsextremer Politiker in Europa und den USA auseinander, sie seien keine Antisemiten, da sie doch entschiedene Unterstützer Israels seien. Dem hält Buruma entgegen, dass es etwa im Blick auf Victor Orban oder Donald Trump längst kein Widerspruch mehr sei, "pro-israelisch und gleichzeitig antisemitisch zu sein. Tatsächlich haben der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu und die noch radikaleren Mitglieder seines Kabinetts viel mit den rechtsnationalen Kräften in Europa und den USA gemeinsam, mit denen sie sich verbündet haben." Am Ende seines Beitrages, in dem er auch auf die Auswirkungen des geschilderten Phänomens auf das Verhältnis der Juden in Israel und in der Diaspora eingeht, nennt er ein besonders drastisches Beispiel. Auf der diesjährigen Conservative Political Action Conference (CPAC) in Dallas, Texas, USA, begegnete Orbán, der als einer der Hauptredner auftrat, seinem Fan und Rednerkollegen Yishai Fleisher, dem internationalen Sprecher der jüdischen Siedler in Hebron im Westjordanland. Als Fleisher im Anschluss befragt wurde, was er von dem mutmaßlichen Antisemitismus des ungarischen Ministerpräsidenten halte, antwortete er, das sei ihm egal:
"Er sei kein 'Diaspora-Jude', sagte Fleisher, sondern ein Israeli. Er sehe Orbán als einen 'Kollegen in der Politik' und Verbündeten im Kampf gegen eine 'globalistische Agenda, die offene Grenzen erzwingen und nationale Identitäten auslöschen will'. Treffender könnte man die wachsende Kluft zwischen Israel und der jüdischen Diaspora nicht beschreiben."
Der Link zum Beitrag in der Rubrik ANTISEMITISMUS.

Der Konflikt zwischen Israel und den Palästinensern gehört zu den kompliziertesten weltweit. Was erfahren Schüler dazu im Klassenzimmer? Um das zu ermitteln haben anlässlich des Festjahres der 75-jährigen Gründung des Staates Israel die Amadeu Antonio Stiftung in Kooperation mit dem Mideast Freedom Forum Berlin im Zeitraum 2022-2023 eine detaillierte Evaluation von Schulbüchern durchgeführt, bei der ein Großteil der Berliner Unterrichts- und Bildungsmaterialien der Sekundarstufe 1 auf ihre Darstellung Israels untersucht wurden. Die Studie zeichnet ein erschreckendes Bild: Mehrheitlich werde der jüdische Staat einseitig als Aggressor dargestellt. Und palästinensischer Terror werde teilweise verharmlost und zum Befreiungskampf stilisiert. Samuel Salzborn, Antisemitismusbeauftragter des Landes Berlin, kommentiert die Studie u.a. mit den Worten: "Ich glaube, dass beim Thema Israel nicht Faktenwissen, sondern das geglaubte Geraune die Diskussion prägt und sich auch in den Schulbüchern wiederfindet." DIE WELT und der TAGESSPIEGEL berichten über die wichtigsten Ergebnisse der Studie und natürlich ist die Studie selbst ebenfalls erhältlich. Und auf dem Portal BELL-TOWERS erläutern zwei der Autoren der Studie im Gespräch weitere Hintergründe und Schlussfolgerungen aus der Studie: "In Schulbüchern gegen Israel".
Die Links dazu in der Rubrik ANTISEMITISMUS.

Einst bildeten Konservative, Linke und Liberale in vielen europäischen Ländern einen „Sperrgürtel“ gegen die radikale Rechte: Bündnisse mit Rassisten und Nationalisten sollten tabu sein. Das Prinzip cordon sanitaire ist aber längst dabei zu bröckeln und ist einem Trend zum rechten Tabubruch gewichen, konstatiert Thorsten Holzhauser, wissenschaftlicher Mitarbeiter der parteiunabhängigen Stiftung Bundespräsident-Theodor-Heuss-Haus in Stuttgart, in einem Beitrag für das Portal GESCHICHTE DER GEGENWART:
"In Ungarn und Polen sind bereits seit 2010 bzw. 2015 ultrarechte Regierungen an der Macht, in Italien regiert die Postfaschistin Giorgia Meloni im Bündnis mit konservativen Kräften – und auch bei den anstehenden Parlamentswahlen in Spanien stellt sich die Frage, wie lange sich die Volkspartei noch einem Bündnis mit den aufstrebenden Rechtsextremen von Vox verschließen will. Vor dem gleichen Problem könnte in Deutschland bei den kommenden Landtagswahlen in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen im Frühjahr 2024 auch die ostdeutsche CDU stehen, deren Abgrenzung von der AfD mehr oder weniger offen zur Disposition steht. Wie lange kann sich der ungeschriebene cordon sanitaire der deutschen Politik noch halten?"
Der Link zu seinem Beitrag in der Rubrik RECHTSEXTREMISMUS.

**********************

Atheisten sind Schuld am Kapitalismus, am Kommunismus, an der Homosexualität und an Drogen. Das glauben jedenfalls sehr viele US-Amerikaner. Daher sind Atheisten eine zwar wachsende, aber zunehmend marginalisierte Gruppe im amerikanischen religiösen Flickenteppich - und sie waren im Laufe der Geschichte des Landes immer wieder Ziel von Spott und Diskriminierung. Die Religionswissenschaftlerin Petra Klug hat nun die erste umfassende Studie über den Anti-Atheismus in den USA vorgelegt ("Anti-Atheist Nation. Religion and Secularism in the United States"). Ihr Buch zeichnet den Anti-Atheismus durch fünf Jahrhunderte amerikanischer Geschichte nach, von der Kolonialisierung bis zur Ära von Donald Trump und zeitgenössischen Verschwörungsideologien, wie der atheistischen Neuen Weltordnung. Im Gespräch mit dem HUMANISTISCHEN PRESSEDIENST erläutert sie die historischen und religiösen Hintergründe zum Anti-Atheismus in den USA, der mit dazu beigetragen hat, dass es neben einer beachtlichen religiösen Toleranz zu einer verschärften Intoleranz gegenüber Nicht-Glaubenden geführt hat:
"Die USA sind seit ihrer Entstehung toleranter geworden und eine religiös plurale Gesellschaft. Andere Religionen werden eher akzeptiert, weil sie den Glauben an Gott oder etwas Übernatürliches nicht in Frage stellen, sondern bestätigen – auch wenn sie es anders ausleben. Es gibt einen interreligiösen Dialog zwischen Christentum, Judentum, Islam und auch mit anderen Religionen. Aber Atheisten:innen passen da nicht rein. Sie sind die ultimativen Outsider."
Der Link zum Interview in der Rubrik INTERRELIGIÖSE WELT.

Auf dem kürzlich in Nürnberg zu Ende gegangenen evangelischen Kirchentag gab es einmal mehr viel Veranstaltungen zum christlich-jüdischen Dialog. Diesmal gewissermaßen an historisch "belasteter" Stätte, in der Stadt der Reichsparteitage, der Nürnberger NS-Rassegesetze, aber auch der Nürnberger Prozesse nach dem Krieg. Wie sieht der christlich-jüdische Dialog auf einem evangelischen Kirchentag vor diesem Hintergrund aus? Markus Springer hat für das SONNTAGSBLATT einen Streifzug über das große Protestantentreffen unter der Perspektive der jüdisch-christlichen Begegnung unternommen. Lesenswert! Ergänzend dazu ein nicht minder lesenswertes Interview mit der amerikanisch-jüdischen Bibelwissenschaftlerin Amy-Jill Levine, die ebenfalls am Nürnberger Kirchentag teilnahm. Im Gespräch mit der JÜDISCHEN ALLGEMEINEN WOCHENZEITUNG spricht sie über das Neue Testament aus jüdischer Sicht, die Bibelwissenschaften und den Kirchentag. Im Gespräch plädiert sie u.a. auch sehr stark dafür, dass Christen natürlich die jüdische Religion kennenlernen, aber auch dass Juden sich mit dem Christentum beschäftigen müssten. In ihren Worten:
"Ich möchte schließlich auch, dass Christen uns mit Respekt begegnen, dass sie sich im Zusammenhang mit Juden nicht nur über den Staat Israel Gedanken machen, sondern dass sie wissen: Das Judentum ist mehr als die Schoa oder eine Produktion von »Fiddler On The Roof«. Ich möchte, dass Christen sich mit jüdischer Ethik beschäftigen, dass sie verstehen, wie wir die Bibel lesen und wie sie uns zum Verständnis so vieler anderer Texte anregt. Wenn wir also Respekt für das Judentum einfordern, schulden wir den Christen den gleichen Respekt. Und wenn ich meine christlichen Nachbarn verstehen möchte, dann sollte ich das Buch lesen, das die Grundlage ihres Lebens darstellt."
Die Links zum Thema in der Rubrik INTERRELIGIÖSE WELT.

**********************

Sehr beeindruckt berichtet Barbara Stühlmeyer in der TAGESPOST von der Veranstaltung “Vom Sommer, vom Herbst, zum Winter des Jahrhunderts - die Geschichte eines einzigartigen Liederbuchs”, die am vergangenen Sonntag zahlreiche interessierte Zuhörer in die Räume des jüdischen Gemeinde- und Kulturzentrums Shalom Europa in Würzburg zog. Präsentiert wurde eine Zeitreise, zu der Thomas Sparr, Literaturwissenschaftler, Philosoph und Verleger, und die Musiker der Capella Antiqua Bambergensis (CAB) einluden. Der Reiseführer war das Deutsch-Jüdische Liederbuch aus dem Jahr 1912, mit dem sich eine ganz besondere Geschichte verbindet und die ein Stück Erinnerungskultur darstellt, die ins Herz ging: "Jüdische Geschichte hörbar machen".
Der Link zum Bericht in der Rubrik JÜDISCHE WELT.

Salomon Korn, seit 1999 Vorstandsvorsitzender der Jüdischen Gemeinde Frankfurt, feierte am 4. Juni seinen 80. Geburtstag. Bislang hat er sich öffentlich nicht festgelegt, ob er im kommenden Jahr zur Wiederwahl antritt. Der studierte Architekt war viele Jahre lang auch Vizevorsitzender des Zentralrats der Juden in Deutschland. Im Interview mit der FRANKFURTER RUNDSCHAU spricht er über die Geschichte seiner Familie, sein Leben als Jude und das jüdische Leben in Frankfurt, den Antisemitismus und das Erstarken der AfD: "Von hier aus die demokratischen Kräfte in Israel stärken".
Der Link dazu in der Rubrik JÜDISCHE WELT.

Als ihr Vater, der große Theaterkritiker, Zeitungsschriftsteller und Jude Alfred Kerr kurz nach Hitlers Machtergreifung im Nachtzug fliehen musste und die Familie bald ins Exil nach England folgten, war sie noch nicht ganz zehn Jahre alt. 35 Jahre späteär, 1968, erschienenen ihre romanhaften Kindheitserinnerung „Als Hitler das rosa Kaninchen stahl", die sie weltberühmt machten: Judith Kerr. Darüber hinaus vermochte sie dem vermeintlich längst erschöpften Genre der Kinder-Tierbücher für Leserinnen und Leser tatsächlich jeden Alters immer neue Kreaturen und Kreationen hinzugefügt. Nun wäre sie 100 Jahre alt geworden. Deborah Vietor-Engländer, die Biografin ihres Vater Alfred Kerr,  Peter von Becker und Ayala Goldmannwürdigen aus diesem Anlass in der FRANKFURTER RUNDSCHAU, dem TAGESSPIEGEL und in der JÜDISCHEN ALLGEMEINEN WOCHENZEITUNG ihr Leben und Werk: "Ein rosa Kaninchen und ein vergesslicher Kater."
Die Links zu den Beiträgen in der Rubrik JÜDISCHE WELT.

**********************

Am 8. Juni starb in seinem Haus an der Atlantikküste Virginias im Alter von 93 Jahren der amerikanische Fernsehprediger Pat Robertson, der als "Fensehprediger" mit seinen medienwirksamen Auftritten und wortmächtigen Predigten weltweit bekannt wurde. In der FRANKFURTER RUNDSCHAU erinntert Claus Leggewie an den "militanten Rechtsgläubigen, der das Evangelium für äußerst weltliche Zwecke politischer Macht und schnöden Mammons missbraucht hat" und der die Trennmauer zwischen Religion und Politik zu Fall zu bringen versuchte: Robertson und andere Protagonisten der Religious Right "erhoben weiße Evangelikale zur Vorhut der White Supremacy, indem sie die mystifizierte Gründung der Nation durch fromme anglo-irische Pilger adressieren, von denen auch Robertson abstammt. Die religiöse Retro-Vision driftete zunehmend in rassistische und sexistische Weltanschauungen ab und stürmte die Grand Old Party der Republikaner, die einmal ein Hort des säkularen Mainstream-Protestantismus waren."
Der Link zum Nachruf in der Rubrik CHRISTLICHE WELT.

**********************

Im Januar 2003 fand Anne Berests Mutter unter den Neujahrswünschen eine verstörende Postkarte mit nichts als den Namen ihrer vier Angehörigen, die in Auschwitz ermordet wurden; ohne Absender, ohne Unterschrift. Anne fragt nach und die Mutter erzählt ihr die tragische Geschichte der Familie Rabinowicz. Aber erst als ihre  kleine Tochter in der Schule Antisemitismus erfährt, beschließt Anne, der Sache wirklich auf den Grund zu gehen. Mithilfe eines Privatdetektivs und eines Kriminologen recherchiert sie in alle erdenklichen Richtungen. Das Ergebnis ist ein Ausnahmeroman: "Die Postkarte". Er zeichnet nicht nur den ungewöhnlichen Weg der Familie nach, sondern fragt auch, ob es gelingen kann, in unserer Zeit als Jüdin ein »ganz normales« Leben zu führen. Stefan Michalzik hat den Roman für die FRANKFURTER RUNDSCHAU gelesen: "Was es heißt, jüdisch zu sein".
Der Link zur Buchvorstellung in der Rubrik ONLINE-REZENSIONEN.

Dies alles und noch viel mehr wie üblich direkt verlinkt, ergänzt von aktuellen FERNSEH-TIPPS sowie einschlägigen ONLINE-REZENSIONEN im heutigen COMPASS.


Einen angenehmen Tag wünscht


Dr. Christoph Münz

COMPASS

redaktion@compass-infodienst.de

(Editorial zusammengestellt unter Verwendung des Teasermaterials der erwähnten Artikel)



Abo-Hinweis

 Die Information, in welchem externen Medium Sie den vollständigen Text kostenfrei lesen können sowie einen Link dorthin ist angemeldeten Abonnenten vorbehalten!
Sie möchten die Information über die Fundstelle inkl. Quellenangabe und Link zum Artikel sehen und nutzen, um den angegebenen Artikel zu lesen?
Dann abonnieren Sie unsere Seiten oder testen Sie uns vorab mit einem kostenfreien Schnupper-Abonnement!
Abo bestellen

Sie sind bereits Abonnent?
Dann melden Sie sich bitte erst mit Ihrem Benutzernamen und Passwort an, um die Fundstelle inkl. Quellenangabe und Link sehen und nutzen zu können!

Anmeldung


» Home | » Impressum | » Online-Extra | » Pressestimmen | » Leserstimmen | » COMPASS-Service | » Archiv
   
   

 

 


EDITORIAL HIGHLIGHTS

15. Juni 2023

 * Der postamerikanische Nahe Osten ... mehr

 * Gewalt in arabischen Kommunen außer Kontrolle geraten ... mehr
 
 * Lapid als Zeuge gegen Netanjahu ... mehr
 
 * Historischer Erfolg für israelische U-20-Fußballmannschaft ... mehr
 
 * Als Deutscher im israelischen Militär ... mehr
 
 * Staudämme als Kriegswaffe - schon 1941  ... mehr
 
 * Erinnerung an die Widerstandskämpferin Olga Benario ... mehr
 
 * Biografie über Hitler-Attentäter Johann Georg Elser  ... mehr
 
 * Flirt mit dem Antisemitismus ... mehr
 
 * Wie antisemitisch sind Schulbücher? ... mehr
 
 * Eine Geschichte rechter Tabubrüche in Europa ... mehr
 
 * Atheisten als ultimative Outsider ... mehr
 
 * Christlich-jüdischer Dialog auf dem Kirchtentag ... mehr
 
 * Amy-Jill Levine: warum auch Juden das Neue Testament lesen sollten ... mehr
 
 * Jüdische Geschichte hörbar machen ... mehr
 
 * Salomon Korn im Gespräch ... mehr
 
 * Zum 100. Geburtstag von Judith Kerr ... mehr
 
 * Zum Tode des "Fernsehpredigers" Pat Robertson ... mehr
 
 * Buch-Tipp: Anne Berest - Die Postkarte ... mehr 
 
weiter zum vollständigen

EDITORIAL


*********
ACHTUNG:
Die nächste Tagesausgabe erfolgt am Donnerstag, 22. Juni 2023.