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ISSN 1612-7331
21.07.2023 - Nr. 2038
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ONLINE-EXTRA Nr. 336

Juli 2023

Der 1903 in Mönchengladbach geborene und 1993 in New Rochelle (USA) verstorbene, deutsch-amerikanisch-jüdische Philosoph Hans Jonas gehört sicher zu den bedeutendsten und auch bekanntesten Denker des 20. Jahrhunderts. Sein "Prinzip Verantwortung", in dessen Zentrum ein politisch-moralisches Prinzip steht, das die Frage nach der Verantwortbarkeit von Resultaten und Folgen politischen Handelns als wichtigstem Maßstab postuliert, hat den gesellschaftspolitischen Diskurs in vielerlei Hinsicht beeinflusst. Nicht zuletzt vor dem Hintergrund der immer brisanter werdenden Problematik des Klimawandels ist seine Mahnung, dass die  Existenz der Menschen auf der Erde nicht für immer gesichert ist und daher ein neuer Imperativ gelte, demzufolge jede Handlung mit der fortdauernden Existenz menschlichen Lebens vereinbar sein muss, aktueller denn je. Von besonderer Bedeutung ist auch sein Beitrag zur Theodizeefrage nach Auschwitz. Um nach dem millionenfachen Mord an den Juden Europas überhaupt noch von Gott sprechen zu können, müsse die Vorstellung von der Allmacht Gottes aufgegeben werden, so eine seiner Thesen, die er 1984 in seiner Dankesrede ("Der Gottesbegriff nach Auschwitz. Eine jüdische Stimme") vortrug, als ihm die Universität Tübingen den Leopold Lucas-Preis verlieh.

Am 21. Oktober 1964 hielt Jonas am Central Connecticut State College eine lange kaum beachtete Rede unter dem Titel "Reflections on Religious Aspects of Warlessness" ("Überlegungen zu den religiösen Aspekten der Kriegslosigkeit"). Diese Rede wurde erst 2014 im Rahmen der kritischen Gesamtausgabe seiner Werke erstmals publiziert und ist in mehrfacher Hinsicht interessant. Zum Einen liefert sie wichtige Bausteine, um Jonas' Gesamtwerk besser zu verstehen, zum anderen äußert er sich sehr kenntnisreich über verschiedene Religionen - konkret: Judentum, Christentum, Islam - und die ihnen innewohnenden Kriegs- und Friedenspotenziale.

Diese Rede von Jonas steht wiederum im Mittelpunkt eines Beitrags des evangelischen Theologen Raphael Döhn, der 2018 im "Interdisciplinary Journal for Religion and Transformation" publiziert wurde*. Döhn entfaltet in seinem Beitrag die Kerngedanken von Jonas' Rede, stellt Bezüge zu seinem Gesamtwerk her und weist - lange vor Beginn des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine mitten in Europa - auf die bedenkenswerten Aspekte in Jonas' Rede hin, wenn es um aktuelle Diskurse über Krieg, Frieden und die Gewalt- und Friedenspotenziale von Religionen geht.

Als ONLINE-EXTRA Nr. 337 präsentiert Ihnen COMPASS nachfolgend diesen Beitrag von Raphael Döhn unter dem Titel: "Krieg, Frieden und Religion(en). Hans Jonas' Reflections on Religious Aspects of Warlessness".


Hier finden Sie ONLINE-EXTRA Nr. 337:

Online-Extra Nr. 337




© 2023 Copyright bei Verlag und Autor
online für ONLINE-EXTRA


* Die genaue Quellenangabe lautet:
Döhn, Raphael: „Krieg, Frieden und Religion(en)–Hans Jonas' Reflections on Religious Aspects of Warlessness“, in: Kallhoff, Angela / Schulte-Umberg, Thomas (eds.): Moralities of Warfare and Religion (Interdisciplinary Journal for Religion and Transformation, 2018 / 1) pp. 189–206. Der Beitrag ist versehen mit einer CC-Lizenz BY-NC-ND 4.0.



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EDITORIAL HIGHLIGHTS

21. Juli 2023

* HEUTE AKTUELL *

Online-Extra Nr. 337
RAPHAEL DÖHN:
Krieg, Frieden und Religion(en).
Hans Jonas' Reflections on Religious Aspects of Warlessness

Online-Extra Nr. 337

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