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ISSN 1612-7331
09.11.2023 - Nr. 2047
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ONLINE-EXTRA Nr. 341

November 2023

Am heutigen 9. November jährt sich das Gedenken an die Reichspogromnacht im Jahre 1938 zum 85. Mal. Noch vor wenigen Wochen hätte wohl niemand vorausgesehen, dass dieser Gedenktag 2023 in einem Umfeld begangen wird, in dem Brandsätze auf Synagogen fliegen, die Wohnhäuser von Juden mit dem Davidstern markiert werden, auf deutschen Straßen beinahe täglich antsemitisches Gejohle zu hören ist und jüdische Eltern Angst haben, ihre Kinder in die Schulen zu schicken. Nach dem Massaker am 7. Oktober an jüdischen Zivilsten in Israel war statt breitflächiger Anteilnahme, „Kälte und Empathielosigkeit“ (Meron Mendel) zu beobachten. Und mit dem Beginn des militärischen Kampfs der Israelis gegen die Hamas im Gaza-Streifen begann eine weltweite Welle antiisraelischer und antisemitischer Demonstrationen und Übergriffe - auch in jenem Land, dem unsrigen, das den Holocaust historisch zu verantworten hat.

Vor diesem Hintergrund ist in den letzten Wochen einmal mehr eine Debatte um die vielfältigen Ursachen und Wege der Bekämpfung der mannigfaligen Formen des Antisemitismus entbrannt. Einer der Aspekte, der dabei besonders in den Fokus der Aufmerksamkeit rückte, waren die Schulen. Und dies in zweifacher Hinsicht. Zum ersten - natürlich - geht es um die Bedeutung von demokratischer Bildung und Erziehung zur Zivilcourage, es geht um Wissen und Erkennen von historischen Zusammenhängen, um die Grundlagen politischer und historischer Bildung als elementarer Voraussetzung für eine Immunisierung wie auch Mobilisierung gegen Antisemitismus und Israelfeindlichkeit. Und zurecht wird in diesem Kontext auf die mangelnde Austattung der Schulen mit entsprechendem Material und Personal wie auch die unzureichende Ausbildung der Lehrer, wenn es etwa um den Nahost-Konflikt geht hingewiesen. Zum zweiten aber gibt es noch einen weiteren Aspekt, wenn es um Antisemitismus und Schulen geht - und das ist die Perspektive der Betroffenen, der jüdischen Schüler/innen und Lehrer/innen, die zur Zielscheibe antisemitischer Vorurteile und Feindseligkeiten werden.

Dieser letztgenannten Problematik widmet sich der nachfolgende Beitrag der Sozilogin Julia Bernstein, Professin für Diskriminierung und Inklusion in der Einwanderungsgesellschaft an der Frankfurt University of Applied Science. In ihrem Artikel, der erstmals in dem jüngst erschienen Band "Entgrenzungen: Beiträge zum 28. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Erziehungswissenschaft"* publiziert wurde, fasst Bernstein  wesentliche Befunde einer soziologisch-qualitativen Studie über Antisemitismus an Schulen in Deutschland zusammen. Im Vordergrund stehen dabei die Erfahrungen von Jüdinnen und Juden in der Konfrontation mit dem Antisemitismus, wofür Bernstein zahlreiche Beispiele gibt. Insbesondere der Schuldabwehr- und israelbezogene Antisemitismus erscheinen in diesem Zusammenhang als Problem, das nicht nur von Schülerinnen und Schülern, sondern mitunter auch von Lehrkräften ausgeht. In der Folge entsteht für Betroffene eine Situation, die im Wesentlichen von der Empfindung geprägt ist, allein gelassen zu werden. Am Ende ihres Beitrages geht Bernstein schließlich noch auf die Herausforderungen ein, die dieser Befund für den pädagogischen Umgang mit Antisemitismus zur Folge hat.

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Online-Extra Nr. 341


* Die genaue Quellenangabe lautet:
Alisha M. B. Heinemann, Yasemin Karakasoglu, Tobias Linnemann, Nadine Rose, Tanja Sturm (Hg.):  Entgrenzungen: Beiträge zum 28. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Erziehungswissenschaft. Verlag Barbara Budrich, Leverkusen/Berlin 2023, 400 S., Euro 89,90



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EDITORIAL HIGHLIGHTS

09. November 2023

* HEUTE AKTUELL *

Online-Extra Nr. 341
JULIA BERNSTEIN:
Antisemitismus an Schulen aus jüdischen Perspektiven
Online-Extra Nr. 341


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