ACHTUNG
ONLINE-EXTRA Nr. 344
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"Am zweiten Neujahrstag 5784 nach der Schöpfung stimmten wir im Morgengebet vor der geöffneten Heiligen Lade in das Bußgebet Awinu Malkenu (Unser Vater, unser König) ein. Was immer wir an diesem 5784. Geburtstag der Welt erkannten und bekannten, wir waren doch blind wie neugeborene Katzen. Wir ahnten nicht, welche fatale Bedeutung viele der folgenden 44 Bitten noch vor Ablauf der Feiertage annehmen würden. Unsere Weisen sagen diesem Gebet die Fähigkeit nach, Regen zu machen (bTa‘anit 25b), soviel steht fest, es kann Tränen machen."
Mit diesen Worten beginnt der Judaist und Rabbiner Daniel Krochmalnik seinen ebenso leidenschaftlichen wie stellenweise zornigen Zwischenruf, der einen tiefen Einblick in die Gemütslage sicher vieler Jüdinnen und Juden weltweit im Blick auf das Massaker der Hamas am 7. Oktober und dessen Folgen bis heute erlaubt.
Anhand des Bußgebets Awinu Malkenu, einem der wichtigsten Gebete im Judentum, zieht Krochmalnik etwas mehr als 100 Tage nach dem Massaker eine mitunter bittere Bilanz, insbesondere im Blick auf die Reaktionen der nicht-jüdischen Welt. Dabei bettet er seine Gedanken in die lange Tradition jüdischer Pogrome ein und setzt die Folgen rund um die grausamen Ereignisse des Hamas-Massakers in Beziehung zu einigen der zentralen Bitten des Bußgebets.
Damit gewinnt sein Text bei aller Emotionalität theologische wie politische, moralische wie ethische Relevanz - und erweist sich im Ergebnis gleichermaßen als Klage und Anklage.
COMPASS dankt dem Autor für die Erlaubnis zur Erstveröffentlichung seines Textes nachfolgend als ONLINE-EXTRA Nr. 344!
Online-Extra Nr. 344
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Dr. Christoph Münz
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