ACHTUNG:
Die nächste tagesaktuelle Ausgabe erfolgt am Dienstag, 13. Mai 09.
Guten Tag!
Mit dem Wunsch nach Frieden und einer Warnung an alle Feinde haben gestern Abend in Israel die Feierlichkeiten zum 60. Jahrestag der Staatsgründung begonnen. In einer landesweit übertragenen Ansprache gratulierte Ministerpräsident Ehud Olmert seinen Landsleuten. Weiter sagte der 62-Jährige, dass ein Mann mit 60 in der Mitte seines Lebens, aber ein Staat erst ganz am Anfang stehe. Es sei jetzt Aufgabe der jungen Generation, die Existenz Israels auf der Grundlage von Frieden, Sicherheit und Ruhe zu festigen. Naturgemäß überschlagen sich auch die deutschen Medien mit Beiträgen zum 60. Jahrestag Israels. Aufgrund der Fülle der Artikel wird morgen eine ONLINE-EXTRA-Doppelausgabe erscheinen, die einen Überblick all jener Artikel und Sonderausgaben der Zeitungen geben möchte, die über den Tag hinaus von gundsätzlichem Interesse sind.
Auch auf dem Buchmarkt findet der 60. Geburtstag Israels seinen Niederschlag. Neben einigen Sammelrezensionen, die in der morgigen ONLINE-EXTRA Doppel-Ausgabe zu finden sein werden, können Sie im heutigen COMPASS eine Doppelrezension von Martin Kloke über zwei aktuelle Israel-Bücher (Igal Avidan: Israel. Ein Staat sucht sich selbst; Sylke Tempel: Israel. Reise durch ein altes neues Land) im Wortlaut lesen.
Der Text in der Rubrik ISRAEL INTERN.
"60 Jahre Staat Israel - Ein Aufruf zur Solidarität" - lautet eine öffentliche Erklärung, zu deren Erstunterzeichnern u.a. die Erfurter Pröpstin Elfriede Begrich, der Präsident der Deutsch-Israelischen Gesellschaft, Johannes Gerster, und der evangelische Präsident des Deutschen Koordinierungsrates der Gesellschaften für christlich-jüdische Zusammenarbeit, Ricklef Münnich, gehören und die mittlerweile eine beachtliche Anzahl weiterer Unterzeichner gefunden hat.
COMPASS gibt die Erklärung im Wortlaut wieder, zu finden in der Rubrik ISRAEL AKTUELL.
Nicht der Umgang mit den Palästinensern werde die Zukunft Israels in den kommenden Jahren bestimmen, sagt der israelische Historiker Benny Morris, sondern der mit Iran. Morris lehrt Geschichte des Nahen und Mittlerens Ostens an der israelischen Ben Gurion-Universität. Mit ihm sprach die FAZ: "Mit Nuklearwaffen gegen die Mullahs".
Der Link zum Interview in der Rubrik ISRAEL UND NAHOST HINTERGRUND.
Mit Blick auf den 60. Jahrestag der Gründung Israels gerät natürlich auch das deutsch-israelische Verhältni in den Blick. Dazu sind heute einige Beiträge zu lesen: In der NETZEITUNG rekapituliert Ulrich Scharlack eine "Freundschaft im Schatten der Shoa". Ein weiterer Beitrag, ebenfalls in der NETZEITUNG, geht auf jüngste Umfragen ein, die ein erschreckend distanziertes Verhältnis der Deutschen zu Israel belegen. Lars Hänsel von der Konrad-Adenauer-Stiftung versucht den Ursachen auf den Grund zu gehen. Demgegenüber ermutigend, was der israelische Botschafter in Berlin, Ben-Zeev, im Interview mit dem HAMBURGER ABENDBLATT unterstreicht: "Unsere Beziehungen sind exzellent".
Alle Links zum Thema in der Rubrik ISRAEL, DEUTSCHLAND, EUROPA UND DIE WELT.
Efraim Zuroff jagt seit fast 30 Jahren Nazi-Verbrecher quer durch die Welt. Deutschland zeige bei der Verfolgung zwar politischen Willen, aber es fehle an «besessenen Staatsanwälten», beklagt der Leiter des Simon-Wiesenthal-Zentrums, wie aus einem Beitrag von Hans Dahne in der NETZEITUNG hervorgeht: "Zuroff bleibt den Nazis auf den Fersen".
Der Link dazu in der Rubrik VERGANGENHEIT...
Der katholische Sender "Radio Maryja" besteht seit 16 Jahren. Immer wieder gerät er wegen antisemitischer und fremdenfeindlicher Ausfälle sowie wegen seiner undurchsichtigen Finanzierung in die Schlagzeilen. Dennoch oder gerade deswegen hat der Sender rund eine Million Hörer in Polen, denen die orthodoxe Auslegung des Katholizismus wichtig ist. Margarete Wohlan erläutert in einer Reportage für das DEUTSCHLANDRADIO das "Prinzip Radio Maryja" und dessen antisemitisches Gehabe: "Ein Sender für Gott und Polen".
Der Link zur Reportage in der Rubrik ANTISEMITISMUS.
Wo sitzen Rechtsextreme in den Parlamenten? Die ZEIT stellt erstmals im bundesweiten Überblick alle Mandate zusammen, die DVU, NPD und Republikaner bei den vergangenen Landtagswahlen und bei Kommunalwahlen auf Kreisebene gewonnen haben. Ergebnis: Über 200 Abgeordnete rechtsextremistischer Parteien sitzen in deutschen Kreistagen. Und das nicht nur im Osten: Drei Viertel der rechtsextremen Politiker wirken im Westen. Fabian Reinold erläutert die Ergebnisse: "Wo Deutschland braun ist".
Der Link dazu in der Rubrik RECHTSRADIKALISMUS.
Der international renommierte katholische Theologe Prof. Dr. Erich Zenger von der Universität Münster wird im kommenden Jahr mit der Buber-Rosenzweig-Medaille ausgezeichnet. Das gab der Deutsche Koordinierungsrat der Gesellschaften für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit (DKR) in Bad Nauheim bekannt. Die Ehrung soll am 1. März 2009 auf der zentralen Eröffnungsfeier der "Woche der Brüderlichkeit" in Hamburg erfolgen.
Weitere Infos hierzu in der Rubrik INTERRELIGIÖSE WELT.
Die Liste der Länder, in denen Christen verfolgt werden, wird immer länger, warnt der ehemalige Präsident des Zentralkomitees der deutschen Katholiken Hans Maier in einem Beitrag für die NEUE ZÜRCHER ZEITUNG. Er fordert deshalb
"die Anerkennung von Religionsflüchtlingen als Flüchtlinge im Sinn der internationalen Konventionen - die Beschränkung auf 'politisch Verfolgte' ist in der heutigen Situation längst weltfremd und illusionär. Sodann wäre ein - weltweit geltendes - 'Recht auf Konversion' anzustreben: das Recht, seine Religion zu wechseln ohne Gefahr für Leib und Leben. (...) Dann könnte kein Land, das in seinem Religionsrecht den Grundsatz 'Tod den Abtrünnigen!' duldet, in Zukunft behaupten, es habe die Menschenrechte akzeptiert".
Der Link zum Beitrag in der Rubrik INTERRELIGIÖSE WELT.
Caroline Fletscher porträtiert im TAGESSPIEGEL den Bostoner Rabbiner und Soziologen Hillel Levine, der durch die Technik des Erzählens Aggressionen abbauen will, ein Modell, das er auch europäischen Städten mit ihren Multikultiproblemen empfiehlt:
"Was geschieht denn nun genau in den Wort-Workshops? Wie wird erzählt? Wenn israelische Jugendliche sich Geschichten palästinensischer Jugendlicher anhören, sagt Levine, wenn sie Lebens- und Leidenswege von deren Eltern oder Großeltern erfahren und umgekehrt palästinensische Jugendliche vernehmen, was die Eltern und Großeltern ihrer israelischen Gesprächspartner erlitten haben, dann, so beharrt er, 'verändert sich etwas'. Jenseits von arabischen Hetzsendern und staatlich-israelischen Parolen gebe es dann Begegnungen, die auf beiden Seiten Erstaunen, Mitempfinden, Nachdenklichkeit wecken."
Der Link zum Beitrag in der Rubrik JÜDISCHE WELT.
Charlotte Knobloch überlebte den Holocaust in einem fränkischen Dorf. Heute ist die Münchnerin Vorsitzende des Zentralrats der Juden. JETZT, das Jugendmagazin der SÜDDEUTSCHEN ZEITUNG, sprach mit ihr über eine Kindheit in der Stadt, modernen Antisemitismus und die undankbare Rolle des ständigen Mahners: "Eigentlich wollte ich auswandern".
Der Link zum Interview in der Rubrik JÜDISCHE WELT.
Jüdische Wähler misstrauen Barack Obama. Sie ziehen Hillary Clinton vor, die als Freundin Israels eine bekannte Grösse ist. Wie aber sieht das Verhältnis Obamas zu Israel und zum Judentum tatsächlich aus? Dieser Frage geht Andreas Mink in einem Beitrag für die schweizer-jüdische Wochenzeitung TACHLES genauer nach: "Barack Obama und die Juden".
Der Link dazu in der Rubrik JÜDISCHE WELT.
Pünktlich zum 60. Geburtstag Israels legte kürzlich Micha Brumlik, einer der profiliertesten jüdischen Intellektuellen in Deutschland, eine "Kritik am Zionismus" vor, die zugleich eine Geschichte der modernen "Zionismen" enthält. Theodor Bergmann hat das Buch gelesen und stellt es im NEUEN DEUTSCHLAND vor: "Die Mauern von Jerusalem. Micha Brumlik über jüdische Kritik am Zionismus und eine europäische Lösung".
Der Link zur Buchbesprechung in der Rubrik ONLINE-REZENSIONEN.
Schließlich sei ein Blick in die FERNSEH-TIPPS empfohlen, denn heute Abend warten zahlreiche Sender mit Dokumentationen, Interviews und Filmen zum 60. Geburtstag Israels auf!
Einen angenehmen Tag wünscht
Dr. Christoph Münz
redaktion@compass-infodienst.de
(Editorial zusammengestellt unter Verwendung des Teasermaterials der erwähnten Artikel)
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