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ISSN 1612-7331
21.09.2009 - Nr. 1071
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Guten Tag!

Nr. 1071 - 21. September 2009


Am 29. September wird in Genf der für seine Israel gegenüber kritische Haltung bekannte Uno-Menschenrechtsrat an einer Sondersitzung den Bericht der Goldstone-Kommission über die Militäroperation «Gegossenes Blei» diskutieren. In Israel herrscht nach der Veröffentlichung der Goldstone-Kommission Aufregung. Der Vorwurf von Kriegsverbrechen wird zwar zurückgewiesen, ernst genommen wird der Bericht aber durchaus. Es drohen Konsequenzen, die unangenehm werden könnten. Über die Reaktionen und Diskussionen in Israel berichten die NEUE ZÜRCHER ZEITUNG und die schweizer-jüdische Wochenzeitung TACHLES.
Die Links dazu in der Rubrik ISRAEL INTERN.

Benedikt XVI. und US-Präsident Barack Obama rufen beide zu einem „Neuanfang" im Nahen Osten auf. Dass beide denselben Begriff verwenden, veranlasste den französischen Philosophen Henri Hude dazu, die Vorschläge dieser beiden Männer zur Lösung eines der größten Unruheherde der Welt in einem Essay, der in "Humanitas" erschien, näher zu analysieren. "Humanitas" ist ein Magazin, das von der päpstlichen katholischen Universität von Chile veröffentlicht wird. Hude ist Rektor des Zentrums für ethische Forschung an der Akademie von Saint-Cyr. Mit ZENIT sprach er nun über seinen Aufsatz und darüber, warum bestimmte Forderungen nach Toleranz im Nahen Osten ins Leere laufen: "Papst Benedikt, US-Präsident Obama und der Nahe Osten".
Der Link zum Interview in der Rubrik ISRAEL UND NAHOST HINTERGRUND.

1633, als die Pest das Dorf Oberammergau bedrohte, gelobten seine Bewohner, alle zehn Jahre die Geschichte von Wirken, Leiden, Sterben und Auferstehen Jesu Christi nachzuspielen, wenn Gott sie verschone. Darauf ließ er sich ein. Seither erfüllen die Oberammergauer ihr Gelübde. Die nächsten, keineswegs unumstrittenen und immer wieder mit dem Vorwurf des Antijudaismus konfrontierten Spiele finden zwischen Mai und Oktober 2010 statt, mit 102 Aufführungen und 2500 Mitwirkenden, fast jedem zweiten Dorfbewohner. Die meisten Darsteller der großen, doppelt besetzten Rollen, die Solo-Sänger und die Dirigenten sind nun zusammen mit dem Leiter der Spiele, Christian Stückl, und seinem Stellvertreter Otto Huber für eine Woche nach Israel gekommen, um sich im Heiligen Land ihrerseits durch eigene Anschauung auf die Aufgabe vorzubereiten. Friedrich Schmidt war für die FAZ mit dabei und berichtet seine Eindrücke: "Jesus und Petrus in Badeshorts".
Der Link zum Bericht in der Rubrik ISRAEL, DEUTSCHLAND, EUROPA UND DIE WELT.

"Der Leser reibt sich ungläubig die Augen. Immer wieder stockt einem bei der Lektüre der Atem. Dieses Buch ist eine Bombe. Eine geistige Bombe, die das Selbstverständnis des jüdischen Staates und der israelischen Identität in der Luft zerfetzt. Radikal, gnadenlos und polemisch."
Mit diesen Worten beginnt Andra Nüsse im TAGESSPIEGEL ihre Rezension zu dem soeben in Deutsch erschienen Buch von Israels Ex-Parlamenspräsidenten Avraham Burg, das bereits vor zwei Jahren bei seinem Erscheinen in Israel für heftige Debatten sorgte und den programmatischen Titel trägt: "Hitler besiegen - Warum Israel sich endlich vom Holocaust lösen muss". Der in dem Buch enthaltene Vorwurf, Israel habe eine Holocaust-„Industrie“ entwickelt, die das Land wie in einem „Ghetto“ gefangen hält und zum Verlust von Moral und Werten des traditionellen Judentums geführt hat, kommt dabe eben nicht aus dem Lager des politischen Feindes oder gar antisemitischen Kreisen: Der in Israel geborene Avraham Burg war bis vor kurzem ein Pfeiler des Zionismus und der politischen Führung des Landes. Sein Vater, Josef Burg, ein aus Dresden stammender Doktor der Philosophie und Rabbiner, der 1939 nach Palästina auswanderte, gehörte zu der Generation der Staatsgründer und hatte jahrzehntelang Ministerämter inne. Avraham Burg selbst war Berater von Shimon Peres, Parlamentsabgeordneter und Knesset-Präsident – außerdem leitete der gläubige Jude die Jewish Agency und führte als Vorsitzender der zionistischen Weltorganisation die Entschädigungsverhandlungen mit Schweizer Banken. An seiner Hauptthese ändert das freilich nichts: Israel befinde sich auf einem gefährlichen Irrweg, weil es den Holocaust zu einem „theologischen Pfeiler der jüdischen Identität“ gemacht habe und in der Opferrolle verharre – obwohl die Juden über einen starken Staat und mehr Macht als je zuvor in der Geschichte verfügen.
Links zu Rezensionen des Buches in der Rubrik VERGANGENHEIT...

Ägyptens Kulturminister Faruk Hosni hat in den letzten Tagen drei Wahlgänge für das Amt des Generaldirektors der UN-Kulturorganisation überstanden. Damit hat die Unesco einen Politiker durchgeschleust, der seinem Antisemitismus ein unmissverständliches Zeugnis ausgestellt hat. Warum er trotzdem gute Chancen hat, zum nächsten Generaldirektor der Unesco gewählt zu werden, damit beschäftigen sich Christian Thomas in der FRANKFURTER RUNDSCHAU und Sascha Lehnartz in der WELT: "Der Mann, der israelische Bücher verbrennen wollte".
Die Links dazu in der Rubrik ANTISEMITISMUS.

Als Rainer Werner Fassbinders Stück „Die Stadt, der Müll und der Tod”, in dem ein jüdischer Bodenspekulant sämtliche antisemitischen Klischees auf sich vereint und im städtischen Auftrag ganze Viertel kahlschlagsaniert, 1999 in Tel Aviv inszeniert wurde, witzelte einer der Zuschauer: „Ich weiß gar nicht, was an dem Stück antisemitisch sein soll – hier bei uns ist doch jeder, der mit Grundstücken spekuliert und zu Prostituierten geht, ein Jude!”. Nun, so gelassen ironisch geht es hierzulande nicht zu, wie die jüngsten Diskussionen um eine Aufführung des Stückes durch Mülheims Intendant Roberto Ciulli belegen. Auch die Argumente, die er gestern in einer öffentlichen Matinee vortrug, um den Antisemitismus-Vorwurf gegen das Stück zu entkräften, werden seine Kritiker kaum verstummen lassen. Die WELT und DER WESTEN berichten über die hitzigen Diskussionen um die Aufführung des Fassbinder-Stückes: "Immer Ärger mit dem 'Müll'".
Die Links dazu in der Rubrik ANTISEMITISMUS.

Der Präses der Evangelischen Kirche im Rheinland, Nikolaus Schneider, hat der so genannten Judenmission eine klare Absage erteilt: "Nach meiner festen Überzeugung beschreiten Christinnen und Christen, Kirchen und ihre Missionsgesellschaften einen theologischen Irrweg, wenn sie im Namen des Evangeliums versuchen, Jüdinnen und Juden von jüdischem Glauben und jüdischer Lebensgestaltung abzubringen und sie zu Mitgliedern christlicher Gemeinden zu machen", erklärte Schneider vergangenen Donnerstag in Dortmund im Rahmen der diesjährigen Rabbiner-Brandt-Vorlesung, die vom DEUTSCHEN KOORDINIERUNGSRAT der Gesellschaften für christlich-jüdische Zusammenarbeit (DKR) jährlich ausgerichtet wird. Fast zwei Jahrtausende lang hätten die Irrtümer, dass das Volk Israel von Gott verworfen worden sei und Israel ein Volk wie jedes andere sei, die christliche Theologie beherrscht, sagte Schneider. "Israel ist von Gott nicht verworfen. Israel ist nicht enterbt. Die Kirche ist nicht an die Stelle Israels getreten, sondern an die Seite Israels berufen", unterstrich der Präses der rheinischen Kirche. Auf den Seiten des DKR ist Schneiders Rede im Wortlaut nachzulesen: "Nein zur Judenmission".
Der Link dazu in der Rubrik INTERRELIGIÖSE WELT.

Am 23. September jährt sich der Todestag von Sigmund Freud zum 70. Mal. In einem langen Forscherleben hat er sich nicht nur mit Psychologie, sondern auch mit Kulturgeschichte beschäftigt - und mit Fragen der Religion. Susanne Mack stellt in einem Feature für das DEUTSCHLANDRADIO das Verhältnis Sigmund Freuds zur Religion näher vor: "Gottesneurosen - Gottes Neurosen?".
Der Link dazu in der Rubrik INTERRELIGIÖSE WELT.

60 Jahre Bundesrepublik bedeuten auch 60 Jahre bundesrepublikanisches Judentum. Mindestens 120.000 Juden in Deutschland machen heute zwar eine eher winzige Wählergruppe aus, aber dennoch, auch sie sind bei der bevorstehenden Bundestagswahl zum Gang an die Urnen aufgerufen. Wen aber wählen sie? Wen wählt man, wenn man jüdisch ist? Dieser Frage geht Andre-Levi Israel Ufferfilge, seines Zeichens Student der Judaistik und Jiddistik, in einem Beitrag für die WELT nach: "Wen Juden wählen".
Der Link dazu in der Rubrik JÜDISCHE WELT.

Vielleicht kennen Sie seinen Namen nicht, aber Sie werden mit ziemlicher Sicherheit mit seiner Musik vertraut sein: Maestro Ennio Morricone ist allgemein als einer der besten Film-Komponisten Hollywoods bekannt. Morricone studierte am Santa Cecilia-Konservatorium Trompete, Orchestrierung und Komposition. Er schrieb über 400 Filmmusiken, davon über 30 zu Italo-Western der 60er-Jahre wie „Für eine Handvoll Dollar", „Zwei glorreiche Halunken" und „Spiel mir das Lied vom Tod". Vielen Christen ist er vielleicht vor allem für seine bewegende Filmmusik in „The Mission" bekannt, ein durchaus kritischer Film, der 1986 über die jesuitischen Missionare gedreht wurde, die im 18. Jahrhundert in Südamerika wirkten. Im Interview mit ZENIT spricht der Komponist, der sich selbst als ein "Mann des Glaubens" bezeichnet, über den spirituellen Hintergrund seines Werkes: "Der Glaube ist in meiner Musik immer präsent".
Der Link zum Interview in der Rubrik CHRISTLICHE WELT.

Für Onkel Morrie ist klar: Die Rede eines Rabbi sollte einem Minirock gleichen. «Lang genug, um das Wichtigste zu beinhalten, und kurz genug, um es interessant zu machen», sagt er zu seinen Brüdern. Onkel Morrie ist eine der vielen Randfiguren, die Romane Mordecai Richlers so lesenswert machen, was auch für sein jüngstes Buch "Der Traum des Jakob Hersch" gilt, meint Thomas Leuchtenmüller in seiner Besprechung für die NEUE ZÜRCHER ZEITUNG. «Der Traum des Jakob Hersch» – das ist eine weitere ausgreifende, hochkomische Satire Richlers, die von Autobiografischem geprägt ist. Geboren und gross geworden in Montreal, hörte der Schriftsteller genau hin, wie sich das durchaus despektierliche Verhältnis des in der St. Urbain Street wohnenden Familienklans zu seiner jüdischen Religion manifestierte - und ließ vieles von seinen Beobachtungen in seinen Roman einfließen.
Der Link zur Buchbesprechung in der Rubrik ONLINE-REZENSIONEN.

Dies alles und noch viel mehr wie üblich direkt verlinkt, ergänzt von aktuellen FERNSEH-TIPPS sowie einschlägigen ONLINE-REZENSIONEN im heutigen COMPASS.


Einen angenehmen Tag und eine gute Woche wünscht


Dr. Christoph Münz

COMPASS

redaktion@compass-infodienst.de

(Editorial zusammengestellt unter Verwendung des Teasermaterials der erwähnten Artikel)



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EDITORIAL HIGHLIGHTS

21. September 2009

 * Warum der Goldstone-Bericht für Israel gefährlich ist ... mehr
 
 * Papst Benedikt, US-Präsident Obama und der Nahe Osten ... mehr
 
 * Oberammergau in Israel: Jesus und Petrus in Badeshorts ... mehr
 
 * Avraham Burg: Warum Israel sich vom Holocaust lösen ... mehr

 * Der Mann, der israelische Bücher verbrennen wollte ... mehr
 
 * Immer Ärger mit dem "Müll": Fassbinders umstrittenes Theaterstück ... mehr
 
 * Präses Nikolaus Schneider: "Nein zur Judenmission" ... mehr
 
 * Sigmund Freud und die Religion ... mehr
 
 * Bundestagswahl: Wen Juden wählen ... mehr
 
 * Ennio Morricone: "Der Glaube ist in meiner Musik immer präsent" ... mehr
 
 * Buch-Tip: Mordecai Richler - Der Traum des Jakob Hersch ... mehr

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