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ISSN 1612-7331
04.03.2011 - Nr. 1232
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Guten Tag!

Nr. 1232 - 04. März 2011


Während die westliche Welt das arabische Aufbegehren gegen ihre Diktatoren als Ruf nach Freiheit und Demokratie interpretiert und willkommen heißt, fallen die Reaktionen in Israel durchweg skeptischer aus und verbinden sich mit Sorgen über die weitere Entwicklung in der Region. In Fernsehdiskussionen und Internet-Foren mokiert man sich daher zunehmend über den »Spielverderber« Israel: Die Israelis würden den Arabern keine Demokratie gönnen und den Muslimen keinen Rechtsstaat zutrauen. Stephan Grigat hat sich mit diesen Vorwürfen in der JUNGLE WORLD auseinandergesetzt und meint, die "Sorgen Israels angesichts der Entwicklungen in den arabischen Ländern können nicht durch gutes Zureden oder Schönfärberei ausgeräumt werden".
Der Link zu seinem Beitrag in der Rubrik ISRAEL UND NAHOST HINTERGRUND.

Dazu passend kann man auf HAGALIL eine dieser eher skeptischen israelischen Stimmen im (übersetzten) Original nachlesen. Der Journalist Guy Bechor von YEDIOT AHRONOT schreibt in seinem Beitrag "Rechnet nicht mit Demokratie" u.a.:
"Viele feierliche Worte sind diesen Monat in Hinsicht auf „Demokratie“ und „Volksaufstände“ gesprochen und geschrieben worden. Man erzählte uns vom Fall der Tyrannen des Nahen Osten, als ob dies hier Osteuropa 1989 wäre. Eine realistischere Sicht würde nach neuen Demokratien Ausschau halten, jedoch Anarchie und Tod vorfinden sowie aggressive Herrscher und radikalen Islam, die darauf warten, die Macht zu übernehmen…"
Der Link zum Beitrag in der Rubrik ISRAEL UND NAHOST HINTERGRUND.

"Und dass der Wein erfreue des Menschen Herz..." - So steht es in der Bibel, und in diesem Sinne setzt man in Israel seit einiger Zeit auf gehobene Küche und gute Weine. Gerade letzteres war lange Zeit alles andere als selbstverständlich. "Die billigsten Weine in europäischen Supermärkten kamen von hier", sagt Daniel Rogov, Israels führender Weinkritiker. Niemals hätte der Journalist der Tageszeitung "Haaretz" eine israelische Weinflasche zum Vergnügen geöffnet. "Viel zu süß", winkt der Kritiker ab. Doch seit die Weingüter ihre Winzer im Ausland ausbilden lassen und nur die besten Reben für ihren Wein verwenden, hat sich einiges verändert. Wie sehr, das beschreibt in der WELT Marko Martin, der eine ulinarische Rundreise zwischen Golan, Haifa und Tel Aviv hinter sich hat. Und ISRAELNETZ berichtet, das koscherer Wein aus Israel immer beliebter wird.
Die Links zu den Beiträgen in der Rubrik ISRAEL INTERN.

Ein Rockfestival mitten in der Wüste, ein vermeintlicher Geheimagent als Vermieter und ein weinender Rabbi an der Supermarktkasse: In Israel lässt sich viel Skurriles erleben. Grund genug für Markus Flohr, die eigenen Reiseeindrücke als Student in Jerusalem literarisch zu verarbeiten. Der Debütroman des 30-jährigen Journalisten „Wo samstags immer Sonntags ist“ unterhält denn auch von der ersten bis zur letzten der insgesamt 256 Seiten. Im SPIEGEL ist ein Auszug aus seinem Buch zu lesen, der sich freilich mit einem der ernsteren Aspekte des Studentenlebens in Israel beschäftigt, nämlich damit, wie er als Gaststudent einen palästinensischen Raketenangriff im Gaza-Krieg erlebte. Im Interview mit den SCHAUMBURGER NACHRICHTEN kann man schließlich weitere Eindrücke des Autors erfahren: „Es würde mir den Kopf sprengen“
Die Links hierzu in der Rubrik ISRAEL, DEUTSCHLAND, EUROPA UND DIE WELT.

Wien um 1910. Im dunklen Kellerloch von Frau Merschmayers Männerheim treffen sie alle aufeinander. Da ist der gewitzte, jüdische Bibelverkäufer Schlomo Herzl, der unter der Hand erotische Literatur verhökert und nebenbei an einem Buch mit dem Titel Mein Kampf schreibt. Da ist der arbeitslose Koscher-Koch Lobkowitz, der glaubt, er wäre Gott. Und plötzlich taucht da auch der Grünschnabel Adolf Hitler auf, der sich für einen großen Künstler hält und deshalb an der Kunstakademie bewerben will. So in etwa lässt sich das Ausgangszenario von George Taboris Theaterstück "Mein Kampf" beschreiben, das nun von Ors Odermatt verfilmt und mit Götz George prominent besetzt in die Kinos kommt. Die WELT, ZEIT, TAZ und FRANKFURTER RUNDSCHAU stellen den Film heute näher vor: "Trittbrettfahrer der Hitlerei".
Die Links zu den Filmkritiken in der Rubrik VERGANGENHEIT...

In Bremen hat ein lokales "Friedensforum" zum Boykott israelischer Waren aufgerufen und demonstriert heute vor einem Supermarkt. Die TAZ befragte zu diesem Anlass den Bremer GRÜNEN-Abgeordneten und Vorsitzenden der Deutsch-Israelischen-Gesellschaft in Bremen, Hermann Kuhn, zu dieser Aktion. Kuhn kann dem Boykott wenig abgewinnen und fragt kritisch zurück:
"Warum gibt es keine Aufrufe gegen libysche Waren oder iranische Waren? Es ist auch etwas anderes, bestimmte Waren zu sanktionieren, die zur Unterdrückung oder fürs Atomprogramm verwendet werden. Unter allen Konflikten gibt es in Deutschland nur Aufrufe gegen die Israelis. Das muss man sich schon überlegen, wenn man derart historisch belastete Formulierungen veröffentlicht."
Der Link zum Interview in der Rubrik ANTISEMITISMUS.

Für Millionen Menschen sind sie ein Teil Kindheitsgeschichte: die Abenteuer der Biene Maja und ihrem besten Freund Willi. Und auch die literarische Vorlage – das gleichnamige Buch von Waldemar Bonsels – ist seit fast einem Jahrhundert ein Bestseller. Literaturwissenschaftler haben diesen wenig bekannten Autor und sein umfangreiches Werk nun genauer unter die Lupe genommen. Und eines der Ergebnisse ist wenig erfreulich: Bonsels, darauf deuten zahlreiche Dokumente hin, war Antisemit. Britta Schultejans informiert in der WELT über neuere Forschungsergebnisse zum Autor: "'Biene Maja'-Erfinder war laut Forscher Antisemit".
Der Link zum Beitrag in der Rubrik ANTISEMITISMUS.

Ebenfalls in der WELT kommentiert Peter Praschl die jüngsten antisemitischen Äußerungen aus den Mündern der Prominenten John Galliano, Julian Assange und Charlie Sheen.  Ist das ernst zu nehmen oder brauchen die drei einfach dringend Hilfe? Ironisch meint Praschl, man müsse den Dreien sogar dankbar sein, die für ihn "auf das Allerschönste demonstriert haben, was Antisemitismus mittlerweile ist: Das Gelalle von Spinnern, das raus muss, wenn sie zuviel Stress bekommen, so etwas Ähnliches wie ein quer liegender Gehirnfurz. Nichts, was man ernst nehmen müsste."
Der Link zum Kommentar in der Rubrik ANTISEMITISMUS.

Die katholische Kirche der Schweiz führt am 20. März erstmals einen «Tag des Judentums» durch. Dieser soll künftig alljährlich die religiöse Verbundenheit der Christen und der Juden zum Ausdruck bringen. Vor diesem Hintergrund sprach die NEUE LUZERNER ZEITUNG mit dem Theologen Christian Rutishauser, der als Mitglied der jüdisch-katholischen Gesprächskommission stark an der Einführung dieses Tages beteiligt war: «Das Judentum ist uns sehr nah».
Das Interview liegt als PDF-Datei vor, der Link dazu in der Rubrik INTERRELIGIÖSE WELT.

Es erscheint erst am 10. März, ist aber schon jetzt in aller Munde: das zweite Jesus-Buch von Papst Benedikt XVI. Als besonders interessant dürfte das siebente Kapitel gelten. Darin spricht sich der Papst gegen die antijüdische Auslegung christlicher Texte aus. Er betont beispielsweise, dass sich die Schuld für Jesu Tod nicht auf das gesamte Volk Israel beziehe. Aus der jüdischen Welt bekommt Benedikt Applaus für diese Äußerungen. Sogar Israels Premierminister Benjamin Netanjahu hat sich beim Papst für die judenfreundlichen Aussagen in dessen neuem Buch bedankt. Eine Reihe von Medien berichten heute nähere Einzelheiten zum Thema: "Papst: Juden nicht an Kreuzigung Jesu schuld".
Die Links dazu in der Rubrik INTERRELIGIÖSE WELT.

Die 67-jährige Sirota ist eine "Schadchan", eine traditionelle jüdische Heiratsvermittlerin. Ihrem Dienst geht sie in einer der ältesten Siedlungen jenseits der Mauern der Jerusalemer Altstadt nach, in Mea Schearim, dem Viertel der orthodoxen Juden in Jerusalem. Harriet Sherwood beschreibt in einer Reportage für die Wochenzeitung DER FREITAG, wie ihre Arbeit ausschaut, worauf orthodoxe Juden bei der Heiratswahl achten und dass ihre Klienten immer wählerischer werden: "Koscher kuppeln".
Der Link zur Reportage in der Rubrik JÜDISCHE WELT.

Lange wurde selbst in jüdischen Kreisen fast nur hinter vorgehaltener Hand darüber gesprochen - und heute ist es fast zu einem Modethema geworden: Der Besuch vor allem von Frauen in der Mikwe, dem Tauchbad, das der Reinigung von ritueller Unreinheit dient. Wieso das so ist, erklärt in einem Gespräch mit dem österreichisch-jüdischen Magazin NEWS ÜBER UNS die Pädagogin und Religionsausbildnerin Michal Grünberger: "Quelle des Lebens oder lästige Pflicht?"
Der Link zum Interview in der Rubrik JÜDISCHE WELT.

Durch ihr Jugendbuch "Nichts. Was im Leben wichtig ist" wurde die dänische Schriftstellerin Janne Teller schlagartig bekannt. Nun erscheint ihre kurze Erzählung "Krieg. Stell Dir vor, er wäre hier" auf Deutsch. In der originellen Geschichte ist alles umgedreht: Es herrscht Krieg in Deutschland und Frieden im Nahen Osten. Die Flüchtlinge sind die Deutschen. Was dies bedeutet und wie mühsam die Versuche der Integration sind steht im Mittelpunkt ihrer Erzählung, die ebenso wie ihr Buch "Nichts" ein Jugend- und Erwachsenenbuch zugleich ist. Ursula Novak stellt es im DEUTSCHLANDRADIO näher vor: "Deutschland im Krieg".
Der Link zur Buchvorstellung in der Rubrik ONLINE-REZENSIONEN.

Dies alles und noch viel mehr wie üblich direkt verlinkt, ergänzt von aktuellen FERNSEH-TIPPS sowie einschlägigen ONLINE-REZENSIONEN im heutigen COMPASS.


Einen angenehmen Tag, ein schönes Wochenende und Gut Schabbes wünscht


Dr. Christoph Münz

COMPASS

redaktion@compass-infodienst.de

(Editorial zusammengestellt unter Verwendung des Teasermaterials der erwähnten Artikel)



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EDITORIAL HIGHLIGHTS

04. März 2011

 * Arabische Unruhen: »Spielverderber« Israel ... mehr
 
 * Guy Bechor: "Rechnet nicht mit Demokratie" ... mehr
 
 * Koschere Tropfen: Wein aus Israel immer beliebter ... mehr
 
 * Markus Flohr: Studentenleben in Jerusalem ... mehr
 
 * Taboris "Mein Kampf" im Kino ... mehr
 
 * Bremen: Boykottaufruf gegen israelische Produkte ... mehr
 
 * "Biene Maja"-Erfinder war laut Forscher Antisemit ... mehr
 
 * Was wir dem Gelalle antisemitischer Stars verdanken ... mehr
 
 * Schweizer "Tag des Judentums": «Das Judentum ist uns sehr nah» ... mehr
 
 * Papst distanziert sich von antijüdischer Bibel-Auslegung ... mehr
 
 * Koscher Kuppeln: Heiratsvermittlung für orthodoxe Juden ... mehr
 
 * Mikwe: Quelle des Lebens oder lästige Pflicht? ... mehr
 
 * Buch-Tipp: Janne Teller - "Krieg. Stell dir vor, er wäre hier" ... mehr

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EDITORIAL

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