ACHTUNG:
Die nächste Tagesausgabe erscheint am Donnerstag, 09. Juni 2011.
Guten Tag!
Peinlich, peinlich: Ausgerechnet eine israelische Firma soll am Verkauf eines Tankschiffs an den Erzfeind Iran beteiligt gewesen sein. Israel tritt als stärkster Verfechter der internationalen Sanktionen gegen Iran auf und muss nun einen schweren Imageschaden fürchten. Die einflussreiche Firma Ofer-Brüder sieht sich hingegen als Opfer eines „bedauerlichen Fehlers“ und beteuert ihre Unschuld. NEUE ZÜRCHER ZEITUNG und HANDELSBLATT berichten über die Hintergründe des Fauxpas.
Die Links dazu in der Rubrik ISRAEL UND NAHOST HINTERGRUND.
Am gestrigen Dienstagabend begannen in Israel die Feierlichkeiten zum diesjährigen Jerusalemtag, dem "Jom Jeruschalajim". Dieser Tag wird seit der Wiedervereinigung der Stadt im Jahr 1967 gefeiert. Die israelische Polizei hat die Sicherheitsvorkehrungen verstärkt. Polizeisprecher Mickey Rosenfeld erklärte, am heutigen Mittwoch würden 3000 Sicherheitskräfte, darunter Grenzpolizisten und verdeckte Ermittler, im Einsatz sein, wie RHEINISCHE POST und ISRAELNETZ berichtetn: "Jom Jeruschalajim: Juden feiern Jerusalemtag".
Die Links zu den Berichten in der Rubrik ISRAEL INTERN.
Viele Israelis haben wegen des Holocausts jahrzehntelang alles Deutsche abgelehnt. In der jungen Generation zeichnet sich jedoch ein Wandel ab, wie eine eindrucksvolle Zahl deutlich macht: Gut 100.000 Israelis haben einer Studie zufolge einen deutschen Pass, wie der SPIEGEL berichtet.
Der Link dazu in der Rubrik ISRAEL, DEUTSCHLAND, EUROPA UND DIE WELT.
Rund 3000 Menschen mit palästinensischem Hintergrund leben in Österreich. Die österreichische Politik gilt seit Bruno Kreisky als palästinenserfreundlich. Nun hofft die palästinensische Gemeinde auf weitere politische Unterstützung, wie Omar Feroz für die österreichische PRESSE berichtet.
Der Link zum Beitrag in der Rubrik ISRAEL, DEUTSCHLAND, EUROPA UND DIE WELT.
Die Stiftung Zurückgeben will darauf aufmerksam machen, in welchem Ausmaß die europäischen Juden im Nationalsozialismus enteignet und ausgeplündert worden waren. Nun stellten einige Stipendiatinnen ihre Arbeit vor. Otto Langels stellt sie in seiner Reportag für DEUTSCHLANDRADIO näher vor: "Ein anderer Umgang mit Geschichte".
Der Link dazu in der Rubrik VERGANGENHEIT...
1978 veröffentlichte der Historiker Sebastian Haffner seine "Anmerkungen zu Hitler": Ein Essay, der nicht Biografie sein und trotzdem erklären wollte, warum ein ganzes Volk dem Diktator auf den Leim gehen konnte. Dieses Buch ist bis heute das meistverkaufte Werk über die Nazizeit in Deutschland. Anlass für Michael Kuhlmann für DEUTSCHLANDRADIO an Buch und Autor zu erinnern: "Hitler als historischer Versager".
Der Link zum Beitrag in der Rubrik VERGANGENHEIT...
Bei den Linken macht sich Unmut über antisemitische Tendenzen in den eigenen Reihen breit. Gerade die Linke stehe in Verantwortung, keine Relativierung des Holocaust zuzulassen und das Existenzrecht Israels ohne Wenn und Aber zu verteidigen und zugleich die Schaffung eines palästinensischen Staats einzufordern, sagte Linken-Parlamentsgeschäftsführerin Dagmar Enkelmann, wie einem Bericht des "TAGESSPIEGEL" zu entnehmen ist. Wörtlich sagte sie: "Ich habe die Nase voll, dass einige das immer wieder in Frage stellen wollen." Im SPIEGEL resümiert unterdessen Jan Fleischhauer noch einmal süffisant und spitz die jüngsten antisemitischen Umtriebe innerhalb der Linkspartei und schreibt u.a.:
"Nun gibt es in jeder Partei Wirrköpfe, bei der Linkspartei ist deren Anzahl eben besonders hoch, könnte man entschuldigend einwenden. Natürlich gibt es lange Erklärungen des Parteivorstands zum Existenzrecht Israels und der Verpflichtung, die der Bundesrepublik aus der Nazi-Zeit erwächst; das Problem ist nur: Es hat im Zweifelsfall keine Folgen. Beziehungsweise es interessiert offenkundig auch den Vorstand nicht besonders, wenn sich die eigenen Leute kaum um solche Proklamationen scheren."
Die Links zum Thema in der Rubrik ANTISEMITISMUS.
Der langjährige Referent bei der Evangelischen Zentralstelle für Weltanschauungsfragen, Andreas Fincke, ist so etwas wie ein Spezialist zum Thema Konfessionslosigkeit in Deutschland. Seit Jahren forscht und publiziert er über Agnostiker, Freidenker, Atheisten oder Humanisten wie kaum sonst jemand im deutschsprachigen Raum. Thomas Klatt porträtiert ihn und seine Arbeit im NEUEN DEUTSCHLAND: "Die dritte Konfession".
Der Link dazu in der Rubrik INTERRELIGIÖSE WELT.
Islam oder Christentum – welche Religion ist wahr? Darüber haben der EKD-Ratsvorsitzende Nikolaus Schneider und der Vorsitzende des Zentralrats der Muslime in Deutschland, Aiman Mazyek, diskutiert. Schneider beklagte dabei die mangelnde Säkularisierung muslimischer Staaten, Mazyek hingegen erklärte, der Islam sporne zur Freiheit an. Das christliche Medienmagazin PRO fasst den Disput zusammen: "Vielleicht bin ich ja am Jüngsten Tag überracht".
Der Link zum Bericht in der Rubrik INTERRELIGIÖSE WELT.
Ein Blick in den Nahen Osten, auf den scheinbar unlösbaren Konflikt zwischen Arabern und Israelis, zwischen Islam und Judentum, lässt die Geschichte, die Ahmad Abdalla erzählt, unglaublich klingen: Ein junger Moslem aus Ägypten, der als Besucherbetreuer im Jüdischen Museum arbeitet. Doch das ist nicht irgendeine idealistische Fiktion, sondern Alltag des 25-Jährigen, dessen Geschichte Dorothée Merkl in der SÜDDEUTSCHEN ZEITUNG erzählt: "Einmal Weltbild verändern, bitte".
Der Link zum Porträt in der Rubrik JÜDISCHE WELT.
Bern ist nicht nur die Bundeshauptstadt der Schweiz, sondern auch die heimliche Hauptstadt der Schweizer Juden: Drei Berner Persönlichkeiten präsidierten den Schweizerischen Israelitischen Gemeindebund während 43 der 65 Nachkriegsjahre, und bereits zum 14. Mal treffen sich die SIG-Delegierten am 1. und 2. Juni in der Aare-Stadt, wie Peter Abelin in seiner Reportage für die schweizer-jüdische Wochenzeitung TACHLES erzählt: "Die heimliche jüdische Hauptstadt".
Der Link zu seiner Reportage in der Rubrik JÜDISCHE WELT.
Vierzehn Tage lang zeigte das 17. Jüdische Filmfestival in Berlin und Potsdam Filme vom jüdischen Leben aus der ganzen Welt. Und wieder einmal gelang es der Leiterin Nicola Galliner eine bunte Mischung aus Spiel-, Dokumentar- und Fernsehfilmen zusammenzustellen, die es meist noch nicht auf deutsche Leinwände geschafft haben. Insbesondere Filme über Richard Wagnder und Adolf Eichmann sorgten dieses Mal für Aufsehen und Diskussionen, wie Jörg Taszman in seinem Rückblick für DEUTSCHLANDRADIO berichtet: "Aus jüdsicher Sicht".
Der Link dazu in der Rubrik JÜDISCHE WELT.
Der Schriftsteller und Psychoanalytiker Hans Keilson ist mit 101 Jahren gestorben. Der deutsche Jude Hans Keilson floh einst 1936 vor den Nazis in die Niederlande. Im Alter von 101 Jahren starb er nun in einem Krankenhaus im niederländischen Hilversum, wie der S. Fischer Verlag in Frankfurt am Main mitteilte. Keilson war einer der letzten Überlebenden der deutschen Exilliteratur und fand mit seinem Werk erst im hohen Alter großen Ruhm. Noch vor wenigen Wochen hatte der mit mehreren Auszeichnungen geehrte jüdische Autor sein letztes Buch „Da steht mein Haus“ veröffentlicht, seine Erinnerungen an sein bewegtes Leben. „Mein Leben und meine Erinnerungen sind verätzt von den Schwaden der Zerstörung“, heißt es darin gleich zu Beginn. Die FAZ, JÜDISCHE ALLGEMEINE WOCHENZEITUNG und DIE WELT würdigen ihn heute mit einem Nachruf, und Soraya Levin rezensiert für COMPASS das letzte Buch dieser großen Seele "Da steht mein Haus".
Links und Rezension in der Rubrik JÜDISCHE WELT.
Der Mai brachte viele tiefgreifende Veränderungen mit sich. Osama bin Laden, Chef der Terrorgruppe al-Qaida, wurde in Pakistan aufgespürt und getötet, während US-Präsident Barack Obama in Folge der Aufstände in der arabischen Welt eine gesamte Nahostpolitik neu überdenkt. Beides führte zu scharfen Reaktionen der Christlichen Rechten, wie Lukas Mihr für den HUMANISTISCHEN PRESSEDIENST in seinem monatlichen Bericht über die religiöse Rechte in den USA schildert.
Der Link dazu in der Rubrik CHRISTLICHE WELT.
In Dresden beginnt heute der 33. Deutsche Evangelische Kirchentag. Dazu werden rund 110.000 Dauerteilnehmer erwartet. Eröffnet wird das Protestantentreffen an der Elbe mit drei Gottesdiensten unter freiem Himmel. Bundespräsident Christian Wulff wird ein Grußwort sprechen. Zum anschließenden „Abend der Begegnung“ rechnen die Veranstalter mit 300.000 Menschen auf den Straßen und Plätzen der Stadt. In den Medien sind zu diesem Anlaß heute u.a. eine Reihe von Interviews zu lesen, etwa mit Katrin Göring-Eckardt, der Präsidentin des Evangelischen Kirchentags, mit Nikolaus Schneider, dem Vorsitzenden der EKD, oder aber auch mit dem evangelischen Startheologen Friedrich Wilhelm Graf, der seiner Kirche vorwirft, zu verkindlichen, antiintellektuelle Neigungen zu hegen, die Elite zu verlieren und nur noch "Kuschelgott" zu predigen: "Ich bemühe mich, polemisch zu sein".
Alle Links zum Thema in der Rubrik CHRISTLICHE WELT.
Für eine halbe Portion hat es Storch Heinar weit gebracht. Der schmalbrüstige Vogel ziert Tausende T-Shirts, Pardon, T-Hemden. Er war zentraler Streitpunkt eines spektakulären Gerichtsverfahrens und geht wohl so ziemlich jedem Neonazi von Flensburg bis Garmisch gehörig auf den Wecker. Doch genug hat der Oberschnabelbartträger deshalb noch lange nicht. Sein Endziel ist die Weltherrschaft. Nächste Zwischenetappe: die Veröffentlichung seines Manifestes "Mein Krampf". "Was - außer der Weltherrschaft - sollte denn das Ziel sein, um dem schlechten Geschmack in allen Lebenslagen den Garaus zu machen?", fragt Mathias Brodkorb vom Internetportal Endstation Rechts, der "Mein Krampf" zusammen mit Julian Barlen und Robert Patejdl herausgegeben hat. Johannes Korge stellt die Neonazi-Satire im SPIEGEL näher vor: "Storch Heinar klappert um die Weltherrschaft".
Der Link zur Buchvorstellung in der Rubrik ONLINE-REZENSIONEN.
Einen angenehmen Tag wünscht
Dr. Christoph Münz
redaktion@compass-infodienst.de
(Editorial zusammengestellt unter Verwendung des Teasermaterials der erwähnten Artikel)
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