ONLINE-EXTRA Nr. 209
Sie gehört zu den eher stillen, weniger prominenten, aber um so mehr beeindruckenden und vorbildhaften Persönlichkeiten, die mit der reonommierten Buber-Rosenzweig-Medaille des Deutschen Koordinierungsrates der Gesellschaften für christlich-jüdische Zusammenarbeit ausgezeichnet wurde: Charlotte Petersen (geb. 1904, gest. 1994). 1990 erhielt die im hessischen Dillenburg beheimatete Journalistin die Auszeichnung für ihr Hilfswerk "Wapniarka", das sie in beispiellosem Eigenengagement zur Unterstützung der Überlebenden des gleichnamigen Konzentrationslagers gründete und bis ins hohe Alter hinein unermüdlich leitete.
Die Idee zu ihrem Hilfswerk kam ihr während der Reise einer evangelischen Frauengruppe nach Israel im Jahre 1959(!). Mit dabei war auch die Frau des späteren Bundespräsidenten Gustav Heinemann, Hilda Heinemann. Sie war es, die auf dieser Reise Charlotte Petersen Bilder und Berichte vom KZ Wapniarka und von den Überlebenden zeigte. Die Häftlinge hatten im KZ Nahrung mit Nervengift erhalten, das zu lebenslanger Krankheit, völliger Arbeitsunfähigkeit und Siechtum führte. Als Charlotte Petersen vom Schicksal dieser Überlebenden erfuhr und auch, dass Deutschland für sie keine Hilfe gab, führte zur Gründung ihres Wapniarka-Hilfswerkes. Unermüdlich warb die auf den ersten Blick ganz unauffällige, bescheidene Frau fortan um Spenden für ihre Schützlinge. Bis zur Auflösung des Hilfswerkes im Jahre 2001 wurden gut 17 Millionen D-Mark an die Opfer ausbezahlt. Gustav Heinemann sollte mit seiner frühen Bemerkung über Charlotte Petersen mehr als Recht behalten haben, als er sie einmal die "größte Bettlerin des Jahrhunderts" genannt hatte.
Anlässlich ihres 110. Geburtstages und 20. Todestages in diesem Jahr erschien kürzlich ein Gedenkbuch von Gerhard Zimmermann, in dem erstmals Leben und Werk Charlotte Petersens erzählt und gewürdigt wird: "Die größte Bettlerin des Jahrhunderts. Charlotte Petersen und ihr Kampf für die Überlebenden des KZ Wapniarka" (weitere Details siehe die Anzeige weiter unten).
Gerhard Zimmermann schildert in seinem Buch aber nicht nur die Geschichte dieses Hilfswerks, sondern erzählt u.a. auch von Petersens Kontakt zu dem jüdischen Religionsphilosophen Martin Buber, ihrer journalistische Arbeit sowie ihrem Engagement im christlich-jüdischen Dialog. Ergänzt wird das mit Fotos ausgestattete Buch durch einige frühe Texte der Journalistin Charlotte Petersen sowie beeindruckender, anekdotischer Erinnerungen an sie von einigen ihrer ehemaligen Weggefährten und Mitstreitern. Insgesamt gelingt es dem facettenreichen Buch, das Profil einer engagierten Bürgerin und Tochter aus gutem Hause zu zeichnen, die mit viel Zivilcourage ein Stück Verantwortung gegenüber der deutschen Geschichte auf sich nahm und die durch ihre journalistische Arbeit und ihr ehrenamtliches Engagement im christlich-jüdischen Dialog Maßstäbe setzte. Der jüdische Journalist Günther Bernd Ginzel, der Charlotte Petersen gut kannte, schreibt am Ende seines Vorwortes: "Charlotte Petersens Leben und Wirken wie in diesem Buche festgehalten, möge es Ansporn und Ermutigung für uns sein, für eine gute, eine gerechtere, eine friedlichere Welt einzutreten."
COMPASS freut sich, Ihnen heute das Vorwort von Günther Bernd Ginzel aus diesem Buch sowie eine Rezension aus der Feder des evangelischen Theologen Hans Maaß präsentieren zu können. Möge es dazu animieren, zu dem beeindruckenden Band zu greifen und dadurch eine der tatkräftigsten und bemerkenswertesten Persönlichkeiten kennenzulernen, die auf vorbildhafte Weise - wie sie es selbst einmal ausdrückte - "ein wenig von der deutschen Schuld abzutragen.“
COMPASS dankt den Autoren für die Genehmigung zur Wiedergabe der Texte an dieser Stelle!
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Online-Extra Nr. 209
VORWORT
Charlotte Petersen zählte im biblischen Sinne zu den „Gerechten“. Ohne sie hätte unsere Welt wohl kaum Bestand. Als ein Kind, das in einer kleinen jüdischen Gemeinde von Überlebenden aufgewachsen ist, habe ich sehr bald die Bedeutung dieser alten rabbinischen Vorstellung begriffen. Alle hatten Schlimmes zu erzählen. Wie viele Geschichten über Verrat, oft durch die vermeintlich besten Freunde, habe ich über die Jahre gehört – auch wenn sie meist nicht für meine Kinderohren gedacht waren. Menschen, die buchstäblich gebrandmarkt waren, traumatisiert durch die Verfolgung, die Demütigungen und natürlich durch den Verlust so vieler geliebter Menschen. Wem konnte man noch, wieder, vertrauen? Wie neue Lebenskraft und Lebensfreude entwickeln, lebten wir doch inmitten derer, für die die „Endlösung der Judenfrage“, die Deportation der jüdischen Nachbarn kurzzeitig der Glücksfall in ihrem Leben war. Wie groß war die Gier nach Bereicherung. Selbst die Führungsspitze der NSDAP, die für all das verantwortlich war, reagierte angewidert auf die sich um jüdische Besitztümer, Geschäfte, Wohnungen, Möbel, prügelnden Parteigenossen. Köln im Januar 2014
Kann man sich vorstellen, wie es sich anfühlt, an der Hand der Mutter durch Kölns (oder eine beliebige deutsche) Innenstadt zu gehen und von Menschen zu hören, die jenes Geschäft gegründet, aufgebaut hatten, diesen Handwerksbetrieb geführt, jene Praxis, Kanzlei aufgemacht hatten – und deren Existenz und Leben binnen „tausend Jahren“ vernichtet wurde. Das bleibend Furchtbare und Unerklärliche ist, sie alle, die vielen jüdischen Opfer, waren, wie es heute heißt, integriert, keine „Fremden im eigenen Land“, sondern glückliche und anerkannte Mitglieder der Gesellschaft, aktiv vom Karnevalsverein bis zur Freiwilligen Feuerwehr. Wie stolz waren die Männer auf ihre Kriegsauszeichnungen, wie sehr waren sie überzeugt, dass sich das Gute in den Deutschen auch unter Hitler durchsetzen werde.
Das Gute?, ja auch davon und von den Guten wurde uns Kindern erzählt. Mit leuchtenden Augen und voller Wehmut. Ja, einige wenige gab es: Die sprichwörtlichen Leuchten im Dunkel.
In mir brannte bald eine Sehnsucht nach diesen Gerechten, denen die überlebenden Juden rhetorische Denkmäler setzen, die uns Kinder vor einer Abschottung gegenüber der nichtjüdischen Umwelt bewahrten.
So war es kein Zufall, bereits als Student in den Deutschen Koordinierungsrat der Gesellschaften für christlich-jüdische Zusammenarbeit kooptiert, dass ich bald Menschen wie Charlotte Petersen begegnete. Es waren jene Zeiten, als Juden wie Christen den Neuanfang versuchten - beide davon überzeugt, dass es einen Sinn haben muss, überlebt zu haben. Eine Aufgabe lag vor ihnen, die zu erfüllen war im Namen all derer, die ermordet worden waren: Antwortet nicht mit Hass! Gedenket der Gerechten, um derer willen einst der Allmächtige Abraham versprochen hatte, dass nur eine Handvoll von ihnen die Masse der Sünder retten würde.
Charlotte Petersen, die Gerechte, zählte zu jenen, die Deutschland nach dem „Zusammenbruch“ retteten. Sie waren die Lichter, die anfangs in der deutschen Gesellschaft nach Kräften negiert, einfach nicht zur Kenntnis genommen, doch den Opfern und deren Kindern bewiesen, neben der Erinnerung an all das Grauen gilt es auch die Erinnerung an jene kleinen Heldinnen und Helden zu bewahren. So wie die Evangelische Kirche in Deutschland nicht den Deutschen Christen des Dritten Reiches, die deutlich die Mehrheit stellten, sondern der Widerstandsbewegung der Bekennenden Kirche folgten, so suchte ein junger Mann wie ich die Begegnung mit Menschen wie Charlotte Petersen, die mir in gewisser Weise den rechten Weg aufwiesen, auf den wir uns als Christen und Juden nach Auschwitz zu machen hatten.
Und dann traf ich sie, die kleine, fast unscheinbare Frau mit ihrem deutschen Dutt, die mir sehr alt vorkam – bis sie lächelte. Welch eine jugendliche Spannkraft sprach da aus ihren Augen. Und dann erfuhr ich wieder neue Geschichten von jener Protestantin aus großbürgerlichem Haus in einer – mit Verlaub –Nazi verseuchten Gegend - die ohne Probleme der allgemeinen Massenhysterie widerstand, die sich einem Kreis der Bekennenden Kirche anschloss.
Heute mag man das kaum nachvollziehen, welche Rührung mich überkam, wie gern ich die Unnahbare in den Arm genommen hätte, als sie nebenbei davon erzählte, wie sie sich eines Tages, damals, in der dunklen Zeit, aufmachte, um nach ihrer jüdischen Freundin zu sehen. Wie sie da plötzlich vor deren Tür stand, einfach so, um zu schauen, wie es ihr und ihrer Familie geht. Um „Guten Tag“ zu sagen. Die Ungläubigkeit der einen, die solches nicht mehr für möglich gehalten hatte und die Selbstverständlichkeit der anderen, die nur meinte: „Aber du bist doch meine Freundin. Was scheren uns die Nazis?“
Aber es blieb nicht bei der Erinnerung, beim Erzählen des Vergangenen. Denn das Erleben von damals zwang Charlotte Petersen zum Handeln in der Gegenwart. Die Geschichte ist bekannt und wird in diesem Buch wunderbar erzählt. Wie sie mit der ersten Delegation evangelischer Frauen nach Israel fuhr, wie diese Frauen danach suchten, etwas zu tun, ein Zeichen gegen das Böse von Gestern zu setzen.
Und so wurde diese kleine, zierliche Frau zur Gründerin eines Hilfswerks, zur guten Fee der zahllosen vergessenen Opfer des KZ Wapniarka. Welche Dankbarkeit bei jenen, die gezwungen worden waren, eine giftige Nahrung zu sich zu nehmen, die sie zum unheilbaren Siechtum für Jahre, für Jahrzehnte nach der Befreiung verdammte?
Ich habe erlebt, mit welcher Energie sie um Gelder und Spenden kämpfte, wie sehr sie sich für jeden Einzelnen einsetzte, wie sehr sie litt, dass sie nicht mehr tun konnte. Später sollte sie noch einer weiteren Opfergruppe helfen. Den Frauen, die KZ-Arzt Mengele in Auschwitz sterilisierte, an denen er seine berüchtigten Menschenversuche verübte.
Die Hilfe war in all diesen Fällen hoch willkommen (und notwendig). Aber jenseits des Materiellen war es ihre Liebe und Zuneigung, dieses Beispiel für das Gute, das überleben wird, um weiterhin Gutes zu bewirken, das beeindruckte. Mehr noch wie einst beim Besuch ihrer jüdischen Freundin war es diese ihre Selbstverständlichkeit, dieses aus dem Herzen und dem Glauben kommende Pflichtgefühl, das ihr sagte: Wenn ich es nicht tue – wer dann? Wenn nicht jetzt, wann dann?
Charlotte Petersens Leben und Wirken wie in diesem Buch festgehalten, möge es Ansporn und Ermutigung für uns sein, für eine gute, eine gerechtere, eine friedlichere Welt einzutreten.
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Eine Wiedergutmachung in Form einer Rente bekamen sie nicht, nur eine einmalige Abfindung in Höhe von 5000 Mark wurde den Opfern später von der Bundesrepublik gezahlt. ?Um ein klein wenig von der Schuld der Deutschen abzutragen . . .?, gründete die Dillenburger Journalistin das Wapniarka-Hilfswerk, das bis zu seiner Auflösung vor einigen Jahren 17 Millionen Mark für KZ-Überlebende sammeln konnte.
Auch als Journalistin hat sich die ruhige, bescheidene Frau für die erst spät begonnene Entschädigungsgesetzgebung ebenso eingesetzt wie für die Versöhnung zwischen Christen und Juden über alle Grenzen hinweg. Zahlreiche Auszeichnungen vom Bundesverdienstkreuz Erster Klasse (1967) bis zur Buber-Rosenzweig-Medaille (1990) hat die Dillenburger Ehrenbürgerin (seit 1986) erhalten.
albrecht.thielmann@gmx.de
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REZENSION
Eine entschiedene und dennoch bescheidene Frau stellt Gerhard Zimmermann in diesem Bändchen vor, die sich aus ihrer christlich-humanitären Überzeugung unermüdlich um Menschen kümmerte, die ansonsten dem Vergessen anheim gefallen wären. Oder wem ist das KZ Wapniarka in Rumänien ein Begriff?
Neben den großen symbolischen Namen der Massenvernichtungslager Auschwitz, Majdanek, Mauthausen, Bergen-Belsen und anderen wäre Wapniarka in Vergessenheit geraten, hätte es nicht Menschen wie Charlotte Petersen gegeben. 1990 wurde sie dafür vom Deutschen Koordinierungsrat der Gesellschaften für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit mit der Buber-Rosenzweig-Medaille geehrt. Anlässlich ihres 110. Geburtstags und 20. Todestages ist dieses Buch erschienen.
Die Authentizität der Darstellung ist durch zahlreiche Zitate gewährleistet, die der Autor aus Akten, Archivalien und Veröffentlichungen zusammengetragen hat. Ein Quellenverzeichnis weist dies am Ende des Buches aus.
Wer an Zufälle glaubt, mag es als solchen betrachten, wie Charlotte Petersen auf ihr Lebensthema stieß: An einer Israelreise, bei der sie wie alle Teilnehmerinnen in Familien untergebracht war, nahm auch Hilda Heinemann, die Frau des späteren Bundespräsidenten, teil. In Haifa trafen sie auf einen norwegischen Pfarrer, der sich um eine Gruppe Überlebender des KZ Wapniarka kümmerte. „Kleines, Sie können doch reden und sich so gut für diese Sache einsetzen, übernehmen Sie doch die Hilfsaktion!“, sagte Hilda Heinemann zu der damals Mittfünfzigerin – und so geschah es.
Zimmermann schildert zunächst die Zustände in diesem Lager, vor allem die Beimischung einer giftigen Erbsensorte zur Nahrung, die bei den Überlebenden bleibende Schäden bis hin zur völligen Lähmung hervorrief. Durch Zeitungsartikel mit dem Kürzel c.p. stieß er auf die Journalistin Charlotte Petersen, die nach der Pensionierung ihres Vaters mit ihrer Familie nach Dillenburg gezogen war. Sie trat der evangelischen Jugendorganisation „Christdeutsche Jugend“ bei, die gegenüber den Nazis eine reservierte Haltung vertrat. In den wenigen biografischen Unterlagen jener Zeit ist eine Notiz erhalten, die für ihr Denken bezeichnend war: sie meldete sich 1933 von einem Jugendtreffen ab, weil sich ein ihr nahestehender Jude das Leben genommen hatte. Diese Einstellung war nach eigenem Bekunden auch das Verdienst ihres Elternhauses. Der Autor ist auch im Besitz eines Briefwechsels zwischen Charlotte Petersen und Martin Buber aus demselben Jahr. Auch ein Bericht über die Vorgänge im November 1938 ist eindrucksvoll und lebensnah, beängstigend die Fotografien von NS-Aufmärschen in einer Kleinstadt wie Dillenburg.
Nach der Barmer Theologischen Erklärung trat sie 1934 offiziell der Bekennenden Kirche bei. Als gelernte Buchhändlerin wandte sie sich nach dem Krieg dem Journalismus zu und arbeitete für die Wetzlarer Zeitung bzw. die Dill-Post. Bereits während der Hitlerzeit hatte sie ihren ursprünglichen Beruf aufgegeben: „Ich wollte nicht die Bücher verkaufen, die es damals ausschließlich zu verkaufen gab.“ So übernahm sie die Pflege ihres kranken Vaters.
Nach ihrer Israelreise 1958 machte sie aus der anfänglichen Wapniarka-Aktion ein regelrechtes Hilfswerk. Etwa 1959 erschien der erste Artikel über diese ehemaligen KZ-Häftlinge. Es folgten zahlreiche Vorträge „in kleinen Dörfern und großen Städten“; dadurch kamen oft „überraschend große Spenden von einzelnen, die sich das Herz auftun ließen für Israel.“ Einmal erlebte sie dabei eine besonders „große Freude. Ein einzelnes Gemeindeglied einer Dorfgemeinde spendete auf einmal 2000,- DM.“
Schuld abtragen war ihr Ziel – sofern so etwas überhaupt möglich ist. Dies kommt auch in dem Kapitel „Keine Wiedergutmachung für Wapniarka“ zum Ausdruck, wenn auch in ganz anderem Sinn. Mit beschämend entlarvender Offenheit wird hier zitiert, wie Adenauer seinerzeit die „Wiedergutmachungsverhandlungen“ im Parlament begründete. Die Wapniarka-Häftlinge gingen dabei allerdings leer aus, weil die Rechtslage Entschädigungszahlungen angeblich nicht zuließ. Charlotte Petersen gewann jedoch viele Mitstreiter, die dem Rezensenten zum Teil persönlich bekannt waren. Einer von ihnen, Pfr. Dr. Freudenberg, erreichte, dass die EKD eine Spende von 100.000 DM zahlte, später die EKHN denselben Betrag. Kein Wunder, dass Bundespräsident Heinemann sie einmal als „die größte Bettlerin des Jahrhunderts“ bezeichnete. Persönlichkeiten dieses Zuschnitts verdienen, dass ihr Gedächtnis gewahrt wird, was mit diesem Buch geschieht.
Geld ist nicht alles. Charlotte Petersen war daher auch ebenso intensiv um das „Gespräch zwischen Christen und Juden“ bemüht, das sie bereits 1933 in ihrem Briefwechsel mit Martin Buber begonnen hatte, aus dem in dem Kapitel „Auf dem Weg zur Versöhnung“ entscheidende Sätze ausführlich zitiert werden. Aber auch sein Schüler Schalom Ben-Chorin kommt zu Wort. Zurückhaltend habe sie sich allerdings bei der Gründung der Dillenburger Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit verhalten, weil sie nicht geglaubt habe, „dort eine entsprechend große Resonanz zu finden“, berichtet das Gründungsmitglied Hartmut May.
Die Ehrungen, die Charlotte Petersen erfuhr, bis hin zur Beerdigungsansprache sowie Einzelbeiträge über Begegnungen mit ihr, darunter eine Fotografie von Golda Meir mit einer handschriftlichen Widmung an Charlotte Petersen, bilden den Abschluss, darunter aber auch ein Kapitel, „Das Hilfswerk stellt seine Arbeit ein“. Charlotte Petersen vermachte ihr ganzes Erbe dem Hilfswerk, als aber die Zahlungen aus den Rücklagen die Spenden weit übertrafen, wurden die monatlichen Zuwendungen so erhöht, „dass bis zum Dezember 2001 die restlichen vorhandenen Mittel aufgebraucht waren.“
Das Buch bietet ein lebendiges Beispiel christlich-jüdischer Verantwortung.
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