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Gesellschaften für christlich-jüdische Zusammenarbeit

Deutscher Koordinierungsrat

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Koordinierungsrat







Online-Extra Nr. 162


Bischöfe treffen Rabbiner - auch in Deutschland

Entstehung, Entwicklung und Stand einer bemerkenswerten Initiative des Deutschen Koordinierungsrates im christlich-jüdischen Gespräch

HUBERT FRANKEMÖLLE



Teil 2




Das erste Treffen am 9. März 2006 in Berlin

Dieses Begegnungstreffen wurde von den Medien wie in den Begrüßungsansprachen durchgehend als „historisch“ und als „erster, bedeutender Schritt“ und als „Durchbruch“ im Dialog zwischen Juden und Christen in Deutschland auf höchster Ebene bezeichnet,23  „ein Schritt, den ich, wie die meisten von uns [Rabbinern], nicht für möglich gehalten hätte“, wie der Vorsitzende der Deutschen Rabbinerkonferenz, Rabbiner Henry Brandt, in seiner Rede offen bekannte.24 Diese Deutung bestätigt sich durch die lange und unselige Vorgeschichte im Verhältnis der Christen zu den Juden. Noch 1950 verbot der Vatikan eine Mitarbeit von Katholiken im 1948 gegründeten ICCJ (International Council of Christians an Jews). Immerhin war das Treffen in Berlin das erste Treffen dieser Art nach der NS-Zeit und der Schoa und vermutlich überhaupt in der jahrhundertelangen Geschichte der „Zergegnung“ von Juden und Christen in Deutschland.

Das Treffen an sich war schon bedeutend genug, doch auch ein strukturelles, innerjüdisches, noch beim Besuch des Papstes 2005 in Köln bestehendes Problem (s.o.) konnte gelöst werden (was von vielen Anwesenden vermutlich kaum wahrgenommen wurde): „Denn bisher“ – so Rabbiner Brandt – „war das Gespräch, wenn es überhaupt stattfand, ein Gespräch zwischen den verschiedenen geistlichen Würdenträgern und den säkularen Vertretern des Judentums, Mitgliedern des Zentralrates der Juden in Deutschland, selbst wenn es um Themen ging, die Theologie und Religion betrafen, wo die Gesprächspartner eigentlich die religiösen Vertreter des Judentums, die Rabbiner, hätten sein sollen. Dass es heute die Rabbiner sind, die ihren rechtmäßigen Platz in religiösen und theologischen Fragen einnehmen und dies – wie ich hoffe – auch in Zukunft tun werden, auch das ist ein Durchbruch, den wir heute feiern können. Das Rabbinat Deutschlands wird endlich als präsent und zuständig wahrgenommen.“25 Es war ein Treffen auf gleicher Augenhöhe. Die spontane Umarmung von Kardinal Kasper und Rabbiner Brandt am Ende von dessen Rede war eine tief symbolische Geste.

Die Bedeutung dieses Treffens bestätigt die Liste der Teilnehmenden, gedacht zum ersten näheren Kennenlernen. U.a. waren bei der internen Begegnung anwesend: der Apostolische Nuntius in Deutschland, Erzbischof Erwin Ender, der Vorsitzende der Ökumenekommission der Deutschen Bischofskonferenz, Bischof Gerhard-Ludwig Müller, der Ortsbischof Georg Kardinal Sterzinsky, der Vorsitzende der ORD, Rabbiner Natanel Teitelbaum aus Köln, der Vorsitzende der ARK, Rabbiner Henry Brandt aus Augsburg, weitere 25 Rabbiner(innen).26 Zusätzlich bei den Vorträgen waren anwesend die Vorsitzende des Zentralrates der Juden, Frau Charlotte Knobloch, der Präsident des Zentralrates der Katholiken (ZdK), Prof. Hans-Joachim Meyer. Einige Rabbiner mussten aus Zeitgründen abreisen, so dass in der Presse in der Regel 21 teilnehmende Rabbiner genannt werden. Der Ratsvorsitzende der EKD, Bischof Huber, wie auch der Vorsitzende der DBK, Kardinal Lehmann, sprachen wegweisende Grußworte, begleitet waren sie von Mitbischöfen sowie von hochrangigen Leitern und Beratern der ökumenischen Gremien.

Den grundlegenden, auch offene Fragen ansprechenden Vortrag hielt Kardinal Kasper zum Thema: „Nostra aetate und die Zukunft des jüdisch-katholischen Dialogs“.27 Er skizzierte die Entstehung der Konzilserklärung von 1965 und deutete sie als „Anfang eines neuen Anfangs“, der durch Papst Johannes Paul II. „ins Bewusstsein und ins Leben umgesetzt […] und wesentlich weitergeführt“ wurde. Als künftige Aufgaben benannte er die weitere Aufarbeitung der Geschichte im Verhältnis von Juden und Christen (bekanntlich sind die vatikanischen Archive nur bis 1939 zugänglich), dann aber die Vermittlung der historischen Erkenntnisse an künftige Priester und Rabbiner und nicht zuletzt theologische, substantielle Unterschiede (Christologie, Trinitätslehre). Zu Recht betonte er: „Seit dem II. Vatikanischen Konzil hat die christliche Theologie die alte Substitutionstheorie aufgegeben und hält an der bleibenden Gültigkeit des Bundes Gottes mit dem jüdischen Volk fest.“  Er verband damit aber sogleich die grundlegende christliche Überzeugung: „Hält man an der universalen Heilsbedeutung Jesu Christi fest, dann stellt sich sofort das äußerst sensible Problem der Judenmission“.

Auf den Vortrag von Kardinal Kasper antwortete ebenso offen der Vorsitzende des Rabbinatskomitees Deutschland, Rabbiner Brandt, mit der „Replik: Brücken über dem Abgrund“. Zum bis heute ungelösten und umstrittenen Problem der Judenmission (daher sei hier ausführlicher darauf eingegangen) sagte er in allem Freimut: „Es muss zur Kenntnis genommen werden, dass besonders hier in Deutschland die Mission an Juden ein rotes Tuch ist. Besonders hier ist jede Idee, jeder Anflug der Möglichkeit einer Judenmission quasi ein feindlicher Akt, eine Fortsetzung der Untaten Hitlers den Juden gegenüber auf anderer Ebene. Das ist hart, aber ehrlich gesagt, denn so wird es von uns empfunden. Deswegen muss die Absage an eine Missionierung von uns Juden radikal und vorbehaltlos sein. Freilich bedeutet dies nicht, dass Christen wie auch Juden nicht verpflichtet wären, unter Bedingungen der Freiheit Zeugnis für ihren Glauben abzulegen. Dazu gehört unweigerlich auch das Risiko, dass das Leben und dieses Zeugnis jemanden dazu motivieren könnte, sozusagen die Seiten zu wechseln. In einer freien Gesellschaft muss dieses Risiko akzeptiert werden. Und Tatbestand ist, dass es eine solche Bewegung in beide Richtungen gibt. Judenmission, das aktiv ‚Bekehren wollen‘, ist allerdings etwas ganz anderes, insbesondere wo es noch mit materiellen Anreizen verbunden ist. Das verbietet sich von selbst.“28 

Das Stichwort „Absage an Judenmission“ ist für viele im christlich-jüdischen Dialog Engagierten die Konsequenz aus Artikel 4 von Nostra aetate des Zweiten Vatikanischen Konzils von 1965. Bereits 1971 haben die damaligen Präsidenten des DKR, Nathan Peter Levinson, Willehad Eckert und Martin Stöhr, mit dem Sprecher des Ev. Kirchentages, F. von Hammerstein, „im Auftrag der Arbeitsgemeinschaft Juden und Christen beim Deutschen Evangelischen Kirchentag und beim Zentralkomitee der Deutschen Katholiken und des Deutschen Koordinierungsrates der Gesellschaften für christlich-jüdische Zusammenarbeit“ stellvertretend in einer Resolution der Arbeitsgemeinschaft „Juden und Christen“ den Satz unterschrieben: „Judenmission widerspricht diesem biblischen Auftrag.“29  Erinnert sei auch an die Erklärung „Absage an die Judenmission“ der Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit Hamburg vom 28. Februar 1995, die eine bundesweite Diskussion auslöste. Das Thema war vom Beginn des Christentums bis heute aktuell.30



- „Jesus Christus ist nach christlichem Bekenntnis das ‚Ja und Amen‘ (2 Kor 1,20) der unwiderruflichen Treue Gottes zu Israel und der ganzen Welt.
- Dennoch gibt es – um der Treue desselben Gottes willen – ein Heil für Israel ohne Glauben an Jesus Christus.“



Was die Erklärung „Das Aporetische der beiden Aussagen“ nennt, möchte Kardinal Kasper in einem Briefwechsel mit dem Gesprächskreis „Juden und Christen“ beim ZdK besser „Gegensatz“ genannt wissen. In diesem Sinne formulierte er auch in seinem Vortrag am 6. März in Berlin: „Wir sind noch weit von einer allgemein befriedigenden Antwort entfernt“, auch wenn „die katholische und offizielle evangelische Position keine organisierte und gezielte Judenmission“ kenne.

Diese diplomatische Position entspricht seiner Stellungnahme im FAZ-Artikel vom 20. März 2008, dem zufolge das Problem der Judenmission „faktisch, aber noch nicht theologisch geklärt“ ist. Hier stellt sich die Frage, wie ein solcher praktizierte Verzicht ohne theologische Klärung möglich und zu rechtfertigen ist. Die theologische Wissenschaft und das kirchliche Lehramt sind sonst nicht so zurückhaltend. Will man sich doch eine Hintertür offen halten?

Bekanntlich geht der Streit bis heute weiter, wie vor allem die kritischen Reaktionen auf die Erklärung des Gesprächskreises “Juden und Christen“ beim ZdK „Nein zur Judenmission – Ja zum Dialog zwischen Juden und Christen“ vom 9. März 2009 belegen,32 ebenso die Reaktionen auf evangelischer Seite vor allem auf die Erklärung der Evangelischen Kirche im Rheinland von 1980 und deren Nein zur Judenmission, das von deren Präses, Nikolaus Schneider, in Vorträgen vielfach vertreten wurde, zuletzt noch bei der Ehrung mit der Buber-Rosenzweig-Medaille als Vorsitzender der EKD am 11. März 2012 in Berlin.33

Kritische Rückfragen zur Erklärung des Gesprächskreises „Juden und Christen“ beim ZdK von 2005 und 2009 zum Nein zur Judenmission kamen aus dem Vatikan, aber auch von deutschen Bischöfen und von konservativen Katholiken. Wohl selten wurde in deutschen Medien über ein theologisches Thema so kontrovers diskutiert. Worum geht es? In der Presseerklärung der deutschen Bischöfe wird nicht theologisch argumentiert, sondern als wichtiger Grund genannt: „Die Stellungnahme ist geeignet, der falschen Auffassung Vorschub zu leisten, als könne der Gesprächskreis autoritativ und mit kirchlicher Verbindlichkeit ein theologisches Thema behandeln, dessen Klärung dem kirchlichen Amt vorbehalten ist.“ Der Text selbst und die Unterschriften von 13 jüdischen Mitgliedern in diesem Gesprächskreis belegen, dass eine solche Lesart nicht angemessen ist. Juden möchten lediglich wissen, was die Rede vom ungekündigten Bund Gottes mit den Juden bei den Christen theologisch gilt.

Auf diese Frage steht bis heute eine offizielle Antwort der katholischen und evangelischen Kirche aus. Die Erklärung des Gesprächskreises beim ZdK versteht sich als ein Versuch darauf. Auch für das Selbstverständnis der Kirchen und für ihr Verhältnis zum ersten Teil ihrer mit den Juden gemeinsamen Bibel, Altes Testament genannt, ist dies bis heute eine offene und umstrittene Frage. Die Antwort darauf ist für Juden der Lackmustest des Dialoges.

Dem Vorstand des Deutschen Koordinierungsrates der Gesellschaften für christlich-jüdische Zusammenarbeit ist es zu danken, dass die Begrüßungen und die wichtigen Vorträge von 2006 wie von allen Folgetreffen mit Fotos und einem Pressespiegel versehen jeweils dokumentiert wurden; sie können auf der Homepage des DKR eingesehen werden.

Im Rückblick auf das Berliner Treffen und aufgrund der vielen öffentlichen Zustimmungen konnte im Anschluss geklärt werden, dass ein solches Treffen in der jährlich vom DKR Anfang März veranstalteten „Woche der Brüderlichkeit“ seinen originären Platz hätte und dass interne Gespräche unter Ausschluss der Öffentlichkeit und im Rhythmus von zwei Jahren internes Gespräch und anschließende Vorträge für ein größeres Publikum die Treffen strukturieren sollten. So blieb es grundsätzlich bis heute.

An dieser Struktur änderte sich bis jetzt nichts. Doch nach den Treffen von Mannheim (2007) und Düsseldorf (2008) war nicht mehr Professor Frankemölle vom Vorstand des DKR allein für die oft zeitaufreibenden, thematischen Abstimmungen zuständig. Zur „Verstetigung“ der Treffen sollten dies die entsprechenden Gremien der DBK und EKD für Zusammenarbeit mit der ORD und ARK (die DRK, die Deutsche Rabbinerkonferenz, existiert faktisch nicht mehr) tun. Faktisch ist weiter bei der Thematik der Generalsekretär des DKR, Herr Sirsch, involviert in Zusammenarbeit mit Herrn Dr. Andreas Verhülsdonk, Mitarbeiter in der Geschäftsführung der Unterkommission „Für die religiösen Beziehungen zum Judentum“. Ort und Zeitpunkt richten sich weiter nach dem Termin der „Woche der Brüderlichkeit“, für die Organisation zeichnet weiter bis heute das Büro des DKR verantwortlich. Da neben dem Vorsitzenden der Allgemeinen Rabbinerkonferenz Deutschland, Henry Brandt, von Anfang an auch Rabbiner Julien-Chaim Soussan, Mitglied im Beirat der ORD, als Kontaktperson der ORD zu den christlichen Kirchen an den Treffen teilnahm, auch Statements und Vorträge hielt, waren und sind die zukünftigen Treffen auch von jüdischer Seite personell gesichert.

Zudem sind sowohl Rabbiner Brandt (seit 1988) wie von orthodoxer Seite Rabbiner Soussan (seit 2005) Mitglieder im Gesprächskreis „Juden und Christen“ beim Zdk. Zum ersten Mal leitete Rabbiner Soussan beim Katholikentag in Mannheim (16. bis 20. Mai 2012) mit Kardinal Lehmann die christlich-jüdische Gemeinschaftsfeier, was bislang Rabbiner Brandt übernommen hatte. Ebenso beteiligte er sich wie sein orthodoxer Kollege Jaron Engelmayer aus Köln, ebenfalls Mitglied der ORD und seit 2010 Mitglied im Gesprächskreis „Juden und Christen“ beim ZdK, mit Vorträgen und an Podien in Mannheim. Dies ist eine erfreuliche Entwicklung, die nicht zuletzt in den jährlichen Treffen Bischöfe – Rabbiner begründet ist. Das Vertrautsein aufgrund persönlicher Begegnungen erweist sich als wichtige Voraussetzung des erneuerten christlich-jüdischen Dialogs in Deutschland, bei dem strittige Themen nicht ausgeklammert wurden und werden, ebenso nicht nur für Juden schwierige vatikanische Erklärungen (wie die alt/neue Karfreitagsfürbitte „für die Juden“ von  Februar 2008) oder Entscheidungen (wie die Aufhebung der Exkommunikation der Mitglieder der Pius-Bruderschaft im Januar 2009).


Das zweite Treffen am 12. März 2007 in Mannheim

Dass das Erreichte im Dialog nie gesichert, vielmehr immer neu gefährdet ist, belegen die weiteren Treffen, auch wenn die Irritationen unterschiedlicher Art waren. Vom 26. Februar bis 4. März 2007 unternahmen die deutschen katholischen Bischöfe eine Pilgerfahrt nach Israel. Unbedachte Äußerungen einiger Bischöfe in Yad Vashem mit einem Vergleich der Mauer und des Sicherheitszaunes zwischen Israel und Palästina mit den Nazi-Ghettos und der Berliner Mauer entfachten nicht nur einen Sturm der Empörung in Israel, sondern u.a. auch in jüdischen Kreisen in Deutschland. Alle sorgfältigen Vorbereitungen zum Treffen der Rabbiner mit den Bischöfen am 12. März schienen hinfällig zu werden. Das Treffen stand auf Messers Schneide.

Rabbiner Soussan, Kontaktmann der ORD zu den christlichen Kirchen, sprach, bei der Begrüßung in Mannheim offen aus, „dass viele Vertreter der jüdischen Seite ernsthaft erwogen haben, dem heutigen Treffen fernzubleiben“ und ein Wort des Dankes an den Berichterstatter richtete, „der Beachtliches geleistet hat, um dieses Treffen am heutigen Tag stattfinden zu lassen.“34  Erst am Freitagmorgen entschloss er sich – nach etlichen Telefongesprächen – zu kommen. Der orthodoxe Rabbiner Teitelbaum als Vorsitzender der Deutschen Rabbinatskonferenz kam erst mit großer zeitlicher Verzögerung fast am Ende der Veranstaltung von Köln nach Mannheim (so als wolle er abwarten, ob und wie das Treffen ablaufe). Neben Rabbiner Soussan ist es in erster Linie Kardinal Lehmann als dem damaligen Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz zu danken, dass er in den Tagen vor dem Treffen mit deutlichen und einfühlsamen Worten in Israel und nach Rückkehr in Deutschland die Rabbiner für die Fortführung des Gespräches gewinnen konnte. Über sein „Bedauern“ hinaus sagte er in Mannheim: „Ich möchte mich noch einmal entschuldigen für die Verletzungen, die entstanden sind.“ Man sieht: Der Dialog ist nicht selbstverständlich, er wird auf schwankender Brücke geführt.

Im Übrigen bewährte sich die verabredete Struktur (auch nach dem Wechsel im Vorsitz der Deutschen Rabbinatskonferenz im Juni 2006 durch den orthodoxen Rabbiner Natanel Teitelbaum). Für das interne zweistündige Treffen hatten die orthodoxen Rabbiner das in Berlin angesprochene zentrale Thema vorgeschlagen, dem von den übrigen Teilnehmern zugestimmt wurde: „Zeugnis und Rechenschaft“, wobei auch an „Judenmission“ gedacht war, wie sie etwa von evangelikalen Kreisen seit Jahren betrieben wurde.35 Drei Statements führten in die Thematik aus jüdischer, evangelischer und katholischer Sicht ein. Der lebhafte, zweistündige Gedankenaustausch war sachorientiert und vertrauensvoll. Für die jüdischen Teilnehmer war die klare Absage an die Judenmission unabdingbare Voraussetzung für den zukünftigen christlich-jüdischen Dialog; jede „Proselytenmacherei“ habe zu unterbleiben.

In den öffentlichen Vorträgen ging es um „Der Fremde in jüdischer Tradition“ und „Fremdheit und Nähe. Konzepte und Konflikte in neu-testamentlicher Zeit“. Alternierend zu 2006 kamen diesmal die Referenten aus der ORD (Rabbiner Soussan aus Düsseldorf) und der EKD (Bischof Dr. Kähler aus Eisenach, stellvertretender Vorsitzender des Rates der EKD).

Vorträge und Begrüßungsansprachen können in der „Dokumentation 2007“ der „Woche der Brüderlichkeit“ in Mannheim und im Internet nachgelesen werden. Ebenso findet sich dort eine Rückschau aus der „Jüdische Allgemeine“ vom 15. März unter der Überschrift „Ärger und Arbeit“, letzteres vor Ort und in christlich-jüdischen Foren.



Hubert Frankemölle


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Das dritte Treffen am 3. März 2008 in Düsseldorf

Für die „Woche der Brüderlichkeit“ wie auch für das Treffen der Rabbiner mit Bischöfen kamen die Belastungen und Irritationen diesmal aus dem Vatikan. Konkreter Anlass war die neugefasste Karfreitagsfürbitte „Für die Juden“ für den außerordentlichen Ritus, eigenhändig verfasst von Papst Benedikt XVI., veröffentlicht am 4. Februar.36 Bereits im Juli 2007 hatte er den lateinischen Messritus von 1570 als außerordentliche Form der Liturgie wieder zugelassen. Darauf erhob sich bei Juden und Christen, Katholiken nicht ausgenommen, internationale Kritik, die im Februar/März in Empörung umschlug. Man gewann den Eindruck, dass nach dieser Textform Juden nur durch Jesus Christus zum Heil gelangen könnten. Jedenfalls war es für Juden schwer, die Fürbitte anders zu interpretieren, selbst wenn sie eschatologisch, das heißt auf die Zeit am Ende der Welt hin gelesen werde, wie es Kardinal Kasper in verschiedenen Beiträgen tat.37

Da die Teilnehmer aus der EKD von diesem Konflikt nicht direkt betroffen waren, stimmte man im Vorfeld dem Vorschlag zu, dass zur Klärung der Irritationen ein eigenes Treffen von Vertretern der Rabbinerkonferenzen und der DBK angemessen sei. Es sprach für das gewachsene gegenseitige Vertrauen, dass dieses Treffen, wenn auch erst am 16. September 2008, in den Räumen der Jüdischen Gemeinde Köln stattfand und dass im Hinblick darauf diese durch die Karfreitagsfürbitte hervorgerufenen Irritationen und Verstimmungen auf jüdischer Seite das Treffen in Düsseldorf am 3. März nicht nachweislich belasteten.

Das Gespräch im September fand in offener und konstruktiver Atmosphäre statt. Die Rabbiner Brandt und Sievers von der ARK sowie die  Rabbiner Soussan und Engelmayer von der ORD nahmen an diesem Gespräch teil; Teilnehmer für die DBK war der Vorsitzende der Unterkommission für die religiösen Beziehungen zum Judentum, Bischof Mussinghoff, mit drei Beratern aus dieser Unterkommission. Das von Kardinal Kasper in seinem Berliner Vortrag angesprochene Spannungsverhältnis zwischen der Lehre vom ungekündigten Bund zwischen Gott und dem Volk Israel sowie der Glaube an die universale Heilsbedeutung Jesu Christi wurde seitens der katholischen Gesprächspartner erneut betont und die wissenschaftliche Theologie aufgefordert, eine „Theologie des Judentums“ zu entwickeln. Nicht nur für Juden bleiben hier offene Fragen und grundsätzliche Bedenken hinsichtlich des erneuerten Verhältnisses der katholischen Kirche zum Judentum, zumal es an einer klaren Interpretation der Karfreitagsfürbitte „für die Juden“ seitens des Vatikans bis heute fehlt.

Im internen Gespräch in Düsseldorf  am 3. März 2008 wurde – diesmal eingeführt mit drei Kurzreferaten durch den Ratsvorsitzenden der EKD, Bischof Huber, durch den stellvertretenden Vorsitzenden der DBK, Bischof Mussinghoff, und den Vorsitzenden der ARK, Rabbiner Brandt, – das Thema „Weitergabe des Glaubens“ sehr konstruktiv besprochen. Das generelle Ergebnis: Die didaktischen und katechetischen Probleme ähneln einander sehr.

Im öffentlichen Teil hielten Landesrabbiner Dr. Wolff (ARK) und Bischof Dr. Mussinghoff (DBK) Vorträge zum Thema „Sabbat und Sonntag“ aus jüdischer und christlicher Sicht. Im Kommentar in der „Jüdische Allgemeine“ vom 6. März 2008 lautete zu Recht die Überschrift: „Ganz harmonisch“. Die Verfasserin, H. Sobotka, weist aber auch auf kritische Interviewäußerungen am Rande der Veranstaltung zur neuen Karfreitagsfürbitte von Rabbinern hin mit der abschließenden Bemerkung: „Der christlich-jüdische Dialog lebt. Hat er eine Zukunft? Eine Frage, die sich an diesem Montagabend aufdrängt.“

In der „Dokumentation 2008“ zur „Woche der Brüderlichkeit“ in Düsseldorf liegen die Begrüßungsreden und Vorträge gedruckt vor, ebenso im Freiburger Rundbrief 2008, Heft 4; sie finden sich auch im Internet. 

Im Hinblick auf zukünftige Treffen gab es nach dem Treffen in Düsseldorf eine strukturelle Veränderung auf der Basis eines Beschlusses des Kontaktgesprächskreises der DBK und EKD – zum Erstaunen der Rabbiner und der Mitglieder im Vorstand des DKR ohne vorherige Rücksprache mit ihnen. Die Bischöfe beschlossen die offizielle Anbindung dieses Dialoges auf höchster Ebene an die offiziellen christlichen Kirchen –  mit dem Ziel und der Gewähr der Verstetigung und der institutionellen Absicherung dieser Treffen im Zweijahresrhythmus. Im Zwischenjahr sollte es nur ein internes Gespräch mit den Rabbinern zu aktuellen und gemeinsam interessierenden Themen geben – mit anschließender gemeinsamer Presseerklärung. Bei einem Treffen in Düsseldorf am 17. September 2008 wurde dieses Konzept den Rabbinern Brandt (ARK) und Soussan (ORD) und dem Generalsekretär des DKR, Herrn Sirsch, erläutert.

In Hamburg wurde dieses Konzept erstmals verwirklicht – und hat sich in der Rückschau bestätigt. Eine vorzeitige ökumenische Information und Abklärung wäre dem Prinzip „auf gleicher Augenhöhe“ angemessen gewesen. Von  nun an sind die Einladenden die DBK, EKD, ARK und ORD „in Kooperation mit dem DKR“, der die für die Organisation Sorge trägt (Termin, Ort des Treffens, Räumlichkeiten, Verpflegung).


Das vierte Treffen am 2. März 2009 in Hamburg

Überschattet war dieses Treffen am Montag der „Woche der Brüderlichkeit“ durch die Aufhebung der Exkommunikation von vier Bischöfen der Piusbruderschaft, unter ihnen ein offener Holocaust-Leugner. Diese Entscheidung von Papst Benedikt XVI. am 21. Januar 2009 irritierte und löste selbst bei vielen Katholiken (vgl. auch die Briefe des DKR an den Papst auf der Homepage des DKR) blankes Entsetzen aus, da nicht einmal die Begrenztheit bzw. die Reichweite einer „Aufhebung einer Exkommunikation“ medial erklärt wurde. Dass es nur um das Recht zum gültigen Empfang der Sakramente ging, aber nicht um das Recht, diese zu spenden, war nicht klar, ebenso nicht, dass mit dem Erlass nicht die Anerkennung der Bischofsämter in der Piusbruderschaft ausgesprochen wurde.38 

Waren Christen schon irritiert und verärgert, so erst Recht Juden in aller Welt, die in ersten Reaktionen vielfach den Dialog für beendet erklärten und zu einem Boykott des Treffens in Hamburg aufriefen. Den klaren kritischen Stellungnahmen von katholischer Seite, vor allem einiger Bischöfe, u.a. des Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz, Erzbischof Zollitsch, sowie seines Vorgängers, Kardinal Lehmann, und des Vorsitzenden der Unterkommission für die religiösen Beziehungen zum Judentum, Bischof Mussinghoff, war es wohl zu verdanken, dass die Konferenz in Hamburg überhaupt stattfand. Auch die Reden zur Eröffnung der „Woche der Brüderlichkeit“ am Samstag bei der Christlich-Jüdischen Gemeinschaftsfeier von Erzbischof Werner Thissen und  Bischöfin Maria Jepsen und am Sonntag von Bundespräsident Horst Köhler und Kardinal Lehmann sowie die klaren Aussagen im Interview mit dem Preisträger der Buber-Rosenzweig-Medaille 2009, Prof. Dr. Erich Zenger, ließen keinen Zweifel daran, dass die Vertreter der christlichen Kirchen in Deutschland die Brücken des Dialogs mit den Juden nicht abbrechen wollten, sondern bereit waren, ihn zu intensivieren.39 Es bestätigt sich, dass die vielfachen Treffen auf Kirchen- und Katholikentagen sowie bei der christlich-jüdischen Gemeinschaftsfeier in jedem Jahr in der „Woche der Brüderlichkeit“ einen Grad der persönlichen Vertrautheit erreicht hat, der Konflikte aushalten lässt. So auch Anfang 2009 – trotz aller Belastungen vor dem fünften Treffen der Rabbiner mit den Bischöfen, auch wenn der eine und andere Rabbiner seine Teilnahme am Treffen zurückzog.

Aus aktuellem Anlass wurde die Debatte über die Pius-Brüder aufs Programm gesetzt, ohne dass dies die geplante Thematik des internen Treffens „Weitergabe des Glaubens“ in Schule und Gesellschaft verdrängte. Allerdings wurde eine Presseerklärung aller versammelten Juden und Christen beschlossen. In aller Klarheit heißt es dort: „Anlässlich der in den letzten Wochen geführten Diskussion um den Umgang der römisch-katholischen Kirche mit der Piusbruderschaft wird gemeinsam festgehalten, dass die Ereignisse und Irritationen das gewachsene Vertrauensverhältnis der Christen und Juden in Deutschland zwar belastet, aber nicht nachhaltig stören konnten. Die kritischen Punkte sind in großer Offenheit und mit hoher Authentizität angesprochen worden, so dass neues Zutrauen zueinander für den gemeinsam zu gestaltenden Weg in die Zukunft gewonnen wurde.“

Diese Fähigkeit, offen miteinander umzugehen, war auch die Basis, in der zweiten Hälfte des internen Gespräches das anstehende Thema „Weitergabe des Glaubens“ sowohl politisch wie gesellschaftlich zu konkretisieren. Ziel ist der gemeinsame Einsatz für eine religiöse Erziehung in der Schule und in der Bekämpfung von Antijudaismus, Antisemitismus und Antizionismus. Die hochrangigen Vertreter der Deutschen Bischofskonferenz (DBK) und des Rates der der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) sowie die zahlreichen Vertretern der Allgemeinen und Orthodoxen Rabbinerkonferenzen stimmten einmütig dem Grundsatz zu: „Glauben tradieren durch glaubhaftes Auftreten“.


Das fünfte Treffen am 8. März 2010 in Augsburg

Gemäß der neuen Struktur luden die Deutsche Bischofskonferenz (DBK), der Rat der Evangelischen Kirchen in Deutschland (EKD), die Allgemeine Rabbinerkonferenz (ARK) und die Orthodoxe Rabbinerkonferenz Deutschland (ORD) in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Koordinierungsrat (DKR) der 83 Gesellschaften für christlich-jüdische Zusammenarbeit zum fünften Begegnungstreffen am Montag der „Woche der Brüderlichkeit“ nach Augsburg ein. Neben dem internen Treffen standen auch wieder öffentliche Vorträge an. Neue gravierende, aktuelle Belastungen im christlich-jüdischen Gespräch standen nicht an – auch wenn die alten nicht aufgehoben waren. Allerdings sorgte die  Anerkennung des „heroischen Tugendgrades“ von Pius XII., der am 19. Dezember 2009 per Dekret von Papst Benedikt XVI. festgestellt wurde, für erneute Irritationen, zumal die Heiligsprechung folgen soll (es fehlt nur noch ein auf seine unmittelbare Fürsprache gewirktes Wunder). Dadurch werden und würden kaum vernarbte Wunden erneut aufgerissen und das sensible Verhältnis der römisch-katholischen Kirche zu den Juden, ihren „älteren Brüdern“ erneut schwer belastet. Was mutet der „Vatikan“ Überlebenden der Schoa noch zu?

Im internen Treffen widmete man sich dem Thema „Anfang und Unversehrtheit des Lebens. Aktuelle medizinethische Fragen aus dem Bereich der Stammzellforschung und der Organspenden“. Bischoff Mussinghoff und die Rabbiner Soussan (ORD) und Sievers (ARK) führten differenziert in die Thematik ein. Dass ein Vertreter der orthodoxen Richtung dies mit seinem Kollegen von der allgemeinen, liberalen Richtung  tat – ohne große, grundlegende Differenzen betonen zu können, bestätigt, dass in ethischen Fragen es nicht nur unter Juden, sondern auch jüdisch-christlich eine große gemeinsame Basis, die jüdische Bibel, gibt, wobei eigene Akzentsetzungen natürlich vorhanden sind. Diese Erfahrung bestätigte sich auch in den folgenden Jahren.

Gemäß der von Anfang an alternierenden Verabredung, ein Jahr einen orthodoxen und einen evangelischen Gesprächspartner, dann einen Vertreter der allgemeinen und katholischen Richtung sprechen zu lassen, wurden 2010 die öffentlichen Vorträge zum Thema „Verlorene Maßstäbe. Herausforderungen durch die Wirtschaftskrise“ vom stellvertretenden Vorsitzenden des Rates der EKD, Präses Nikolaus Schneider, und von Rabbiner Jaron Engelmayer, Vorstandsmitglied der ORD, gehalten. Entsprechend sprachen Bischof Mussinghoff und Rabbiner Brandt Grußworte.40


Das sechste Treffen am 14. März 2011 in Minden

Wie ein Jahr zuvor in Augsburg verabredet, hatte man sich für das interne Begegnungstreffen in Minden im Rahmen der „Woche der Brüderlichkeit“ wiederum ein ethisches Thema gewählt. Es lautete: „Die öffentliche Verantwortung von Juden und Christen angesichts gesellschaftlicher Veränderungen in Deutschland“. In dem zweieinhalbstündigen Gespräch sah man die wichtigsten Veränderungen in der  zunehmenden Säkularisierung in Deutschland, sodann in der Präsenz des Islam. Damit verbunden waren Fragen der Religionsfreiheit, der Integration verschiedener Religionen und Kulturen und das kulturelle Selbstverständnis der Bundesrepublik Deutschland in der Spannung von jüdischen, christlichen, islamischen und anderen prägenden Traditionen.

Zwischen Juden und Christen gibt es aufgrund der gemeinsamen Basis, der Bibel, grundlegende Gemeinsamkeiten – etwa im Hinblick auf freie Religionsausübung, was auch die Freiheit einer Konversion von einer zur anderen Richtung einschließt. Nur so könne Demokratie gelingen. Nach außen stimmen DBK, EKD, ARK und ORD überein in der Ablehnung von Fremdenfeindlichkeit und jeder Art von Rassismus, was auf christlicher Seite im Verhältnis von Christen und Juden den Verzicht auf jede christliche Überheblichkeit und die radikale Ablehnung von Antijudaismus und Antisemitismus bedeutet.


Das siebte Treffen am 11. März 2012 in Leipzig

Gemäß der alternierenden Struktur standen in Leipzig ein internes Begegnungstreffen und öffentliche Vorträge an. In einem dreistündigen Gespräch wurde zum Thema „Fragen des Umweltschutzes in jüdischer und christlicher Sicht“ referiert und diskutiert. Einführende Statements hielten Bischof Mussinghoff (DBK) und Präses Schneider (EKD), der am Sonntag bei der Eröffnung der „Woche der Brüderlichkeit“ mit der Buber-Rosenzweig-Medaille geehrt worden war. Von jüdischer Seite hielten Rabbiner Tom Kucera von der ARK und Rabbiner Jaron Engelmayer von der ORD ein Dialogstatement. Begründet war diese Methodik in der sachlichen Übereinstimmung, was auch für die christlichen Referenten, die sich einmütig auf die heilige Schrift Israels beriefen, im anschließenden Gespräch festgestellt wurde. Die Bibel ist für alle die gemeinsame Basis in ethischen Grundfragen. Dass im Einzelnen nicht nur unterschiedliche theologische Begründungen und beispielsweise hinsichtlich des Schächtens unterschiedliche Meinungen existierten, war nicht erstaunlich.

Die öffentlichen Vorträge standen unter dem Generalthema „Religion in der demokratischen Öffentlichkeit“. Gemäß der alternierenden Struktur im Wechsel der Referenten sprachen die Grußworte Rabbiner Steven Langnas, Mitglied der ORD, und Uwe Michelsen, Mitglied des Rates der EKD. Rabbinerin Elisa Klapheck, Mitglied der ARK, betonte in ihrem Vortrag, dass die demokratischen und rechtstaatlichen Grundlagen in hohem Maße in den biblischen Traditionen wurzeln, die bereits im Talmud ständig auf politische Erfordernisse hin aktualisiert wurden. Bischof Mussinghoff, Vorsitzender der Unterkommission für die religiösen Beziehungen zum Judentum von der DBK, betonte die aus christlich-jüdischen Traditionen herausgewachsene Tragfähigkeit des Verhältnisses von Kirche und Staat in Deutschland. Es sei offen für außerchristliche Religionsgemeinschaften, wobei staatlicherseits deren Religionsfreiheit in der Öffentlichkeit und in Schulen zu gewähren sei (zu denken sei an die Befreiung von muslimischen Schülern vom Unterricht an islamischen Feiertagen oder an ein besonderes Speiseangebot in Schulen und Krankenhäusern). Sein Grundprinzip lautete: „Die Religionsfreiheit schützt nicht irgendwelche Präferenzen und Wünsche, sondern die Identität und moralische Integrität der Person. Religionsfreiheit ist eine Frage der Menschenwürde.“41 


Ein Fazit

Blickt man auf die bisherigen Treffen von Vertretern der Deutschen Bischofskonferenz und des Rates der Evangelischen Kirche Deutschlands (in Begleitung von Mitarbeitern und Beratern), der Allgemeinen Rabbinerkonferenz und der Orthodoxen Rabbinerkonferenz Deutschlands zurück, kann man von einem stetig wachsenden Vertrauensverhältnis der Christen und Juden in Deutschland sprechen, das vor dem ersten Treffen 2006 in Berlin niemand für möglich gehalten hätte. Es gibt ein neues Klima der Offenheit im christlich-jüdischen Gespräch. Dies initiiert zu haben, ist ein bleibendes Verdienst des Deutschen Koordinierungsrates der Gesellschaften für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit. Trotz der im Bericht hier und da angedeuteten Irritationen und Belastungen (vor allem von Seiten des Vatikans), wurde dieses Vertrauensverhältnis nicht nachhaltig gestört, zumal die christlichen Teilnehmer bereit waren, die kritisierten Punkte in großer Offenheit anzusprechen, auch wenn die Irritationen und daher von jüdischer Seite aufgeworfenen Fragen bezüglich des existentiell erneuerten Verhältnisses der christlichen Kirchen zum Judentum (vgl. das Stichwort „Judenmission“) theologisch bis heute nicht beantwortet wurden. Der von offizieller Seite erklärte Verzicht auf faktische und organisierte Judenmission und die Spannung zur offenen theologischen Frage bleiben in der Zukunft zu klären. Wie sieht von kirchenamtlicher Seite eine „Theologie des Judentums“ aus?42 Sind Juden schon im Heil? Die Folge wäre der eindeutige Verzicht auf jegliche, auch subtile Judenmission; dieser Verzicht wäre nicht nur als Faktum, sondern mit theologischer Begründung in der Theologie und in den Gemeinden zu vertreten. Sind die offiziellen Kirchen bereit, die Erkenntnisse der Bibeltheologen (alle berufen sich auf die Bibel, konkret auf Röm 9, 11,16-18.29) zu rezipieren? Oder darf es aufgrund der in Jahrhunderten gewonnenen Identität der christlichen Kirchen (ohne das Bewusstsein ihrer jüdischen Wurzeln und ohne biblische Schriften) eine eigene, „judenfreie“ christliche Theologie geben? Hier ist ein weites Arbeitsfeld.

In der Zwischenzeit – dies belegen die Themen der jeweiligen Treffen ab Düsseldorf – geht es primär um Fragen, wie man gemeinsam den von Juden und Christen zu gestaltenden Weg in der Gesellschaft gehen kann. Dieses öffentliche Zeugnis kann nicht hoch genug bewertet werden, wird aber – wie die mediale Berichterstattung der letzten Jahre zeigt – immer weniger rezipiert. Dennoch wahrt das gemeinsame Bekenntnis der verschiedenen christlichen und jüdischen religiösen Richtungen zu gemeinsamen Aufgaben in der demokratischen Öffentlichkeit in Deutschland die von den christlichen Kirchen damit anerkannte und betonte jüdische Identität als  Religionsgemeinschaft – bei allen spezifischen Unterschieden, die es aber auch zwischen der evangelischen und katholischen Kirche gibt. Im erneuerten Verhältnis der Kirchen zu den Juden ist dies nicht wenig …

Gemeinsame Presseerklärungen von Juden und Christen zu ethischen und religiösen Fragen sollten nach den Treffen, die es in Ansätzen gab, selbstverständlich sein; isolierte evangelisch-katholische wie nach dem Treffen in Minden sind zu vermeiden. Das gemeinsame Zeugnis von Juden und Christen ist auch für das Selbstverständnis und die Identität der Mitglieder der jüdischen und christlichen Gemeinden ein deutliches Signal.

Das Vertrauen zueinander ist zwischen den christlichen und jüdischen Repräsentanten ohne Zweifel in den vergangenen Jahren gewachsen – auch durch die jeweils gewährte Gastfreundschaft beim gemeinsamen Essen anlässlich der internen Treffen und bei den Empfängen nach den Vorträgen. Das Vertrauen wuchs nicht zuletzt durch personelle Kontinuitäten, wie die genannten Namen der beteiligten Referenten in den internen Treffen und bei den öffentlichen Vorträgen bestätigen.

Von der Allgemeinen Rabbinerkonferenz waren von Anfang an beteiligt der „Motor“ des jüdisch-christlichen Dialogs in Deutschland, Rabbiner Brandt (u.a. als jüdischer Präsident des DKR seit 1985), und der Sekretär der ARK, Rabbiner Sievers, von der Orthodoxen Rabbinerkonferenz Deutschland Rabbiner Soussan als beauftragter Kontaktmann der ORD zu den Kirchen und in den letzten Jahren verstärkt Rabbiner Engelmayer. Die Deutsche Bischofskonferenz repräsentierte bei den beiden ersten Treffen Kardinal Lehmann, in den folgenden Jahren Bischof Mussinghoff als Vorsitzender der Unterkommission für Fragen des Judentums, sodann in der Regel die Weihbischöfe Jaschke, stellvertretender Vorsitzender der Ökumenekommission der DBK, und Weihbischof Peters; die Evangelische Kirche in Deutschland vertraten bei den beiden ersten Treffen Bischof Huber, der Vorsitzende des Rates der EKD, in den folgenden Jahren Präses Schneider, Landesbischof Fischer und Bischöfin Jepsen. Je nach Ort der Veranstaltung nahmen benachbarte evangelische und katholische Ortsbischöfe die Einladung zum Gespräch an. Vom Deutschen Koordinierungsrat waren ständig anwesend der Generalsekretär des DKR, Herr Sirsch, sowie Professor Frankemölle als Initiator der Treffen und katholisches Mitglied im Vorstand bis 2010 sowie in der Regel Pfarrer Münnich als evangelischer Präsident.

Während sich die Beteiligten am 17. September 2008 in Düsseldorf darauf geeinigt hatten, dass seitens der DBK und EKD an dem Treffen jeweils 5-7 Personen teilnehmen sollten, wurde die Zahl der Rabbiner nicht begrenzt. So nahmen in der Regel 4-6 Mitglieder der ORD und 15-18 Mitglieder der ARK teil. Die Gründe dürften in der bekannten Reserviertheit gegenüber dem christlich-jüdischen Dialog bei vielen orthodoxen Rabbinern liegen, dann aber auch im Faktum, dass die ARK ihre Jahreskonferenz terminlich und örtlich an den Ort der „Woche der Brüderlichkeit“ anbindet.

Von der Sache her kann man die internen Treffen auch als eine Möglichkeit der Weiterbildung für die beteiligten Christen und Juden nicht hoch genug veranschlagen. Den Anderen in seinen Überzeugungen kennen, ist die Grundvoraussetzung jeden Dialoges.

Der konstante, relativ kleine Kreis der Teilnehmer von christlicher Seite hat ohne Zweifel Vorteile (man kennt sich und Juden können sich auf den Anderen verlassen), aber ist er wirklich repräsentativ für „die“ Kirchen und ihre Mitglieder? Die Elementarisierung der gewonnenen Erneuerung im Verhältnis der christlichen Kirchen zum Judentum in der Pastoral, aber auch in der Bischofskonferenz und im Rat der EKD ist eine zukünftige Aufgabe für diesen Kreis, damit das erneuerte Verhältnis von Christen und Juden Anliegen aller Bischöfe und Gläubigen wird. Dazu gehören dann aber auch theologische Grundfragen der jüdischen und christlichen Identität. Auch hier gilt: Den Anderen in seinem Glauben kennen, ohne ihm zuzustimmen, ist Voraussetzung wahren Dialoges.43  

Und vor allem: Es bleibt zu hoffen, dass die fast schon üblich zu nennenden vatikanischen „Nachtfröste“ nicht die in Deutschland immer noch zarte Pflanze des christlich-jüdischen Dialoges in der Zukunft erneut zusetzen oder beschädigen. Bislang erwiesen sich die Treffen dagegen robust. Die Treffen Rabbiner – Bischöfe in Deutschland haben einen gegenseitigen Grad an Vertrauen und Glaubwürdigkeit erreicht, wie man zu Anfang nicht zu hoffen wagte. Dennoch bleibt die Haltung der christlichen Kirchen zur Frage, ob Juden schon im Heil sind und daher keiner christlichen Mission und Taufe bedürfen, nicht nur für Juden, sondern auch für christliche Theologen in Rezeption des Zweiten Vatikanischen Konzils von 1965, der Israel-Theologie Johannes Pauls II. und des Synodalbeschlusses der Evangelischen Kirche im Rheinland von 1980 der Testfall für einen Dialog auf gleicher Augenhöhe.





ANMERKUNGEN



23 Zum Pressespiegel und zur Dokumentation des Treffens vgl. Gesellschaften für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit DEUTSCHER KOORDINIERUNGSRAT, Ein bedeutender Schritt im Dialog zwischen Vatikan und Rabbinen in Deutschland. Begegnungstreffen und Vorträge am 9. März 2006, Bad Nauheim 2006. Zur vatikanischen Sicht aus der Feder des Sekretärs von Kardinal Kasper vgl. N. Hofmann, Wir brauchen einander und die Welt braucht uns. Eine historische Begegnung in Berlin, in: Freiburger Rundbrief 13(2006)179-181.
24 A.a.O. 14-17, ebd. 14.
25 Ebd. 14. Diese Hoffnung hat sich nicht erfüllt, was bei einer auf hierarchische Strukturen und Protokoll achtenden Glaubensgemeinschaft wie der katholischen Kirche auffällig ist. So gab es ein Treffen am 18. November 2009 des Präsidiums des Zentralrates der Juden (mit den Berufen – salva reverentia – Hausfrau und Mutter, Architekt, Volkswirt und Liegenschaftsverwalter, Jurist und Volkswirt) mit dem Vorsitzenden der DBK, Erzbischof Dr. Robert Zollitsch (bei den Treffen Rabbiner-Bischöfe fehlte er bislang), dem Vorsitzenden der Unterkommission für die Beziehungen zum Judentum, Bischof Mussinghoff, und dem Sekretär der DBK, Dr. Hans Langendörfer SJ, womit die höchste Repräsentanz der römisch-katholischen Kirche in Deutschland am Gespräch beteiligt war. Sodann: Beim Treffen von Papst Benedikt XVI. mit den jüdischen Repräsentanten bei seinem Deutschlandbesuch am 22. September 2011 im Berliner Reichstagsgebäude wurde die bisherige Praxis fortgesetzt, wie die Begrüßungsansprache des Präsidenten des Zentralrates der Juden in Deutschland, D. Graumann, bestätigt. Wohl wurden dem Papst Rabbiner vorgestellt. Eine Lösung wäre eine zweite Rede von Seiten der Rabbiner gewesen, um die sicherlich komplizierte Struktur des Judentums in Deutschland sichtbar zu machen. Zur Dokumentation seiner Begrüßung und der Rede des Papstes vgl. Freiburger Rundbrief  19(2012) 123-126.127-130 sowie KJ III, KI.42.
26 Sie werden hier und für die folgenden Jahre nicht eigens namentlich aufgeführt, ebenso nicht die Mitarbeiter der Bischöfe und deren Berater; Listen existieren beim DKR, bei der DBK und der EKD. Einige zusammenfassende Hinweise finden sich unten unter „Fazit“.
27 Kardinal Walter Kasper, „Nostra Aetate“ und die Zukunft des jüdisch-christlichen Dialogs, in: http://www.deutscher-koordinierungsrat.de/04_02_mehr.php?pNUM=1&mID=55; gedruckt in: Schritt (s. Anm. 23), 8-13.
28 Schritt (s. Anm. 23), 14-17, ebd. 16.
29 KJ I 651f; zur langen Vorgeschichte in evangelischer Perspektive vgl. M. Stöhr, Notwendigkeiten und Schwierigkeiten einer Christlich-Jüdischen Zusammenarbeit – Einige Rückblicke, in: Münz/Sirsch, Bedeutung (s. Anm. 20)30-106.
30 Zu einem ersten Überblick vgl. „Judenmission“ in Wikipedia (Stand: 5.12.2011). Zur differenzierten historischen Situation und zu den Trennungsprozessen im 1. und 2. Jh. n.Chr. vgl. H. Frankemölle, Frühjudentum und Urchristentum. Vorgeschichte – Verlauf – Auswirkunegn (4. Jahrhundert v.Chr. bis 4. Jahrhundert n.Chr.), Stuttgart 2006.
31 Bonn 2005, 19f.
32 Bonn 22009; zur eigenen Deutung vgl. H. Frankemölle, Nein zur Judenmission – Ja zum Dialog. Zur Erklärung des Gesprächskreises „Juden und Christen“ beim ZdK, in: Catholica 64(2010, 212-229; zu einem lesenswerten, kritischen Literaturüberblick vgl. P. von der Osten-Sacken, Ein Empfehlungsbrief Christi? Zur Debatte um Judenmission, Judenchristen und messianische Juden, in: Frankemölle / Wohlmuth, Heil der Anderen (s. Anm. 11) 77-112.
33 So etwa bei der Rabbiner-Brandt-Vorlesung am 17. September 2009 in Dortmund; zum Text: vgl. Rundschreiben des DKR 3/2009, 8-14 sowie www.deutscher-koordinierungsrat.de/04_03mehr.php?pNUM=l&mID=99. Zu dieser und anderen evangelischen Erklärungen vgl. den lesenswerten Überblick von M. Volkmann, Weichenstellungen in evangelischen Positionen, in: Frankemölle / Wohlmuth, Heil (s. Anm. 11), 36-49. Wie schwer sich einige evangelische Landeskirchen tun, wie die Westfälische Landeskirche die „bleibende Erwählung Israels“ in ihre Verfassung zu schreiben, zeigt exemplarisch die langjährige Debatte in Bayern; vgl. Nürnberger Nachrichten vom 17.3.2012 sowie www.nordbayern.de/nuernberger-nachrichten/region-bayern/bruch-mit-dem-antijudaismus
34 Vgl. Ders., Der Fremde in jüdischer Tradition, in: Woche der Brüderlichkeit 2007, Dokumentation, Bad Nauheim 2007, 27-28, ebd. 27.
35 Zu weiterführenden biblischen und historischen Beiträgen vgl. den wichtigen Sammelband von Frankemölle / Wohlmuth, Heil der Anderen (s. Anm. 11); systematische Beiträge stammen von Karl Kardinal Lehmann, Erwin Dirscherl, Peter Hünermann, und Josef Wohlmuth.
36 Vgl. dazu vor allem die Stellungnahmen von Mitgliedern des Gesprächskreises „Juden und Christen“ beim ZdK: W.Homolka / E. Zenger (Hg.), „… damit sie Jesus Christus erkennen“. Die neue Karfreitagsfürbitte für die Juden, Freiburg 2008.  
37 Etwa im Radio Vatikan am 7.2.2008; zum Text vgl. FAZ vom 20.3.2008 und KJ III K I.15.
38 Die jahrelangen, in der Öffentlichkeit und über Medien ausgetragenen Auseinandersetzungen des Vatikans mit der „Priesterbruderschaft Sankt Pius X.“ können hier nicht entfaltet werden; man kann sich leicht im Internet informieren. Der Streit ist auch nach einem eineinhalb Jahre dauernden und acht Sitzungen umfassenden offiziellen Dialog nicht beendet, nachdem der Vatikan am 14. September 2011 eine „lehrmäßige Präambel“ zur Unterzeichnung vorgelegt hatte. Jetzt hat der Papst den Piusbrüdern eine letzte Frist zum 15. April 2012 gesetzt (vgl. FAZ vom 17.3.2012). ZENIT meldete am 18.4. die Überschrift „Unterschrift der lehramtlichen Präambel durch die Priesterschaft St. Pius X.“, was vom Text nicht gedeckt wird. Die Piusbrüder spielen weiter auf Zeit, wie ihre Antworten, aber auch  erneuten „Vorschläge und Wünsche“ an den Text belegen (vgl. FAZ vom 19.4.12).
39 Zu den Reden vgl. die „Dokumentation 2009“ der „Woche der Brüderlichkeit“; vgl. ebd. 29 auch den Bericht aus „Der Tagespiegel“ vom 2.3.2008 mit weiteren kritischen Zitaten von Bischöfen zu den Pius-Brüdern und zum Verhalten des Vatikans zu ihnen.
40 Zum Wortlaut der Begrüßungen und zu den Vorträgen vgl. „Ein weiterer Schritt im Dialog zwischen Rabbinern und christlichen Kirchen in Deutschland. Dokumentation 2010“, Bad Nauheim 2010, sowie die Homepage des DKR.
41 Vgl. die gemeinsame Presseerklärung von DBK und EKD vom 12. März 2012 (warum nicht zusammen mit den Rabbinern?). Zur Rede von Bischof Mussinghoff vgl. die Homepage der DBK vom 12.3.2012.
42 Vgl. dazu etwa C. Thoma, Christliche Theologie des Judentums, Aschaffenburg 1978; Ders., Das Messiasprojekt. Theologie Jüdisch-christlicher Begegnung, Augsburg 1994; F. Mussner, Traktat über die Juden, München 1979; überarbeitete Neuausgabe Göttingen 2009; P. von der Osten-Sacken,  Grundzüge einer Theologie im christlich-jüdischen Gespräch, München 1982; Ders., „Christen kennen und dienen Gott durch Jesus Christus“. Ansätze einer nicht-antijudaistischen Christologie aus der Perspektive des Neuen Testaments, in: Frankemölle, Juden und Christen (s. Anm. 2) 131-153; H. Küng, Das Judentum, München / Zürich 1991; J. Ratzinger, Die Vielfalt der Religionen und der eine Bund, Bad Tölz 1998; W. Groß (Hg.), Das Judentum – eine bleibenden Herausforderung christlicher Existenz, Mainz 2001; H. Frankemölle, Das jüdische Neue Testament und der christliche Glaube, Stuttgart 2009; Ders., Vater unser – Awinu. Das Gebet der Juden und Christen, Paderborn / Leipzig 2012; von bischöflicher Seite vgl. die Problemskizze von H. Mussinghoff, Über die Notwendigkeit, Theologien des Judentums zu entwickeln, die die unterschiedliche Integrität von Judentum und Christentum bejahen, in: www.jcrelations.net/de/?item=3115.
43 Natürlich können das Gesprächskreise leichter, wie die Erklärungen des Gesprächskreises „Juden und Christen“ beim ZDK (s. Anm. 19) zum Thema „Heil der Juden“ belegen; vgl. auch E. Dirscherl/W. Trutwin (Hg.), Redet Wahrheit – Dabru emet. Jüdisch-christliches Gespräch über Gott, Messias und Dekalog, Münster 2004. 

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