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Das Ende einer alternativen Gebetsstätte an der Westmauer des Tempelberges
(COPYRIGHT: Michael Krupp)
Der Streit darum hat sich jahrelang hingezogen. Vor zweieinhalb Jahren hatte Ministerpräsident Netanjahu das Haupt der Jewish Agency, Natan Sharansky, aufgefordert, eine Lösung zu finden.
Südlich der eigentlichen orthodoxen Gebetsstätte an der Mauer, hinter der Rampe für nichtmoslemische Besucher, die auf den Tempelberg führt, im archäologischen Park, sollte die alternative Gebetsstätte entstehen. Ohne jemand zu fragen hatte der Vorsitzende der rechts-religiösen Partei „das jüdische Haus“, Naftali Bennett, damals auch zuständig für Jerusalemfragen, eine Holzplattform dort errichten lassen, die von den Gegnern des Projekts, für die sie eigentlich bestimmt war, als „Sonnendeck“ bezeichnet wurde.
Diese Plattform wurde von den „Frauen der Mauer“ nicht genutzt. Sie versammeln sich einmal im Monat an jedem jüdischen Neumond zum Gebet mit Gebetsmänteln und Gebetsriemen und beten mit lauter Stimme in der Frauenabteilung der Westmauer, was ihnen den Zorn der orthodoxen Männer einbringt, weil diese meinen, diese Art zu beten sei nur Männern gestattet, obwohl das nicht gegen das religiöse Gesetz verstößt. Aufsehen erregten die Frauen nach den ersten Verhaftungen durch die Polizei, besondern nachdem es ihnen gelungen war, Torarollen in den Frauenbezirk einzuschmuggeln.
Die Plattform wurde auch von den nichtorthodoxen Gruppen, Konservativen und Reformjuden, kaum, und in der letzten Zeit immer weniger benutzt. Diese Gruppen fordern einen ehrenwürdigen Platz so wie der Platz vor der Westmauer, der von den Orthodoxen verwaltet wird.
In der gegenwärtigen angespannten Situation ist aber die Errichtung einer solchen Anlage unmöglich. Jede kleinste Änderung in der Nähe des Tempelberges, auch wenn sie sich außerhalb davon abspielt, wird mit Argusaugen verfolgt, auch von dem jordanischen Königshaus, das nach dem Friedensvertrag zwischen Israel und Jordanien das Recht der Verwaltung des Haram as-sharif hat.
So schlägt die Gründerin der Gruppe „Frauen der Mauer“, Anat Hoffman, eine andere Lösung vor: den Platz vor der Mauer, der heute zu zwei Drittel Männerabteilung und zu einem Drittel Frauenabteilung ist, in drei gleiche Teile aufzuteilen, eine Männer-, eine Frauen- und eine Alternativ-Abteilung. Aber selbst die meisten „Frauen der Mauer“, geschweige andere, sehen eine solche Aufteilung mit großer Skepsis.
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