Kaddisch für die Queen
Büste der Lyrikerin Rose Ausländer im Nordpark in Düsseldorf enthüllt
Düsseldorf - Düsseldorfer Nordpark ist am Montag (5.9) eine Büste der Lyrikerin Rose Ausländer enthüllt worden. Die nordrhein-westfälische Landeshauptstadt hat den Nachguss der Büste, die seit 2018 in der Heimatstadt der Dichterin, Czernowitz unweit ihres Elternhauses steht, erhalten.
Finanziert wurde der Abguss sowie die Aufstellung von der Rose Ausländer-Gesellschaft e.V., die der Stadt Düsseldorf die Büste geschenkt hat. Die 1901 in Czernowitz geborene Ausländer starb 1988 in Düsseldorf. Gefertigt wurde sie von dem ukrainischen Bildhauer Volodymyr Tsisaryk.
Düsseldorfs Oberbürgermeister Stephan Keller erklärte bei der Enhüllung der Büste, die Werke von Rose Ausländer reflektierten "neben ihrer Liebe für ihre Geburtsstadt Czernowitz und die Bukowina die Dimensionen des Leids der jüdischen Bevölkerung während der nationalsozialistischen Terrorherrschaft." Ihre Gedichte zeugten davon, dass auch Jahrzehnte später die tiefen körperlichen und seelischen Verletzungen der Überlebenden nur oberflächlich vernarbt waren." Die Büste der Dichterin sende in schwierigen Zeiten auch "ein Signal des Friedens und der Völkervertändigung," so Keller weiter.
Die Dichterin hatte ein bewegtes Leben, das sie von der Bukowina über Wien und New York bis nach Düsseldorf brachte. Vor den Nationalsozialisten floh sie 1921 auf Anraten ihrer Mutter aus der Bukowina und wanderte in die USA aus. Mehrfach flog sie aus Amerika in ihre Heimat, um ihre kranke Mutter zu pflegen. 1940 wurde sie in ihrer Heimat verhaftet unter dem Verdacht der Spionage für die USA. 1941 wurde sie ins Ghetto von Czernowitz gesperrt. Sie entging der Zwangsarbeit und Deportation und überlebte in einem Kellerversteck.
Und wieder kehrte die Lyrikerin in die USA zurück. 1964/65 reiste sie über Wien nach Düsseldorf. Als Verfolgte des NS-Regimes erhielt sie eine Entschädigung und eine Rente. Ihren literarischen Durchbruch schaffte sie mit ihrem zweiten Gedichtband mit dem Titl "Blinder Sommer". Es folgten ausgedehnte Reisen bis 1971, ehe sie in das Altenheim der Jüdischen Gemeinde Düsseldorf, das Nelly Sachs-Haus, zog. Bis zu ihrem Tod am 3. Januar 1988 widmete sie ihr Leben ganz ihren Gedichten und veröffentlichte zahlreiche Lyrikbände.
Die Enthüllung fand in Anwesenheit des Düsseldorfer Oberbürgermeisters Stephan Keller, der ukrainischen Generalkonsulin Iryna Shum, dem Vorsitzenden der Rose Ausländer Gesellschaft sowie weiteren Vertreterinnen und Vertretern unter anderem der Jüdischen Gemeinde und des Nelly-Sachs-Hauses statt.
(COPYRIGHT: Andreas Rehnolt,
Microtext-Journalistenbüro)
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